Signalabstand zum Rauschen

[Nagelabrieb]

Ich habe mich unter https://recording.de/Community/Foru...g_und_Mikrofonierung/179270/Post_1980805.html über das Rauschen meines Interfaces gewundert. Ich habe es geschafft ein altes EMU-USB 404 trotz Wackelkontakt zu reaktivieren. Es rauscht zu einem weniger. Aber was ich noch viel besser finde, ich kann es mit meiner momentanen Mikrofonierung zum Clippen bringen ohne die Regler am Interface voll aufdrehen zu müssen.

Also ich bekomme ein wesentlich lauteres Signal verglichen zum Rauschen. Da das EMU und ich nie richtig gute Freunde waren, überlege ich mir ein neues Interface zu kaufen.

Auf was für Werte muss ich achten, um den möglichen Pegel des Interfaces beurteilen zu können und um den Abstand zwischen dem Pegel und dem Rauschen beurteilen zu können?

 

[LM18]

Das ist der Signal/Rauschabstand oder die Dynamik in dB.
Je höher desto besser...

 

[Lacunaflow]

...oder "SNR" Signal to Noise ratio

 

[Nagelabrieb]

Danke euch Beiden. Tascam hat mir geantwortet, dass das Rauschverhalten meines Interfaces eher auf einen Defekt hinweist.

Aber trotzdem ist mir an dem E-MU etwas aufgefallen, was ich ganz praktisch finde. Beide Interfaces haben Regler für die Mikrofoneingänge, die beide eine zehnstufige Skala haben.

Wenn ich das Tascam auf 10 Stelle muss ich das Ergebnis immer noch um 10-15dB erhöhen um ungefähr die Signalstärke in dB zu bekommen, dass das E-MU schon mit einer Reglereinstellung auf Stufe 8 erreicht.

Also das E-MU scheint das Mikrophonsignal stärker verstärken zu können. Wie nennt sich dieser Faktor auf Audiotechnisch.

 

[JinxCrossbow]

Nagelabrieb schrieb in #4:
Also das E-MU scheint das Mikrophonsignal stärker verstärken zu können. Wie nennt sich dieser Faktor auf Audiotechnisch.

Das Verhätnis von SignalOut / SignalIn nennt sich Verstärkungsfaktor

Gruß Jinx

 

[Nagelabrieb]

Das Verhätnis von SignalOut / SignalIn nennt sich Verstärkungsfaktor

Danke. Aber ich habe jetzt mal die Spezifikationen verschiedener Audiointerfaces durchgesehen.

z.b:
http://www.tascam.eu/de/us-144mkii.html#specs
http://www.creative.com/emu/products/product.aspx?category=610&pid=15185
http://www.rme-audio.de/products_babyface.php#5

So richtig schlau werde ich nicht daraus.

 

[Maxolomeus]

Warum nicht, weil du die gewünschte Information nicht aus dem Handbuch oder Infotext ziehen kannst? Dann musst du genauer lesen, hier spontan vom Babyface

Zitat:


High-End Mikrophonvorverstärker . Beide digital kontrollierte Vorverstärker bieten einzeln schaltbare 48 Volt Phantomspeisung. Mit einem Verstärkungsbereich von 60 dB, davon 51 dB einstellbar in 3 dB Schritten,


Oder was genau ist jetzt dein Problem?

 

[stefangeidel]

Sollst du auch garnicht werden, da es reine Zahlenwäscherei ist.
Geht eben nichts übers probieren...

 

[Nagelabrieb]

Oder was genau ist jetzt dein Problem?

Der Unterschied zwischen den Wörtern Faktor und Bereich. Bereich heißt für mich, es kann aus dem Interface ein Wert zwischen 0-60db rauskommen.

Das sagt mir meinem Sprachverständnis nicht, was aus einem Signal von 1dB maximal werden kann.

 

[Nordwest7]

Das sagt mir meinem Sprachverständnis nicht, was aus einem Signal von 1dB maximal werden kann.

Ist doch ganz einfach:
Du hast ein Rhode NT3. Das hat einen Äquivalent-Rauschpegel von 16dB(A) SPL. Ein Signal von 1dB (das ist knapp über der Hörschwelle) liegt bei diesem Mikro sehr deutlich im Rauschen...


Ansonsten muss man halt wissen, worauf sich die dB gerade beziehen, "ohne alles" gibt das dB lediglich ein Verhältnis an. Die 60dB Verstärkungsbereich vom Babyface sagen also nur, dass die Verstärkung in einem Bereich von 1:1000 eingestellt werden kann.

Mit den 12dBu für 0dBFs aus dem Datenblatt kann man dann allerdings ausrechnen welcher Eingangsspannung das entspricht - oder, wenn du dein Mikro anschließt, welcher Schalldruck dazu gehört.

Dein NT3 hat eine Empfindlichkeit von 12mv @94dB SPL, das sind -36dBu. ( http://www.sengpielaudio.com/Rechner-db-volt.htm )

Reißt du den Pre-Amp völlig auf, dann sind (12-60)dBu = -48dBu Vollaussteuerung, das entspricht einem Schalldruck (SPL) von 94-36+48= 82dB. Das Mikrofonrauschen hat einen Äquvalent-Schalldruckpegel von 16dB(A), das ist also 66dB darunter. (Den PreAmp trägt hier nur noch wenig extra Rauschen bei, wenn die RME-ler ihn nicht völlig vermurkst haben. Ist im Datenblatt aber nicht angegeben. )

Umgekehrt kann man auch das Mikrofonrauschen in Eingangsspannung umrechnen (Rauschabstand + Empfindlichkeit): 16-94-36=-114dBu.

Übliches (gutes) Pre-Amp-Eingangsrauschen liegt bei -125 bis -130dBu, das ist prinzipiell-physikalisch limitiert und lässt sich nur durch Kühlung verbessern. Nicht korrelierte Addition von -125dBu Rauschen zu den -114dBu des Mikros ergibt -113,7dB, der PreAmp macht damit praktisch kein Rauschen dazu.