Vakant (Titel der letzten Überarbeitung: Nur das Eine)

  • Ersteller Teestunde
  • Erstellt am
@Teestunde , wie gesagt, ich unterscheide sowieso zwischen Arbeitstitel und Songtitel. Als Arbeitstitel gefiele mir „Vakant“ viel besser, denn das würde meine Gedanken mehr darauf richten, was um Himmelwillen an dem LD so einmalig war. Diesen Gedanken würde ich sicher vertiefen wollen. Je interessanter du das LD schildern kannst, umso heller auch das Licht, das automatisch auf seine Freunde fällt. :D

Ich habe die Song-Titel gern den Produzenten überlassen. Die besten haben pausenlos checken lassen, welche Titel Momenten gerade echt Aufmerksamkeit wecken könnten. Das zu checken ginge mir regelrecht gehen den Strich! ;-)
 
Je interessanter du n ihn schildern kannst, umso heller auch das Licht, das automatisch auf seine Freunde fällt.
Hast recht. Zumal es da einiges zu schildern gäbe. Mal sehen, wie ich das im Text unterbringe. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal die neue zweite Strophe und die leicht veränderte Bridge.

An deiner Hand

Du hast mich aufgelesen,
vom Straßenrand gepflückt,
bist einfach nett gewesen,
hast dich nach mir gebückt;
warst mit mir so geduldig,
damit ich stehen lern.
Gleichwohl war ich nichts schuldig…
Nun bist du ein Stern.

Aus völlig nackten Wänden
hast du ein Heim gemacht
mit deinen Künstlerhänden.
Man hat uns ausgelacht.
Um Liebe nicht zu barmen,
die frostig bleibt und fern,
lernt’ ich in deinen Armen.
Nun bist du ein Stern.

Ins tags darauf andere Land
folgt’ ich dir wie ein Kind
durch Dürre und eisigen Wind
an deiner Hand.

Beinah muss ich mich schämen:
Ich liebte dich nur fast.
Konnt’ gar nicht so viel nehmen,
wie du gegeben hast.
Hab eine Welt empfangen
und hatte dich nur gern.
Doch du wärst nie gegangen.
Nun bist du ein Stern.
 
Zuletzt bearbeitet:
so liebe Teestiunde, jetzt kommt vielleicht mein wichtigster Versuch, Deinen Schreibstil zu beeinflussen. Ich will dich vom „urteilen“ weg holen, zum „darstellen“ überreden! „Du hast mich aufgelesen“ klingt langweilig! ist einfach nicht selbstbewusst genug., um zu bezaubern!

1. Wie habt ihr euch kennen gelernt? Kam er an deinen Tisch im Cafe? War er ein Kollege? Ein Freund eines Freundes?
2. Was waren die ersten Worte?
3. Gab es etwas witziges beim Kennenlernen?

Ich hab mal eine Traumfrau in Sachen Erotik in einem leeren Café getroffen. Sie war mit der Barfrau befreundet, die ich auch kannte. Die Chefin musste arbeiten, die Traumfrau hatte lange Weile, ich summte eine Nummer aus dem Jukebox mit, sie fragte mich, ob ich Lust zum Tanzen hätte, wir tanzten, sofort Kopf an Kopf,.. muss ich mehr erzählen? Ich hatte gar keine Zeit, meine angeborene Schüchternheit auszuleben! :D

Warum „aufgelesen“? Wen interessiert das? Ihr seid zusammengeprallt wie.... such dir 5 Bilder, die du schön findest! Schon hast Du bestenfalls eine tolle erste Strophe. Und jeder versteht, dass du auf keinen Fall loslassen wolltest.

Nun könntest du das Reizvolle der nächsten Wochen in einer weiteren Strophe bringen. Mit einer winzigen (!) unheilvollen Andeutung.

Dritte Strophe: Das Unheil tritt ein: Das LD verschwindet (Flucht, Tod, was weiß ich) Schluss aus, Stern geworden!!‘

Nun wachst Du auf! Bist du noch am Tresen? Bist du eine andere geworden? Ich bin danach ein Anderer geworden. Mit sehr schmerzlichen, aber auch tollen Erfahrungen...

Das nennen die Schreiblehrer „don’t tell it! Show it!!“

Wolltest du DAS nicht sowieso sagen? ;-) Versuch dich mal in diese Richtung. du bist hier die einzige fleißige Schreiberin... Zeig es ihnen ;-)! Die anderen hier haben vermutlich nicht deine Geduld zum Schreiben. Irre bei deinem fleißigen Schreiben mal auf völlig neuen Wegen. Dein bisheriger Text ist ME bereits auf einem richtigen Weg!

;-) ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja. Ich werde das mal Revue passieren lassen. Aber erst morgen, sonst schlafe ich nicht mehr ein. Also bis morgen! Und danke. :)
 
Zusammenfassung von #24;

Bitte benutzte eigene Details. Sie müssen gar nicht passiert sein. können aber natürlich auch real sein. Die Art der Erzählung zeichnet den Charakter, ohne dass die Autoren explizit „urteilen oder verurteilen“ müssen., Urteile langweilen mE nur.

Detailliertes Erzählen ist viel spannender. Das kennt doch jeder: Ein Mann erzählt umschweifig, und denkt, er sei unterhaltsam. Seine Frau hingegen signalisiert mit Blicken den Zuhörern: “ Lasst ihn quasseln, er hört auch wieder auf. Er ist harmlos.“ :D

Verstehst du?

Der Eine wälzt jedes Detail aus, als wäre er der Nabel der Welt, die Andere sitzt steif und verschlossen da, als wollte ihr jeder unter die Wäsche starren. Die Art der Erzählung ist manchmal die Erzählung selbst. Menschen, die dauernd Wirze erzählen, haben mE etwas zu verstecken, können aber zugleich sehr unterhaltsam sein. Wer sich allerdings stets bedauert, hat mE schlechte Karten als Erzähler. Darüber denke ich vor dem Einschlafen nach - und nach den Erwachen experimentiere ich mit meinen nächtlichen Einfällen!

:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte gar keine Zeit, meine angeborene Schüchternheit auszuleben!
:D Der Satz sagt mehr als drei Seiten Instruktionen. ;)
Nun könntest du das Reizvolle der nächsten Wochen in einer weiteren Strophe bringen. Mit einer winzigen (!) unheilvollen Andeutung.
Hm. Dann muss ich doch weg von meiner Biografie, dabei war ich so happy, dass mir endlich mal Texte einfallen ohne Fassade, ohne Schutzmaer... Aber es stimmt, wenn es nur langweilig ist, muss was anderes her. :|
„don’t tell it! Show it!!“
Mann beißt Hund...
Wer sich allerdings stets bedauert, hat mE schlechte Karten als Erzähler. Darüber denke ich vor dem Einschlafen nach - und nach den Erwachen experimentiere ich mit meinen nächtlichen Einfällen!
Ja. Das merke ich deutlich. Trotzdem hab ich meinen Text gebraucht. Zum Drauflosschreiben ohne diese Schranke im Kopf, ohne diese Sorge (Furcht) zuviel preiszugeben.
1. Wie habt ihr euch kennen gelernt? Kam er an deinen Tisch im Cafe? War er ein Kollege? Ein Freund eines Freundes?
2. Was waren die ersten Worte?
3. Gab es etwas witziges beim Kennenlernen?
Ich mach mal weiter, mal sehen, was mir einfällt. :)
 
Hi @artname,

Ich hab mal eine Traumfrau in Sachen Erotik in einem leeren Café getroffen. Sie war mit der Barfrau befreundet, die ich auch kannte. Die Chefin musste arbeiten, die Traumfrau hatte lange Weile, ich summte eine Nummer aus dem Jukebox mit, sie fragte mich, ob ich Lust zum Tanzen hätte, wir tanzten, sofort Kopf an Kopf,.. muss ich mehr erzählen? Ich hatte gar keine Zeit, meine angeborene Schüchternheit auszuleben! :D

..hat es diese Geschichte in einen Songtext geschafft? Es würde mich sehr interessieren, wie du das übertragen hast.

Viele Grüße m
 
mWermut schrieb:
..hat es diese Geschichte in einen Songtext geschafft? Es würde mich sehr interessieren, wie du das übertragen hast.
Kleine Episoden jener Beziehung ja! So gerafft, wie ich das gestern schrieb, noch nie. Sitz aber heute schon seit Stunden dran! ;-)
 
mWermut schrieb:
..hat es diese Geschichte in einen Songtext geschafft? Es würde mich sehr interessieren, wie du das übertragen hast.
Kleine Episoden jener Beziehung ja! So gerafft, wie ich das gestern schrieb, noch nie. Sitz aber heute schon seit Stunden dran! ;-)
..dann freu ich mich darauf..bzw hoffe, dass ich/wir einen Blick darauf werfen dürfen

Viele Grüße, m
 
Den Anfang ist jedenfalls gemacht. Und die Idee kam mir ja schließlich dieses Mal hier... ;-)

:-
 
Okay, das ist es (auch) noch nicht ganz. Aber mehr schaff ich heut nicht. In meinem Kopf wirbeln nur noch Reimworte. Das bringt nichts. :)

Nur das Eine


Du hast mich schwatzen lassen
und mich nur angesehn.
Es war mir überlassen,
ob wir zusammen gehn.
Du wolltest nur das Eine:
dass ich begehren lern
und nicht nur liebend scheine.
Nun bist du ein Stern.

Aus völlig nackten Wänden
hast du ein Heim gemacht
mit deinen Künstlerhänden.
Man hat uns ausgelacht.
Das Ende prophezeiend,
blieb man der Hochzeit fern.
Wir fanden es befreiend.
Nun bist du ein Stern.

Heut muss ich mich fast schämen,
dass ich so zaghaft blieb.
Ich wollte dich nicht lähmen;
du hattest mich so lieb!
Mein äußerstes Verlangen
schlief unerweckt im Kern.
Doch du wärst nie gegangen.
Nun bist du ein Stern.
 
vom „urteilen“ weg holen, zum „darstellen“ überreden
Artname hat Recht. Ich würde zwar nicht ganz auf das Urteilen verzichten, weil es hie und da das Salz in der Suppe sein kann. Aber Darstellen ist über alles gesehen spannender.

Ich will das mal an einem Beispiel zeigen, @Teestunde, weil Du mMn mit Deiner Anmerkung "Mann beißt Hund" durchblicken lassen hast, dass Du es evtl. immer noch nicht wirklich verstanden hast. Mann beißt Hund ist ansich nämlich noch nicht "Darstellen", sondern bezieht sich eher auf die Auswahl von Erzählenswertem vs. nicht Erzählenswertem. Was man aber beides sowohl erzählerisch darstellen als auch wertend berichten kann.

Ich lese gerade wieder einmal meinen Lieblingsautor Dostojewski. Er ist ein Meister im Darstellen. Auch seine Werturteile transportiert er durch Darstellung. Am besten ist er meiner Meinung nach bei den Dialogen. (Er ist der beste Dialogschreiber, den ich kenne.) Also, hier ein Beispiel des Darstellens a la Dostojewski:

Szene: Eine als dominant bekannte Dame besucht ihren Freund, einen etwas heruntergekommenen Poeten, ehemals eine große Nummer, mittlerweile in Vergessenheit geraten. Sie finanziert ihn (bezahlt seine Wohnung), um sich bei gesellschaftlichen Anlässen mit ihm zu zeigen und durch seine vollendeten Umgangsformen und seine Bildung, die er bei solchen Gelegenheiten aufscheinen lässt, selbst etwas von seinem Glanz abzubekommen. In Wirklichkeit hält sie ihn aber für ein Kind, das eine Kinderfrau (sie selbst) braucht. Sie besucht ihn also, und ärgert sich sofort über seinen offensichtlichen Hang, sich gehen und alles in Unordnung verfallen zu lassen.

Unsereins würde nun vielleicht so schreiben (z.T. wertend):

Stepan hatte sich wieder einmal gehen lassen. Als sie das Zimmer betrat, blickte sie verärgert um sich und bekam einen Wutanfall, der sich fast bis zur Hysterie steigerte. Dann rief sie nach dem Hausmädchen und trug diesem auf, Ordnung zu schaffen.

Dostojewski lässt sie das Zimmer betreten und stellt (aus der Erinnerung, frei nacherzählt von mir) es so dar:

"Meine Güte wie sieht es denn hier aus! Und was ist das für eine Luft! Wie halten sie das nur aus! Hier muss sofort durchgelüftet werden. Wo ist eigentlich Nastassja? Nastassja! Nastassja! Wo bleiben sie! Kommen sie sofort her, hier, räumen sie das weg, und das hier, schön, schön, ja machen sie hin! Und öffnen sie endlich das Fenster, Herrgottnochmal!"

Ich finde die zweite Version viel spannender, als die erste. Da ist richtig saftiges Leben drin. Und - auch hierin stimme ich @artname zu - die Erzählweise selbst ist die Erzählung. Auf unseren Fall bezogen erfahren wir also durch die Darstellung nicht nur, was die Frau sagte, sondern auch, was für ein Charakter sie ist.

Soviel dazu.

Ich habe aber noch eine zweite, persönliche Anmerkung zu Deinen Texten. Abgesehen von dem, was ich schon öfters dazu anmerkte und was sich auch jetzt in den Anmerkungen der anderen wieder zeigt, stört mich, dass Du:

(von einigen Naturbeschreibungen und Weihnachtstexten abgesehen) immer das gleiche Setting verwendest.

Da ist immer das Ich (und zwar genau mit dieser Bezeichnung - Ich) und da ist immer das Du. Ebenfalls genau so bezeichnet. Das ist ein sich ewig wiederholender Mikrokosmos, der so gut wie nie dadurch aufgebrochen wird, indem man ihn wenisgtens mal in die dritte Person variiert oder - wie bei Shakespeare in Love - noch einen Hund dazu fügt. Nein, immer nur das Ich und das Du. Und zwar das Ich als die Verratene, zu Schwache, zu Unentschiedene, die Leidende, die Zurückgelassene, sich ewig Sehnende, derweil das Du stets den aktiven, starken, selbstbestimmten Part innehat.

Die Welt ist wesentlich vielfältiger, als dieser ewig wiederkehrende Mikrokosmos. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nach all den emotionalen Irrungen und Wirrungen meines dritten Lebensjahrzehntes froh bin, mich endlich auch mal mit anderen Dingen auseinandersetzen zu können und nicht mehr in dieser nie endenden Jugend gefangen bin. Die war nämlich auf ihre Art auch sehr anstrengend - und hat kaum irgendwo hingeführt. Auch wenn schöne Sachen dabei waren.

Weißt Du, es gibt so Frauen, denen sieht man an, dass sie gerne noch bei den 25-jährigen mitmischen würden, obwohl sie schon 30 Jahre drüber sind. Das ist dann oft nur noch peinlich. Bitte, mache Deine Texte nicht zu solchen Gefangenen, die nicht heraus können aus ihrer Haut... ;-)
 
Wow! Danke für deine Geduld! @Turquoise, ich muss das noch mal lesen. Am besten, ich druck es mir aus, dann komm ich mal vom Rechner weg. Deine Beispiele sind sehr einprägsam. Hoffentlich kann ich davon mal was umsetzen. Ich hab euch beide, artname und dich, tatsächlich nicht 100%ig verstanden. Tut mir leid, dass ich da offenbar begriffstutzig bin. Ich komme immer wieder ins Erklären. :( Werde wohl besser mal Pause machen, anstatt einen misslungenen Versuch an den andern zu reihen.

Mist, jetzt ist die Druckfarbe alle. Ach, menno!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber die machen zwischendurch auch mal Pause. ;)
 
...stört mich, dass Du:
(von einigen Naturbeschreibungen und Weihnachtstexten abgesehen) immer das gleiche Setting verwendest.
...
Bitte, mache Deine Texte nicht zu solchen Gefangenen, die nicht heraus können aus ihrer Haut... ;-)

Aus irgendeinem Grund hatte ich plötzlich folgende Liedzeile im Kopf:
"We are all just prisoners here, of our own device" ;-)
 
Andaraginga schrieb:
Aus irgendeinem Grund hatte ich plötzlich folgende Liedzeile im Kopf:
"We are all just prisoners here, of our own device"
Verstehe ich gut! ;-) Deshalb versuche ich, das wichtigstes Gerät in meiner Zelle, mein Gehirn, so lange es geht auf Vielseitigkeit zu trainieren.
 
Naja @Graham , sind wir das im übertragenen Sinne nicht alle?
 

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