Raum mit Dachschräge akustisch optimieren

[MONOMO]

Hallo,

ich werde umziehen und mein Homestudio (im weitesten Sinne elektronisches) wird in ein Zimmer mit 2 Besonderheiten verlegt:

1) Dachschräge von 80cm am Boden bis auf 240 cm Raumhöhe bei ca. 150 cm Raumtiefe. Dachfenstergaupe symetrisch in der Mitte
2) Aussparung für einen aussen liegenden Treppenaufgang in einer Ecke. Besonderheit hier dass eine Wölbung über der Tür verläuft (wie einer Wendeltreppe - konnte auf den Bildern nicht abgebildet werden)

Da ich noch nie in der Situation war in einem Zimmer mit Dachschräge zu mischen etc. suche ich bei Euch erste Ratschläge und Tips.

In dem Zimmer werden noch ein grosses Expedit Regal (voll mit Vinyl), ein halb so grosses Expedit (voll mit Vinyl) und ein Sofa unterkommen müssen, die ich akustisch sinnvoll aufstellen möchte.

Grundriss u. 3 Ideen zur Aufstellung


Bin für Ratschläge und Ideen dankbar. Eine Messung kann ich erst nach Einzug machen.

 

[MONOMO]

Noch ein Bilder Nachtrag.

Meine Fragen:

1 Wie positioniere ich die Monitore am besten?
2 Was kann ich bzgl der Aussparung/Ecke tun?
3 Wo stelle ich die Möbel am besten hin?

Vielen Dank schon mal vorab

 

[NivraMM]

1 Wie positioniere ich die Monitore am besten?

Vermutlich klingt es unter der Schräge, wie du es in deinem ersten Post skizziert hast, am besten. Ist aber nur eine Vermutung, sowas funktioniert am ehesten mit hinstellen, messen(oder hören); woanders hinstellen und vergleichen.

2 Was kann ich bzgl der Aussparung/Ecke tun?

Ideal wäre es, sie nachzubauen damit du eine Symmetrie auf die Raummasse hast. Wenn du aber die Expeditregale wie in der 3. Skizze aufstellst, hast du zumindest dort wieder etwas Masse ausgeglichen. Also am ehesten so; aber auch hier gilt dass es viel besser von dir selbst zu beurteilen ist mit Vergleichsmessungen wobei du jeden Lautsprecher einzeln messen solltest um zu schauen wie es die wenigsten Unterschiede zwischen Links und Rechts gibt.

Gerade auf den Bildern das kleine Türchen in der Aussparung entdeckt. Was gibts dahinter? Ist die hohl?

3 Wo stelle ich die Möbel am besten hin?

In einen anderen Raum, der hier ist ja eh schon extrem klein^^ (Auch wenn du das vermutlich nicht hören willst). Bezogen auf das bett und die Kommode. Das eine Sofa aus der Skizze und die Expeditregale können ja so stehen wie in Post 1 Skizze 3; aber eine Messung verrät dir viel mehr als jedes rumgerate hier

 

[MONOMO]

Danke für die Antworten NivraMM

-Erster Versuch wäre eben die Boxen symmetrisch zu den Seitenwänden unter der Schräge zu positionieren. Würden an den Seitenwänden Absorber für die Höhe/hohen Mitten Sinn machen?

- Die Ecke/ Schräge hinten hat eine hohle Kammer ca. 1m vom Boden hoch. Die wäre warscheinlich mit Isover/Rockwool zu füllen oder? Darüber läuft die Treppe aussen. Der Aufwand den dass Nachmodellieren der Ecke auf der anderen Seite bringen würde wäre sehr gross. Davor versuche ich es mit dem Expedit und rumschieben.

- Die Möbel sind die beiden Expedits und das Sofa. Die Kommode ist vom Vormieter und kommt weg. Das Sofa ist ein anderes als das auf dem Bild aber ähnlich. Wäre das sozusagen ein recht mobiles Akustik Element zu rumrücken, da die gefüllten Expedits sehr schwer sind?

Erster Verscuch wäre demnach Idee 3

 

[NivraMM]

Würden an den Seitenwänden Absorber für die Höhe/hohen Mitten Sinn machen?

Das wird sich später zeigen. Absorber für Mitten und Höhen werden im normalfall erst nach der Bassbehandlung angegangen. Einmal weil Bassbehandlung immensen Raumbedarf bedeutet und sich dadurch die richtige Position für die Mitten/Höhenabsorber nochmal ändern kann, und zweimal weil die großen Bassfallen auch schon einen Teil der Mitten/Höhen schlucken. Dann ergänzt man hinterher nach bedarf, und fängt vor allem die Erstreflektionen mit Absorbern ein. Aber eben erst am Ende, wenn die Positionen soweit stimmen.

Die Ecke/ Schräge hinten hat eine hohle Kammer ca. 1m vom Boden hoch. Die wäre warscheinlich mit Isover/Rockwool zu füllen oder? Darüber läuft die Treppe aussen.

Was die Kammer genau bewirkt, wird sich erst durch Messungen zeigen. Mach auf jeden Fall Messungen mit offener und mit Geschlossener Tür, und bei der geschlossenen einmal leer und einmal erstmal nur mit weichem zeug (Klammotten oÄ) gefüllt. Es kann sein, dass die Kammer mitschwingt und sich das entweder sehr negativ auswirkt weil Resonanzen erhöht werden, oder sehr positiv weil dadurch Resonanzen gedämpft werden. Messen ist bei sowas der einzige Weg.
Wenn du aber Dämmmaterial reinstopfst, was genau bedeutet Treppe aussen? Ist dahinter dann eine Aussenwand, also geht die Kammer bis an die Wand? Dann wär ich vorsichtig, weil die Kammer ja nicht wirklich beheizt wird wenn die Tür geschlossen wird, und sich dadurch die Schimmelgefahr nochmal erhöht.

Wäre das sozusagen ein recht mobiles Akustik Element zu rumrücken, da die gefüllten Expedits sehr schwer sind?

Genau, wenn die Expedits voll sind mit Vinyl dann bilden sie die Masse nach, die der Symmetrie wegen fehlt. Ob/Wieviel sich das positiv auswirkt kann dir auch nur eine Messung zeigen.

Erster Verscuch wäre demnach Idee 3

Genau, da würde ich anfangen.

 

[MONOMO]

Absorber: Das würde ich auch genauso machen - Absorber zum Schluss.

Kammer: Die hat eine schmale Aussenwand richtung Fenster. Da müsste ich aufpassen,das stimmt. Weiss auch noch nicht wie die Aussenwände gedämmt/isoliert sind. Im Moment stehen dort nur alte Vasen drin.Werde beim nächsten Besuch vor Ort mal nach Feuchtigkeit schauen. Treppe aussen siehe Bild im Anhang. Wie meinst Du dass durch die Box Resonanzen gedämpft werden können?

Durch die doch recht komplexe Geometrie und die unterschiedlichen Materialien und Materialdicken (Steinwand Ecke mit Expedit davor vs. gezimmerter Holzaufgang) im Rücken, werde ich wohl mit recht unterschiedlichen Reflektionen rechts/links zu tun haben. - Ausprobieren und messen ist da wohl die einzige Möglichkeit damit klarzukommen.

Ich werde bei dem Raum mit Zeit zum ausprobieren rangehen, ausgehend von Idee 3.

 

[NivraMM]

Zu der Treppe: Dachte erst, es wäre eine Treppe die aussen am Gebäude anliegt weil du aussen geschrieben hast, aber ist ja nur ausserhalb vom Zimmer. Eine kalte Wand weniger^^

Die Kammer könnte (mit viel Glück und durch einen riesigen Zufall) eine Eigenresonanz aufweisen die in dem Raum an der Stelle sowieso auftritt und diese dann auslöschen oder abmildern.

Angelehnt an einen Helmholtzresonator stell ich mir das vor…du könntest es auch komplett zu einem machen später wenn du die Kammer sonst nicht verwendest. Dann müsstest du sie abdichten und eine andere Platte vor das Türloch setzen, wo du Löcher reinbohrst.

Wichtig bei sowas ist, dass die Kiste in sich sonst ausgesteift ist (was bei der Kammer aber der Fall sein dürfte) und bis auf die Löcher absolut dicht ist (Silikon). Man kann so einen Resonator dann ziemlich genau auf eine Frequenz abstimmen, mit innenliegender Dämmung kann man ihn etwas breitbandiger wirken lassen.

Falls sich die Kammer dazu eignet, findet man hier im Forum sehr ausführliche Infos. Würde aber die Messungen abwarten und dann schauen, ob du schmalbandig irgendwo störfrequenzen hast und sich sowas lohnt…erstmal sowieso mit porösen Absorbern anfangen.

Ich werde bei dem Raum mit Zeit zum ausprobieren rangehen, ausgehend von Idee 3.

Genau da würde ich auch anfangen, ich bin auf die Messungen gespannt