Stellt sich nur die Frage ob sich derart fette kommerzielle Studios in "Homerecording-Zeiten" wo heute jeder 3. zuhause alles mit nem Rechner Plugins Micro Boxen und Interface machen kann überhaupt wirtschaftlich noch lohnt ??
Das ist in der Tat eine gute Frage.
Dieses Forum selber hieß ja früher auch "homerecording.de", und der Name ist immernoch Programm.
Hier tummeln sich viele, die Ihr Jugend/Arbeitszimmer, Ihr Dachgeschoss, oder andere Räume zu kleinen Homestudios umfunktionieren und einige erzielen mit teilweise relativ geringem finanziellen Einsatz in Akustik und/oder Equipment erstaunlich gute Ergebnisse.
Um Musik aufzunehmen und zu bearbeiten, brauch man heutzutage nicht viel:
Der Rechner und die heimische Stereoanlage stehen bei den meisten sowieso schon da, Freeware oder günstige Software ist schnell verfügbar, und ein paar Euronen für ein Interface und Mikro gibt man dann auch gerne aus.
Damit kann (!) man dann auch (wenn man weiß, was man tut) richtig gute Ergebnisse erzielen.
Bei der Frage, ob nun diese Art von Studio den "großen" Konkurenz macht, muss natürlich erstmal der Wille dazu vorhanden sein.
Viele richten sich ein Homestudio ja auch ausschließlich für persönliche Zwecke ein.
Wenn es es jedoch Richtung "Kommerzielle Nutzung" geht, gibt es neben einer vorrausgesetzten Erfahrung und Qualifizierug des Personals, jedoch zwei Punkte, die für mich persönlich sehr interessant sind:
1. Außenwirkung
(Achtung: exemplarische Vereinfachung)
Kann ich mein Homestudio im Keller mit einer Deckenhöhe von 2,05 m wirklich als Konkurenz für größere Einrichtungen bewerben? Ist mein Mikrofonpark mit 3 Exemplaren wirklich konkurenzfähig?
Kann ich es dem Kunden zumuten, das Familienbadezimmer zu nutzen?
Bleibt es im Dachgeschossstudio an heißen Sommertagen so kühl, dass man dort den ganzen Tag arbeiten kann?
Es wird klar, worauf ich hinaus will, oder?
Die Grundfrage: Kann ich mein Studio einem breit gefächerten Klientel anbieten, ohne dass jemand rückwärts rausläuft?
2. Kompromisslosigkeit
Das mutet jetzt erstmal etwas elitär an, klingt aber womöglich schlimmer, als ich es meine.
Ein kommerzielles Studio sollte meines Erachtens in so vielen Bereichen als möglich kompromisslos arbeiten können.
Das heißt: Die Raumakustik richtet sich nach der Studioplanung, nicht nach den räumlichen Gegebenheiten. Ungestört von äußeren Faktoren, wie Wetter, Uhrzeit oder Nachbran, muss eine kontinuirliche Arbeit möglich sein.
Die Technik ist so dimensioniert, dass nicht der Künstler selbst Mikrofone o.ä. mitbringen muss.
Die Technik ist so konfiguriert, dass der hauseigene Techniker fast blind damit agietren kann.
Die Liste kann man jetzt noch weiter führen, aber es ist klar, worauf es hinaus läuft.
Da vielen "kleineren" Studios diese Außenwirkung und "Kompromisslosigkeit" fehlt, haben die "großen" für mich immer noch eine Existenzberechtigung und -grundlage
Grüße
Markus
