UA LA-610 / UA SOLO 610

[Ichbines]

Guten Tag.

Also ich habe gestern im Musicstore, mich mit dem Rode Mic welches ich besitze, durch die PreAmps durchgetest. Am Besten gefiel mir der Universal Audio LA-610. Der ist aber praktisch unbezahlbar für mich und ich wollte einfach mal fragen, wie sich der UA Solo 610 verhält in Kombination mit dem NTK. Er ist ja deutlich billiger und läge eher in meiner Preisklasse. Aber soweit mir das gestern erzählt wurde (der war leider nicht da) verhält er sich schon sehr ähnlich nur hat eben weniger Einstellungen. Beim Testen habe ich jedoch eh erstmal alles roh angetestet gehabt und war da schon sehr angetan.
Angemekt, ich habe das Rode NTK und der warme Sound gefiel mir wundervoll bei der Kombi mit dem LA-610.

Danke schonmal.

 

[He-vey]

Aber soweit mir das gestern erzählt wurde (der war leider nicht da) verhält er sich schon sehr ähnlich nur hat eben weniger Einstellungen.

Unabhängig, ob man jetzt den LA-610 leiden kann oder nicht: Sagt dir dein gesunder Menschenverstand nicht, dass es bei dem Preisunterschied auch sonst Unterschiede geben muss – nicht nur fehlende Knöpfchen?


Frank

 

[Ichbines]

Klar sagt es mein Menschenverstand. Aber ich kann ja mal nachfragen, weil es mir nunmal gestern im Musicstore erzählt wurde. Bis auf die vielen Features sollen da sehr starke Ähnlichkeiten sein, ich habe den Solo nicht getestet, also kann ich darüber auch nichts sagen.

Man muss ja nicht gleich unfreundlich werden. Ich mag dieses Forum hier eigentlich sehr, weil hier viele kompetente und höfliche Menschen verkehren.

 

[He-vey]

Wo genau war das unfreundlich?


Frank

 

[Ichbines]

Offtopic, ich fands nunmal unfreundlich meinen gesunden Menschenverstand anzuzweifen und Ausdrücke wie "Knöpfchen" zu benutzen auf eine ernst gemeinte Frage.

So nun bitte Leute die Erfahrungen mit den jeweiligen Dingen haben, bitte.

Gruß.

 

[JonasM]

Unabhängig, ob man jetzt den LA-610 leiden kann oder nicht: Sagt dir dein gesunder Menschenverstand nicht, dass es bei dem Preisunterschied auch sonst Unterschiede geben muss – nicht nur fehlende Knöpfchen?

Der Unterschied ist: im LA610 ist noch ein LA2A eingebaut. Der allein kostet sonst fast 3000 Euro... also wenn das nicht den Preisunterschied rechtfertigt...

https://www.thomann.de/at/universal_audio_teletronix_la2a2.htm

Der Preamp kann deshalb trotzdem ident sein und auch ident klingen (ob er das allerdings wirklich ist oder tut weiß ich nicht)

 

[bassniac]

Und da ist eben kein LA2A eingebaut, sondern was, was diesem nachempfunden ist.

Grüße.

 

[He-vey]

Sorry, aber was genau muss man denn in Frage stellen, wenn dir ein Mercedes-Händler nach der Probefahrt mit einer S-Klasse erklärt, dass die B-Klasse sehr ähnlich ist?


Zum Topic: der 610er ist ein ganz billig klingender Verzerrer, aufgebaut aus den minderwertigsten Teilen, die man gerade noch riskieren kann legal über Grenzen zu bringen. Der LA-610 zerrt zwar auch – deutlich später, aber immerhin noch so vernehmlich, dass er nicht als Haupt-Pre funktionieren kann, es sei denn, man ist sehr duldsam.
Was nicht heißt, dass er nicht bei sehr zahmen Sachen unheimlich angenehm klingen kann, erfordert allerdings im Handling allerhöchste Vorsicht.

Der LA-610 hat übrigens – entgegen anderslautender Gerüchte und den fadenscheinigen Andeutungen auf der UA Hompepage nichts mit irgendwelchen Putnam Sachen zu tun sondern ist lediglich der Klon einer Firma, die die Namensrechte aber nicht die Designunterlagen gekauft hat und der zu 80% andere Bauteile aufweist.

Die Putnam Kids emulieren selbst bei der Software die Sachen des Papas und nicht ihre eigenen Kreationen.

Falls dir das der Verkäufer auch noch gesteckt haben sollte ...



Frank


PS: völlig richtig. Die UA Nachbauten sollte man nicht mit den Originalen in einen Topf schmeissen

 

[JonasM]

Das sind aber jetzt sehr harte Worte....
Das klingt jetzt so als hättest du einen Behringer MIC200 mit einem Phonic-Preamp verglichen.
Dass sich das mit Universal-Audio geräten nicht anders verhält ist mir neu, aber bitte - ich habe sie ja noch nicht getestet, du offenbar schon.
Umso mehr wundert mich, dass der LA 610 doch öfters mal in größeren Studios anzutreffen ist.
Ich weiß nicht von was für Verzerrunen du sprechst, vielleicht von solchen, die auch bei einem Manley oder einem Avalon auftauchen. Komisch, dass Röhren zerren.... wirklich seltsam... woran das wohl liegen mag.... ... ich hab mal mit einem Marshall gespielt, der hat auch so komisch verzerrt... hm....

EDIT: verwende übrigens einen Solo 110 + Röhrenmic. Das kann schon was. Ob Röhrenmic & Röhrenpreamp auch funktionieren würden - vielleicht. Aber flexibel ist man damit nicht.

 

[ThinK]

Vllt mal etwas zum Nachlesen bevor hier wieder ein Pro Kontra Röhrenstreit beginnt:
http://aiko.strikeworld.de/html/verstarker.html#3Amparten

 

[Pint-One]

alter was hier für scheisse gelabert wird, hat hier schon mal jemand SELBST mit dem 610 gearbeitet? blödes forengelaber

 

[bootsy]

hat hier schon mal jemand SELBST mit dem 610 gearbeitet?

Ich zum Beispiel. Habe meine Meinung auch schon hier im Forum divers ge-posted.

 

[He-vey]

alter was hier für scheisse gelabert wird, hat hier schon mal jemand SELBST mit dem 610 gearbeitet? blödes forengelaber

Danke schön.
Ja, wir besitzen eine stattliche Anzahl an originalen Putnam-Geräten, darunter verschiedene Einzelstücke, Prototypen und Pulte aus allerlei ehemaligen Studios und haben etwa 10 LA-610 gekauft und getestet. Unter anderem gegen verschieden Manleys und was da sonst noch unter den etwa 100 Pres in der Klasse da war, aber hauptsächlich gegen die Originale. Die Tests hat ein ehemaliger Putnam-Mitarbeiter durchgeführt und bestätigt, was alle mit den Ohren schon bemängelt hatten: unglaublich viel weniger [g=284]Headroom[/g] als bei einer VoxBox und immer noch eine Menge weniger als bei den Originalen.

Für den Röhrenschlauberger: das bedeutet nichts anderes als ein geringeren nutzbaren [g=105]Gain[/g]-Bereich bis es zu Verzerrungen und Artefakten aus den Übertragern kommt. Thinks Link hilft allen, die mit Röhre „Wärme“ assoziieren und immer noch nicht kapiert haben, dass die bloße Anwesenheit von Röhren noch gar nichts macht, außer Ärger. Erst der notwendige Übertrager entscheidet über Wohlklang oder Nutzbarkeit als Gitarren-[g=182]Amp[/g].

Umso mehr wundert mich, dass der LA 610 doch öfters mal in größeren Studios anzutreffen ist.

Sorry, da ein Weltbild der Marketingabteilung zu zerstören: UA-Geräte zielen auf den Homerecordingmarkt oder gehobenen Projektstudiomarkt.

verwende übrigens einen Solo 110 + Röhrenmic.

Das wurde oben schon angesprochen: den habe ich gegen den Solo 610 gestestet und er hat mit unglaublich weitem Abstand gewonnen. Hat keine Ähnlichkeit mit dem 610, klingt sehr gut, ist flexibel und tadellos designed.
Das der gestorben ist, weil die HR-Kundschaft nach Röhre brüllt ist unfassbar dämlich und ein sichtbares Zeichen, welche Art Klientel da bedient wird.



Frank

 

[kickback]

@Pint-One:

Beim nächsten Beiweis deines Unvermögens Sätze ohne Beleidigung in einen Thread einzuwerfen (zu dem du sachlich nichts beizutragen hast) setzt es eine Verwarnung.

 

[bootsy]

He-vey schrieb:
Sorry, da ein Weltbild der Marketingabteilung zu zerstören: UA-Geräte zielen auf den Homerecordingmarkt oder gehobenen Projektstudiomarkt.

Jetzt mal die Kirche im Dorf lassen, bitte. Teile wie der 2192 sind definitiv Highend und einige Replicas sind wirklich gelungen (z.B. der LA-2A Re-issue) oder im software Bereich die Roland Emulationen. Das der 610 oder der LA-610 und andere Dinge nicht die Krönung der Schöpfung ist, ist mittlerweile auch bekannt. Deshalb würde ich aber nicht den ganzen Laden diskreditieren.

 

[Roehrentyp]

@He-vey:
Wow, vielen Dank für den informativen Post!
Nur noch eine Frage bitte:
Was fandest du besser beim 110 gegenüber dem 610? Also klang es transparenter, gesättigter, blablabla. Klar kommt es auch aufs Mic drauf an, aber würde mich trotzdem mal interessieren.

Und dazu noch:
https://www.thomann.de/de/universal_audio_710_twin_finity.htm
Was sagt ihr zu dem? Der hat ja "gaaanz grob" gesagt beides in einem, ein solid state "preamp" und einen röhren"preamp"


achja, jetzt mal GANZ DOOF gefragt:
Wenn du schon so von UA abrätst, gibt es denn was besseres in der Preisklasse in Verbindung mit nem RODE NTK ( Röhrenpreamp) ?

 

[Astronautenkost]

Lieber Frank,

es hört sich ja toll an, dass Du schon viele Originalputnamprodukte getestet hast, ich bezweifle aber, dass da viele originale 610er-Konsolen dabei waren. Kompressoren etc. ja, geschenkt.

Ich halte Deinen Beitrag für ein größenteils subjektives UA-Bashing. Wir haben seit fünf Jahren einen 6176 im Einsatz und wir mögen den. Deshalb sind wir nicht doof. Wir haben uns den nach vielen Tests geholt, weil er unseren Klangvorstellungen entsprach.

Du erweckst hier den Eindruck als wären das absolute Billigstprodukte, dem ich nicht zustimmen kann und als wären alle Idioten, die anderer Meinung als Du sind.

Ich habe auch den LA 610 ausprobiert und muss sagen, dass er ein gutes oberes Mittelklasseteil ist und an Vocals schon ordentlich Druck machen kann. Und das hat nichts mit der Werbung von UA zu tun, sondern mit hörbaren Ergebnissen. Auch der Solo 610 kann mit einem guten [g=116]Mikrofon[/g] schon professionelle Ergebnisse abliefern.

Übrigens muss unser 6176 auch im harten Roadeinsatz seinen Dienst tun. Das macht er ohne Zicken.

Dem Gerücht, dass im LA 610 ein (abgespeckter) L2A2 steckt, muss man allerdings widersprechen. Es ist ein eigenständiger einfacher Kompressor, mit dem man aber auch als Anfänger gut zurecht kommen kann.

PS: Den LA 610 mit der Vox Box zu vergleichen ist sachlich auch nicht ganz gerechtfertigt. Das sind doch noch zwei unterschiedliche Preisklassen.

 

[He-vey]

Du erweckst hier den Eindruck als wären das absolute Billigstprodukte, dem ich nicht zustimmen kann und als wären alle Idioten, die anderer Meinung als Du sind.

Sorry, das war nicht meine Absicht.
Ganz deutlich: für zahme Anwendung, wo es nicht auf maximalen [g=284]Headroom[/g] ankommt, ist der LA-610 ein sehr schön klingender Preamp.
Das es ein Mittelklasse-Pre ist habe ich genauso ja auch behauptet.

PS: Den LA 610 mit der Vox Box zu vergleichen ist sachlich auch nicht ganz gerechtfertigt. Das sind doch noch zwei unterschiedliche Preisklassen.

Genau hier fängt mein Problem mit der Firma an: aggressives Marketing, dass bewußt auch mal mit kleineren Täuschungen, Suggestionen und Übertreibungen arbeitet. Dieser Vergleich war nicht unsere Idee, sondern die Reaktion auf einen ganz dummen Marketingspruch.

Jetzt mal die Kirche im Dorf lassen, bitte. Teile wie der 2192 sind definitiv Highend und einige Replicas sind wirklich gelungen (z.B. der LA-2A Re-issue)

Absolut. Aber du sagst es selbst: Replika. Dafür gelungen, keine Frage. Mein Problem fängt wieder mit der Suggestion an, dass der Käufer das echte Ding erhält, „the real deal“, und das ist definitiv nicht der Fall. Die Tonalität hat sich zwar nach unzähligen Abmahnungen gebessert, Kern der Geschäftsidee ist es aber immer noch, den Leuten zu suggerien, hier würden dieselben Geräte verkauft, die „in unzähligen Top-Studios der Welt ihren Dienst tun“.
Immerhin erfährt man mittlerweile, dass die Software-Emulationen auf den Originalen beruhen und die Hardware auch nur „inspiriert“ von den Originalen ist – also eben ein Klon.

Der [g=60]Wandler[/g] 2192 ist ein Sonderfall: definitiv eine gute Idee, technisch gut und dabei definitiv NICHT auf den Pro-Markt zielend.
Warum?
Er verändert – genau wie UA es verspricht – das Signal. Ob das zum Guten passiert oder nicht spielt in einer Arbeitsumgebung, wo es auf höchste Neutralität ankommt, keine Rolle.
Bei allen Diskussionen, die hier immer seitenlang zu dem Thema entbrennen: kann ein [g=60]Wandler[/g] professionelle Ansprüche erfüllen, wenn sich das gewandelte Signal schon in der ersten Generation nicht mehr zum Original Nullen lässt?

Klingt trotzdem sehr angenehm und wäre privat für mein Arbeitszimmer durchaus eine Überlegung wert. Und genau für diese Anwendungen ist er gebaut. Ein Signal ein paarmal da durchschicken – z. B. zum reampen und zurück und dann noch mal zum Mischpult und eventuell von dort auch wieder zurück in die Kiste – wäre dagegen eher wie Lotto spielen.


Lange Rede, kurzer Sinn: wenn man das Gelaber zum Thema „Vintage“ weglässt erhält man färbende Geräte, die solide für bestimmte Sounds ihren Dienst tun.


Frank

 

[Pint-One]

kickback schrieb:
@Pint-One:

Beim nächsten Beiweis deines Unvermögens Sätze ohne Beleidigung in einen Thread einzuwerfen (zu dem du sachlich nichts beizutragen hast) setzt es eine Verwarnung.

Sorry, aber wenn hier über eine Firma wie UA, die ja wohl genug Credits in der Industrie hat, so gesprochen wird als wäre es Behringer kann man auch nicht mehr sachlich zu diskutieren...und die Behauptung das UA nur bzw. überwiegend Produkte für den Homerecording macht...meine Güte ...

Edit: Damit ich auch mal etwas "sachliches" Beitrage...auf der UA Homepage gibt es eine monatliche Online-Zeitschrift mit reichlich Interviews von Industriekunden...diesen Monat der Coldplay Engineer...und Oh ...alls Vocals gingen durch den 6176...

...und leider gibt es unzählige weitere Chartproduktionen von "Big Bands"die mit dem 610 Preamp aufgenommen wurden...

 

[Roehrentyp]

Ja, also auch wenn ich nicht viel Ahnung habe, ich muss Pint-One Recht geben, UA ist wirklich hochwertig.
Und die ganze Diskussion über Klon / Fake, was auch immer, ist doch wirklich nur blödes Forengelaber, das einzige wirklich informative war, dass der Solo 110er besser sein soll als der 610, also in Verbindung mit einem Röhrenmikrofon. Und dass im LA-610 anscheinend doch kein LA2A eingebaut ist.
Aber um mal zum Punkt zu kommen, wie schauts nun aus? Ich habe das selbe "Problem" wie der Threadersteller, kann mir keinen LA-610er leisten, selbst der Solo 610 ist für mich schon teuer. Was schlagt ihr vor? 610er, 110er oder den ganz neuen 710er?