Toneforge Jason Richardson

[TonyPizza]

Der sturgis lebt ja auch nicht von den ampsims, das Thema ist seit kemper sowieso durch. Er hat aber ein paar nette Drum PluginIdeen die es so nicht gab, das muss man ihm schon lassen.

 

[Gelöschtes Mitglied 85543]

Micht würde noch interessieren, woher du diese Informationen hast.

Ich habe mit Alex, dem Entwickler hinter Audio Assault, schon seit einigen Jahren alle paar Monate mal wieder E-Mail-Kontakt, wo wir uns über Amp Sims und mögliche Signalverarbeitungsschritte unterhalten. Beispielsweise Tilt EQs vor und nach der Distortionstufe, um die Zerre ausgewogener zu machen. Das war ihm damals neu, ich bin mir also sicher dass diese Idee bestimmt in dem einen oder anderen virtuellen Amp von ihm gelandet ist.

Wenn man schon so eine JST Amp Sim hat, dann reicht es auch aus sich mal die Demo von Grind Machine anzusehen. Dauert nicht lange bis man den Braten riecht, zumindest mir kam das alles ziemlich ähnlich zu bedienen vor.

 

[Gelöschtes Mitglied 85543]

Der sturgis lebt ja auch nicht von den ampsims

Vielleicht nicht von den Amp Sims alleine, das mag sein. Aber er hat es geschafft (und schafft es weiterhin) sich zu einem Allroundphänomen zu machen, bzw machen zu lassen. Er kann alleine in der Garage Emmure produzieren. Er kann alleine zuhause seine Plugins coden. Und so weiter. Er stemmt in alle verschiedenen Bereiche die heute angesagt sind einen Fuß, somit ist er schonmal überall halb zur Tür rein. Drumsamples (die von Anderen aufgenommen und geschnitten wurden), Amp Sims mit Namen von bekannten Musikern drauf (die von anderen programmiert wurden), Gitarren Impulse Responses (die hauptsächlich von Anderen aufgenommen und geschnitten wurden), simple Effekte wie ein rudimentärer Sinus-Monosynth zum Bass anfetten, one-knob Compressor für Vocals, etc. (die von anderen programmiert wurden), Videotutorials die einem quasi das Können und die "Essenz der Erfahrung" von Weltklassemischern in Stunden versprechen (und mit den Namen der Mischer und gemischten Bands von sich reden machen). Lauter solche Dinge, für die sich Leute mit wenig Ahnung interessieren und gerne Geld ausgeben. "Der kann's ja, also muss es gut sein."
Der Eine hyped hier seine Amp Sim, der Andere hyped auf Facebook seine Drum Samples, der Nächste hyped auf YouTube seine Tutorials, dadurch werden immer mehr Leute von einzelnen kleinen Teilbereichen in die JS seinen Fuß gestemmt hat auf das große Ganze aufmerksam das er verkauft. Ein geniales Erfolgskonzept, noch dazu mit einer Galionsfigur die man idolisieren kann. Und gegen Geld auch für Skype-Sessions buchen, falls ich das noch nicht erwähnt hatte. Weil einen das besser macht als es nicht getan zu haben.
Das ist richtig geschickt und geht wunderbar auf, und keiner scheint's zu merken.
So ähnlich wie damals bei Steven Slate, der war mal Techie auf ein paar Platten in den 90ern (zumindest finde ich keine anderweitigen Informationen im Netz) und klebt jetzt seinen Namen überall drauf, von Drumsamples über Interfaces bis zu Konsolenemulationen.
Obwohl eigentlich Fabrice Gabriel (von Eiosis) der ist, der die ganze Programmierarbeit für ihn macht, Slate hat nur den Namen und das Gesicht, selbst programmiert der nix.
Nun gut, immerhin geht der ein bisschen offenkundiger mit Fabrice' Namen um, daher das "FG" in den Namen der Plugins, und die Sachen sind so gesehen wirklich "in-house Entwicklungen", das muss man ihm schon anrechnen. Schlecht ist das Zeug auch nicht, keine Frage. Nur halt nicht wirklich "seins", wenn mans genau nimmt. Aber immerhin ehrlich und, auch wenn ich iLoks meide wie der Teufel das Weihwasser, gut.

 

[MountainKing]

Ja, das hast Du wahrscheinlich richtig beschrieben.

Allerdings ist genau DAS die berühmte Marktwirtschaft. Wer es schafft Marken zu bilden, die man monetär abschöpfen kann, hat (aus seiner Sicht) einiges richtig gemacht. Das kann man verurteilen oder nicht. So funktioniert das aber. Bei anderen heißt die Marke vielleicht Apple, Nike oder McDonald's, hier eben Sturgis oder Slate - das Prinzip bleibt aber ähnlich.

Ich stimme zu, dass man ehrlich damit umgehen sollte, wer's eigentlich gemacht hat. So wie die Schweizer eben ... ("Wör hat's g'mocht ...?"). Allerdings schreiben die bei Apple oder Steinberg auch nicht dazu, wer genau es denn nu programmiert hat. So isses wohl.

 

[TonyPizza]

@Rockatansky Kann dich schon verstehen, auch ein Grund warum ich schon längere Zeit neue plugins nur anteste aber nie kaufe, weil die 15/20Jahre alten Waves Plugins das alles genauso gut können... Naja, der Sturgis hat halt mit Levy und Wanasek ein krasses Team am Start. Mich regt das aber nicht auf, ich freu mich einfach zu sehen, dass die alle nur mit Wasser kochen und das ganze Gear und Plugin Gequatsche nur bla bla ist. Wenn die Rechnung für die Jungs auf geht, ist doch schön, aber die leisten doch auch was. Was die inzwischen für Leute interviewt haben und bei NailTheMix an den Start gebracht haben, ich finds grandios!

 

[MountainKing]

Wenn man Dir also folgt, dann ist dieses hier - zur Zeit 25 USD:

http://www.kvraudio.com/marketplace/multi-transient-by-audio-assault

... nichts anderes als das hier (in weiten Teilen jedenfalls) - 65 USD:

https://joeysturgistones.com/products/transify

Das Ding hat auch Bob Horn in einer Mixbesprechung ausgiebig benutzt, was sagen will, dass die STurgis-Sachen durchaus recht verbreitet sind mittlerweile. Wenn man die Bedineoberflächen mal vergleicht, dann kommt einem das schon sehr bekannt - gegeneinander verglichen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

 

[Gelöschtes Mitglied 85543]

@MountainKing Mit der Aussage bin ich vorsichtig, weil ich es schlicht und ergreifend nicht weiß. Aber nachdem Audio Assault schon die Amps für JST liefert, liegt die Vermutung nahe dass er auch andere Effekte liefert. Zum selben Schluß wie du bin ich auch gekommen, die Produkte sind sich schließlich sehr ähnlich. Aber wie gesagt, ich kann das nicht verlässlich bestätigen weil ich es selbst nicht verlässlich weiß.

 

[Andaraginga]

Ich hab vor zwei Tagen den Audio Assault Bulldozer gekauft und die optische Ähnlichkeit zu den JST Amp Sims fiel mir sofort auf (vor allem bei den Cabs deutlich).
Interessant die Hintergründe zu erfahren.

 

[SOS]

das ist ja alles interessant... tl;dr... aber mich interessiert bei solchen plugins nur eines: set and forget. 1 trick pony. das ist für metalcore gitten mit gp für mich gegeben. auch wenn das halt ein preset einer anderen ampsim oder whatever ist... wayne.

ja, der sturgis ist eine heftige werbehure geworden, aber auch das ist mir letztlich egal... er hat mir 2, 3 set and forget plugins gebracht... mann muss ihm ja nicht gleich blind folgen und alles kaufen.

 

[Ethersis]

Tja, so isses in der Marktwirtschaft. Der Jeff Bezos (Amazon-Cheffe) hat vermutlich auch noch nie ein Paket gepackt und verdient wohl schon beim Schuhezubinden knapp 8.000 $
Wen´s interessiert, hier der link zu einer etablierten Nachrichtenagentur/Zeitung:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/...ald-reicher-als-bill-gates-52559576.bild.html
Die Leistung ist halt was auf die Beine zu stellen und dann nur noch zu delegieren ...

Aber um mal beim Thema zu bleiben. Hab mir den Bulldozer geholt und finde hier die Effekte völlig unbrauchbar. Der Hall beispielsweise, liegt vor der Verzerrung des Amps und kommt dann natürlich auch verzerrt raus. Find ich jetzt zwar nicht so schlimm weil ich eh andere Effekte benutze aber ist schon blöd. Kann man dann auch weglassen. Das wird doch bei den JSTs nicht auch so sein oder? Hab mal gehört das Audio Assault eine FX Loop-Option geplant sein soll.

 

[DrownedInTrance]

Sehr interessant das ganze Thema.. also nehme ich an, dass die Amp-Distortion quasi sowas wie Grind Machine/Bulldozer ist und dann das ganze mittels Tonematching usw. per IRs in eine "mixfertige" Form gebogen wurde ?
Ich wollte mir mal die Conquer-All IRs kaufen, hab es aber erstmal gelassen weil ich da auch sehr gegenteilige Meinungen zu gelesen habe ..

 

[TonyPizza]

Das Problem ist doch seit es IRs gibt immer das gleiche, es gibt viel zu viele! Ich sag ja auch nicht, das man unbedingt einen Album Sound matchen soll. Schaut euch ein paar Ola Englund und lasse lammert Clips auf Youtube an, sucht euch einen geilen sound sus, zieht den clip in eure DAW und dann happy matching. Ich mach das inzwischen seit Jahren, und der sturgis hat das gewiss auch nicht anders gemacht. Welcher sein SourceTone ist bleibt aber vermutlich sein Geheimnis.

 

[Ethersis]

Da bin ich noch nicht drauf gekommen, hehe.
Probier ich mal aus,

 

[DrownedInTrance]

Das Problem ist doch seit es IRs gibt immer das gleiche, es gibt viel zu viele! Ich sag ja auch nicht, das man unbedingt einen Album Sound matchen soll. Schaut euch ein paar Ola Englund und lasse lammert Clips auf Youtube an, sucht euch einen geilen sound sus, zieht den clip in eure DAW und dann happy matching. Ich mach das inzwischen seit Jahren, und der sturgis hat das gewiss auch nicht anders gemacht. Welcher sein SourceTone ist bleibt aber vermutlich sein Geheimnis.

Ja das ist ja das Problem. Viel zu viel Auswahl und das meiste ist wirklich schrott. Das mit dem Matching habe ich immer noch nicht ausprobiert, werde ich aber auf jeden Fall machen Der Ola hatte in einem Video die Conquer-All-IRs vorgestellt und die klangen alle like sh*t, bis auf eins, das war meeega geil. Das werd ich mir mal matchen
Und ja das mein ich ja, dass der Sturgis das bei seinen Plugins (oder wer auch immer das war) so wahrscheinlich gemacht hat. Vielleicht ja irgendwelche echten Amp-Aufnahmen aus nem guten Studio und dann darauf gematcht.

 

[Voltago]

Kennt ihr eigentlich noch Amp-Sims, die Stereo-Input fressen, damit man in einem Plugin ein Stereosignal auf zwei Amps routen kann? Oder wenigstens links und rechts gepanned ausgeben kann? Der Mercuriall Spark kann das, aber sonst wüsste ich keinen.

 

[Gelöschtes Mitglied 85543]

Amp-Sims, die Stereo-Input fressen

Grind Machine kann das, Ben Bruce auch, also schätze ich dass die JST Teile das generell draufhaben.
Die kostenlosen Sims von Nick Crow können das. (8505 + Celestion Plus + Compressor finde ich fetter/echter als Ben Bruce)
Guitar Rig. Oben L und R aktivieren, dann die Module mit dem "Pfeil runter" Symbol ausklappen und auf Stereo stellen.
Amplitube und BIAS sind mit dabei, auch wenn ich nicht weiß wieso man die benutzen würde. (OK, bei AT sind nur die Cabs echt schlecht.)
Kazrog Thermionik kann Stereo, und die LePous lassen sich umschalten.
Selbst Aegean Amp Vision hat in den Optionen einen Stereo-Switch.
Bei Kuassa bin ich mir gerade nicht sicher.

Ola hatte in einem Video die Conquer-All-IRs vorgestellt und die klangen alle like sh*t

Ich hab mir das erste Conquer All in einem Deal gekauft, zum Glück wars ein Deal. Hören sich durchweg dünn und einfach langweilig an im Vergleich mit anderen IRs, ich möchte nochmal (ohne dass eine Affiliation herrschen würde) auf 3 Sigma und Celestion Plus deuten. 3 Sigma sind eher hyped, Celestion dann eher das genaue Gegenteil, aber beide sind erstklassiges Zeug.

Das größte Problem mit IRs ist, dass sie einfach einzelne statische EQ-Kurven sind. Nicht mehr. Da variiert nichts, wenn das Eingangssignal mehr Bass- oder Höhenanteil hat, da gibt es keinen Unterschied zwischen lauten und leisen tönen, Pick Attack oder Fingerstyle. Selbst wenn die Distortion damit umgehen könnte (weil man einen echten Amp nutzt), die IRs sind immer statisch und platt. Wie ich schonmal angedeutet habe, in einem Mix kann einem das egal sein, da braucht man nur etwas das sich ins Spektrum einfügt und da kann man sich die Bewegung durch Kompression und Automation holen. Aber zum "live spielen" fehlt einem als Gitarrist da einfach was, zumindest für mich ist das immer son bisschen wie veganes Essen. Es schmeckt gut und macht satt, aber fühlt sich (für mich) im Nachhinein leer und unbefriedigend an.

Ich habe mal mit Vojtech von Melda geschrieben, der meinte man könnte sich mit dem Melda MMultibandConvolution mehrere Layer mit IRs "übereinander" legen und dann je nach Eingangssignal (Lautstärke, Bass- oder Höhenanteil, etc.) zwischen den Layern hin und her faden. Das wäre ja genau was man braucht, mehrere IRs die die Response einer Box/Mikro Kombo in unterschiedlichen Lautstärken einfangen, und dann je nach Lautstärke zwischen denen herum-faden. Hab das ausprobiert und es geht schon, aber es hapert einfach daran dass es nirgendwo IRs gibt die für sowas gedacht sind. Selbst Celestion Plus haben nur ein set "high gain" und ein set "low gain". Aber niemand hat, verständlicherweise, sein Cabinet in 0.5 dB Schritten hundertfach eingefangen, und ebenso hätte natürlich niemand Lust das von Hand in einem Plugin als Preset zu konfigurieren.

 

[DrownedInTrance]

Ich hab mir das erste Conquer All in einem Deal gekauft, zum Glück wars ein Deal. Hören sich durchweg dünn und einfach langweilig an im Vergleich mit anderen IRs, ich möchte nochmal (ohne dass eine Affiliation herrschen würde) auf 3 Sigma und Celestion Plus deuten. 3 Sigma sind eher hyped, Celestion dann eher das genaue Gegenteil, aber beide sind erstklassiges Zeug.

Danke für die Einschätzung und die Tipps ! Werde mich dann mal bei 3 Sigma umschauen, von Celestion Plus habe ich die kostenlose V30-IR, ist auch schon nicht schlecht.

Das größte Problem mit IRs ist, dass sie einfach einzelne statische EQ-Kurven sind. Nicht mehr. Da variiert nichts, wenn das Eingangssignal mehr Bass- oder Höhenanteil hat, da gibt es keinen Unterschied zwischen lauten und leisen tönen, Pick Attack oder Fingerstyle. Selbst wenn die Distortion damit umgehen könnte (weil man einen echten Amp nutzt), die IRs sind immer statisch und platt. Wie ich schonmal angedeutet habe, in einem Mix kann einem das egal sein, da braucht man nur etwas das sich ins Spektrum einfügt und da kann man sich die Bewegung durch Kompression und Automation holen. Aber zum "live spielen" fehlt einem als Gitarrist da einfach was, zumindest für mich ist das immer son bisschen wie veganes Essen. Es schmeckt gut und macht satt, aber fühlt sich (für mich) im Nachhinein leer und unbefriedigend an.

Ja, das stimmt. Ich persönlich benutze es nur zum Reampen mit nem Engl E530 (und bald vllt. noch andere Preamps, mal schauen), da ist das nicht soo wichtig und ich finde dass die Kombination aus Röhrenpreamp und IRs auf jeden Fall gut klingt, besser als jede Ampsim die ich bisher probiert habe, zumindest im Highgain-Bereich. Ich benutze aber auch Recabinet 5, das hat ja diese "Dynamics" funktion, welche eben versucht die von dir angesprochenen Punkte umzusetzen, also aus einer statischen IR eine dynamische zu machen. Wie genau das funktioniert und wie gut es umgesetzt ist weiß ich ehrlich gesagt nicht .. es klingt auf jeden Fall meistens ziemlich gut in einem Mix.

Ich habe mal mit Vojtech von Melda geschrieben, der meinte man könnte sich mit dem Melda MMultibandConvolution mehrere Layer mit IRs "übereinander" legen und dann je nach Eingangssignal (Lautstärke, Bass- oder Höhenanteil, etc.) zwischen den Layern hin und her faden. Das wäre ja genau was man braucht, mehrere IRs die die Response einer Box/Mikro Kombo in unterschiedlichen Lautstärken einfangen, und dann je nach Lautstärke zwischen denen herum-faden. Hab das ausprobiert und es geht schon, aber es hapert einfach daran dass es nirgendwo IRs gibt die für sowas gedacht sind. Selbst Celestion Plus haben nur ein set "high gain" und ein set "low gain". Aber niemand hat, verständlicherweise, sein Cabinet in 0.5 dB Schritten hundertfach eingefangen, und ebenso hätte natürlich niemand Lust das von Hand in einem Plugin als Preset zu konfigurieren.

Die Herangehensweise ist auch Interessant, bzw. so hab ich mir das auch schonmal überlegt. Wenn ich einen guten Aufnahmeraum und die entsprechenden Amps/Cabs hätte, würde ich das glaub ich aus Spaß mal machen. Die Frage ist nur, wieviel Leistung benötigt sowas am Ende bzw. wie ist die dadurch entstehende Latenz ? Kann man damit noch angenehm Spielen oder macht man sich durch die Latenz das Spielgefühl auch wieder kaputt ? Ich mein Nebula z.B. verfolgt ja auch einen ähnlichen Ansatz glaube ich und das ist wohl alles andere als Echtzeittauglich.. In meinem Fall wäre es einfach besser eine kleine Übungsbox an die Miniendstufe des E530 zu packen und damit einspielen zu lassen, falls mal jemand zum Aufnehmen kommt oder ich selbst mal wieder was aufnehme.

Aber gut, das war ja alles auch eigentlich gar nicht das Thema des Threads, sorry

 

[Gelöschtes Mitglied 85543]

Die Frage ist nur, wieviel Leistung benötigt sowas am Ende bzw. wie ist die dadurch entstehende Latenz

Konvolution in DSP funktioniert schon lange ohne (zusätzliche) Latenz, da gibt's ein MIT Paper von '93. So eine "dynamische Konvolution" braucht noch nichtmal zwei IRs gleichzeitig prozessieren, sondern nur die beiden IRs in einem Mischverhältnis summieren, und kann dann mit einem einzigen Kovolutionsschritt berechnet werden.
So wie ich das verstehe ist Oversampling ist bei Konvolution gar nicht so interessant, weil Konvolution auf Frequenzebene und nicht Zeitebene stattfindet, insofern profitiert Konvolution nicht von zusätzlichen Samples sondern eher von größeren Windows (=größere Latenz), also braucht man die CPU nicht mit Oversampling belasten. Zumindest nicht für die Konvolution. Wenn man davor/danach andere nichtlineare Effekte berechnet, dann kann man das ja dort noch mit reinpacken um Aliasing rauszuhalten.
Es entstehen also für sowas ohne weitere Spielereien nicht mehr DSP-"Kosten" als ein (oder mehrere) Envelope Follower, ein paar Multiplikationen (je nach Konvolutionsfenster) und einem tatsächlichen Konvolutionsschritt. Das kriegt jede heutige CPU locker hin.

Bei Nebula findet neben dynamischer Konvolution noch einiges mehr statt, die beschäftigen sich ja auch mit Nonlinearitäten (die von IRs nicht eingefangen werden können) wie etwa Dynamikveränderungen, Obertonverhalten, Sättigung usw. Bei Nebula würde es also durchaus Sinn machen, neben der Konvolution noch zu oversamplen, was vielleicht erklären würde warum die Teile soviel CPU fressen.

Aber du hast recht, das war nicht das Thema des Threads. Sorry für OT.

 

[TonyPizza]

Von Ownhammer gibts dynamische Sachen für Nebula, gab sogar einiges vor free, bringt leider auch keinen Vorteil, die ampsim ist mehr für Dynamik verantwortlich als die IR.

 

[Gelöschtes Mitglied 85543]

die ampsim ist mehr für Dynamik verantwortlich als die IR

Zunehmende Zerre verringert die Dynamik eines Signals. Immer. Noisefloor wird angehoben, vorher nicht dagewesene harmonische Obertöne werden eingestreut weil das Signal clippt, somit rücken die lautesten und leisesten Signalstellen immer weiter zusammen, ergo weniger Dynamik.
Ein Lautsprecher ist etwas, das sich mit zunehmender Lautstärke immer weiter vor und zurück zu bewegen versucht. So lange bis es an seine Grenzen stößt, dann fängt auch der zu Zerren an und bringt neue Anteile ins Signal. Bei abnehmender Lautstärke nimmt auch der Bewegungsweg einer Lautsprechermembran ab, allerdings dann nichtlinear. Ein Lautsprecher ist quasi der Inbegriff von Dynamik.

Ich stimme dir schon auch zu, so ist das nicht. Es ist beim ersten Hinhören durchaus entscheidend(er), ob eine Amp Sim einfach nur hard-clippt, davor noch filtert, oder je nach Eingangslautstärke Hard- und Softclipping mischt, das macht sich alles in der "Zerrdynamik" bemerkbar. Man hört sehr schnell raus ob eine Amp Sim auch bei niedriger Signallautstärke wie verrückt zu zerren und knirschen versucht, oder ob der Grad der Zerre -wie bei nem echten Amp- davon abhängt wieviel Noisefloor mit dem Input Gain angehoben wird und wie hart die Röhren oder Transistoren überfahren werden.

Aber ein Lautsprecher bzw. dessen korrekte Emulation dahinter macht schon auch was aus. In ner echten Box braucht der Lautsprecher erstmal ne Weile bis er sich von leise nach laut einschwingt wenn der ankommende Strom plötzlich dick wird, und braucht entsprechend auch ne Weile bis er sich von laut nach leise auswabbelt wenn der ankommende Strom wieder ausdünnt. Das ist im Prinzip ein Lag, eine Verzögerung der Signalkurve, wie mit einem Kompressor oder einer Envelope, "ADSR und so". Sowas kann man mit einem simplen (oder komplexen) Konvolutionsfilter nicht simulieren, dazu braucht es mehr Hingabe.

Wie gesagt, ob man das als Mischer oder Hörer in einem Mix wirklich "finden" oder bemerken könnte, das sei dahingestellt. Also wenn es nur um den Albumsound geht, dann heiligt der Zweck die Mittel, und wenn eine Amp Sim reicht dann reicht sie eben, das ist nicht schlimm. Aber wenn es um ein originalgetreues Erlebnis für einen Gitarristen geht, zumindest einen der echte Amps und Boxen gewöhnt ist und nicht nur PODs, dann macht das durchaus einen Unterschied.