Solo im Song: Virtuose oder kleine Geschichte erzählen? Oder: was macht ein gutes Solo aus?

Jetzt wollte ich mich gerade bedanken und dann ist das Solo wieder weg. Klang gut und passend.

Hier auf rec.de geht es leider meistens nicht im Real Life sondern ums recht haben.... duck und weg

Ich kann das Dir gerne via PM nochmal zur Verfügung stellen, wenn Du magst.
Da stellt man was aus Real Life ein, das verpufft hier vollends aber beim Theorisieren wird hier alles gegeben.
Das ist für mich hochgradig absurd, und deswegen ist das von mir rausgenommen worden.
Danke fürs Reinhören und Melden!
 
Ich kann das Dir gerne via PM nochmal zur Verfügung stellen, wenn Du magst.
Da stellt man was aus Real Life ein, das verpufft hier vollends aber beim Theorisieren wird hier alles gegeben.
Das ist für mich hochgradig absurd, und deswegen ist das von mir rausgenommen worden.
Danke fürs Reinhören und Melden!

Ich hatte es ganz gehört, danke. Ich fand es nur so lustig als ich, nachdem ich es gehört hatte und danke geklickt habe war es weg.

Also alles gut, das ist hier so wie überall – der ganz normale Wahnsinn. Nicht ärgern nur wundern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Punkt ist ja, dass dieses "transportieren" immer eine Interpretation des Zuhörenden ist.
Generell weckt Musik eine gewisse Emotion und ich schreibe hier bewusst "weckt" und nicht transportiert.

Unterschreibe ich beides genau so. "Schönheit ensteht im Auge des Betrachters" und so. Und bei Musik kann man, sofern kein Text vorhanden ist, sogar so weit gehen, dass nicht nur die Schönheit sondern sogar die Aussage per se im Kopf des Hörers entsteht, denn anders als bei Sprache (mit der es ansonsten durchaus einige Gemeinsamkeiten gibt), stehen einem eben keinerlei Möglichkeiten zur Verfügung, konkrete Begrifflichkeiten zu bezeichnen.
Großes Drama kann also sowohl sparsames Spiel im Stile von etwa B.B. King sein - aber eben auch 1/32-Shreds bei 150BPM.

Und was dann eben noch dazu kommt, ist Kontext. Deshalb meine 3 Beispiele. Mir ist durchaus klar, dass die dezent volkstümliche Version da nicht so super passt, die beiden anderen aber schon. Und selbst die volkstümliche könnte ja bewusst so gemacht worden sein, um Kontrast (wozu auch immer) darzustellen.

All diese Dinge sind recht eng miteinander verzahnt. Und wenn man viel Glück hat, empfinden die Zuhörer zumindest ähnliche Dinge wie die Interpreten, bzw. wird idealerweise eine vom Interpreten wie auch immer gedachte Intensität vom Publikum auch so aufgefasst.

Man muss sich eben bei Musik (wie ja auch in einigen anderen Kunstrichtungen), zumindest so lange keine Texte da sind, auf eine deutlich vagere Kommunikation einlassen.
Es gibt durchaus ein paar Angelpunkte, mit denen man jonglieren kann. Dass Moll bspw. als "trauriger" empfunden wird, ist recht wahrscheinlich streckenweise auch damit verbunden, dass die Mollterz der Naturtonreihe entgegenläuft und kein wirkliches "Ahhh, alles wieder im Lot!" Aufatmen zulässt). Und dass Rhythmen vermutlich auch irgendwie in Bezug zu irgendwelchen biologischen Pulsen (Herzschlag, Schrittfolgen und Co.) gesetzt werden, ist ja auch nicht von der Hand zu weisen. Pausen (also die vielzitierten nicht gespielten Töne) braucht natürlich besonders das ungeübte Ohr, um die vorher gespielten Sachen einordnen zu können, die Verwendung oft genutzter Phrasen verströmt irgendeine Art von "Daheim", etc.
Aber das ist alles immer noch vollkommen vage, weshalb irgendwelche verallgemeinernden Floskeln mal genau gar nix wert sind.
Natürlich schaffen es ein B.B. King, ein Clapton, ein Gilmour, etc. deutlich leichter, auch bei unbedarften Zuhörern Zugang zu finden. Aber dass da jetzt, aus welchen Gründen auch immer, mehr "Gefühl" drin stecken würde als bspw. bei einem John Petrucci - das ist einfach eine alberne Aussage.
 
Da stellt man was aus Real Life ein, das verpufft hier vollends aber beim Theorisieren wird hier alles gegeben.

Ich habe mir das angehört und explizit nichts dazu gesagt, weil mir nichts einfiel. Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich gesagt hätte, dass mir dazu nichts einfällt?
 
Ich habe mir das angehört und explizit nichts dazu gesagt, weil mir nichts einfiel. Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich gesagt hätte, dass mir dazu nichts einfällt?

Kannst Du halten wie Du willst, ist mir vollkommen egal.
 
Wenn irgendwo kaum improvisiert wird, dann in einer Big Band.
Aha. :smil451d632849b7b: Dann war ich eben in einer sehr speziellen BigBand. Da hatte nämlich in den meisten Stücken mindestens einer ein Solo. Es liegt am Leader, wie der das Ding aufzieht.
Ja, und das meinige transportiert in diesem Fall tatsächlich quasi genau nix. Denn es wurde in den luftleeren Raum gespielt.
Ist doch egal, wo und wie es gespielt wurde - Du hast es aber nicht im "luftleeren Raum" angeboten, sondern mit Begleitung.

Es spielt absolut keine Rolle, wie das Solo ohne alles geklungen hätte. Wenn man nicht gerade Musik wie Bach macht (Melodie als permanente Verarbeitung der Harmonie), dann klingt fast jedes Solo ohne Begleitung zum Schulterzucken.
 
Ich finde Enten schöne Vögel!

Uuuund ich habe auch ein paar Lieblingssolos. Eines der schönsten kann nicht nur eine Geschichte erzählen, sondern sogar eine Frage stellen! Wow.
Die muss dann das Publikum beantworten. Sowas.
Ich sage nur "but man on the keyboard, stop playing"! :headbang: :hammer:
 
Ein Solo, das ich ganz gut gelungen finde, ist dieses hier (Beginn ca. bei 1:38 min).

Es ist nicht besonders schwer, nicht sehr virtuos, aber songdienlich und hat einen schönen Aufbau - dreiteilig, klettert allmählich in die Höhe und steigt dann wieder ab, um in die Strophe über zu leiten. Es hat auch eine schöne Melodie, die man mitsingen oder pfeifen kann und steht dennoch über den restlichen Song und seine Melodien hinaus.

Von der Phrasierung her, den kleinen Themen und dem gesamten Aufbau finde ich es eindeutig näher an "Geschichte erzählen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Da stellt man was aus Real Life ein, das verpufft hier vollends aber beim Theorisieren wird hier alles gegeben.
Das ist für mich hochgradig absurd, und deswegen ist das von mir rausgenommen worden.
Ich hatte es gar nicht gehört. Stell's doch wieder ein...
 
Das ist für mich hochgradig absurd, und deswegen ist das von mir rausgenommen worden.
Danke fürs Reinhören und Melden!
Ich hatte es mir auch angehört und für gut befunden. ;)
Allerdings hab ich den Kontext dazu nicht mitbekommen und hätte nur schreiben können, dass ich es gut finde.
 
Ein Solo, das ich ganz gut gelungen finde, ist dieses hier (Beginn ca. bei 1:38 min).

Es ist nicht besonders schwer, nicht sehr virtuos, aber songdienlich und hat einen schönen Aufbau - dreiteilig, klettert allmählich in die Höhe und steigt dann wieder ab, um in die Strophe über zu leiten. Es hat auch eine schöne Melodie, die man mitsingen oder pfeifen kann und steht dennoch über den restlichen Song und seine Melodien hinaus.
Anhang anzeigen 136541
Von der Phrasierung her, den kleinen Themen und dem gesamten Aufbau finde ich es eindeutig näher an "Geschichte erzählen".

Die Idee des Solos finde ich gut. Der Sound und das Timing am Anfang bei den Trilolen ist allerdings ziemlich kantig und ungenau. Bei 2:25 klingt der Ton verstimmt – wiehastndashinbekommen?? Insgesamt smoother spielen... mit mehr Feeling, bei den Triolen würde ich etwas lässigeres versuchen, ist ja keine Marschmusik :)
 
Ich würde an Deiner Stelle versuchen, einen roten Faden zu finden. Bis 0:12 bildet es noch irgendwie eine Einheit; doch danach zerfasert es zunehmend in Fragmente, die auf der Suche nach einer verbindenden Idee sind. Schlecht ist das keineswegs, nur ein wenig orientierungslos. Und natürlich sehr an B.M. angelehnt. Keine Angst vor einer individuellen Sprache!

(Wie ich diese zynische Negativ-Scheiße hasse...)
 
Da hatte nämlich in den meisten Stücken mindestens einer ein Solo.

Soli gibt es in Big Bands immer. Hat aber mit der Art interaktiver Improvisation, um die es ja nun einmal ging, herzlich wenig zu tun. Im Gegenteil sogar, in Bigbands sind auch die "Backings" für Solopassagen idR sehr straff durcharrangiert.

Du hast es aber nicht im "luftleeren Raum" angeboten, sondern mit Begleitung.

Ganz genau! Verstehe auch gar nicht, wieso der Groschen nicht fallen will. Wir haben ja regelmäßig unsere Differenzen, aber als sonderlich begriffstutzig habe ich dich an sich nicht wahrgenommen.

Es spielt absolut keine Rolle, wie das Solo ohne alles geklungen hätte. Wenn man nicht gerade Musik wie Bach macht (Melodie als permanente Verarbeitung der Harmonie), dann klingt fast jedes Solo ohne Begleitung zum Schulterzucken.

Es geht um den Moment des Spielens. Wenn wir hier hochtrabend von "Gefühlen" reden. Denn die enstehen dann ja nicht im Nachhinein. Oder etwa doch? Und womöglich erst im Auge des Betrachters? Groschen?
 
Ein Solo, das ich ganz gut gelungen finde, ist dieses hier (Beginn ca. bei 1:38 min).

Es ist nicht besonders schwer, nicht sehr virtuos, aber songdienlich und hat einen schönen Aufbau - dreiteilig, klettert allmählich in die Höhe und steigt dann wieder ab, um in die Strophe über zu leiten. Es hat auch eine schöne Melodie, die man mitsingen oder pfeifen kann und steht dennoch über den restlichen Song und seine Melodien hinaus.
Anhang anzeigen 136541
Von der Phrasierung her, den kleinen Themen und dem gesamten Aufbau finde ich es eindeutig näher an "Geschichte erzählen".

Das ist in punkto Motive, thematische Weiterentwicklung und Co. wirklich ziemlich gut. Allein die Artikulation(en) finde ich streckenweise recht hölzern.
 
Nein, leider nicht. Vielleicht reden wir ja über komplett verschiedene Dinge.

Ich dachte, es ginge in diesem Thread darum, dass ein Solo in einem Song von Anfang an (ein)geplant ist. (Also schonmal nicht um Improvisationen, die nur den Moment festhalten.) Da stellt man sich bereits vor dem ersten aufgenommenen Ton die Wirkung vor, die man erzielen will. Und das kann man auch mit dem anvisierten "Gefühl" beschreiben.

Allein die Artikulation(en) finde ich streckenweise recht hölzern.
Warum das heute so ist, weiß ich auch nicht mehr. Entweder es lag daran, dass ich mit der Gitarre mehr gekämpft habe, weil sie neu war und vom Ton her (Halbresonanz) und der Bespielbarkeit anders, als meine ehemalige PRS.

Es kann aber auch daran liegen, dass der Song von einem damaligen Foristi gemischt wurde, der das Solo sehr herausgestellt hat. Möglicherweise ist er sehr hart mit einem Noise-Gate rangegangen, um den üblichen Zerre-Schmutz zwischen den Tönen zu entfernen.

Keine Ahnung. Es ist wie es ist. Wenn ich es auf meiner jetzigen Gitarre spiele, klingt es nicht so.
 

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