Samples, Loops an Sound des Tracks anpassen

[KanalX13]

Hallo zusammen,

bin neu hier. Hab bzgl. meiner Frage keine Antwort gefunden. Darum gleich mal mein Anliegen.

Genre: Techno, Tech-House ect.

Bei der Auswahl von Samples, Loops für einen Track, kommt es immer wieder vor, das ich später feststellen muss. Irgendein Sound, Sample Loop passt jetzt plötzlich nicht mehr in den Track...versuch dann verzweifelt durch tunen, pitchen, ect. wie auch immer das "Ding" anzupassen-->Erfolglos!.

Gibt es eine andere Lösung ausser, Anderes Sample, loop, Sound auszuwählen, oder gibt es eine Methode, womit man alles an den Track (Sound) anpassen kann?.
Arbeite mit Ableton Live9 unter Windows 7.

Danke schon mal im Voraus)

Gruss

 

[cherry50]

Hallo !

Du mußt Dich erst mal von dem Gedanken befreien, daß man alles was einem vor die Flinte kommt so an Samples und Loops, wahllos zusammen schneidern kann.

Da solltest Du schon bestimmte Kriterien im Vorfeld beachten die da wären, Tonart, BPM und Takt.

Da Dein Seqenzer eigentlich fast selbsttätig im Projekt die Geschwindigkeit für alle Bausteine annimmt, geht es dann wahrscheinlich um die Tonart in erster Linie.

Unbedingt ein bisschen belesen um ein paar Theorien zu beherrschen lernen in punkto Harmonien.

Was für Samples und Loops benutzt Du denn ? Sind die irgendwie nach Genres Geschwindigkeit und Tonart sortiert ?

Natürlich kann man mit Ableton auch In andere Tonarten Transponieren.

Ich selber arbeite nicht mit Ableton, weiss jetzt also nicht direkt wie das in dem programm funktioniert.
Aber damit mam Dir helfen kann, müßtest Du schon noch ein bisschen mehr erzählen von Deiner Arbeitsweise.

LG Cherry50

 

[chrisspeed]

ganz einfach, wenn es nicht passt, lösche es raus und versuche was anderes.

du verschwendest nur zeit unde am ende das selbe fest zu stellen....

 

[Pheeel]

Joa, Cherry hat vollkommen recht. Es ist immer ein bissl schwer zu beurteilen, was und wie das Sample nicht passt. Ich persönlich arbeite nie mit fremden Sample's aber ich kenn es aus der Schule und nutze es gelegentlich für nicht so pralle aufnahmen von mir.
Eine Goldlösung gibts da dementsprechend auch nicht.

Einige Möglichkeiten hast du natürlich. Das tunen und pitchen hast du ja gefunden. Das wäre eine Variante. Es lohnt auch ein Blick in die Hüllkurve. Wenn zum beispiel eine Note in einer Bassline nicht rein passt, dann kannst du genau diese Note in der Hüllkurve durch Automation verändern.
Ich kenne natürlich deinen Wissensstand nicht, darum verzeih mir, wenn ich dir sachen erzähle, die du längst weißt.

Du könntest die Bassline in der Sessionansicht als Clip Laufen lassen, und schaust sie dir in der Clipwellenform an. Wenn du in der Wellenformanzeige unten links das E für Envelope aktivierst, dann bekommst du die hüllkurven-registerkarte. Dort kannst du auch automationen vornehmen, die direkt in der Hüllkurve des Samples ansetzen. Dafür musst du direkt im ersten Feld Clip auswählen. Dort werden dir nämlich ebenso weitere Automationsvarianten angeboten. Zum Beispiel die auf der Spur liegenden Effekte sowie die Mixer Sektion.
Bei ausgewählter Clip Automation findest du dann zum Beispiel Volumen und Transposition. Damit kannst du schon mal ein wenig arbeiten. Damit kannst du dann teile des Samples verstummen lassen, oder teile im Pitch ändern.
Ableton selbst hat ja keinen internen Wave editor, aber auch der Griff zu einem Wave Editor ist oft eine gute lösung. Hier kannst du das Sample sauberer zerschneiden und anders wieder zusammensetzen. Notfalls geht das auch alles über Umwege in Ableton. In der Arrangement ansicht mit Bruchstücken des Samples arbeiten und es am ende zu einem neuen Sample konsolidieren.
Desto komplexer das Sample ist, desto mehr probleme bekommst du mit dem "umbiegen". Ein Sample, indem mehrere Instrumente gleichzeitig spielen bekommst du nur schwer angepasst. Einen Dur Akkord an einer Stelle dort in einen Moll Akkord umzubasteln bekommst du nicht so einfach hin. Auch bei mehrstimmigen Instrumenten wirds haarig. Timingschwächen der Samples bekommst du mit der Warpfunktion behoben. Dafür ist ein bissl ein gutes Händchen und viel Übung erforderlich.
Ist im Hihat Sample ein sehr lebendiger shuffle, dann sitzt nicht jede note exakt auf dem gewollten Schlag. Dafür klingts lebendig. Das ist manchmal problematisch, wenn du ansonsten doch sehr stark quantisiert arbeitest. In dem Fall würde ich in der Hüllkurve mit den Warpmarkern arbeiten.
Doppelklick auf dunkleren grauen Bereich, unmittelbar unter der Taktpositionsangabe erschafft dort einen gelben Marker. Zum Spaß kannst du den gerne mal hin und herschieben und du merkst wie sich das gesamte Sample verändert. Klingt erst mal grauenhaft. Aber man arbeitet mit diesem Werkzeug mit mehreren oder sehr vielen Warpmarkern. Du brauchst auf jedenfalls jeweils einen Warpmarker links und rechts von der Position, die du verändern willst. Diese dienen als Begrenzung. Alles was nicht zwischen den beiden Marken ist bleibt also unangefasst.
Dann suchst dir genau den Punkt aus, den du verschieben möchtest und setzt den dritten Warpmarker. Und den fasst du dann mit der Maus an und verschiebst die falsche Hihat an die exakte Position. Je nachdem wie stark du verschiebst, klingt das Ergebnis dann nicht mehr so schön. Darum ist im Umgang damit viel Händchen gefragt.

Das wären recht einfache Beispiele, die du wave-editor losgelöst schon mal probieren könntest.
Ich persönlich mag das Umbiegen von Samples nicht so gerne, da es oft mit Klangeinbußen dahergeht. Zumindest wenn ich mich daran setze. Diejenigen, die sehr viel mit Samples arbeiten können dir sicher bessere tips geben.

 

[Guitar_TT]

Hab's mal verschoben

 

[KanalX13]

Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal an alle für die schnellen antworten.)

Zu "Cherry 50":
auf die Frage welche Samples ect. ich nutze. Sind eigentlich alle aus Namenhaften Dance-Genres.

Ich ziehe mir diese meistens in eine AudioSpur-->Quantisiere diese, "Warp" ist immer aktiv, und passe diese je nach dem an. Shuffle, schneiden ect.

Aber es kann schon sein, das ich im "Eifer des Gefecht´s" einfach nicht aufpasse und irgendwann Kleinigkeiten übersehe und dann kommt es halt zu so manchen Sound Brei....

 

[cherry50]

Vielleicht würde ich da mal meine Arbeitsweise überdenken, und nicht gleich alles in eine Spur packen und dann versuchen anzupassen.

Mach Dir doch erst einmal eine Pilot Drumspur fertig, und dann wählst Du entsprechend Deinen Vorstellungen die Samples oder Loops dazu.

LG Cherry50

 

[AndiPaulo]

Equalizer gibt´s auch noch. Schon mal probiert?

 

[KanalX13]

Danke Cherry50. Hab Deine Tipps aufgesaugt!

AndiPaulo: Hi...ja Equalizer ist mir klar, aber bzgl. Sound anpassen weiss ich nicht gaaaanz sooo was Du meinst?

 

[AndiPaulo]

Naja, Instrumente muss man im Mix anpassen, Samples genauso. Passt ja nicht gleich alles einfach so.

 

[KanalX13]

...ja weiss ich. Aber evtl. sollte ich da auch noch mal besser aufpassen, bzw. hinhören......
DANKE!

Fazit: Danke noch mal an alle. Gefällt mir hier...schönes, freundliches Forum..

Grüsse an alle!!!!

 

[AndiPaulo]

Übrigens:
Guter Gesamtsound entsteht schon beim Arrangement.

 

[Miguel_da_Wu]

Ich verwende auch ab und zu ein Gate, spezeill bei Drumloops bzw. Percussionloops wo viele verschiedene Elemente drinnen sind, führt das oft zu interessante Ergebnisse.

Ja, EQ ist auch ne gute Möglichkeit, um den Loop anzupassen.

Aber der beste Tip, wenn ein Loop bzw. Sample nicht passt ist, einfach gegen einen anderen ausstauschen der passt.

 

[Mike3000]

Ähm, kam das Thema Tonarten schon zur Sprache?

... es bringt zum Bsp. nicht viel, wenn du Du "120BPM_Layer_12_A" mit "120 BPM_Bass_F" zusammenpackst.

..klar kannst du pichen, klingt dann aber schnell ein wenig komisch ...

 

[chrisspeed]

Vielleicht gibst du mal ein Soundbeispiel.

Wie man was anpassen kann, kommt ja auf so viele Sachen drauf an, Tempo, Tonhöhe oder ob das Sample überhaupt im Kontext passt.

Du kannst viele Tipps bekommen, aber weißt du dann auch, welchen du davon anwenden musst?

 

[breakbeat]

Hi,
ich möchte auch mal kurz meinen Senf dazu geben. es ist wirklich enorm schwierig, Samples von der Stimmung her (damit meine ich mehr die emotionale Stimmung) aneinander anzugleichen, aber gerade deswegen liebe ich es, mit Samples Musik zu machen. Der Trick ist einfach, dass man Tools braucht, mit denen man schnell Hören kann, ob das Sample 'passt' oder nicht. Und dass man das Sample dann schnell durch ein anderes auswechseln kann, das einfach besser reinpasst. Tonhöhe und BPM ist dabei erst der Anfang. Es geht wie gesagt, um den Klang der Instrumente zueinander, um das 'Mischungsverhältnis' und die Überlagerungen. Da geht es bisher wenig gute Tools, die einen vollständig dabei unterstützen. Einen recht guten Anfang macht meiner Meinung nach eine nagelneue Android App, die ist sogar kostenlos und nennt sich uFXloops. Diese App 'kann' nichts anderes als mit Samples umgehen, aber das kann sie verdammt gut. Ist sicherlich kein Ersatz für eine vollwertige DAW am PC, aber ich finde es supergeil für unterwegs, um rauszuhören, was zusammenpasst.
Viele Grüße
breakbeat

 

[Kollege]

Ähm, kam das Thema Tonarten schon zur Sprache?

das wird wohl am meisten Schwierigkeiten bereiten, denn Ableton kann ja das Tempo anpassen (auch wenns dann blubbert

).
Selbst wenn du 2 Samples in F hast ist das eine vll moll, das andere dur...

Mein Tip: Hol dir doch Sample-Pakete bei denen alles zusammen paßt. Alle Spuren sind aus einem Guß, damit kannst du gut üben. David Guetta machts auch so, bzw die Leute, die ihm seine Musik bereitstellen

 

[musicdevil]

Das Thema klingt so bissel nach "Magix Music Maker", wo sich die Leute dann auch "Musiker" nannten, aber eigentlich nur ohne Ahnung irgendwelche Sample-CD`s kombinierten.
Im Prinzip nen "Baukastensystem" für den unbegabten kleinen Klaus, der sich selbst "DJ" nennt.
Wobei es "DJ" ja fast schon trifft, denn er kombiniert ja nur Samples welche ein richtiger Musiker erstellt hat. Will hier aber nix unterstellen.

Richtige Musiker spielen richtige Instrumente. Viele Problemchen erledigen sich, wenn man seine "Samples" selber einspielen kann (Keyboard, Gitarre, Akkordeon usw.) und man bissel Ahnung von Harmonielehre hat.
Auch in der elektronischen Musikecke würde ich höchstens paar Drumloops verwenden, vielleicht noch paar FX Sachen, aber Bässe, Melodien usw. immer selber mit zb. Softwareinstrumenten einspielen, denn dann passt vermutlich auch alles eher zusammen
Sampleschieben ist Kindergartenniveau und kann sogar der kleine Fritz aus Hintertupfingen.
Is natürlich cool, wenn man der kleinen Zahnspangenfreundin zeigen kann, was für nen cooler Typ man doch sei "DJ Sowieso" jo, yeahhh.

 

[breakbeat]

Hi musicdevil,
du hast natürlich absolut Recht, aber ich wollte mich auch nicht auf das Niveau von Magix Music Maker begeben, ich sprach von Tools, mit denen man was anfangen kann. Ich bin selber Vollblut Musiker und weiß natürlich, dass man ein Gitarrensolo oder nen geilen Synthieriff lieber komplett von Hand einspielt. Aber wer sagt denn, dass das dann danach kein Sample ist, was man einbinden kann?
Um Samples kommt heutzutage keiner mehr rum, und der Mix macht es aus. In nem guten Projekt findest du mindestens 50 Samples (ich rede hier nicht von Elektro, sondern von Pop/Rock), und die Kunst ist halt, dass man als Zuhörer nicht mal merkt, was in dem Sound alles rumschwirrt. Ist halt geil, wenn du über Samples kommst, und für die wiederkehrenden Rhythmen, kleinen Melodien, das was einen Teil des Sounds ausmachst, eben Samples einsetzen kannst. Mit uFXloops kannst du halt beides in Kombination nutzen, da ist kein 'vorgefertiger' Style drin, da 'muss' man alles selber machen. Und das ist das, was zwar endlos viel Arbeit macht, aber mit dem Ding macht das halt auch Spaß.
Ich kann übrigens selber keine E-Gitarre spielen, aber ich stell das Zeug auf Soundcloud und frage einfach, wer mir dazu ein Gitarrensolo einspielen kann
Und guck mal unter soundcloud.com/ufxloops, was damit gemacht wurde. Das wurde auf nem Handy komponiert und hört sich zumindest nicht nach Plastik-Kacke an.
Viele Grüße

 

[chrisspeed]

Wer es schafft, einen guten Song nur mit fertigen Samples zu machen, geht für mich auch schon fast als Musiker durch, denn das ist schwieriger als man denkt.

Hab ich früher gemacht, aber das klang auch dementsprechend. Wenn ich das heute mit gehobenen Anspruch versuche, fliegen nach und nach die Samples wieder raus und werden durch eigene Sachen ersetzt.

Ich würde gern mal wieder einen kompletten Song nur mit Samples machen, weil es auch Spaß macht, aber das gelingt mir nicht.

Wer das schafft, macht einiges richtig. Mixen und Mastern kommt ja auch noch dazu....