teenage engineering op-1

ich hab einen.

sehr schwierig zusammenzufassen. also...äh...

toll:
- sehr sehr sexy (also, relativ zur welt der tasteninstrumente gesprochen ;) )
- grosse stärke: viele ungewöhnliche sounds. super tool für "ich brauche jetzt einen sound, den man so noch nicht gehört hat" -> op1 in gitarrenamp stecken, irgendeinen weirden algorithmus aussuchen, bisschen dudeln, fertig ist das ungehörte :)
- im nebenjob ein fantastischer laptopbegleiter, den man sowohl als superwinzigen minikeyboardcontroller fürs laptop problemlos mit in die laptoptasche packen kann, den man aber auch ohne laptop gerne mal rauszieht um bisschen zu daddeln
- akku hält ewig, interner lautsprecher macht es zu einem gerne in die hand genommenen drauflos-daddelgerät
- sehr sehr originelles interface mit vielen originellen ideen, die alle drauf optimiert sind, zum rumexperimentieren einzuladen
- wirklich viele syntheseformen. und bisschen klassisch VA. und bisschen sampling. und n eingebautes FM radio plus ein kleines mikro als spontane samplequelle. vierspur recorder mit separatem mastertrack. easy datenaustausch mit rechnern (das ding erscheint einfach als USB stick). schon ein kleiner tausendsassa auf jeden fall.

nicht so toll:
- der preis ist echt bisschen albern hoch. streng genommen zu hoch. 600 wären angemessen, 900 ist schon krass
- was das reisen angeht: das gerät an sich ist zwar mega stabil, aber leider fallen die farbmarkierungen der 4 drehregler gerne mal in der laptoptasche vom gerät ab. da das ganze interface sehr doll auf diese 4 farben aufbaut gibt das krassen punkteabzug in der roadtauglichkeitsnote
- die effekte sind wenige und können nicht sehr viel - da dürfen sie gerne noch massiv nachlegen.
- man darf sich von dem 4spur keinen sequencer erwarten. das ist wirklich ein ganz simpler 4 spur audiorecorder (kein midi, keine quantisierung, nix). und die begrenzung auf 5 minuten ist insofern doof, weil man dann dauernd irgendwas da drauf hat, was man jetzt in diesem moment nicht einfach überschreiben will - also muss man DOCH wieder das laptop auspacken um kurz zu backupen, was widerum den eigentlich gewollten "ich nehms mal zur hand und jamme drauflos"-effekt unnötig untergräbt. da hätten sie - gerade bei dem gesalzenen preis - gerne ein paar MB mehr einpacken dürfen.
- am wichtigsten: dass das teil so anders klingt ist sowohl stärke als auch schwäche. möchte man einfach einen fett und sehr analog klingenden VA, ist das teil mit die schlechteste wahl.

unterm strich muss ich sagen: ich würde das gerät sowohl als eines meiner allerliebsten tasteninstrumente bezeichnen, als auch ausdrücklich davor warnen :-D
es klingt...wie soll ich sagen..."digital und stolz drauf". es klingt öfters weird als fett, aber eben auch öfters frech und ungewöhnlich. es ist ein fantastisches gerät für leute, die schon ein grundarsenal an notwenigen klangfarben haben. und ein mieses, wenn man sonst nix hat. zumal es streng genommen mono ist. das gerät möchte man lieber in ein gitarren-multieffektgerät (auch wegen der nur mauen onboard-effekte) und dann in einen ac30 stecken als direkt über line in aufnehmen.

kurz: es ist der mit abstand allerbeste fünfte synth den man sich kaufen kann, und gleichzeitig einer der schlechtesten ersten synths, die man sich kaufen kann. weisst wie ich mein? :)

aber hand aufs herz: das teil ist schon hart kult. bereuen würdest du es sicher nicht.
 
ach ja, alternativen.

nee. wüsste nix, was auch nur annähernd vergleichbar ist. das gerät sitzt ausdrücklich zwischen allen stühlen.
 
Danke für die gute Erklärung!!


Gruß
 
Dem kann ich eigentlich auch nur zustimmen. Ich habe seit Jahren einen und ich würde ihn nicht wieder hergeben.
Es ist mir weder Software noch Hardware bekannt die diese Sounds hinkriegen kann.
Für mich unschlagbar ist die (schnelle) Sample Funktion, ob Radio oder Stimme. Man hat nach sehr wenigen Knopfdrücken einen Sound den es so noch niemals gab.
Und für mich ein sehr schöner Nebeneffekt ist, dass man es (wie jede Hardware) als Audio SPur aufnehmen muss und deshalb nicht jederzeit alles ändern kann. Es bleibt so wie es aufgenommen wurde. Das ist heutzutage meiner Meinung nach eine schöne Abwechslung;)
Mich Knöpfen die ihre Abdeckung erlieren hatte ich noch nie Probleme. Und bin damit schon um die halbe Welt gereist. Unglaublich gute Verarbeitung und vor allem die Haptik ist der Wahnsinn. Die Tasten zu spielen macht einfach Spass;)

Ich würde es jederzeit wieder kaufen!
 
Schließe mich dem geschriebenen an. Das die Farbdeckel abfallen hatte ich jedoch auch noch nicht. Ich finde den aktuellen Preis auch sehr hoch. Vor 3-4 Jahren waren wir mal bei ca. 800 € glaube sogar drunter. Begründet wird der Preisanstieg mit den OS Updates, bei dem unter anderem zum Teil neue Effekte, Synthengines und im letzten großen auch endlich ein Arpeggiator dazu kam.

Meine Pro's sind:

die Mobilität, der einzigartige Sound (den man aber mögen muss), den Bewegungssensor als Modulationsquelle, das eingebaute Radio, der eingebaute Sampler der sich auch mit dem verbauten Mic ganz gut macht, der CWO Effekt, die Auswahl an Sequenzern und die Spielbarkeit der Tasten und insgesamt die Haptik, das Display, trotz des Alters kostenlose Erweiterungen des OS

Contras:

Das Spring Reverb ist klanglich nicht das allerbeste, die Tatsache wie schon Geschrieben, dass schnell die zur Verfügung stehende Zeit knapp wird, das man in Verbindung mit dem Mastereffekt eigentlich nur 2 Effekt Slots hat. Einen pro Sound und den Mastereffekt, Laden nur über USB (erzeugt am Rechner wenn man den OP1 nutzten zum Teil fieses Brummen so das man sich entscheiden muss. Laden oder damit spielen.)

Würde ich trotzdem jederzeit wiederkaufen und geb ich nicht wieder her.

Grüße

Ach so Alternative: zur NAMM wurde der hier vorgestellt. https://www.sonicware.jp/elz-1-1

kommt wohl in 2-3 Monaten und kostet dann 300€-400€. Hat aber keinen Sequenzer und auch keine verbaute Tapeemulation. Ist mehr oder weniger ein "reiner" Klangerzeuger
 
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