Über Kopfhörer/Anlage soweit ok, über Handylautsprecher gruselig...

[FredTadge]

Übers Handy sind im wesentlichen nur Hochmitten hörbar. D.h. jedes Element dass auch auf dem Handy rüberkommen soll muss hier Frequenzanteile haben. Eine dumpfe Pauke ist auf dem Handy nicht zu hören, eine Kick mit extrem höhenreichem Klick schon. D.h. wenn irgendein Element auf dem Handy fehlt muss ich es in den Hochmitten boosten, gerne mit nem Multibandcomp, das macht das ganze kontrollierter.

Das Problem bei dem obigen Track ist, dass dort einiges phasenverdreht ist.
Auf großen Boxen und KH nimmt man halt ein gewisses Saugen wahr, bei dem Smartphone liegen die Lautsprecher
sehr nah bei einander was zu Auslöschungen führt.
Wenn ich mir den Track in Mono anhöre passiert genau das selbe.

Damit ist schon in den ersten beiden Posts alles gesagt. Mach dir zum Gegenhören deiner Songs im Masterchannel nen EQ-Preset mit Low- und Highcut und Mono, den du zum Gegenhören immer einmal anschaltest. Auch wenn der Song sonst gut klingt, mit dem Preset muss er auch gut klingen.
Eigentlich ist das der klassische Anfängerfehler: Tiefbässe und Höhenglanz schön gestaffelt, Stunden an Arbeit reingesteckt und es wummert und glänzt ordentlich. Aber die Mitten werden vernachlässigt. Hifi hört sich das dann super an aber das Küchenradio fängt an zu weinen

 

[mikroguenni]

Erstmal hast du das "dann" unterschlagen. Dieses "dann" deutet darauf hin, dass die Monomitte nach der manuellen Phasendrehung stärker hervortreten soll. Jene Spuren, bei denen das dann der Fall ist, haben im Originalen einen Phasendreher und können mit manueller Phasendrehung belassen werden.
...

OK, das "dann" hatte ich tatsächlich überlesen und dann folgerichtig unterschlagen. Asche auf mein Haupt!

 

[Karsten D]

Und bevor du jetzt mit dem Gefühl vor dem PC sitzt, als hätte ich dir gerade meinen Sack ins Gesicht gehalten:

Ich brech ab...

So... Bedingt durch Haus und Hof, Kind und Rind, sind meine Zeitfenster zum Fröhnen des Hobbys rar gesäät...
Jetzt ist Zeit, das Haus schläft noch...

Schlagwort Korrelationsgradmesser: Jou... fast immer vorm Auge, aber aus diesem verloren...
Transienten: Ja, da hab ich ein Faible für, wenns etwas mehr knallt und knattert...

Manchmal klingt eine gedrehte Phase irgendwie cooler, prägnanter, und da ist das Dilemma:
Denn was hin und wieder cooler oder prägnanter klingt, geht dann zu Lasten der Monokompatibilität und leider ist es wirklich so, und das zeigt mir auch die Statistik von meinem Youtube-Kanal: die meisten Zugriffe finden mit einem Handy bzw. Tablet statt...
Und wenn es da nicht gleich einigermaßen gescheit kling, macht sich keiner die Mühe nochmal mit kopfhörer reinzugehen...

Ich habe das ganze jetzt mal versucht untenrum etwas aufzupumpen und die Höhen etwas zu reduzieren.

Was ich auch als sehr schwierig empfinde: Wenn die Instrumente im Stereobild einigermaßen an Deutlichkeit/Prägnanz passen, sind die im Mono oft zu markant. Pegel ich sie dann im Mono runter, rückt es im Stereobild wieder viel zu weit nach hinten. Obwohl ich es sauber in der MItte habe... Da frag ich mich manchmal: "... warum sammelst du keine Briefmarken... oder male Hüpfspiele auf die Straße... ?" Na, ja... einmal Musik, immer Musik...

Ich werde nach diesem Post einen Dropbox-Ordner freigeben, und den Link dazu in die Mischmaschine stellen.
Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, was draus gemacht wird.

Vielen Dank nochmal an der Stelle für all die Mühe und die vielen Tipps und einen schönen Sonntag!
Jetzt werden die Zwerge aus dem Bett gescheucht und Frühstück!