Universial Audio Channelstrip

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Hallo an Alle,

ich bin Singer-Songwriter und arbeite gerade an meiner ersten CD. Die ich voll mit Eigenmitteln aufnehmen will. Wir sind noch im Stadium der Vorproduktion, so dass es derzeit nicht so sehr auf den endgültigen Sound der Vocals ankommt. Ich nehme zur Zeit mit einem Neumann TLM 103 auf, daneben sind noch Rode NT 5 (matched pair) und ggf. ein SE 4400a im Einsatz. Die gehen (bislang) in ein Focusrite Saffire Pro 40 rein.

Nun hat sich bei mir rechtzeitig vor der heißen Phase ein Betrag angesammelt, der eine Investition ermöglicht und ich plane diesen in einen Channelstrip zu investieren. Auf die Gefahr hin, dass Ihr mich jetzt für größenwahnsinnig haltet, die Objekte meiner Begierde konzentrieren sich derzeit auf den LA 610 MK II und den 6176.

Neben der obligatorischen Akkustikgitarre und meiner Stimme kommen auch andere Instrumente (E-Bass, E-Gitarre, Mandoline, Lap-Steel, Geige, Akkordeon) zum Einsatz., die ich im wesentlichen alle (außer Geige und Akkordeon) selbst spiele. Der Channelstrip wird schwerpunktmäßig für Vocalaufnahmen benötigt, wenn er aber auch für Instrumentaufnahmen eingesetzt werden kann, umso besser. Beim LA 610 MK II ist ja bekannt, dass sich der sehr gut für Vocals, Bass und Gitarre eignet.

Beide Geräte sind qualitätsmäßig sicher über jeden Zweifel erhaben und ich weiß, dass der Unterschied in der Kompressor-Sektion liegt. Die Alternativen (LA 2A und 1176) sind beide sehr bekannt und stellen - soweit ich gesehen habe - jede für sich Standard dar.

Youtube sei dank, habe ich auch schon einige Informationen zum Einsatz des LA 610 MK II sammeln können (insbesondere mit Anwendungs- und Soundbeispielen) und habe den Eindruck, dass sich insbesondere die Kompressor/Limiter Abteilung sehr intuitiv einsetzen läßt. Ich habe den Eindruck, dass ich damit klarkommen könnte.

Leider habe ich über den praktischen Einsatz des 6176 nicht wahnsinnig viel finden können, habe aber den Eindruck dass der dort enthaltene Kompressor (1176) vom Einsatz doch ne andere Nummer ist. Jetzt stelle ich mir die Frage, für welches Modell ich mich entscheiden sollte.

Auf was sollte ich achten? Kann man sagen, dass das eine Modell im Hinblick auf das o.a. geplante Projekt besser geeignet ist als das andere?

Ich würde mich über Anregungen und Empfehlungen sehr freuen. Schönen Dank im Voraus.
Grüssle


Jens
 
wenn du schon überlegst in der preisklasse des 6176 einzukaufen, schau dich doch bitte auch in anderen häusern um.

der 610-preamp ist das was ich als one-trick pony bezeichnen würde. der kann SUPER passen, muss aber nicht... und ist jetzt nicht unbedingt der gainstärkste und übersteuerungsresistenteste vorverstärker (sprich, kann zickig sein bei pegelstarken instrumenten oder wenn sich mal schnell die lautstärke der quelle ändert unter der aufnahme)

zu deinen hellen mikros (tlm103, nt5) wäre die dunkle färbung des ua zwar prinzipiell sicherlich keine schlechte kombi, allerdings bist du nicht wirklich variabel wenn du mal doch eher nen transparenten sound haben willst.

als ersten high end preamp würd ich deshalb eher was anderes einsetzen.
 
Also ein Universal Audio ist sicher nicht wirklich größenwahnsinnig. Ein original Fairchild wäre das schon eher
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Die Schwierigkeit die ich beim 1176 sehe ist, dass du mit rudimentären Kentnissen schnell mal etwas unpassend einstellen kannst, besonders wenn du in der heißen Phase eben kurzfristig Ergebnisse erzielen müsst jetzt.

Ohne dir dein weiteres Vorhaben jetzt madig machen zu wollen würde ich mir eher überlegen ob das Audiointerface der geplanten Aufrüstung gerecht wird.

MfG
-Emre-
 
Der LA610 Mk2 ist gut, aber nicht "problemlos".

Mir ist es am Anfang oft passiert, das ich den Gain bei Vocals nen Hauch zu unvorsichtig eingestellt habe (viel Röhre) , und es dann schnell bei einzelnen Wörtern zu ungewollten Verzerrungen kam. Die Kiste hat ein komplexes Gainstaging.
Und "mehr Röhre" klingt nicht immer gut...
Muss man aufpassen.
95% des Takes klingen perfekt, und dann kommt plötzlich ein kleiner Pegelausreißer und es zerrt. In dem Fall dann Gain runter, alles safe, aber auch weniger Charakter im gesamten.
Die Schwelle von "geil" bis "zuviel" ist relativ klein, muss man sich rantasten.
Das kann nerven.


Der Kompressor hat mir auch einige Vocaltakes mehr kaputt als besser gemacht.
Ich nutze ihn mittlerweile bei Vocals nur noch mit Kompressor auf Bypass oder sehr wenig Kompression.
Wenn der Komp an ist verändert er den Sound hörbar, nicht immer zum guten finde ich.
Vorallem in den Höhen macht der irgendwas weg.
Auch hier ist Vorsicht geboten.

Ich hab beim UA610 Mk2 immer permanent das Gefühl ich müsste überprüfen, ob auch alles richtig eingestellt ist. Also ständig die Kiste im Blick.
Das lenkt vom Wesentlichen ab, der Performance des Künstlers.


Unterm Strich ist mir in hektischen Studiosituationen manchmal ein neutralerer "Set & Forget" Preamp lieber.

Wo er allerdings geil kommt (mit Kompression und hörbarer Röhre) sind definitv Bässe und manche Gitarrensounds, und alles was "rotzen" darf/soll.
 
Engineer4U beschreibt genau das was ich gemeint habe. Ich habe längere Zeit in nem Studio gearbeitet wo im B-Raum ein 6176 gestanden ist und war bei Aufnahmen immer sehr unentspannt weil ich dauernd auf Verzerrungen kontrollieren musste (da wird man dann auch leicht paranoid).

Für E-Bass zwar wirklich ne wucht, aber zum Tracken verwend ich inzwischen viel lieber einen Preamp mit genug Headroom (z.b. API) bzw. schönem Sättigungsverhalten (z.b. Neve) und einen gutmütigen Kompressor. (Summit TLA-100, FMR PBC-6a)

Für dich könnte auch die Kombination aus cleanem Mic-Preamp und leicht einzustellender Sättigungsstufe interessant ein. ELI Mike-E wäre so ne Kombi... da bleibt auch noch Budget für nen EQ.
 
Wow, das sind ja echt ne Menge Info´s fürs erste. Vielen Dank an Euch alle, da habe ich jetzt was zum Nachdenken. Ich werde Eure Anmerkungen und Empfehlungen mal konzentriert durcharbeiten und melde mich dann wieder, ok?

Das Gute ist, es hat alles keine Eile, und wenn man schon mal einen Batzen Geld hat, dann sollte man den möglichst wirkungsvoll einsetzen. Das habe ich kapiert.Ich melde mich dann wieder. Danke noch mal an Euch alle.

Vielleicht zunächst noch eine Frage an the_Emre: Du hast die Kombi Saffire / UA als nicht optimal thematisiert. Dass man bei Aufnahmen immer auf eine stimmige Signalkette achten sollte und es deshalb keinen Sinn macht, hinter ein tolles Mikro oder einen Super-preamp einen madigen Wandler zu setzen verstehe ich. Nur was ist an dem Saffire so problematisch, eigentlich bin ich mit den Resultaten bislang sehr zufrieden? Möglicherweise eine sehr naive Frage, aber egal

Gruss


Jens
 
Also ich bin seit Jahren grosser Fan vom 6176 und bring damit eigentlich nahezu immer geile Vocals hin mit diversen Mikros, unter anderem mit dem TLM103 (diese Kombination gefällt mir mittlerweile wieder recht gut, hatte mich mal eine Zeitlang etwas abegeturnt) Empfinde auch den EQ als recht angenehm.

Für Bass wie schon gesagt wurde sehr geil.

Gibt aber auch Leute die nicht so auf diesen Sound stehen, kann ich nachvollziehen, ist schon eine spezielle Note je nach dem was vorne rein kommt.. ich hab gerne etwas gesättigte Aufnahmen und bewege mich selten auf der total cleanen Seite, daher genau mein Ding. Wobei es auch ziemlich clean geht wenn man nicht zu heiss pegelt.. das Problem mit dem schnell etwas angeknusperten sound versteh ich aber, machte mir aber bisher noch fast nie Probleme. Man kann mit dem Gain auch gut spielen, zwischen Preampgain, Kompressor Input und Output.

Für mich ziemlich *set and forget*, daher kann ich das mit dem ständig im Auge behalten nicht ganz nachfühlen, wird wohl aber auch ein Unterschied vorhanden sein zwischen dem la610 und 6176. Hier levelt der nette 1176 alles aus hehe..

Der Gain mit max. 65dB hat mir noch immer locker gereicht, auch mit hundsverlochten dynamischen Mikros :) und Grossmembraner sind sowieso kein Problem, gerade das TLM103 hat ja sehr hohen Output.
 
Also, ich versuche jetzt mal meinen derzeitigen Erkenntnisstand zusammenzufassen:

- Die Kombi von TLM 103 und LA 610 Vorverstärker, wäre aufgrund der zu erwartenden Klangfärbung des Preamps sinnvoll und würde, so habe ich es jedenfalls verstanden wohl auch meinen klanglichen Vorstellungen entsprechen

- Problematisch scheinen das Handling im Hinblick auf die richtige Dosierung des Gains, weil man schnell in einen Verzerrung kommen kann. Ich kann mir vorstellen, dass dies vor allen Dingen bei Sängern mit einem großen Dynamikumfang eine Rolle spielt. Dazu würde ich mich selbst nicht unbedingt zählen.

- Unterschiedlich vom Handling scheinen mir die beiden Kompressorvarianten zu sein, während der im LA 610 MK 2 eingebaute LA 2A offensichtlich als problematisch angesehen wird, scheint man das beim 1176, der in dem 6176 eingebaut entspannter sehen zu können.

- Alle sind sich bisher (soweit ich sehen kann) einig, dass der LA 610 einen amtlichen Bass-Sound anbietet. Ein interessantes Feature, gibt aber für meine Ziele nicht den Ausschlag, da ich zunächst einmal den Schwerpunkt auf die Vocalaufnahmen lege.

- Ungeklärt ist ob die Kombi mit meinem Saffire Pro 40 u.U. stimmig ist.

MIt diesen Tips, die ich übrigens sehr hilfreich finde und für die ich mich daher an dieser Stelle noch einmal wirklich sehr herzlich bei Euch bedanken möchte, komme ich schon mal weiter:

Ich würde gerne mal in aller Ruhe preamps testen und zwar sowohl die beiden von mir genannten UA´s als auch möglich Alternativen, die vom klang her aber in der Nähe der UA´s angesiedelt sein sollten. Jetzt meine Fragen:

Welche Modelle könnten das sein (API und Neve wurden genannt)?

Wie könnte man das bewerkstelligen, dass man so einen Gerätetest durchführt? Ich vermute, so einen richtig guten Eindruck wird man nur im Realeisnatz bekommen.Ich gehe mal davon aus, dass die einschlägigen Geschäfte nicht unbedingt begeistert sein werden, wenn man 3 oder 4 solcher teuren Dinger ordert und dann nur eines behält. Gibt es die Möglichkeit die Geräte - auch endgeltlich - aus zuleihen (Ich komme aus München)?

Vielen Dank schon mal wieder im Voraus für Eure Hilfe.

Gruss


Jens
 
Ich kann mir vorstellen, dass dies vor allen Dingen bei Sängern mit einem großen Dynamikumfang eine Rolle spielt.

Ich schätze die S-Laute als eher problematisch ein, da gerade dort Verzerrungen vermehrt zu hören sind. Gerade bei Gesang ist das natürlich sehr schwierig bzw. zeitaufwendig, ständig den De-Esser auszupacken, und bei krassen Verzerrungen geht dann ohnehin nix mehr.

Der im LA610 verbaute Kompressor ist mit nichten ein echter LA2A, und Hannes Bieger vom S&R (ein Hardwarefetischist vor dem Herrn) hat das in seinem Test auch bestätigt. Es wird bei UA auch nur von LA2A Style geredet, nicht aber von einem waschechten LA2A. Entscheidende Schaltungsteile sind verkürzt bwz. weggefallen. Wie das im Einzelnen ist, weiß ich auch nicht so genau. Da würde ich im Zweifelsfalle doch lieber den 6176 nehmen, der Kompressor ist halt ziemlich schnell und in-the-face. Wenn Du Singer/Songwriter machst, ists vielleicht bei einer Ballade zuviel des Guten. Der LA2A ist vom Charakter her eher weich ( Optokompressoren), gibt Creme rein, oder wie Teebaum sagt "einen Löffel Honig".

Du müsstest Dich vielleicht mit Laptop und Interface mal in ein großes Geschäft respektive Studio begeben, um die Teile anzutesten. Ich persönlich habe mich damals, nach intensiven Forum befragen (damals das KB-Forum) gegen einen UA 2-610 entschieden, da mir der ADL600 von Presonus (API und Neve-Liga, nur eben Vollröhre) als universeller, wenn auch etwas cleaner , beschrieben wurde. Ich habe es bis heute nicht bereut. Die subtile Färbung kommt sowohl bei Klassik als auch bei Jazz /acoustics immer gut rüber, ist gut formbar, und wenn man die Vocs richtig dick haben will, macht man eben noch ein LA2A dahiner (in meinem Falle ADL1500=LA2A Nachbau). Auch die Obertöne klingen einfach genial, und sind selbst fürs Mastering (Summe durchschicken) geeignet. ich will den UA610 bestimmt nicht schlecht reden, aber universell ist der nicht. Ein Studionachbar, der viel mit Tape macht und auf Vintage abfährt, empfindet die Pres als zu matschig.

Vielleicht doch eher einen Pur-Edel-Preamp kaufen (2000 Euro Liga), Aufnahmen machen, und dann im Nachhinein bei einem Studio Deines Vertrauens die Sachen durch die Komps schleifen bzw. Mischen & Mastern lassen? Was natürlich auch schön ist, im Nachhinein die Färbung des Kompressors auf das Material abzustimmen, bzw. umgekehrt. So kannst DU verschiedene Klangfarben im Mixing /Mastering herausarbeiten. Ich nehme selten direkt mit Kompression auf, bei genügend Headroom und vernünftigen Wandlern behalte ich mir den Schritt fürs Mixing auf.
 
1) das ist kein vollwertiger la2a der da eingebaut ist im la610, sondern ein optischer comp der in diese richtung geht, nicht aber dessen qualitätslevel erreicht.

2) keine ahnung ob die 610/tlm103 kombi deinen klanglichen vorstellung entspricht. du hast ja noch mit keinem wort erwähnt welche klangliche veränderung du suchst bzw was dir bei deinem jetzigen setup stört/abgeht.

3) ich verstehe diese homerecording typische universal audio zentrierung nicht wirklich und wieso das unbedingt deinen ausgangspunkt darstellen muss. soweit ich das sehe hast du ja keine erfahrungen mit den geräten und weisst nicht wirklich in welche klangliche richtung das überhaupt geht. das soll jetzt nicht gegen die uaudio geräte gehen, aber es ist jetzt einfach nicht so, dass diese geräte in der prof. welt als heiliger gral gesehen werden. und diese 'dark chocolate' färbung ist schon sehr speziell. das wollen nur die wenigsten auf jeder spur haben.

4) den preamptyp den du bei prof. vocalaufnahmen neben cleanen vorverstärkern am meisten finden wirst ist sicherlich die neve-richtung. hier gibt es mit great river und aurora zwei moderne abwandlungen die ein wenig flexibler sein sollten als das direkte vorbild und sich damit besonders empfehlen als universelle arbeitsgeräte. api ist zwar auch ein workhorse, aber für vocals eher selten die erste wahl. (ausser in härteren gefilden). vielleicht sollte man sich auch gar nicht so auf einen preamp versteifen sondern gleich zwei anschaffen - mit 500er modulen wär das im budget.

5) kannst ja mal bei CML vorbeischauen, die sitzen in münchen. ansonsten klingel mal bei digitalaudioservice an, die senden dir aus hamburg auch mehrere gerätschaften zum testen.
 
Nach diesen neuen und wichtigen Informationen zu dem Thema, für die ich mich recht herzlich bedanke, verdichtet sich bei mir die Auffassung, dass ich für eine sinnvolle Entscheidung auf einen praktisch Test nicht verzichten sollte.

Vielen Dank Rolleum: Das ist ein Aspekt, den ich noch nicht bedacht hatte mit dem De-Essing, spricht aber auch dafür, dass man erst einen ausführlichen Test macht, bevor man sich für ein Gerät entscheidet.

Vielen dank an dieser Stelle auch an DaVogi: Ein Blick auf die Website von CML hat mir gezeigt, dass dort ausreichen Auswahl vorhanden ist - gerade auch von den genannten Alternativen. Es sollte also möglich sein die Teile entweder vor Ort oder, ggf. durch Ausleihen mal einem Realcheck zu unterziehen.

Ich möchte aber noch ganz kurz auf die weiteren Punkte von DaVogi eingehen, weil dies möglicherweise auch für andere interessant sein könnte:

2. Bislang habe ich das TLM 103 direk über das Saffire laufen lassen und war damit eigentlich sehr zufirieden. Ich setze das Mikro nicht nur für Gesang ein, sondern für alle möglichen Instrumente (vorwiegend natülrich A-Gitarre, aber auch schon mal ne Trompete) und da fehlt mir sound mäßig nichts. Bei meiner Stimme ist es so, dass ich sie eher als Tenor aber am unteren Ende einstufen würde. Seitdem ich VocalCoaching in Anspruch nehme, hat sich sowohl die Range als auch die Dynamik deutlich verbessert, aber ich bin da sicher noch am Anfang. Klanglich stehe ich sehr auf einem warmen Sound, und da fehlt mir bei meiner jetzigen Kombi einfach was. Deshalb der Gedanke mal in Richtung Röhre zu gehen. Ich weiß jetzt nicht ob das als Beschreibung reicht, aber ich weiß nicht wie ichs anders ausdrücken soll. Hinzu kommt, dass die Songs, an denen ich derzeit arbeite thematisch um eine Geschichte aus den 50er/60er Jahren kreisen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die musikalische Umsetzung und das Arrangement. Da liegt es vielleicht nahe, dies auch konsequent im Sound aufzugreifen. das ist aber mit Sicherheit nicht der ausschlaggebende Punkt für eine Investitionsentscheidung in der Größenordnung.

3. UA war deshalb der Ausgangspunkt meiner Überlegungen, weil das einfach ein Namen ist, den man in den übliche Veröffentlichungen sehr häufig liest, es gibt auch einiges an Informationen in youtube und wenn man dann berücksichtigt, dass die Geräte in der letzten Zeit im Bundle mit diversen Karten angeboten werden wie sauer Bier, dann kann man wohl nachvollziehen, dass ein Neuling dadurch angefiixt wird. Ich werde mich aber - jedenfalls nach den hilfreichen Beiträgen hier im Forum - nicht darauf fixieren, sondern wahrscheinlich sogar mit den genannten Alternativen anfangen.

4) Meine Überlegung ging in Richtung Channel-Strip und nicht in verschiedene Module, weil es mir als vorteilhaft erschien, alles in einem Kasten zu haben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Aufnahmen auch an verschiedenen locations stattfinden werden und da erschien mir ein Channelstrip einfach praktischer. Ist aber im Ergebnis auch nicht wirklich ein zwingende Vorgabe, wenn sich eine andere Lösung als besser erweist.

Schönen Dank erstmal wieder fürs mitlesen und Tips geben.

Gruss


Jens
 
Die Neve-Richtung würde ich mit einem Golden Age Pre-73 versuchen abzudecken. Dann dazu den Comp54 mit passendem Rack. Beide Teile kann man mit Carnhill-Transformern erweitern. Der 54-er klingt mit Carnhill sehr geil und ist sehr flexibel einsetzbar. Er bietet auch ohne Röhren echten vintage-Sound.

Den dunklen Sound des M610 finde ich schon klasse aber beide Comp wären mir zu speziell. Ich hatte den LA-610 Mk1 und einen 1176-LN. Wenn du z.B. bei Vocals mit einem Com54 die Spitzen mit schnellen Regelzeiten abfängst und dann in der DAW einen opto draufmachst, sollte das schon sehr gut klingen. Vor allem hast du den Übertrager-Sound schon im Signal drin.
 
Hi,

mir ging es mit dem Saffire Pro darum, dass du Geräte in Studioqualität einkaufst und deine Erwartungshaltung ja eine Aufwertung ist.

Jetzt habe ich für mich in der Vergangenheit und mit Hilfe des Forums hier und vieler Beispiele hörbare Unterschiede zwischen verschiedenen AD Wandlern ausgemacht. ( https://recording.de/Community/Foru...echnik/High-End/155816/Post_1642202.html#P_81 ).

Ich weiß jetzt nicht wie gut oder schlecht die Wandler der Saffire Pro so sind, aber wollte eben darauf hinweisen, dass Unterschiede vielleicht geringer ausfallen könnten, als dir lieb ist.

Der Gedanke ist eben ob man mit dem Budget nicht die Soundkarte aufrüstet, welche auch paar gute Preamps bereit hält. Fortan werden deine Aufzeichnungen und das Abhören dadurch aufgewertet.

Ja ich weiß du hast nach A gefragt und da kommt jemand mit Z. Aber als ich am selben Punkt war, hat mir das vor geraumer Zeit deutlich mehr geholfen und dabei habe ich mittlerweiel jede Menge Preamps und Chanels probegehört.

mfg
-Emre-
 
2. Bislang habe ich das TLM 103 direk über das Saffire laufen lassen und war damit eigentlich sehr zufirieden. Ich setze das Mikro nicht nur für Gesang ein, sondern für alle möglichen Instrumente (vorwiegend natülrich A-Gitarre, aber auch schon mal ne Trompete) und da fehlt mir sound mäßig nichts. Bei meiner Stimme ist es so, dass ich sie eher als Tenor aber am unteren Ende einstufen würde. Seitdem ich VocalCoaching in Anspruch nehme, hat sich sowohl die Range als auch die Dynamik deutlich verbessert, aber ich bin da sicher noch am Anfang. Klanglich stehe ich sehr auf einem warmen Sound, und da fehlt mir bei meiner jetzigen Kombi einfach was. Deshalb der Gedanke mal in Richtung Röhre zu gehen. Ich weiß jetzt nicht ob das als Beschreibung reicht, aber ich weiß nicht wie ichs anders ausdrücken soll. Hinzu kommt, dass die Songs, an denen ich derzeit arbeite thematisch um eine Geschichte aus den 50er/60er Jahren kreisen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die musikalische Umsetzung und das Arrangement. Da liegt es vielleicht nahe, dies auch konsequent im Sound aufzugreifen. das ist aber mit Sicherheit nicht der ausschlaggebende Punkt für eine Investitionsentscheidung in der Größenordnung.

in diesem falle solltest du dich eigentlich auf die suche nach einem anderen mikro machen und nicht versuchen das ganze durch nen preamp/channelstrip hinzubiegen.

ein tlm103 ist wohl so ziemlich die letzte wahl wenn man einen warmen 60er jahre sound haben will.

konkret suchst du wohl eher ein gutes dynamisches (ev20, sm7, md441) oder u47 artiges mikro.


4) Meine Überlegung ging in Richtung Channel-Strip und nicht in verschiedene Module, weil es mir als vorteilhaft erschien, alles in einem Kasten zu haben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Aufnahmen auch an verschiedenen locations stattfinden werden und da erschien mir ein Channelstrip einfach praktischer. Ist aber im Ergebnis auch nicht wirklich ein zwingende Vorgabe, wenn sich eine andere Lösung als besser erweist.

die praktischen überlegungen hinter dem channelstripgedanken verstehe ich ja... leider gibts da draussen nur eine halbe handvoll gerätschaften (konkret fallen mir gerade 3-4 ein) die diesen namen wirklich verdient haben und wo jede komponente eine aufwertung und keine mäßig brauchbare beigabe darstellt.

die universal geräte würd ich beispielweise nicht als vollwertigen channelstrip sehen da der eq dazu einfach viel zu unflexibel.

wenns portabel sein soll schau dir auch mal die lunchbox an.
 
@bartman4ever: Danke für die Empfehlungen, denen ich sicher nachgehen werde

@the_Emre: Vielen Dank für die Erläuterung, jetzt wirds klarer. Wie Du aus dem obigen Diskussionsverlauf sicher gesehen hast, bin ich nicht auf ein bestimmtes Gerät oder eine bestimmte Konfiguration fixiert und es kann daher sein, dass ein komplett anderes Ergebnis zum Schluss rauskommt, als die im Eröffnungsbeitrag zur Diskussion gestellten Geräte. Vielleicht kaufe ich mir auch gar kein Gerät, sondern ein neues Mikro, jedenfalls sollte man dabei die Wandler sicher nicht aus dem Auge lassen.

@DaVogi: Auch Dir nochmal Danke für Deine weiterführenden Anregungen. Ich habe gestern ja schon mal auf der Website von CML gestöbert und will da nun mal persönlich vorbeifahren. Wie ich oben ja schon geschrieben habe, kanns dann möglicherweise auch ein neues Mikro werden.

Wenn Du das Sennheiser MD 441 ansprichst: Was hältst Du von dem MD 421? Ich hab da ein matched pair. Ganz uralt, vom Ende der sechziger, Anfang der siebziger oder so. Jedenfalls muss es sich um eine der ersten Serien handeln, die noch in Beige prodziert wurden. Leider weis ich nicht so viel darüber. Ich hab die mal vom Vater eines Freundes vermacht bekommen, der damit sein Streichquarttet aufzunehmen pflegte. Vielleicht sollte ich die einfach mal als Gesangsmikros ausprobieren
 
unbedingt... das md421 ist ein sehr gutes und vor allem vielseitiges mikro. neben den typischen anwendungen (gitarrenamp, drums/toms, bläser..) für die man es kennt, macht es eigentlich auch an vocals eine gute figur. sehr ausgeglichen, aber halt nicht so spitz und 'luftig' wie ein kondensatormikro.

das md441 ist im vergleich dazu ein bissl smoother und 'edler'. für sanften jazzgesang z.b. die bessere wahl, für eine rockröhre oder ne krachende snare aber nicht so geeignet wie das md421. aber die beiden sind sich durchaus ähnlich so dass du mit dem md421 schon ungefähr weißt in welche richtung es geht.

teste auf jeden fall auch mal das sm7... das gefällt mir bei gesang von allen dynamischen fast am besten.
 
Der alte Herr Young arbeitet seit Jahrezehnten mit einem originalen 610er Pult. Es gibt Singer-, Songwriter, die kommen perfekt damit klar. Ich bin ebenfalls vom 6176 entzückt und verwende ihn sogar life für Sprache!
 

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