Saffire vs. 1814 vs. TC

  • Ersteller Pint-One
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Ich gucke mich auch gerade nach einem Audio Interface um, und die Saffire schien mir interessant. Aber ich werde sie nicht kaufen, weil mir die Informationspolitik dieser Firma überhaupt nicht gefällt.

Ich hab das Handbuch brav runtergeladen und drin herumgesucht und nirgends eine Angabe zum Beispiel darüber gefunden, ob die Eingänge einschließlich der Mikrofoneingänge symmetrisch oder unsymmetrisch sind. Wenn sie unsymmetrisch sind, könnte dies erklären, warum trotz 60 dB [g=105]Gain[/g] der Preamps diese keinen Grund zum Jubeln geben - andere Interfaces, die bloß 40 dB vorzeigen können, werden auch nicht schlechter beurteilt. Ist das so? Man weiß es eben nicht. Die Ausgänge werden als symmetrisch ausgewiesen, die Eingänge nicht.

Ob man mit Line Pegel oder Studio Pegel zu rechnen hat, und ob man dazwischen umschalten kann - wer weiß.

Und um rauzukriegen, dass die Effekte nur fürs Monitoring verwendet werden können, muss man auch sehr, sehr gründlich studieren. (Nebenbei: Mir wäre das ganz recht, ich bräuchte die Effekte nur für Monitoring. Aber man möchte halte reinen Wein eingeschenkte bekommen.)

Und da denke ich halt: Wenn schon der potentielle Kunde so schlecht bedient wird, geht es dem Kunden, der schon gekauft hat, eher noch schlechter. Dann doch lieber nicht.

Nerowo
 
hi nerowo,

das liegt nicht an focusrite oder am saffire.
das haben so gut wie alle interfaces dieser preisklasse gemein. ob m-audio oder sogar(!) die motu sachen - keiner von denen gibt alle interessanten techinschen angaben auf der HP preis. bei motu gibts z.b. auch keine handbücher zum runterladen.


----> nichts ungewöhnliches.

ob ein hersteller taugt, stellt sich dann auch im emailkontakt raus. hatte zu allen drei genannten schon emailkontakt eben weil einige fragen auf der hp net geklärt wurden.
den focusrite support kann ich aber nur empfehlen.
 
Hi Ben,

nur zu wahr, was Du schreibst. Ich war gerade auf der Motu Website: Erschütternd. Warum lernen die Jungs nicht von RME. Da fühlt der Kunde sich gleich gut aufgehoben. Und es kann doch nicht die Welt kosten, ein vernünftiges Handbuch zu machen und es zum Download auf den Server zu legen.

Bei Motu war ich wegen der Ultralite, auch ein nettes Kästchen. Dabei würde mir eigentlich die Fast Track Pro völlig reichen, wäre da nicht das Problemchen, dass man bei Direktmonitoring dem Sänger keinen [g=108]Hall[/g] auf den Hörer geben kann.

Dabei weiß ich nicht mal genau, ob man das Direktmonitoring (von Input direkt zum Hörer, gemischt mit dem Soundtrack vom PC) wirklich braucht. Wenn es auch mit "Hinterbandkontrolle" funktioniert, hat man die ganzen Effekte ja auf dem Rechner. Es ist halt eine Frage der [g=5]Latenz[/g] und wieviel davon ein Sänger verträgt. Wenn er die eigene Stimme mit [g=108]Hall[/g] kriegt, aber vielleicht 15 Milisekunden später - rastet er dann aus?

Deshalb hat mich die Saffire interessiert, und deshalb habe ich mir die Ultralite angeschaut. Kommt mir so vor, wie wenn die sich recht ähnlich wären - vielleicht die gleichen Chipsätze.

Wenn ich andere Threads richtig verstehe, dann besitzt Du eine Saffire. Zufrieden? Wie kann man damit arbeiten? Glatt, oder hakt es öfter? Also ob die Preamps die Allerbesten oder auf Rang 20 sind, das kümmert mich eher weniger, weil die Schallquellen, die ich aufzunehmen gedenke, sind ja auch nicht Highend. Nur rauschen, brummen, abstürzen und stehenbleiben sollte nichts. Und dass ich halt den [g=108]Hall[/g] bei Direktmonitoring auf dem Hörer habe. Und: Dass ich sonst nichts weiter brauche. Keine zusätzlichen Kisten und Klötzchen. Nur den Rechner.

Nerowo
 
direkt monitoring mit effekten (grade [g=108]hall[/g] z.b.) ist definitiv eine sehr feine sache. [g=5]latenz[/g] ist für jeden sänger unangenehm, deshalb singen viele auch mit einer ohrmuschel vom ohr weg, damit sie sich auch noch "live" hören parallel zum mix auf dem kopfhörer.
es ist schon ein unterschied, ob das gesangssignal mit [g=108]hall[/g] 5-10ms später oder sofort auf dem ohr ist, ganz klar. und wenn es den rechner keine cpu-power kostet (auch beim mix kann man die effekte ja nutzen ohne pc zu belasten) ist das auch sehr fein.

Wenn ich andere Threads richtig verstehe, dann besitzt Du eine Saffire. Zufrieden? Wie kann man damit arbeiten? Glatt, oder hakt es öfter?

in meinem fall läuft er überraschend glatt, habe ich eigentlich gar nicht erwartet. wie im bericht geschrieben ist manchmal der [g=108]hall[/g] effekt beim direkt monitoring weg, dann klickt man mal kurz nen knopf und es is wieder gut - also verschmerzbar. "perfekte hardware" gibts sowieso nicht;)

habe auch schon einige berichte gelesen von unzufriedenen saffire usern, wo es knackser und aussetzer gab - das waren meiner einschätzung nach genau diese "inkompatibler chipsatz" opfer. das problem ist, dass die dann meistens das gekaufte gerät (also den saffire) dafür verantwortlich machen - und anstatt mal den support zu fragen und vielleicht testweise für 10 euro ne firewire karte zu besorgen, machen sie dann das gerät nieder und schreiben negativberichte.

hundert prozentig sicher was die "unzickigkeit" betrifft, kannste dir mit solchen interfaces leider nie wirklich sein. auch ein RME interface kann mal zicken - das hängt von vielen komponenten ab, manche firewire-chipsätze sind z.b. einfach inkompatibel. beim einen läuft das teil mit nem via chipsatz, beim anderen zickts rum.

wenn du also "auf nummer sicher" gehen willst, kaufste bei thomann und gibst das ding im notfall wieder zurück, falls es innerhalb der ersten 30 tage arge probleme macht, die du selbst mit dem support nicht lösen kannst.


wichtig: was anfangs am meisten schwierigkeiten am saffire bereitet, ist die "saffire control" - der "mixer" des saffire. hier kann man versch. monitormixe erstellen, die direkt-monitoring-effekte einstellen, etc...also man hat wirklich viele einstellmöglichkeiten, von daher sieht das anfangs etwas unübersichtlich aus das ding

saffire3saffirecontrol.l.jpg



da sollte man sich schon ein wenig zeit nehmen, das handbuch mal lesen und sich am besten auch die tutorial videos auf der hp anschauen - dann kommt das verständnis relativ schnell.

will man aber "einschalten und benutzen" könnte diese saffire control den ein oder anderen durchaus nerven. ist halt immer schwierig "viele möglichkeiten" mit "idiotensichere bedienung" zu verbinden:)


P.S.: Halte dir diesen Ratgeber schonmal bereit, wenn du testest - der könnte dir das Leben retten:

http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=58714&forum=10&5

;)
 
Hi Ben,

schönen Dank erstmal für schnelle und umfassende Information + guten Rat. Die Geschichte mit dem [g=108]Hall[/g] und der [g=5]Latenz[/g] - ich hatte es befürchtet. Und nun bestätigst Du das aus der Praxis. Jetz bin ich wieder am Knobeln. Was tun? Entscheidungsfreudiger müsste man sein. Ich melde mich wieder, wenn das ausgestanden ist.

Bis dann,
Nerowo
 
Hi Ben,

tja, nun sind die Würfel gefallen. Überzeugt. Saffire ist bestellt bei Thomann und kommt schon morgen.

Es wurde die Saffire, weil sie als einziges Interface Effekte fürs Direktmonitoring bietet. Mir ist kein anderes Produkt mit diesem Feature bekannt, außer man holt sich gleich einen Firewire Mixer wie die Helix Pults von Phonic.

Es wird zwar immer gesagt, Latenzen bis zu 20 Mili seien tolerabel beim Singen. Aber vermutlich nur für solche Sänger, die nicht richtig hören können. Man muss gar nicht selber singen, es reicht schon, wenn man viel genau hört, um das Ohr derart zu schulen, dass es kleinste Abweichungen registriert. Also braucht man den [g=108]Hall[/g] beim Direktmonitoring.

Der Sänger muss sich wohlfühlen können, auf ihn kommt es schließlich an, nicht auf die Preamps. Und wenn ich dem erst erklären soll, dass er zwischen dem Verzicht auf [g=108]Hall[/g] und der Inkaufnahme merklicher Verzögerungen wählen müsse, dann vergeht allen die Laune.

Danke noch mal für guten Rat,

Nerowo
 
Also heute kam das Kistchen, die Saffire. "Made in China" - was täten wir, wenn wir die Chinesen nicht hätten. Scheinen die einzigen zu sein, die noch schuften.

Für früher 600 und jetzt immer noch 400 Euro hätte ruhig auch ein Blatt Papier in der Schachtel sein dürfen. Sogar das auf dem Karton versprochene Getting Started fehlte. Kein Handbuch, einfach nichts. Am beiliegenden Netzteil hätten sie auch nicht so sparen müssen. Ist so ein billiges schweres Brikett aus der Zeit vor den Schaltnetzteilen. Zum Glück hat mein Notebook die 6-polige Buchse, so dass ich es nicht rumschleppen muss.

Die Installations-[g=420]CD[/g] ignoriert man am besten, weil die Softare Version 1.0 ist, 2.0 ist die aktuelle. Ich habe also gleich die 2.0 installiert. Wenn man SaffireControll dann starten will, kommt eine Fehlermeldung: Software 2.0 nicht mit Firmware kompatibel, Firmware muss upgedatet werden. Das geschieht auch ohne weiteres Zutun, wenn eine Internetverbindung besteht. Danach das Interface nochmal vom Rechner abhängen, wieder dranstöpseln, und es kann losgehen.

Bei mir ging es, trotz VIA Firewirekontroller. Ich kann abspielen, ich kann aufnehmen, aber frage mich keiner warum und wie.

Ben, wenn Du es weißt: Was passiert eigentlich genau, wenn man vom Soundcard Modus in den Track Modus schaltet?

Soundcardmodus heißt doch, dass ich in meinem [g=70]Sequencer[/g] zwischen 8 Ausgängen wählen kann. Wenn im Projekt 8 Spuren belegt sind, kann ich jede auf einen anderen Ausgang routen.

Im Track Modus habe ich dann nur noch zwei Ausgänge, vom Sequncer aus gesehen. Welche sind das? 1 und 2? Oder macht die Saffire dass aus den auf die verschiedenen Ausgängen gerouteten Signalen eine Summe?

Na ja, und wie man Wortbreite und Samplingfrequenz einstellt, wäre auch gut zu wissen. Aber kommt Zeit, kommt Rat. Ich habe die Kiste ja erst seit 2 Stunden.

Nerowo
 
Ben, wenn Du es weißt: Was passiert eigentlich genau, wenn man vom Soundcard Modus in den Track Modus schaltet?

ganz ehrlich? ich habe diesen schalter / modus noch nie(!) betätigt - arbeite aber schon lange zeit problemlos mit dem ding, nehme musik auf und mische sie ab. du siehst - man "braucht" diesen schalter nicht wirklich betätigen;)

steht aber im handbuch.

Na ja, und wie man Wortbreite und Samplingfrequenz einstellt, wäre auch gut zu wissen. Aber kommt Zeit, kommt Rat. Ich habe die Kiste ja erst seit 2 Stunden.

das stellst du im sequenzer ein und nicht im saffire. also im cubase oder womit du auch immer arbeitest - da stellst du das ein (z.b. 44khz und 24bit).


Für früher 600 und jetzt immer noch 400 Euro hätte ruhig auch ein Blatt Papier in der Schachtel sein dürfen. Sogar das auf dem Karton versprochene Getting Started fehlte. Kein Handbuch, einfach nichts. Am beiliegenden Netzteil hätten sie auch nicht so sparen müssen. Ist so ein billiges schweres Brikett aus der Zeit vor den Schaltnetzteilen. Zum Glück hat mein Notebook die 6-polige Buchse, so dass ich es nicht rumschleppen muss.

das fehlende handbuch is in der tat blöd....aber was solls...da man das ding eh nur mit pc nutzen wird, nimmt man sich halt das PDF zur hand (oder druckt es aus, wenn man will - z.b. im geschäft? ;) ).

solche netzteile sind standard bei günstigen devices ----> is normal. brauchst net meckern;)


im grossen und ganzen hilft dir bei fast allen fragen, die aufkommen (werden), das handbuch und die webseite (wo es ja auch eine FAQ und die tutorial videos gibt - die videos sollteste echt anschauen) weiter.
 
<blockquote>ich habe diesen schalter / modus noch nie(!) betätigt</blockquote>

Ist auch nicht nötig. Er bringt nur die Regler in eine andere Ausgangsposition - habe ich inzwischen rausgefunden, und alles andere auch. Wobei erschwerend hinzukam die umständliche Zuweisung von Ins und Outs bei Steinberg. Da blickt man anfangs nicht recht durch.

Keine Frage, die Saffire ist wirklich ein pfiffiges Kistchen. Da haben sich die Konstrukteure was dabei gedacht. Ich bereue nichts, ganz im Gegenteil.

Kommt ja selten vor, dass die Techniker an die Bedürfnisse des Nutzers denken. Diesmal ist es so. Umso blöder, dass die Vermarkter es nicht tun.

Hat nichts mit mir persönlich zu tun. Ich hatte das Handbuch ja längst runtergeladen, ausgedruckt und studiert. Das kann der Kunde tun, aber man kann es nicht von ihm verlangen. Und wenn er vor lauter Gier schon ganz hippelig ist, während er den Karton aufreißt, dann will er drin wenigsten ein Getting Started finden und nicht den guten Rat von der Installations-[g=420]CD[/g], jetzt erstmal seinen Drucker anzuwerfen.

Mich ärgert einfach diese Blödheit. Ich versteh auch nicht, warum der deutsche Vertrieb sich nicht um eine Übersetzung des Handbuchs kümmert. Ich kenne eine Reihe von Leuten - Ältere -, für die ein deutsches Handbuch kaufentscheidend ist.

Ist aber deren Bier, nicht meins. Ich freu mich über das pfiffige Kistchen.

Bis dann,

Nerowo
 
schreib doch mal einen kleinen text an den deutschen support.

http://www.trius-audio.de/formular/focusrite/

bevor du dich hier ausgiebig im forum "ärgerst" - kanalisiere ihn lieber dort hin, wo er auch hin gehört:)
vielleicht schreiben noch ein paar mehr leute und trius sorgt dafür, dass der saffire doch bald ein handbuch ins paket bekommt.

ich finde das in der tat auch schwach mit dem handbuch, keine frage. "ältere leute" werden aber so oder so mit dem ding schwierigkeiten haben, denke ich - vor allem mit der "saffire control". (glaube ich zumindest, denn auch ich musste das ding erstmal verstehen - und ich bin da ja noch n junger spund, der gerne ins kalte wasser springt:) )


Aber ist doch gut, dass du mit dem, was wichtig ist (das Gerät an sich) zufrieden bist.
 
<blockquote>kanalisiere ihn lieber dort hin, wo er auch hin gehört</blockquote>

Ne, ne, hier ist genau der richtige Ort. Was hier öffentlich diskutiert wird, das lesen die Leute vom Vertrieb genauer als ihre Mails.

Die Älteren sind einfach welche, die aus irgendeinem Grund in der Schule keinen Englischunterricht hatten. Wenn sie aus der früheren DDR oder aus Jugoslawien kommen, war Russisch ihre erste Fremdsprache. Und früher gab es in der BRD Fremdsprachenunterricht erst nach dem Wechsel ans Gymnasium.

Wer 60 ist und nie nix mit Audio am Hut gehabt hat, der dürfte mit SaffireControl in der Tat erstmal etwas Mühe haben. Wenn er aber ein Veteran aus der Analog-Fraktion ist, braucht er nur ein gescheites Handbuch, weil die Schaltungslogik von SaffireControl nichts anderes als die gute alte Mischpultlogik ist mit Inserts, einem Send und mehreren Aux. Da muss man nur erstmal dahinterkommen, weil das Handbuch eher mäßig ist.

Ich finde, SaffireControl ist genau das Richtige für Leute, die schon immer eine Spielzeugeisenbahn mit vielen Weichen haben wollten und sie sich nie leisten konnten. Also genau das Richtige für mich :)

Nerowo
 

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