Stimme belegt: Was tun?

[xerox12284]

Hallo Leute,

ich habe jetzt seit 1 Jahr Gesangsunterricht und singe seit 2 Wochen in einer Rockband. Das ist meine erste Band.
Der Gesangsunterricht bringt mir viel und dort hatte ich nie eine belegte Stimme. Jetzt habe ich 2 Proben mit meiner Band gesungen und habe eine sehr stark belegte Stimme. Es fühlt sich an, als hätte ich einen Kloß oder einen schweren Stein im Hals (hört sich verdammt komisch an, ich weiß, aber man kann es schwer beschreiben).
Es tut beim Schlucken nicht weh, aber es fühlt sich schwer und nicht so angenehm an.

Jetzt habe ich noch paar Fragen:

1. Muss sich die Stimme erst an die Dauerbelastung (Singen im Proberaum) gewöhnen?
2. Muss ich mir Sorgen darum machen, dass ich zum Beispiel Stimmbandverletzungen bekomme?
3. Wie bekomme ich dieses Gefühl wieder weg?

Die Band sagte auch, dass ich mit mehr Druck singen soll:
4. Wie bekomme ich mehr Druck in die Stimme?

Die ganzen Fragen will ich auch meinem Gesangslehrer stellen. Ich wollte mir nur noch ein paar Anregungen von euch holen, vielleicht hat ja jemand dieses Gefühl schon mal gehabt und kann es nachfühlen.

Hoffe ihr könnt mir helfen.

Danke im voraus

xerox

 

[cort1983]

Hallo,

ich hatte damit auch schon des öfteren zu kämpfen!

Zu 1): Es ist sicherlich ein bisschen Gewöhnung dabei, aber je länger du das machst (1 Jahr Gesangsunterricht ist nicht sooo lange), desto lockerer wirst du beim Singen.

Zu 2): Du darfst es nicht übertreiben! Ich singe bei den Proben immer nur mit halber Kraft, alles andere ist Wahnsinn. Spar dir die volle Power lieber für die Gigs auf. Wenn du trotz belegter Stimme volle Kanone weiter singst, riskierst du ernsthafte Verletzungen, die zum Teil irreperabel sind. Die Beatsteaks mussten z.B. mal wieder die Hälfte ihrer Tour absagen, weil Arnim ne Zyste auf den Stimmbändern hat. Und damit ist nicht zu spaßen!!!

Zu 3): Mir hat immer Salbeitee geholfen und Salbeibonbons. Aber das beste Mittel ist, die Stimme zu schonen, sprich: nicht singen.

Zu 4): Je länger du Gesangsunterricht nimmst, desto kräftiger wird deine Stimme. Das hat absolut nichts mit "Drücken" zu tun - das ist schädlich und klingt meiner Meinung nach verkrampft. Also lerne, deine Stimme gut einzusetzen und versuche nicht auf Teufel komm raus zu drücken - das macht mehr kaputt als es nützt! Sage deine Bandkollegen, dass du dir die Stimme nicht kaputt machen willst. Es ist nicht wie bei einer gerissenen Gitarrensaite die man einfach wechselt - die Stimme ist ein sehr sensibles Instrument, das man sich nicht zerschießen darf! Ich denke dafür werden sie Verständnis haben. Ihr könnt ja auch mal eine Probe machen, bei der du wie beim Gig singst - aber das dürft ihr wirklich nicht oft machen!

Viele Grüße und gute Besserung,
Cort

 

[666Phil]

hi,

vielleicht bist du ja nur Mega Aufgeregt und hast deshalb nen Kloß im Hals

Wird im Proberaum geraucht ? Strengst du dich zu sehr an um "druckvoll" rüberzukommen ? Bist du den Anforderungen der Band locker gewachsen oder stößt du an deine Grenzen ?

lg, Phil

 

[bensummerfield]

Im typischen Rockband-Proberaum hat mans als (unerfahrener sowieso) Sänger oft schwer. Man hört sich selbst schlecht, die Gitarren drehen voll auf, das Schlagzeug hämmert voll rein und du musst irgendwie "durch kommen" - und dann heißt es noch "sing doch mal druckvoller".
Wenn es schlecht läuft kommst du so schnell in eine Situation, in der du permanent presst und deine Stimme zu stark belastest - und dir u.U. auch eine falsche / krank machende Gesangstechnik angewöhnst.
Das kann auf Dauer z.B. dazu führen, dass du öfter krank wirst im Halsbereich (Erkältung, Halsschmerzen, anfälliger für Grippe-Infekte, ...) oder dann auch an Kehlkopfentzündungen leidest. Bevor deine Stimme ernsthaften Schaden nimmt, sagt der Körper erfahrungsgemäß vorher "Stop".

Grundsätzlich musst du deine Stimme natürlich trainieren - so wie du als Läufer laufen gehen musst. Aber grade als unerfahrener Sänger im typischen Rockband-Szenario gerät man meiner Erfahrung nach schnell in eine "ungesunde" Situation. Man will ja auch nicht wie das Weichei da stehen, klar.

Man muss z.B. auch nicht jeden hohen Part volle Kanne schreien...grade professionelle Sänger singen "ökonomisch". Die gehen her und lassen einige Parts von Bandkollegen singen oder singen vieles in der Kopfstimme anstatt Full-Power. Ein Bon Jovi singt z.B. nie die hohen Stellen von "Living on a prayer" selbst auf Live-Gigs - die singen seine Kollegen komplett ohne ihn.

Wichtig ist auch, dass du dich gescheit hörst. Dass du nicht mit dem typischen "SM58 in der Hand und billiger [g=226]Monitor[/g] im Eck" Problem im Proberaum rumschreist bis du heiser bist, dich aber trotzdem immer noch nicht gescheit hörst.
Dann könnte man sich mal mit Themen wie "wie wäre es mit einem anderen Gesangsmikro, das sich besser durchsetzt und weniger feedbackt?", "macht unser Monitoring-Aufbau im Proberaum überhaupt Sinn?", "kann die Band nicht auch mal leiser spielen in der Probe?" oder "was meint ihr zu In-Ear-Monitoring?" beschäftigen.

3. Wie bekomme ich dieses Gefühl wieder weg?

Ich würde sagen in erster Linie durch Stimme schonen.

4. Wie bekomme ich mehr Druck in die Stimme?

Durch die richtige Gesangstechnik. Deshalb solltest du weiterhin Gesangsunterricht nehmen und üben, üben, üben. Es gibt aber auch natürliche Grenzen...nicht jeder hat die Mords-Power-Stimme und du kannst auch nicht in jeder Tonlage mit voller Kraft singen - jeder hat da seine ganz eigene "Ausstattung". Die Kunst ist meiner Meinung nach, deine eigenen Grenzen kennen zu lernen und vor allem zu akzeptieren. Nicht permanent "am Limit" singen.

 

[xerox12284]

Hallo,

danke für die schnellen und guten Antworten.

Bei der ersten Probe war ich sehr unsicher, denn ich bin seit 4 Jahren das erste Mal wieder im Proberaum gewesen. Dort musste ich mich erstmal an die Leute gewöhnen und abchecken, wie die alle so ticken. Deshalb ist da auch was dran, dass ich nervös bin. Natürlich, man will sich nicht blamieren und kein Weichei sein. Gestern habe ich mit einigen Pausen 4-5 Stunden gesungen und ich habe manchmal gesagt, dass ich dort nicht hoch komme mit der Stimme und dass ich überreize. Der Gitarrist sagte nur, gib Hackengas und gut ist....
Naja ist schon nicht so einfach. Aber eigentlich gefällt es mir dort.

Probenraum wird geraucht. Die Luft ist auch nicht immer so gut, aber das ist ja normal denke ich.
Der Musikstil ist schon mein Fall und die Leute sind auch sehr nett.
Ich denke, ich hatte so eine Mischung aus beidem, bei einigen Songs musste ich drücken oder habe verkrampft, aber bei einigen Songs war es genau mein Ding und es war genau meine Stimmlage.
Ich denke, ich muss erst noch in die Band reinfinden und austesten wo meine Grenzen sind, ich hoffe aber, dass ich nicht jetzt schon an meiner Grenze bin ?!?!

Kann ich jetzt überhaupt mit meinem Kloß im Hals zum Gesangsunterricht...??
Wisst ihr, ich möchte echt nichts falsch machen, denn singen macht mir echt Spaß.

Salbeitee habe ich da. Dolo Dobendan nehme ich zur Zeit. Meditonsin habe ich auch.
Heute morgen hatte ich eine sehr tiefe Stimme. Jetzt gehts mir schon um einiges besser. Nur dieses Druckgefühl ist halt noch da.
Sollte ich damit auch zum Hals-/Nasen-/Ohrenarzt, damit er sich das mal anguckt oder ist das noch zu früh?
Wisst ihr, ich finde meine Stimme echt gut und will sie ja nicht durch falsches Singen kaputt machen....

Erstmal soweit

xerox

 

[666Phil]

Hm, kann das sein, daß du dir ultra viel Gedanken machst ??

 

[tobiasmarx]

Also ich würd mir an deiner Stelle nicht so viele Gedanken machen - ich selbst hab inzwischen auch seit zwei Jahren Gesangsunterricht und hab in der Zeit auch gelernt, "Nein" zu sagen. Wenn jemand will, dass ich einen bestimmten Part singe, und ich schaffe es nur unter extremer Anstrengung, dann sage ich zu demjenigen, dass ich den Part eben nicht singe - wegen meiner Stimme. Da kann dann jeder kommen und mit Hackengas argumentieren, ich machs einfach nicht. Dafür ist mir meine Stimme zu wichtig.
Was ich allerdings durch den Gesangsunterricht auch geschafft habe, ist, mein Tonspektrum nach oben zu erweitern, inzwischen bin ich im Brustbereich bei nem B angekommen, das ist für nen Tenor eigentlich ganz ordentlich
Wie gesagt: Lass dir Zeit und setz dich nicht selbst unter einen Riesendruck. Ich denke, nach einem Jahr Unterricht hast du soviel Technik, dass du eigentlich stimmschonend singen kannst, deshalb geh ich wirklich von nem psychischen Problem aus. War bei mir auch so... aber du brauchst in dem Fall einfach eine "kalte Schulter", um das Ganze locker über die Bühne gehen zu lassen.
Sprich aber auf jeden Fall nochmal mit deinem Gesangslehrer darüber, der wird dir mit Sicherheit auch nochmal weiterhelfen können.

lg, Toby

 

[bensummerfield]

Ich denke, ich muss erst noch in die Band reinfinden und austesten wo meine Grenzen sind, ich hoffe aber, dass ich nicht jetzt schon an meiner Grenze bin ?!?!

Gehts hier eigentlich um ne Coverband?
Da hat man ja einige bekannte Songs, die ganz schön hoch gesungen sind ----> nicht selten werden die dann von ner weiblichen Sängerin übernommen.

Man kann durch Gesangstraining seine "Range" erweitern, aber auch da darf man nicht zuviel wollen. Ich hab von meiner "ich sing mal so locker Wheel in the Sky wie Steve Perry"-Vorstellung auch nach ein paar Jahren Abstand genommen

Zum Gesangstraining kannste eigentlich immer, sofern du keine Schmerzen hast / heiser bist / krank bist. Die Lehrerin / der Lehrer hört ja in der Regel gleich, wie du stimmlich drauf bist und für mich persönlich war Gesangstraining auch nie wirklich anstrengend - eher wie "Stimmbalsam". Auch kann dir der Lehrer ja Erfahrungswerte vermitteln, was gut tut / hilft wenn die Stimme "belegt" ist.

Sollte ich damit auch zum Hals-/Nasen-/Ohrenarzt, damit er sich das mal anguckt oder ist das noch zu früh?

Wenn du dich so fühlst, geh zum Arzt. In Zukunft wirst da wahrscheinlich eh noch öfter eintreffen (nach anstrengenden Gigs z.B. oder vor einem wichtigen Gig den man "unbedingt" singen muss...) also kannst schonmal "Hallo Doktor - ich bin ihr neuer Kunde, der in Zukunft regelmäßiger erscheint" sagen

 

[randy]

Moin,

1. Du bist nicht beim Psychiater sondern machst ROCK'n'Roll - denke nicht so viel, sing einfach.

2. Sorge dafür, dass die Gesangsanlage laut genug ist. ich stele sie immer so ein, dass ich ohne auch nur annähernd schreinen zu müssen, die E-[g=422]Gitarre[/g] locker übertönen könnte. Nur so kannst du mit deinem Instrument - der Stimme - richtig arbeiten.

3. Gegen belegte Stimme hilft: trinken, summen (!!!), schlucken (auch trocken) und ab und an mal rumlaufen, das entspannt ungemein.

4. Da du Gesangsunterricht hast, wirst du sicher genau deine Rangegrenzen kennen. Wenn nicht, lerne es! Das ist ungemein wichtig. Wenn etwas einfach zu hoch oder zu tief ist, singe es nicht. Basta. Du tust dir live mit einer leichten Erkältung oder Heuschnupfen oder ner Magenverstimmung einfach keinen Gefallen.

5. Es gibt Stimmdoping. Da ich eine Zeit schwer Heuschnupfen hatte, bekam ich ein Spray verschrieben. Name weiß ich grad nicht- ist auch schweineteuer - ca 50 öre. Dies wird aber in Sängerkreisen auch als Wundermittel, da es entspannt, betrachtet. Ist nicht supergesund, sicher, aber es hat mir schon den einen oder anderen Gig gerettet ...

Rock on!
Randy

 

[Dave1978]

Rock-Gesang ist naturgemäss nicht gesund. Man singt bei Lärm automatisch weniger sauber und ist mehr auf stimmliche Präsenz bedacht. Das geht halt auf die Stimmbänder. Der Gesangsunterricht kann dich da auch nur mässig drauf vorbereiten, da du dich wie gesagt automatisch der Situation anpasst.

Ich mache es im Moment auch so, daß ich bei den Proben nur mit halber Kraft singe um meine Stimme nicht zu ruinieren. Live bleibt mir gar nix anderes übrig, als Gas zu geben. Ich will die Leute ja nicht langweilen.

Bestimmt gibt es auch genug Sänger die präsent sind und ihre Stimme dennoch nicht schrotten. Das macht dann wohl die langjährige Band-Erfahrung.

 

[randy]

Moin,

stimmliche Präsenz ist nicht nur durch "falsches" Singen zu machen, sondern auch durch Technik. Ich bin selbst immer noch am Lernen, aber das bekomme ich inzwischen hin

Ich singe darüber hinaus Live noch viel ökonomischer als in der Probe ...


Grüße, Randy

 

[Metalshad0]

Ich denke es wurde hier schon so ziemlich alles gesagt.

Am Anfang hatte ich das selbe Problem wie du. Band sagt: Hey! Meld dich doch auch mal! (ich saß da ohne [g=226]Monitor[/g] oder irgendwas :-/!). Am Ende hatten wir einfach alle Instrumente per [g=116]Mikrofon[/g] im Mixer und von dort aus multiple Kopfhörerversträrker, sodass jeder einen hatte! Allerdings hab ich mir leider son Behringer Teil geholt und das ist sehr schlecht. Ansonsten konnten wir uns ab da immer perfekt so hören wie wir es wollten, jeder hatte geschlossen Kopfhörer und es war geil!

Ich hab meine Stimme am Anfang auch genau so belastet dass es halt weh tat nach ner Zeit. Hab immer viel getrunken bei Proben, aber immer wenns an Seven Nation Army ging oder irgendwelche anderen Stücke, hatte ich natürlich als [g=118]Bass[/g]-Bariton ein winziges Problem! Stimme hört sich scheisse an wenn man einfach presst und es tut weh nach ner Zeit!

Du kannst selber mal ausprobieren (wahrscheinlich lernst du es sowieso beim Gesangslehrer): Ich konnte mit ein bisschen Übung, bei musikalisch schwierigen Stücken viel lauter sein, wenn ich mal probiert hab den Ton ohne Anstrengung lauter zu machen, sozusagen nur durch Verlagerung im Mund und das hat echt gut geklappt. So ein Pavarotti hat auch ne Riesenröhre gehabt (ok er hatte SEHR lang und konstant unterricht). Klassischen Bereich probieren funktioniert auch sehr gut, wenn man sich nicht übernimmt !

 

[mathew]

Hi

Die Tips und Erfahrundsberichte von Ben und Randy kann ich nur unterschreiben!

Vielleicht noch eine Bemerkung bzl. der Rangordnung in einer Rock / Popband:

Der wichtigste und publikumswirksamste Part in einer Band ist der Sänger!!
Desshalb sollte die Band sich in ihrem Lautstärke-Verhalten und in ihrer Songauswahl nach dem Sänger richten.

Damit tun sie sich den größten Gefallen.

Auch ich kenn´die Situation, wie sie in den meisten Proberäumen vorherrscht.
Gitarrist(en) mit Marshall-Turm oder Rectifer, Drummer der nicht leise spielen kann - weil da verkrampft er sich und ein Rock-Drummer muß halt draufhauen damit´s klingt etc.

Was aber immer verkannt wird - der Sänger ist das Aushängeschild - er muß rüberkommen, er muß sich hören, er braucht die Unterstützung von allen Musikern in jeder Hinsicht.

Wenn das in einer Band nicht gegeben ist und keiner was dran ändern will - ist es definitiv nicht die richtige Band!!


Gruß Mattes

 

[MechanimaL]

Drummer der nicht leise spielen kann - weil da verkrampft er sich und ein Rock-Drummer muß halt draufhauen damit´s klingt etc.

jau! kenne aber auch andere drummer, ich hab leider pech mit eben so einem zusammenzuspielen kk ich halte es aus, aber verstehen tu ich's net, wenn ich selbst bisl drumme finde ich mit gefühlt klingt es auch gut und macht auch mehr spaß etwas mit [g=4]dynamik[/g] zu spielen.. aber was willma machen, ma kann die leute net umerziehen, wenn sie der meinung sind es ginge nicht anders, oder klinge nur wenn man voll draufkloppt.

 

[Instrumentenfreak]

zum hno-arzt sollte man als sänger so oder so ab und zu mal gehen. Einfach um nachsehen zu lassen, ob noch alles in Ordnung ist. Wenn man's merkt, isses zu spät. Solche Bemerkungen wie "das is Rockmusik, das muss so sein" bringen überhaupt nix. Und mach nicht den gleichen Fehler wie viele andere, dass du in einer Band spielt, die dich kaputt macht. Kann ja sein, dass es Spaß macht aber es frustet doch tierisch, wenn man gesagt bekommt, man solle doch den Arsch zusammen reißen und druckvoller singen - dabei hast du nach den Proben ne belegte Stimme. Wenns dich nich stören würde, würdest du das ja auch nich hier reinschreiben, oder? Und wenn du deinen Bandmitgliedern nich scheiß egal bist, müssen die sich deinen Wünschen anpassen oder zumindest mit dir darüber ernsthaft reden können.
Die richtigen Mitmusiker zu finden kann sehr schwierig sein...

 

[666Phil]

Hast du eigentlich einen Lehrer der auf Rock spezialisiert ist?
Ich denke das wäre auch sehr wichtig. Der kann dir auch beibringen druckvoll zu singen ohne die Stimme kaputtzumachen.

lg, Phil

 

[bensummerfield]

Nochmal zum Thema "du bist der Band egal":

Ich denke, das muss man immer von beiden Seiten sehen. Und dann muss man konstruktiv überlegen, wie man die Sache angeht. Tips von meiner Seite:

1. Such dir nicht zu viele Songs aus, die für deine Stimme "Kampf" bedeuten. Wenn ihr euer Programm zusammen stellt, dürfen da schon ein paar "grenzwertige" Songs dabei sein, wenn das aber Überhand nimmt, wird jeder Gig für dich zum Überlebenskampf und die Tage danach zur Qual ---> das macht auf Dauer keinen Spaß.

2. Wie gesagt musst du nicht jeden Part eines Songs volle Kanne gröhlen. Oftmals sagen die Bandkollegen dann in der Probe "klar - das geht in Ordnung" wenn man dann mal die Songs durchgeht und abmacht, die ein oder andere Stelle in der Kopfstimme zu singen. Wenn dann noch ein Bandkollege die Stelle unterstützend mitsingt, juckt das in der Regel niemand mehr im Publikum. (nur die ganz kritischen, die den Anspruch haben, dass ne Band exakt so klingt wie das Original )

3. Sorg(t) dafür, dass du dich gescheit hörst! Für dich ist da in erster Linie das Gesangsmikro und die [g=226]Monitor[/g]-Anlage wichtig. Spare nicht am Mikro! Du willst wahrscheinlich nicht nur ein paar Monate singen und da lohnt es sich, einmalig Geld hinzulegen (die bekannten dynamischen von Shure bekommt man z.B. auch überall gebraucht und die sind quasi "unkaputtbar"). Ein Mikro allein kann schon sehr viel(!) ausmachen im Proberaum, so dass man dich lauter aufdrehen kann ohne dass es feedbackt / pfeift auf den Monitorboxen.
Aber auch der Aufbau und die Qualität der Monitorboxen ist da entscheidend. Auch kann man sich mit [g=94]Feedback[/g]-Unterdrückern und Hardware-EQs helfen, um die [g=94]Feedback[/g]-Frequenzen rauszufiltern. Das Endziel all dieser Maßnahmen ist, dass du (und deine Bandkollegen auch) dich im Proberaum gut hörst und stressfrei singen kannst.


Wenn ihr diese 3 Punkte zusammen durch arbeitet, seid ihr schon ein gutes Stück weiter.


4. Du musst mit der Zeit "ökonomisch Singen" lernen. Eigentlich will man ja immer volle Kanne geben und wenn das Publikum mitgeht, will man sich am wenigsten zurück halten und am Liebsten jeden Part mit voller Inbrunst schreien ---> das kann gut gehen, geht aber auch oft nach hinten los. (Heiserkeit in den Tagen nach dem Gig, Halsschmerzen, etc.)


5. In-Ear-Monitoring. Je länger man Musik macht, desto näher kommt man dem Thema in der Regel. Auch wenn deine Band z.B. einfach nicht in der Lage ist, "leiser" zu spielen, kann In-Ear-Monitoring mit geschlossenen / angepassten Ohrstöpseln ne echte Erlösung sein (anstatt nach jeder Probe mit Ohrensausen heim zu kommen z.B.).


6. Das "Sänger Survival Kit" (eine Variante):

- Salbei-Blätter / -Teebeutel (gibts in der Apotheke)
- Wasserkocher
- Topf
- Handtuch
- Laryngsan-Lösung (Kampfer) aus der Apotheke
- Thermoskanne mit Tee, z.B. auch Salbeitee
- Lutschbonbons ala Fishermen's Friend


Anwendung:

Bei Halsschmerzen / gereiztem Hals / belegter Stimme / Kehlkopfentzündung / in den Pausen bei einem Gig, wenn du angeschlagen bist: 1-2 l Wasser kochen, in den Topf gießen, 1 Salbei-Teebeutel aufreißen und rein schütten, dazu ein paar Tropfen Laryngsan, Kopf drüber hängen und Handtuch drüber ---> inhalieren. Ganz normal durch den Mund einatmen und dann beim Ausatmen das Handtuch heben, damit du die verbrauchte Luft nicht in den Topf zurück beförderst.
Allein diese Maßnahme hat mir sehr oft geholfen, z.B. wenn ich krank nen 5-Stunden-Gig singen musste.

Die Thermoskanne mit dem Tee ist dazu da, während des Gigs / der Probe was hals-angenehmes zu Trinken parat zu haben.

Die Lutschbonbons sind auch nur für "Hals-Wohlbefinden" gedacht, einige Sänger schwören darauf, andere halten weniger von ---> Ausprobieren.

 

[bassniac]

Bei zwei Wochen belegter Stimme ist eindeutig aus medizinischer Sicht eine mindestens genau so lange Pause einzulegen!
Geh bitte zum HNO Arzt und lass mal nachschauen.
Wenn Du jetzt schon solche Probleme hast ist es für den Rest an der Zeit das rauchen zu lassen, das ist nämlich zusätzlichen Gift für die Stimme.

 

[tobiasmarx]

Er raucht ja nicht, sondern so wie ichs verstanden habe, die Bandkollegen - trotzdem solltet ihr vllt. mal drüber reden, ob das Rauchen innerhalb des Proberaums nicht unterlassen werden sollte.

lg, Toby

 

[bassniac]

Ja, so meinte ich das auch, hab mal wieder zu schnell getippt.
Nichtraucherprobenräume sind in jeglicher Hinsicht ein Vorteil!!!!
(Ausnahme vielleicht soziale Gründe).

EDIT Ich kenn da ne Sängerin die hat das nicht so ernst genommen und klingt jetzt wie Joe Cocker