Raumsuche, Tipps und Kostenschätzung

[wobbel]

Hallo,

Ich bin momentan auf Wohnungssuche. Fest geplant ist ein extra Zimmer für Musikproduktion. Ich würde gerne wissen worauf ich bei der Wohnungssuche und Raumsuche achten soll?

-Welche Raumgröße haltet ihr generell in privaten Wohnung für sinnvoll? Ein extra Studio mieten kommt nicht in Frage.

Ich dachte da an ein relativ kleines Zimmer (ca. 10-12qm). In das Zimmer soll ein Tisch mit Rechner, Monitore, Kommoden mit DJ-Equipment.

Den Raum würde ich dann auch gerne akustisch optimieren mit Absorbern, Bassfallen etc. Könnt ihr grob einschätzen was die Optimierung kosten wird? Ziel ist natürlich eine möglichst gute Akustik, mit der man arbeiten kann. Mir ist bewusst, dass die Akustik nicht perfekt wird.

Die Kostenschätzung für die Raumoptimierung brauche ich zur Planung. Ich kann nämlich gar nicht einschätzen in welchem Preisbereich sich die Sache bewegt.

 

[birdseedmusic]

Moin

- Ich würde gerne wissen worauf ich bei der Wohnungssuche und Raumsuche achten soll?

Eine Wohnung in einer ruhigen Lage, also abseits von Hauptstraßen ist sinnvoll. Sonst hast du Autolärm, Hupen etc. auf den Mikrofonen.
Beim Musikzimmer würde ich generell auf eine - ich nenne es mal "komplexe Geometrie" achten. Dachschrägen und versetzte Wände erlauben dir, durch eine intelligente Positionierung ohne viel Basotect oder Glaswolle o.ä. eine gute Akustik zu kriegen. Zwischen parallelen Wänden können sich leichter Resonanzen/stehende Wellen bilden, die du dann nur mit entsprechenden Maßnahmen beseitigen kannst.

-Welche Raumgröße haltet ihr generell in privaten Wohnung für sinnvoll? Ein extra Studio mieten kommt nicht in Frage.

Deine angepeilten 10-12 qm halte ich für realistisch. Da hast du Platz für Equipment, ein paar Schränke sowie - ganz wichtig - eine schwere Couch.

- Den Raum würde ich dann auch gerne akustisch optimieren mit Absorbern, Bassfallen etc. Könnt ihr grob einschätzen was die Optimierung kosten wird? Ziel ist natürlich eine möglichst gute Akustik, mit der man arbeiten kann. Mir ist bewusst, dass die Akustik nicht perfekt wird.

Man kriegt schon mit wenig Geld eine gute Akustik hin. Schwere massive Gegenstände im Zimmer (Couch, Bücherregal, Bett, Schrank) schlucken oder zerstreuen den Schall.

Gegen Flatterechos an den nackten Wänden hilft Basotect, in meinem Jugendzimmer hat sogar schon ein Stück Schafsfell die Arbeit erledigt. Ich würde für solche Maßnahmen nicht mehr als 200-300 Eur ausgeben.

lg
bird

 

[olligurtschmann]

Ich würde gerne wissen worauf ich bei der Wohnungssuche und Raumsuche achten soll?

Das erste Kriterium, das mir einfällt wäre: nimmst du Schallquellen mit einem Mikro auf? Also Gesang, akustische Instrumente, E-Gitarre u. ä.? Dann bräuchtest du eine Lage, in der nicht alle 2 Minuten ein Bus oder LKW die Wände vibrieren lässt und damit das Signal verhunzt.

Welche Raumgröße haltet ihr generell in privaten Wohnung für sinnvoll?

Ich schließe mich @birdseedmusic da an, irgendwas zwischen 10 und 14 qm klingt realistisch. Wenn du vermeiden kannst, dass der Raum quadratisch ist, wäre das positiv für die Raumakustik.

Den Raum würde ich dann auch gerne akustisch optimieren mit Absorbern, Bassfallen etc. Könnt ihr grob einschätzen was die Optimierung kosten wird?

Nimm doch ruhig erst einmal das, was du eh schon an Möbeln hast. Sessel oder Couch, Bücherregale, etc. Elemente zur akustischen Optimierung kannst du dann, wenn du noch nicht zufrieden bist, entweder fertig kaufen, oder mit etwas handwerklichem Geschick budgetschonend auch selbst bauen. Im Netz gibt es zahlreiche Anleitungen für Breitbandabsorber und Bassfallen. Ich selbst habe für meinen 14qm Kellerraum Basotect im Holzrahmen an wichtigsten Stellen der Wände und 2 Bassfallen mit Steinwolle gebaut. Bei Interesse kannst du meine Vorgehensweise gern hier und hier ansehen. Auch hier im Forum findest du viele Interessante Threads zu diesem Thema mit hohem Inspirationspotenzial!

 

[Bert4]

Hallo

Beim Musikzimmer würde ich generell auf eine - ich nenne es mal "komplexe Geometrie" achten. Dachschrägen und versetzte Wände erlauben dir, durch eine intelligente Positionierung ohne viel Basotect oder Glaswolle o.ä. eine gute Akustik zu kriegen. Zwischen parallelen Wänden können sich leichter Resonanzen/stehende Wellen bilden, die du dann nur mit entsprechenden Maßnahmen beseitigen kannst.

Resonanzen/stehende Wellen gibt es in JEDEN Raum. Egal welche Geometrie er hat.
Es bleibt leider ein hartnäckiger Mythos zu glauben, dass parallele Wände da mehr Resonazprobleme machen könnten.
Dabei muß man sich ja nur ein paar Profi Studios ansehen, da sieht man sehr häufig rechteckige Räume


Was mir an dieser Aussage aber etwas stört ist, dass man denken könnte, je mehr verwinkelt der Raum ist umso besser.
Würde aber nur dann funktionieren wenn der Raum noch Symmetrisch bleibt.

Symmetrie ist der Grundstein einer Abhörakustik.

Abgesehen davon das Optimierungen etwas schwieriger ausfallen können als in rechteckigen Räumen.

Ich dachte da an ein relativ kleines Zimmer (ca. 10-12qm). In das Zimmer soll ein Tisch mit Rechner, Monitore, Kommoden mit DJ-Equipment.

12m² wäre das aller mindeste, was aber auch vom Anspruch abhängt.
Man bedenke was ordentliche Bassfallen an Raum einnehmen.

Einen perfekten Abhörraum gibt es sowieso nicht!!
Es geht darum ob er funktioniert oder nicht.

Daher finde ich es in erster Linie auf folgende Punkte zu achten:

.) Der Raum sollte Symmetrisch sein. Was auch die Bausubstanz betrifft. (also linke und rechte Wand sollte aus gleichen Baumaterial sein)

.) In den Ecken sollten keine Fenster und Türen sein. (wegen der Bassfallen)

.) Länge, Breite und Höhe sollten kein vielfaches zueinander haben

.) sich hier im Unterforum Akustik mal lange genug und intensiv einlesen
gibt einen mal etwas Einblick in die Materie und auch die Kosten werden dir dann sehr schnell selber klar werden.


lg Bert

 

[wobbel]

Die Antworten waren sehr hilfreich. Bisher habe ich einige verschiedene Projekte im Internet gesehen und die sahen schon sehr teuer und aufwendig aus (mit Diffusor usw.). Daher wollte ich hier vorab mal nach den Kosten fragen, bevor ich da komplett falsch kalkuliere...

Aber gut zu wissen, dass man auch mit relativ wenig Geld eine gute Akustik erzielen kann.