Tiefe Stimme wie im Kinotrailer

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Levent001

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Weiß jemand wie man so eine tiefe Stimme hin bekommt, wie man sie aus vielen Kinotrailern kennt.
Klar ist, dass der Sprecher schon eine recht tiefe Stimme haben sollte.
ICh glaube aber nicht, dass man dann einfach mitm EQ den rest machen kann.
Ich habe mal gehört, dass man beim Aufnehmen da einen Trick benuzten muss, aber hab keine Ahnung was für einen. Weiß jemand davon etwas?

Levent
 
Hi,
meinst du vielleicht den [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g]?

[g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] : Dieser Effekt tritt bei gerichteten Mikrofonen auf (nicht bei Kugelcharakteristik).
Je näher ein gerichtetes [g=116]Mikrofon[/g] (Niere, Superniere, Acht, ...) an die Signalquelle kommt, desto stärker werden die tiefen Frequenzen angehoben. Eine Stimme klingt mit ~ wesentlich voller und voluminöser.
(geklaut aus dem Glossar)

lg 2Sonic

ps: warum wurde mein Posting grade einfach abgeschnitten??? :eek:
 
ein kollege von mir (der tontechniker ist) hat mir gesagt, dass es den "nahsprecheffekt" gibt, wenn man ganz nah am mikro ist beim einsprechen. dann klingt die stimme wohl einen tick tiefer. probiers mal.
 
folgendes habe ich dazu gelesen (pc und musik / 4/2005/) aber noch nicht selbst probiert, vielleicht hillfts dir ja?
Neben gutem Equipment

den Kompressor so einstellen:
Tresh: -6 bis -10 db
ratio 4:1
knee soft(100)
attack 4-20
release 0,1 - 0,5

den Equilizer
- unter 100 Hz und über 15kHz absenken
- bei 400 Hz leicht anheben (bis 2db)
- bei 4-5 khz anheben (bis 2db)
- bei 8 kHz leicht anheben

Dass sind so Tips, an denen du dich orientieren kannst. Ich denke, dass kann man nicht pauschalisieren.
 
Bei Kinotrailern sind sehr gute Mikros von Neumann oder Brauner mit nachfolgender sehr guter Kette an Geräten im Einsatz. Hinzu kommt ein sehr guter Kompressor. Wen es interessiert: MGM hat seinrezeit sogar die Telefunken U47 von Church ummodeln lassen. Nachbauten der Cinemikes gibt es mittlerweile von Telefunken USA.
 
Hi!

Mal abgesehen vom wirklich hochwertigen Equipment hängen doch 80% der Wärme und des (Aus)Drucks in der Stimme am Sprecher selber.
Ein befreundeter Tontechniker hat eine Weile mit Joachim Kerzel zusammengearbeitet, der unzählige Werbe- und Kinospots gesprochen hat und die Synchronstimme für viele Schauspieler stellt.

Wenn dieser Mann ins Studio kam, wurde die Usi an den Goldmike gehängt, aufgenommen, n bissel geschnitten und compressed to ####.
Da musste nicht viel getan werden. Die Stimme klang tief, druckvoll und trotzdem klar.

Ergo:
Guten Sprecher ankarren, dann klappt´s auch mit dem Spot.

Grüße

Markus
 
Hi

Okay, Joachim Kerzel und Konsorten kriegste selten unter 400,- € pro Werbespot. Aber es gibt schon klasse Sprecher in Deutschland. Kenn auch noch etliche aus meiner meiner Tonstudiozeit.

Ähm ja eigentlich wollte ich nur sagen, dass es Sinn macht, beim [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] sogar noch das Schutzgitter abzuschrauben, näher gehts dann aber wirklich nicht :D

gruss
MK
 
Der [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] macht die Stimme nicht tiefer, der hebt nur das Volumen tiefer Frequenzen an.

Ich stimme zu, dass die Hauptvoraussetzung für so einen Gewaltssound ein Typ ist, aus dessen Kehle ein Klang kommt, den einen schon umhaute, wenn er auch nur am Telefon eine Pizza bestellen würde...

Einen schönen, testosteronvollgepumpten Klang erreicht man übrigens mit Bändchenmikrofonen. Die wurden früher oft in den US-Rundfunkanstalten benutzt und sind auch verantwortlich für die Übertragung der Stimme Gottes in den "Monumentalfilmen" :)
 
Hi,

sehr oft wird auch mit PitchShiftern und Formanänderungen gearbeitet, sehr gut zu hören in einer der engl. Trailer zum Film "Per Anhalter durch die Galaxis". Da wird sogar erklärt, warum man das so macht ;-)
 
Hm, meines Wissens nach hängt das hauptsächlich vom Sprecher selber ab. Die Stimmen, die man aus Radio, Kino und Fernsehen kennt, von diesen Spots, dass sind halt meistens Sprecher, die eine extra Ausbildung dafür haben sich so anzuhören, wie sie sich anhören.

Ansonsten werden wohl die Signalkette als auch der Raum die beiden nächsten wichtigen Faktoren sein.
Erst danach wird wohl die Nachbearbeitung kommen.

Gruß, Mitti
 
sehr oft wird auch mit PitchShiftern und Formanänderungen gearbeitet, sehr gut zu hören in einer der engl. Trailer zum Film "Per Anhalter durch die Galaxis". Da wird sogar erklärt, warum man das so macht

yupp...genau so machen die das...ich hab erst ein paar deutsche verisonen von den kinotrailern gehoert. kann also nicht sagen wie die das da machen.

aber hier sind bei filmen wie "the grudge" oder "[g=201]white noise[/g]" schon so krass tief da hilft dir kein nachbeschrechungeffekt.
 
mittichec schrieb:


Ansonsten werden wohl die Signalkette als auch der Raum die beiden nächsten wichtigen Faktoren sein.
Erst danach wird wohl die Nachbearbeitung kommen.

Gruß, Mitti

hi, signalkette ist natürlich sehr wichtig, wie der mitti sagte.
aber genau diese "kinostimme" wird mit dem "totem raum" produziert.
sprechkabine muss ziemlich klein sein, mit viel noppenschaumstoff.
hinten dem sprecher wird zusätlich ein panel aufgehängt, im 45°-winkel zu dem mikro.
wenn der sprecher selber seine stimme bassbetont in der sprechkabine hört, dann ist die position des panels richtig.
ein tipp:
KLEIDERSCHRANK BENUTZEN und kein lowcut am mikro betätigen.

vg
dia
 
Also ich würde den low-cut (hi-pass) sehr wohl verwenden und gleichzeitig bei 100-120 Hz etwas anheben (nicht shelf sondern glockenförmig).
Dann die Mitten etwas reduzieren und die Höhen im Bereich der gut klingenden Obertöne anheben.

Tiefklingende Stimmen haben oft mehr Höhen als Bässe. Die Bässe denkt man sich dazu. So klingt es transparent und kraftvoll.
Betone ich die Bässe klingt es langweilig und matschig.

Gruß
Peter
 
Also ich hätte auch ne tiefe Stimme...!
...und die wäre auch für etwas weniger als 400€ zu haben... :D
Lass da gerne mit mir reden...

playthekey
 
Da ich das Glück habe mit solchen Sprechern zu arbeiten, kann ich sagen, dass es in erster Linie die (ausgebildete) Stimme ist, dann kommt das Mikro (close miking) und Equipment sowie der Raum. Die Aufnahmenräume sind oft sehr verschieden. Es muss auch nicht immer die Sprecherkabine sein. Über das Close Miking kommt sowie so wenig Raum mit drauf. Bevorzugte Mikros sind, wie schon gesagt, das U 47 von Neumann/Telefunken oder auch das M 147 von Neumann. Das Valvet von Brauner ist für Sprache auch sehr gut.

Ein Studio, was in Sachen Sparche zu empfehlen ist, ist z.B. dieses in Berlin.
 

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