Schwarze Prinzessin

[MamaMuuht]

 

[TGud]

Hallo Jörg,

kannst Du mal einen Link zu dem Bild posten?

Gruß
Thorsten

 

[TGud]

Schöner Text. Man müsste Sax spielen können .

Ein Vorschlag:

du hast für's Cool sein viel Gespür.

lieber:

du hast für Coolness viel Gespür.

Gruß
Thorsten

 

[MamaMuuht]

@TGud

Moin! Das mit der Coolness ist eine gute Idee, das muss ich mal sacken lassen. Was meinen denn andere?
Link ist schwierig, da das Bild bei Facebook nicht öffentlich zu sehen ist...
Aber ich habe ja deine Mailadresse..

 

[MamaMuuht]

@all

Das Ende der " Im Netz gefangen" Zeile liegt mir noch etwas quer. Das " zugeben" ist metrisch nicht so gut. Geht, aber geht vielleicht noch besser?
Hat jemand eine Idee ? Die Zeile sollte auf jeden Fall einen Hinweis auf's Netz enthalten. Wie auch immer...

Bin gespannt!

 

[McCoy]

Mache ich normalerweise ja nicht, aber dieser Text ist es echt wert.

Wie wär's also hiermit?

Ich weiß ja nichts von deinem Leben,
und auch bin ich ja nicht ganz da.
Im Netz verfangen - zugegeben -,
kommst du mir unbekannt ganz nah.

 

[MamaMuuht]

@Mc Coy


Danke Dir sehr! Bis auf die zweite Zeile werd ich das so übernehmen.... Ich finde die Wiederholung des " Ich weiß" etwas eingängiger...

 

[McCoy]

@Mc Coy


Danke Dir sehr! Bis auf die zweite Zeile werd ich das so übernehmen....

Nichts zu danken.
Gern gescheh'n.

 

[Teestunde]

Klasse Text, den ich bestimmt noch zehn Mal rauf und runter lesen werde. LG T.

 

[artname]

L ieber Jörg,

Lebenszeichen aus dem Urlaub. Nimm es bitte als ein gelassenes.

Deine Welt sind die künstlerischen Bilder: Das möglichst stimmige Zusammenfügen von scheinbar unstimmigen Bestandteilen. Wie hier etwa das Zusammentreffen von "heiss" und "kalt" ... ähm... cool.

Das LI scheint im Netz das Foto einer unbekannten, ganz in Schwarz gekleideten Frau zu sehen. Der Autor verweist diesbezüglich auf lange Beine, ein dünnes Lächeln, eine Sonnenbrille und eine lässige Geste mit der Zigarette. Da, wo dem Betrachter der Frauenkörper "unbewohnt" zu sein scheint, meint er vermutlich nicht die Abwesenheit körperfremder Bewohner, sondern vielleicht ein "unbehaustes" Herz.


( von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet.
Die Beine bis zum Mond hinauf.
Ein Körper, der die Augen weitet.
Ein Herz, von weitem unbehaust.) ....?

Der Rest des Textes ist mMn mit allerlei Vermutungen zum Wesen der Frau gefüllt.
Unklar bleibt für mich, ob die Frau unmittelbar "heiß" auf das LI wirkt... oder ihm eher nur traurig rausgeputzt erscheint. -' Wie auch immer - der Autor wettet jedenfalls plötzlich unvermittelt, die Frau würde aus Protest auf Vamp machen. Soviel zum Inhalt, wie ich ihn verstehe. Hm... Für mich zunächst einmal nur ein typischer "erster Eindruck" eines Betrachters: da posiert eine fremde Frau, und zeigt keine Gefühle.

Derweil sitze ich auf einer Strandpromenade in Mallorca. 90% der Menschen tragen Sonnenbrillen. Hier und da wird fotografiert und dabei mehr oder weniger auf Kommando gelächelt. Warum auch nicht. Jeder zeigt sich doch gern von seiner coolen Schokoladenseite. Oder?

Wo also ist das Problem? Ich suche im Text nach mehr und finde recht kryptische Zeilen wie:
- das Gestern stellt ans Heute Fragen
- Morgen ist es heute nie
- Dein Köper scheint unbewohnt
- Auch finde ich einige zeilen wie "Fotos aus vergangenen Zeiten", die mir etwas zu umschweifig erscheinen, weil zum Beispiel Fotos immer Vergangenes zeigen.
- Den Refrain mit seinem sperrigen "Heißsein" finde ich weder sprachlich elegant noch auf einen spritzigen Punkt gebracht. Was will mir der Autor sagen? ...

Also, wenn ich nichts über die Entstehungsgeschichte eines Fotos weiß, erscheint es mir recht fruchtlos, allein aus dem Foto über den Charakter der Fotografierten zu spekulieren.

Dein Text erinnert mich aber auch an etwas: Ich fand bei Milan Kundera mehrere genial anmutende Bildbetrachtungen. Einmal setzte er einer Frau in Strapsen vorm Spiegel eine Chaplin-Melone auf, ließ sie posieren und genoss die Spannung dieser sanften Demütigung.
(Siehe auch "you can leave your hat on")

Ein anderes Mal fing er das graziles Winken einer alten Frau ein, das sMn eigentlich nur zu einem jungen Mädchen passen konnte und baute diesen winzigen Widerspruch zum Thema eines kompletten Romans aus.

Damit bin ich zurück beim künstlerischen Bild. Der Clownshut der Halbnackten, die jugendliche Geste der alten Frau... vermutlich wolltest du ein derartiges unstimmig stimmiges Bild konstruieren. Aber ein cooles Qutfit ist für mich zunächst normal. Das dünne Lächeln hätte ein Ansatzpunkt sein können , um interessanter auf seineTrägerin schließen zu können. Leider war es dir nur eine Zeile Wert. Ich hätte mir gewünscht, etwas mehr gezeigt zu bekommen. Etwas weniger an der kurze Leine deiner Vermutungen geführt zu werden.

Lg
Artname

 

[Ralf_Biermann]

Ich finde den Text auch klasse und stelle mir gerade vor, dass man im Refrain in einen 3/4 Takt übergeht. Allerdings wüsste ich nicht genau, wie man einen Taktwechsel im Song durchführt.

Im 3/4 Takt würde ich den Refrain wie folgt verändern:

Schwarze Prinzessin, schwarze Prinzessin,
ein Königreich für dein Gefühl.
Schwarze Prinzessin, schwarze Prinzessin,
dein Heiß sein ist ein wenig kühl.
Schwarze Prinzessin, schwarze Prinzessin,
was ist wohl hinter deiner Tür?
Schwarze Prinzessin, schwarze Prinzessin,
du hast für's Cool sein viel Gespür.

viele Grüße
Ralf

 

[DHG]

Ich mag den Text, gefällt mir gut! Das Bild dazu würde mich auch mal interessieren.

Ich nehm mal an das der Text so gedacht ist das man ihn singt?
Da ich eigentlich nur Rap höre und sich das Ganze so gut reimt, hab ich das für mich mal so kurz probiert.
Kann man auch rappen, (ist dann halt bissel kurz) könnte ich mir wirklich auch ganz cool vorstellen. Vorallem die Hook macht sich da wirklich gut.

 

[MamaMuuht]

@all

Nur mal auf die Schnelle. Erst einmal danke für die vielen Rückmeldungen. Das Foto um das es geht ist öffentlich nicht zugänglich. Eine Facebook Freundin Hat es neulich gepostet und ich bin bei dem Bild hängen geblieben. Ob sie es öffentlich zugänglich machen wird weiß ich nicht. Möglich ist das aber.
Eine Doppelung der Prinzessin halte ich für völlig o. k. und eine Hiphop Vertonung finde ich besonders spannend.
Soweit erst mal.....

 

[Teestunde]

Gerade noch mal gelesen. Es gefällt mir von Anfang bis Ende. Auf die Vertonung bin ich schon super gespannt. LG T.

 

[Saurus]

Immer wieder krass, was artname da zu mosern hat (nicht böse gemeint - im Gegenteil)

Ich lese hier einen Text und denke, der ist gut, läuft, unverbesserbar oder zumindest kaum verbesserungswürdig und dann kommt artname um die Ecke und belehrt uns eines Besseren.

 

[Ralf_Biermann]

Hallo Artname,

ich finde es gut, wie Du einen Text analysierst. Deine Textkritik verstehe ich auf einem Level, der über den eines Hobbymusikers, des Textautoren, hinaus geht. Jörg ist bestimmt ein guter Autor, aber ich könnte mir vorstellen, dass er den Text recht zügig geschrieben hat.

Dazu hätte ich noch eine allgemeine Frage: Wieviel Zeit würde sich denn ein Autor für so einen Liedertext nehmen?

viele Grüße
Ralf

 

[artname]

Hallo Saurus,

Danke für die netten Worte

Belehren will ich aber nicht. Eher behellige ich Euch mit meinen Stimmungsverläufen. Gerade steht ein Plattenprojekt in geteilten Kritik, zu dem ich ne Menge Texte bei steuerte. Nach veröffentlichter Arbeit trifft mich Kritik in jede Richtung besonders intensiv...

Ich habe, so gesehen, den Eindruck, dass immer mehr Musikkonsumenten Songs erwarten, die den neuen Realitäten (Kriege, Krisen, Ohnmachtsgesten) unterschwellig Rechnung tragen. Sie erwarten vermutlich keine Antworten, wollen sich wohl lediglich in ihrer sich zuspitzenden "Verlorenheit" und Enttäuschung irgendwie wiederfinden.

Viele Gefahren sind wohl so konkret geworden, dass parrallel die Abneigung gegen allgemeine Betrachtungsweisen zu wachsen scheint. Mal so gesagt: Wo sich Menschen bis aus Blut bekriegen, werden ihre Sonnenbrillen zunehmend zweitrangig.

Um Missverständnissen vor zu beugen: JEDES Detail des Lebens verdient Beachtung. MEINE momentane Ergänzung lautet jedoch: gnadenlose Beachtung. In Zeiten, wo zunehmend Kriege als Notwendigkeit gehandelt werden, braucht der Dichter eine umso KLARERE Stimme, um Andere letztlich doch noch vom Schönen und Erhabenen im menschlichen Wesen zu überzeugen.

Das alles will ich Jörg und den Freunden seiner Lyrik in keinster Weise überhelfen!!! - ging mir nur unabhängig davon leider zur gleichen Zeit durch den Kopf, als ich diesen Text las. *melancholisches Lächeln*

Hallo Ralf,

ich weiß, dass Gedichteschreiber manchmal wochenlang fruchtbringend an ihren Texten schreiben.

Diese Zeit bleibt einem Musiktexter gewöhnlich nicht, wenn er (wie ich) vorrangig auf Musik schreibt.Viele Texter, schreiben relativ schnell. Manche mehrere Texte am Tag. Schaff ich in Druck- oder Musezeiten auch. Aber das allein will nix besagen.

Profis ernähren sich von ihrer Arbeit. Was nicht gefällt, verkauft sich schlecht. Schlechter Verkauf wird im Netz immer transparenter. Eine unheilvolle Spirale. Die Anforderungen an das Know-How wachsen immens.

Nicht die Zeit, die man zum direkten Texten braucht, entscheidet, sondern der Wissenszuwachs, die ehrliche Auseinandersetzung mit seinem Können und zwischen den Textprojekten und ihren Resonanzen. Je intensiver diese Aufarbeitung, um so schneller kann ein Musiktexter schreiben. Das ist die gute Botschaft: je mehr man vom Texten versteht, umso schneller kann man durchaus befreiend(!) schreiben!

lg

 

[MamaMuuht]

@all

Vielleicht mal etwas zu dem Thema Zeit, die ich für einen Songtext brauche. MEINE Erfahrung ist es bisher, das ich am längsten brauche, Texte auf Musik zu schreiben. Hier ist das formale Kotelett äh, Korsett natürlich relativ eng. Wie artname einmal formulierte, eine Art Kreuzworträtsel auf höchstem Niveau. Noch zeitaufwändiger ist es für mich konkrete und vorgegebene Themen auf Musik zu texten. Also zum Beispiel eine konkrete Lebensgeschichte auf eine bestimmte Musik. Anlässlich eines Geburtstages oder eines besonderen Ereignisses. Das ist handwerklich eine sehr große Herrausforderung für mich.
Künstlerisch nicht so unbedingt. Aber es trainiert enorm! Und ich kann das nur empfehlen, da es enorm hilfreich ist, Weite zu finden, wo es ganz eng ist.
In absoluten Zahlen ist das schwer zu sagen. Aber bisher ist es so, das ich für solche Texte sicher 15 bis auch 30 Stunden brauche.
Natürlich auf mehrere Tage oder auch Wochen verteilt. Und dann kann es ja auch passieren, so wie mir neulich, das der Zugang zum Thema plötzlich weg ist. ( Ich schrub für einen Flugverein einen positiven Fliegerliedtext über die Freude am Fliegen von historischen Maschinen und ich hatte die erste Strophe noch nicht vollendet, da stürzte die Germanwingsmaschine ab....In meinem Kopfkinofilm waren da plötzlich keine positiven Bilder über das Fliegen. Ich habe dann bewusst erst einmal abgebrochen. Denn die Zeit, die ich quälerisch über dem Text sitze, ist vertane Zeit und für die Qualität des Text auch nicht zuträglich.)

Texte, die ich nicht auf Musik schreibe, gehen mir meistens schneller von der Hand.
Erste Entwürfe gelingen mir oft in 2 bis 5 Stunden. Und dann beginnt die Feinarbeit. Mittlerweile mach ich die Feinarbeiten selten in einem Rutsch. Sondern in mehreren Schritten. Das können je nach Text durchaus 10 bis 20 Durchläufe sein.
Und hier habe ich es mir mittlerweile angewöhnt, zwischen Texten hin uns her zu " zappen" .
Um dann, bevor ich den Text dann weitergebe oder veröffentliche noch einmal eine Art " Endabnahme" durchzuführen. Durch mich und/ oder ausgewählten Menschen.
Aber Zeit ist relativ. Denn während mich das Schreiben auf Musik völlig fordert und absolute Konzentration verlangt, ist mir das freie Schreiben überall möglich. Ob im Wartezimmer, in der Bahn, im Auto, bei der Hausarbeit, vorm Fernseher....Ich muss quasi nur meinen Kopf auf Empfang schalten.

Der Text " schwarze Prinzessin " dürfte mich alles in allem ca. 8 Stunden Zeit "gekostet"haben.
( Ach ne, schöner ist es zu sagen, ich habe der schwarzen Prinzessin 8 Stunden meiner Zeit geschenkt.)
Und ich wurde eben durch dieses Jugendfoto der Facebookfreundin dazu inspiriert. Die sich übrigens wie Bolle über den Text gefreut hat und verblüfft war über diese Fremdwahrnehmung. Und sich auch sehr auf Vertonungen freut.
Ach ja, ebenfalls inspiriert hat mich der Thread " Der Schrei" von Nina. Denn ich erinnerte mich an meinen Tipp an sie bei Schreibblockaden. Wen das interessiert was ich dazu geschrieben habe kann das dort nachlesen.
Ein Satz zum Thema Thema. Es gibt sehr, sehr viele Möglichkeiten an ein Thema für einen Text zu kommen.
Da es unendlich viele Themen gibt. Ob ein Thema von Belang ist, entscheidet jeder Hörer/ Leser selbst. Und eben auch der Texter....Es gibt Themen, denen ich mich bewusst nähere, da will ich über dies oder das schreiben. Und es gibt Themen, von denen ich gar nichts weiß beim Beginn eines Textes. So war es hier......

 

[artname]

Hallo Jörg,

Danke für die gewohnt sachliche Antwort. Vielem deines letzten Beitrages stimme ich zu!

Momentan interessiert mich (mal wieder) die Ausdruckskraft eines Textes. Ich würde es nicht "Thema" nennen. Amazonkritiker nennen es vielleicht "Thema", weil sie es nicht besser ausdrücken können.

Ich würde es eher "Idee entwickeln" nennen... Oder besser: "Der Sache auf den wahren Grund gehen". Und dafür gibt es mehrere Phasen:

1. Phase: Was KONKRET will ich sagen?

Dafür stelle ich meinen ersten Ideen regelmäßig die immer gleichen Fragen: wer...was... seit wann...wie lang... woher... wohin....warum...wozu...wie...was wäre das erwünschte Gegenteil?
Diese Fragen beantworte ich mir mit größter Ehrlichkeit... Meine innerlichen Antworten vor Gericht ...ähm...könnten mich eventuell in den Knast bringen . Diese Ehrlichkeit ist wahrscheinlich die wichtigste Phase für die Schlagkraft eines Textes. Erst wenn mein Herz beginnt, heftig zu klopfen, wird es spannend. IRGENDWIE sollte das, was ich aussagen will, über Leben und Tod ( zum Beispiel einer Beziehung... oder eben noch härter) entscheiden. Mal metaphorisch gesagt: mein Text, mein Flüchtlingsboot, muß sich von einem Kontinent zum anderen übers stürmische Meer wagen!! HIER liegen meine Bedenken zu deinem Text. ich fand leider keinen Grund, warum mich dieses Foto, diese Frau interessieren sollte.

Gewöhnlich fallen mir nach Stunden so viele Fakten, Wünsche oder auch Haßgefühle ein, dass ich die Übersicht verlieren könnte... Tu ich aber nicht... Denn so oft schlägt mein Herz auch nicht Alarm beim Sondieren. Und ab nun beginnt nur noch mein Handwerk zu schreiben. du lieber Jörg, hast ja ebenfalls ein auffällig gutes Handwerk. und deshalb nochmal: ich würde mich freuen, wenn du noch härter, mutiger, emotional breiter an der ehrlichen und exakten Abgrenzung deines innerlichen Anliegens arbeiten würdest

Mal ganz persönlich: ich habe eine ziemlich klare Einstellung zu den Schwierigkeiten meines Lebens. Kenne meine Sehnsüchte und Ungerechtigkeiten. Ich versuche im Text seit Jahren nicht mehr, ein Anderer sein zu wollen. Auch wenn mir meine Prägung manchmal für andere schwer nachvollziehbar erscheint, ich verbiege mich nicht für Menschen, denen ich ja letztlich sowieso Wurscht bin undbleiben werde.... Daran kann und will ich nichts ändern ..


2. Phase. Handwerk

- Ich beginne immer mit der stärkste, frechsten Zeile. Mitten rein in die Sache: in medias res. Auch wenn sie anfangs nicht nach Beginn klingt... nach einer Stunde Arbeit IST sie Beginn.

- Ich reime extrem schnell, um nicht voreilig in eine Reimfalle zu tappen. Dabei stelle ich jede Zeile automatisch mehrmals um, damit ich 2-3 Reimworte bekomme. Sobald mir nicht kräftiges einfällt. Sage ich sofort das Gleiche mit anderen Worten. Wichtig: ich entscheide die Reimereien schnell, damit mein Anliegen nicht verloren geht.

- ich dünne die Wortarten extrem aus. Das Wichtigste sind die Substantive. Verben streiche ich oft oder mache sie zu Substantiven. Adjektive nur, wenn sie Witz in die Sache bringen.

- ich wechsle sehr bewusst ständig die Stellung von Subjekt-Prädikat- Objekt. ich achte darauf, dass nicht nur Aussagesätze, sondern auch Fragen, Befehle, Ausrufe formuliert werden.

- ich Versuch mich an Wortkonstruktionen, die ganze Sätze ersetzen.

- last not least: ich überlege pausenlos, was ich streichen kann, weil es nicht zu meinem unter 1. fixierten Anliegen gehört. Und ich versuche das Schiff weiter hart durch die Gewässer zu steuern!


ich hab das mal etwas ausführlicher erklärt, um zu zeigen, wie ich mein Anliegen immer mehr voN den Fakten ausdünne, den verbliebenen Rest aber sprachlich so aufmotze, dass er immer noch mächtig gewaltig erscheint. Und vielleicht gelang es mir auch, etwas zu unterstreichen, wie wichtig es mir ist, mein hartes Anliegen aus der Fülle der Fakten, Meinungen und Gedanken heraus zu filtern.

Die Freude von einzelnen Menschen, die sich in Texten wieder erkennen, besagt mMn wenig über die QUALITÄT eines Textes...


So, liebe Freunde. nun winkt leider wieder die Arbeit...

 

[Soundkraft]

@artname

ganz in Schwarz gekleideten Frau zu sehen. Der Autor verweist diesbezüglich auf lange Beine, ein dünnes Lächeln, eine Sonnenbrille und eine lässige Geste mit der Zigarette.

Ganz klar : Audrey Hepburn in "Frühstück bei Tiffanys"
Im Ernst...das Bild hab ich jetzt vor Augen gehabt bei deiner Zusammenfassung und beim nochmaligen Lesen des Textes, dachte ich: Joah...hätte passen können als Reminiszenz. Aber war ja jemand anders gemeint.

@Jörg
Finde deinen Text gut, so wie er ist. Artname hat zwar (wie allermeistens) recht mit seiner Kritik...allerdings hab ich in letzter Zeit mal verstärkt auf Texte in Songs geachtet....und mir scheint zugunsten des Reims oder gewünschter Assoziationen/Bilder werden "Logikfehler", Gedankensprünge oder ungewöhnliche Satzkonstruktionen manchmal auch in Kauf genommen....ist dann halt Kunst und kein Deutschaufsatz.

Finde ich übrigens höchst interessant, wie ihr ans Texten rangeht.
Da wird wohl auch jeder seinen eigenen Weg haben...genau wie bei der Erstellung einer Musik.
Die Methode von Artname erscheint mir aber gut, ..da vermeidet man Sackgassen schon am Anfang. Da lande ich nämlich meistens