Hi,
ich hab mein erstes Musikvideo jetzt online:
Glückwunsch!
Ist der Mix so in Ordnung?
Kann jetzt nichts entdecken. Ich höre das zwar gerade nur über die Laptop-Speaker ab, bin mir aber sicher, dass das auch über die von meinem Vater geborgten Universum Mastering Monitore voll in Ordnung geht.
Vielleicht ein bisschen bei 2,5 Khz rausnehmen, aber unbedigt woanders wieder reinstecken. Du brauchst natürlich noch ein Multiband-Comp und im großen und ganzen denke ich, dass ich mit meinem Outboard-Equipment noch ein bisschen was rausholen könnte (Stichwort: analoge Wärme und sympatisches Knistern) - vor allen Dingen Lautheit - aber wenn ich den Kopf auf die Tastatur knalle, geht‘s ordentlich in die Birne!
Stimmt die Kameraführung?
Absolut. Sehr menschliche Nähe und sympatische Direktheit. Fängt die Atmo gut ein und atmet die Stimmung. Kann man natürlich in der Post noch was tun – ich denke da speziell an freeze- Sachen und Color-tunes. Sehr schön und dem Anlass angemessen wäre auch eine Ausbelichtung auf Film (Magic Bullet – muss man haben!) und den natürlich vor der Entwicklung im Backofen zusammen mit einer Lasagne 22 Minuten bei 220 Grad auf Endspiel Temperatur bringen. Wenn man da irgendwie noch Footage von Fahrten, katholischen Reisegruppen und Erbrochenem reinbringen kann, sehen wir uns nächstes Frühjahr in Cannes!
Soll ich die Backgroundtänzerinnen austauschen?
Warum. Gerade die Diskrepanz zwischen den ja doch sehr ernsten und betroffen machenden Lyrics und der proletenhaften, unbeschwerten, beinahe naiven Unbekümmertheit der Tanzdrosseln schafft Raum zum Nachdenken. Warum? Wo gehen wir hin. Mit der dicken?
Ich finde, Musik muss aufrütteln. Schütteln. Ja vielleicht sogar ein bisschen schwabbeln ...
Ist die Kulisse übertrieben?
Keinesfalls. Du bist doch unterwegs. Auf einem Highway in die Hölle. Üblicherweise hält man da an Plätzen wie diesem: Suchende, zielentleerte Menschen ohne Inhalte. Verlorene Seelen, der Bodensatz der Gesellschaft. Du willst uns doch etwas sagen mit dieser Location. Schrei es heraus. Noch lauter. Lass es alle Menschen wissen, dass man Klassiker der Rockgeschichte kaputt macht, wenn man australische Bands mit einen süddeutschen Dialekt covert. Umgeben von dumpfer, dehydrierter Fröhlichkeit.
Sehr schön und passend im Kontext der Veranstaltung.
Hat ein Freund von mir vor ein paar Jährchen mit seiner Band immer gespielt, und das war sehr schön. Leider ist er viel zu früh gegangen – vermutlich, weil er sich ersparen wollte zu sehen, wie Leute seine Songs mißbrauchen, um auf Probleme in der schwarz-roten Koalition hinzuweisen ...
Doch, im Ernst: du schreckst vor nichts zurück?
Selten so gezittert:
Frank