#22
ein wenig empathie schadet nie!
abgesehen davon, daß ich deine bisherigen beiträge in diesem thread nicht als empathiegetrieben empfunden habe, verstehe ich das argument nicht:
heißt das etwa, daß man nicht in china produzieren darf, wenn man menschenwürdige arbeitsbedingungen möchte?
bei foxconn (das sind die, die für apple die kleinen, schicken luxusobjekte bauen) verdient ein arbeiter etwa umgerechnet 70cent bis 1,80e (die angaben in den medien schwanken, wahrscheinlich auch je nachdem, ob man unbezahlte überstunden einrechnet), da wird am tag 14 stunden gearbeitet, konversation am arbeitsplatz ist nicht gestattet und als reaktion auf selbstmorde wurden fangnetze im treppenhaus aufgehängt.
könnte apple etwas an diesen arbeitsbedingungen ändern? ja, mit leichtigkeit.
aber vielleicht fielen dann die gewinne etwas geringer aus, in folge würden die aktien etwas weniger rapide steigen... also läßt man es lieber bleiben.
punkt 2: man hört ab und zu (vorwiegend von cdu-politikern) was vom "technikstandort deutschland", das klingt erstens gut und ist zweitens auch nicht ganz gelogen.
daß arbeitsintensive tätigkeiten ausgelagert oder nur so lang in deutschland belassen werden, wie es dafür subventionen gibt, dürfte niemandem verborgen geblieben sein.
nun wäre es eine schöne vorstellung, wenn man im reichen westen einen zehn- bis zwanzigfach höheren stundenlohn durch eine entsprechend höhere qualität rechtfertigen könnte.
das ist aber nichts als illusion, sowie der ungeschickte (und aussichtslose) versuch, china und andere billiglohnländer auf genau diese rolle zu beschränken, die sollen weiterhin billigen plunder produzieren und nicht in unseren kompetenzbereich vorstoßen.
ist das nun empathie oder doch eher der reine egoismus?