Sängerin mag Mikro nicht

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Hallo, Leute!

Ich hab ein seltsames Problem.
Unsere Sängerin hat sich in ein [p=28]Shure SM 57[/p] verliebt, und mag zum Aufnehmen nicht in ein Großmembran-Mirko singen.
Man hört auch immer irgegendwie, dass sie sich nicht wohlfühlt unter "Studiobedingungen". Der Gesang kommt komplett emotionslos rüber. Zwar richtig, aber ohne leidenschaft.
Mit dem SM 57 kein Problem!

Ok, i hätte ja nichts dagegen, wenn sie mit dem singt, auch der Sound ist mit diesem Mirko weicher. Nur gibts da Problme mit dem Proxymitätseffekt, usw.. Jedes Take klingt etwas anderes. Wenn sie das Lied in einem Zug durchsingt, fällt das auch garnicht so auf. Es ist aber fast unmöglich, das ganze Lied fehlerfrei in einem Stück zu singen.

Was könnte ich tun?

P.S.: Habe auch schon probiert, das GM daneben zu platzieren, da sie sich aber beim Singen bewegt, ist das auch keine zufridenstellende Lösung.
 
das ist echt ein seltsames Problem. Ist ihr Hauptproblem denn, dass sie beim Singen das Mikro in der Hand haben will? So Leute solls ja geben. Dann könntest du mal schauen, ob es nicht handheld Kondensatormics gibt. Wäre vielleicht ne Möglichkeit

Gruß,
Psy
 
Das wirds wahrscheinlich sein.
Aber kommt dann die Aufnahme an die Qualität eines Großmembrans ran, das auf einer Spinne montiert ist?
Ich denke da so an Trittschall, Rumpeln und Geräusche durch das Kabel.
 
also wenn du ein großmembran nimmst und der das in die hand drückst, dann wirds schlimm...

aber das das sm57 so extrem unterschiedlich klingt...???
bewegt die sich denn viel beim singen? vielleicht solltest du auch nochmal probieren das mikro neu auszurichten, vielleicht fühlt sie sich dann etwas wohler.
viele sänger haben meiner erfahrung nach das problem, wenn sie immer das mikro in der hand halten, und dann auf einmal vor nem kondensatormikro mit spinne stehen, dassie irgendwie der meinung sind, sie müssten jetzt nach oben, also mit dem kopf im nacken, singen.
hab mich schon oft gefragt warum.

wenn man dann den neigungswinkel vom hals etwas erhöht, so das der halds dem sänger entgegen kommt und der nicht mehr so nah vor dem mikroständer steht, und den ploppkiller ein bischen absenkt, gehts oft.

so dass der sänger ein bischen von oben nach unten (das gefühl hat) zu singenhat.

gruß, mitti
 
Sachen gibts... leider kann ich dir da nicht weiterhelfen.

Ein Kondensatormic zum in der Hand halten hab ich jetzt noch nie gesehen. Ich glaub auch nicht das das funktionieren kann, aus den von dir genannten Gründen.

Mal ´ne dumme Frage: Was ist denn der Proximitätseffekt?
Versteht man da drunter den [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] (approximieren heißt in der Mathematik ja annähern, wenn ich mich nicht täusche.) ?
 
ich denke eigentlich auch, dass sie sich nur noch nicht richtig an diese "neue Umgebung" gewöhnt hat. Und Mittis Idee klingt sehr gut, finde ich.
Ich selber hatte übrigens auch mal Probleme, einfach relativ ruhig vor dem Mikro stehend zu singen. Inzwischen geht das aber sogar fast noch besser, als mit handheld-Mics. Ist alles Gewöhnungssache...

aber das das sm57 so extrem unterschiedlich klingt...???

Ich hatte auch schon so Erfahrungen gemacht. Ich hatte damals nur ein dynamisches Live-Mikro (Sennheiser E845S oder so) greifbar und habe damit dann eingesungen. Weil ich dachte "hey, so krieg ich viel mehr Emotionen rein", hab ichs auch in der Hand gehalten und die üblichen Bewegungsmätzchen abgezogen. Das Resultat strotzte dann nur so von Lautstärke- und Soundschwankungen. Deshalb habe ich mich dann umgewöhnt. Ich war nämlich auch mit dem Problem konfrontiert, dass ein Take in sich zwar ganz gut klingen konnte... aber sobald ich irgendwo eine einzelne Stelle neu einsingen musste, hat sich diese klanglich überhaupt nicht mehr in das Gesamtbild eingefügt. Ein Schrott ist das...
Aber bald kommt ja eh das gute B1... dann wird alles besser (bei mir zumindest) ;)

Gruß,
Psy
 
Da muss ich sie mal befragen, ob sie das Gefühl hat, in die Höhe zu singen.
Könnte aber was drann sein.

Wenn man aus mehreren Takes die besten Stücke zusammenpickt, merkt man schon ziemlich stark, dass es unterschiedlich klingt. In einem Stück gesungen, ist aber der Effekt kaum wahr zu nehmen. Aber wie gesagt, wer bringt schon den perfekten Take zusatande? ;)

Ja, das ist ein anderes Wort für den [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g], klingt nur professioneller. :D
 
bodo schrieb:
Ein Kondensatormic zum in der Hand halten hab ich jetzt noch nie gesehen. Ich glaub auch nicht das das funktionieren kann, aus den von dir genannten Gründen.

Hab da mal dieses hier gefunden... deshalb kam ich auf diese Idee:

Mic-Check
 
Ok, danke für den Tipp!

Aber ich denke 579€ sind nicht angemessen, nur weil sie nicht ins GM singen will!
Vorallem, wenn mein GM nur die Hälfte gekostet hat. ;)

Na ja, es sei denn, sie zahlt es. :D
 
Ich hab gar nicht gewußt das es auch Kondensator-mics in dieser Bauform gibt. Ist bei dieser Form der der Membrankopf irgendwie gedämpft gelagert, oder wieso gibts keine Handgeräusche, Trittschall, etc.?
 
Tach!
Wie wärs wenn du der sängerin das dynamische Mic in die Hand drückst, aber sie heimlich über dein Studio-Mic aufnimmst ? :D :D :D
 
JakobRosemann schrieb:
Tach!
Wie wärs wenn du der sängerin das dynamische Mic in die Hand drückst, aber sie heimlich über dein Studio-Mic aufnimmst ? :D :D :D

naja, sie scheint sich ja kräftig zu bewegen. Da wirds schwierig mit dem heimlich aufnehmen ;)
 
Tach!
Wie wärs wenn du der sängerin das dynamische Mic in die Hand drückst, aber sie heimlich über dein Studio-Mic aufnimmst ?

Wie ich schon in meinem Anfangspost geschrieben habe, habe ich das schon ausprobiert.
Das Ergebnis war wenig zufriedenstellend.
 
Ich denke, dass sich Studiogesangsaufnahmen mit einem SM57 verbieten, zumal,wenn das Mikro noch nicht einmal auf einen Ständer und mit Poppschutz montiert wird. Tu dir (und ihr) das nicht an.

Das was du beschreibst, kann man unter den Begriffen "Gesangstechnik" und "Erfahrung" subsummieren.

Sorge daher besser für konstante Aufnahmebedingungen (Stativ, Mikrofonposition, sorgfältige Auspegelung), und lass die Sängerin dann mehrfach den kompletten Song einsingen und schneide alles mit.

Gib ihr Tipps, welche Stelle sie besser heraus arbeiten soll. Sei ruhig und freundlich. Versuche eine gute Athmosphäre zu erzeugen und schicke die anderen Bandmitglieder nach Hause. Versuche eine gute, konstruktive Arbeit zu machen (Produzent).

Experimentiere mit Kopfhörerlautstärke und -sound - oft ist eine schlechte Gesangsleistung nämlich da begründet und die Sängerin kann mangels Routine noch nicht einmal äußern, was sie stört.

Das ein "angenehmer" Halleffekt auf den Kopfhörer gehört ist klar, oder?

Nimm dir Zeit, mach ausreichend Pausen und schneide hinterher die besten Stellen zusammen.

Wenn an einem bestimmten Tag partout nix gelingen will, versuche es nicht krampfhaft, sondern verbuche den Tag unter "Übung macht den Meister". Breche rechtzeitig ab.

starclub
 
ähm, wenn ihre Stimme in einem SM57 gut klingt, dann lass sie doch auch in ein SM57 singen. Ich seh da jetzt nicht wirklich ein Problem. Das Mic wird zwar Größtenteils für die Instrumentenabnahme benutzt, aber eigentlich wurde es damals von Shure als Gesangsmic gedacht. Also warum nicht wenn es nach was klingt!? Verlasst euch auf eure Ohren.

Wenn ich unserem Sänger ein Studio-Großmembran-Mic gebe, klingt das irgendwie nicht, weil er einfach ne "dreckige" Stimme hat. Und wir haben das mal mit nem C1 versucht. Das klang einfach zu klar, zu glatt, zu langweilig. Er singt in ein SM58 mittlerweile, und das funzt gut. Klingt besser. Also wenn sie ein SM57 will, dann lass es doch.

Die Sache mit dem Mic-Ständer ist aber eine Sache, dass muss halt hinnehmen. Wirklich ernstzunehmende Gesangsaufnahmen sollte man auf keinen fall ohne Mic-Ständer und Popp-Schutz machen. Ruhig stehen bleiben und einsingen. Sie sieht beim Aufnehmen eh keiner, also braucht sie auch keine Bühnenshow hinlegen :D

Studio ist halt nochmal ne Spur was anderes als Live. Also wenn jemand ein Micro nicht mag, dann soll man demjenigen halt seines lassen. Wenn man allerdings mit den Sudio-Grundregeln nicht kann, muss man das eben lernen.
 
ähm, wenn ihre Stimme in einem SM57 gut klingt, dann lass sie doch auch in ein SM57 singen. Ich seh da jetzt nicht wirklich ein Problem. Das Mic wird zwar Größtenteils für die Instrumentenabnahme benutzt, aber eigentlich wurde es damals von Shure als Gesangsmic gedacht. Also warum nicht wenn es nach was klingt!? Verlasst euch auf eure Ohren.

Nein. Das Klingt nur vermeintlich gut. Eben weil der direkte A/B-Vergleich fehlt. Vor ein paar Monaten hat mich ein Kumpel Drummer und produzent mit einem eben solchen Vergleichstest verblüfft. Er ist Besitzer wirklich vieler Mikrofone unterscheidlichster Bauform. Der Versuchsaufbau war so, dass eine gute Sängerin in alle vier getesteten Micros gleichzeitig gesungen hat (ich habe Fotos gesehen). Verkürztes Fazit: Selbst ein billiges [p=362]Behringer B1[/p] klang um Welten besser als das dynamische Vergleichsmikro. Die anderen Kondensatormikros (Neumann und SP B1) klangen deutlich besser (Zeichnung, Frequenzgang) und waren obendrein beim ebenso durchgeführten Rauschtest klar besser.

Hier wurde Stille aufgenommen und anschließend via Wavelab um einen gleichmäßigen Faktor verstärkt. Ergebnis war - wie zu erwarten - synchron zum VK.

Warum "scheint" jetzt ein bestimmtes Mikro gut zu einer bestimmten Stimme zu passen? Da sind zwei Faktoren zu nennen. Zum einen der nicht ganz lineare Frequenzgang dynamischer Mics. Da werden als angenehm empfundene Frequenzen betont, die Stimme setzt sich besser durch, andere abgesenkt (insbesondere Bässe und Höhen aber je nach Mic auch mal bestimmte Mittenfrequenzen). Auf alle Fälle nichts, was man nicht mit einem EQ im Cubase hinterher genauso hinbekäme. Nur, was nicht drin ist, kann ich schlecht reinregeln.

Zweitens: Der schonmal genannte [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g]. Eine Definition ist bitte anderswo zu recherchieren. Nur: Bei einem sauberen Studioaufbau ist der ja gar nicht zu erzielen...

Wenn man sich schon so viel Arbeit macht um einen "Studio-Aufbau" herzustellen, sollte man die 100 Eusen für ein gutes Mic auch übrig haben. Für den Sänger gilt aber in allen Fällen: Finger weg!

starclub
 
Hi bodo,

klar gibts auch kondenser in der bauform, denn condenser ist nicht gleich grossmembran! und umgekehr auch nicht, denn grossmembran kann auch Roehre sein etc etc etc....

Es geht hier um zwei verschiedene dinge,

1. Wie wird der [g=107]Schall[/g] aufgefangen...

2. Wie wird der [g=107]Schall[/g] umgewandelt...


Du kennst den unterschied zwischen dynamisch und kondensator schon, dann kannst auch welche geben die ne membran kleiner als ein SM 57 haben (alles schon gesehen).


ProToolz
 
Also ich habe mal gehört, dass Björk auch sehr viel mit dem sm57 macht (gemacht hat). Es ist aber definitiv nicht das gleiche ob ein [g=116]Mikrofon[/g] einen bestimmten Frequenzgang hat oder ob man das mit dem Eq nachbearbeitet. Ich habe im Laufe Zeit gemerkt, dass es ziemlich elementar ist welches [g=116]Mikrofon[/g] man für welche Schallquelle benutzt. Es ist einfach umwerfend wenn man für eine Sängerin ein [g=116]Mikrofon[/g] gefunden hat welches schon ohne jegliche Bearbeitung des Signals einen geilen Sound macht, der dann möglichst auch noch in das Frequenzgefüge des Tracks passt. Ich habe auch schon einige Mikrofonvergleichstests mitgemacht und immer wieder festgestellt, dass teure Mikrofone nicht immer für alle Schallquellen gut klingen. Ich habe auch schon mit einer Sängerin einen Track mit einem md441 (dynamisch, superniere) aufgenommen und es klang wesentlich besser als mit meinem Röhrenmike. Wenn ein [g=116]Mikrofon[/g] nicht zum Sänger/Sängerin passte, dann hatte ich mich bisher immer mit Multibandkompressoren rumgeschlagen um in irgendeiner Weise den Sound in die richtige Richtung zu biegen.

Also drück der Frau das Mic in die Hand und lass sie zappeln. Und wenn es nur ein Take ist den ihr aufnehmt, vielleicht ist der ja gerade der richtige. Man muss meinen neusten Erkenntnissen auch nicht immer dem perfekten Vocaledit nachstreben (auch wenn ich das auch schon häufig gemacht habe). Gerräusche sind sexy wenn sie stilvoll eingesetzt sind. Du kannst auch ruhig die Band im Raum lassen und die Sängerin für die Band performen lassen.

Ganz wichtig!!!: immer schon alles mitschneiden, sogar das einpegeln! Vielleicht kann man ja sogar den verzerrten Take noch verwenden.
 
Hi zusammen,

ich find es höchst liebenswürdig wie Ihr Euch um die Dame kümmert. Hoffentlich landet sie nicht mal in einem grossen Studio oder unterschreibt einen Vertrag.

Sorry, aber war nunmal nötig :D

Grüsse Dirk
 

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