Symmetrische Eingänge des MotU 24i

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Hi Leute,

über unser 24-Kanal Mischpult hatten wir bisher lediglich die Möglichkeit unsymmetrisch in die 24 Eingänge unseres MotU 24i Recording-Interfaces zu gehen (Mono-Klinke <--> Mono-Klinke). Damit hatten wir unzufriedenstellende Eingangspegel im 24i von max -12db (lt. LED-Anzeige auf dem 24i).

Gestern hatten wir unter Verwendung einer Mehrkanal [g=176]DI-Box[/g] das Signal aus dem Pult symmetriert und dann (via [g=15]XLR[/g]-Stereoklinke) in das 24i geleitet. Dabei hatten wir mit Verwunderung feststellen müssen, dass sich die symmetrische Variante nicht positiv auf den Eingangspegel auswirkt! Im Gegenteil: Der Eingangspegel war etwas geringer als in der unbalanced Variante!

War unsere Annahme falsch, dass wir durch die Symmetrierung einen besseren Eingangspegel erreichen würden, als wenn wir das 24i unsymmetrisch via Monoklinke speisen?

Dass die Symmetrierung vor allem der Subtraktion von Einstreueffekten auf längeren Kabelstrecken dient ist uns schon auch klar. Aber wir hatten eben zusätzlich die Annahme, dass sich die symmetrischen Phasen (Hot/Cold) durch doppelte Subtraktion verdoppeln müssten.

Ich bitte um technisch fachmännischen Rat!

Ciao Kollegen,

DaEvilDee
 
Hatte gehofft es gibt hier auch echte Meister der Studio-Technologie ;-)

Trotz super Equipment den Signal-Rausch-Abstand zu verschenken, weil der Pegel nicht passt kann's ja wohl auch nicht sein *heul*...
 
Damit hatten wir unzufriedenstellende Eingangspegel im 24i von max -12db (lt. LED-Anzeige auf dem 24i).

das hat aber nix mit (a)symmetrie zu tun, sondern wohl mit unterschiedlichen referenzpegel.

bloß bei der verbindung symmetrisch auf asymmetrisch ensteht ein pegelverlust von 6db - bei allen anderen verbindungen wird derselbe pegel übertragen.

ich geh mal davon aus, dass das mischpult mit einem referenzpegel von -10dbv arbeitet und das motu interface eben mit +4dbu. schau bitte mal im handbuch beider geräte nach. beim 828mkII meines bruders kann man den referenzpegel für die AD-wandlung von +4dbu auf -10dbv umstellen.

Der Eingangspegel war etwas geringer als in der unbalanced Variante!
ihr habt wohl eine passive [g=176]di-box[/g] verwendet. durch das übersetzungsverhältnis des trafos entsteht hier ein pegelverlust. aktive di-boxen arbeiten nicht mit trafos sondern mit op-amps. die verstärkung geht aber natürlich auch mit einer erhöhung des rauschpegels einher.

dass sich die symmetrischen Phasen (Hot/Cold) durch doppelte Subtraktion verdoppeln müssten.
wie willst du das denn physikalisch erklären? 2+2=5? bei symmetrischer übertragung wird jede phase mit -6db übertragen. in der pegelrechnung ergeben zum schluss: -6db + -6db = 0db.

lg
flox
 
Vielen Dank für den qualifizierten Beitrag! Jetzt verstehe ich schon etwas mehr....

wie willst du das denn physikalisch erklären? 2+2=5? bei symmetrischer übertragung wird jede phase mit -6db übertragen. in der pegelrechnung ergeben zum schluss: -6db + -6db = 0db.
flox

Die Formel im Differenzverstärker ist doch folgende:
Ua = Ue - (- Ue) = 2 Ue
Die kalte (invertierte) Phase (negatives Vorzeichen!) wird von der warmen subtrahiert. Das ist letztendlich eine Addition der Beträge und damit erhält man in der Theorie eine im Verhältnis zur Eingangsspannung (Ue) doppelt so hohe Ausgangsspannung (Ua)? Ich bin allerdings Informatiker und kein Physiker ;-)

Kann das grundsätzliche Pegelproblem auch mit unterschiedlichen Impedanzen an Mischer-DirectOut (unsymm) bzw. [g=176]DI-Box[/g]-Ausgang (symm) und MotU-Eingang zu tun haben? Wir haben ja in beiden Varianten einen katastrophalen Pegel!

Das 24i kann man leider nicht zwischen -10 und +4 umschalten. Muss mal nachsehen, welchen Pegel die Eingänge erwarten. In unserem Fall erwartet wohl das 24i einen deutlich höheren Pegel als wir ihm bieten können.

Wir benutzen eine aktive [g=176]DI-Box[/g] - daran kann's nicht liegen...

Es war auch in jedem möglichen symm-Setup gleich schlecht. Wir haben es mit 2 verschiedenen aktiven DI-Boxen und auch mit einem Recording-Preamp mit [g=185]balanced[/g]-out versucht :-(
 
Das ist letztendlich eine Addition der Beträge und damit erhält man in der Theorie eine im Verhältnis zur Eingangsspannung (Ue) doppelt so hohe Ausgangsspannung (Ua)?

das das ganze rechentechnisch so abläuft hab ich nicht bestritten. dennoch gibt es den energieerhaltungssatz und wenn ich vorn 0db reinschicke (bzw. eine spannung von 1,23V), dann kann hinten nicht +6db (also 2,46V) rauskommen. ich hatte schon geschrieben - die beiden phasen werden mit jeweils -6db übertragen. insofern wird bei einem symmetrischen kabel dieselbe spannung übertragen wie bei einem asymmetrischen.

wie gesagt - schau mal bezüglich der referenzpegel und dann sag bescheid.

lg
flox
 
Ich gehe davon aus, dass Du mit dem Referenzpegelunterschied der beiden Geräte (-10/+4) völlig richtig liegst.

Eigentlich dachten wir ja auch, dass der Consumer-Pegel aus den DirectOuts (vom Mixer) durch die nachgeschaltete aktive [g=176]DI-Box[/g] auf +4 db (Studio-Pegel) hochgeschraubt wird.
 
nope - das liegt nicht im aufgabenbereich einer [g=176]di-box[/g].

interessehalber - um welches pult handelt es sich denn?

lg
flox
 
Ok danke! Gut sich mal mit einem diplomierten Toningenieur auszutauschen.... Hab' schon gesehen...nettes floxbox-studio!

Der Mischer ist definitiv ein älteres Modell. Allerdings recht gut ausgestattet. Studiomaster Gold - genaue Bezeichnung hab ich grad nicht hier - 24 Spuren und ein paar Busse. Früher waren die Dinger sehr begehrt ;-) Jetzt mischen wir damit die Eingangspegel für unsere Aufnahmen.

Was wäre denn nun die Standard-Vorgehensweise um eine solche Referenzpegeldiff. auszugleichen?? Wir wollen uns ja auch kein zusätzliches Rauschen durch Vorverstärker einhandeln...

Die SW-seitige Raufrechnerei der Amplituden ist natürlich immer möglich. Das erledigt nach Wunsch auch schon die MotU-Cuemix Software vor dem Host-Anwendungseingang. Das Problem mit dem S/N-Ratio bleibt aber natürlich trotzdem!
 
Gut sich mal mit einem diplomierten Toningenieur auszutauschen

vom diplomierten toningenieur bin ich weit entfernt - ein sae-diplom bzw. der bachelor bedeuten nicht wirklich was ;)

Wir wollen uns ja auch kein zusätzliches Rauschen durch Vorverstärker einhandeln...
naja, ums verstärken wirst du nicht rumkommen - kenn jetzt keine deziderten geräte von -10dbv auf +4dbu, aber die müssten das signal ja auch verstärken (irgendwie muss man von 0,3V auf 1,23V kommen).

da stellt sich dann die frage was sinn macht, neues billiges pult bzw. outboard preamps? vielleicht kennt ja jemand anderes geräte für diesen anwendungszweck, damit man mal die preisfrage klären könnte.

lg
flox
 
für den preis des aphex wär wohl ein neues mischpult sinnvoller ;)

lg
flox
 
Danke für den Tipp Francesco! Gut zu wissen, dass es auch verstärkende DI-Boxen gibt...

Allerdings gebe ich floxe recht, dass das für 24 Kanäle ne kostspielige Angelegenheit wäre.

Ich glaube allerdings wir haben die Lösung gefunden!! :)

Unser Pult hat stärkere Sends als Direct-Outs! Das müsste der richtige Pegel sein - auch damals gab es schon symmetrische Effekthardware mit Studio-Pegel. Eine deutliche Pegeldiff. war uns bereits aufgefallen.

Wir werden also jetzt mit den Sends in die DIBox gehen und dann symmetrisch in die MotU. Die Pult-Returns werden mit den - allerdings schwächeren - Pult-Direct-Outs versorgt. Damit haben wir den Recording-Pegel gerettet, allerdings den schwächeren Pegel auf der PA-Endstufe. Die sollte den Bandraum-Betrieb mit 1400Watt auf dem schlechteren Pegel aber packen. Bzw. bräuchten wir nur einen 2 Kanal-Line-Verstärker für die Pegeldifferenz und nicht 24!

Könnte klappen! Was meint ihr dazu?
 

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