• Hoi und Grüezi jugolovski
Ein gutes Thema, was du dir ausgesucht hast
Dies beschäftigt mich auch schon seid Jahren, jedoch habe ich für mich schon lange eine Lösung gefunden, welche aber sehr individuell und sehr Stil-abhängig ist.
Ich stelle mich dir am besten erst vor, damit du siehst, dass ich diesbezüglich kein unbeschriebenes Blatt bin und gebe dir anschließend meine Erfahrung weiter.
Gut so?
Dann los!
Ich habe seid dem Jahr 1999 einen Liveact.
Der nennt sich Dancingdevil.
Wir veröffentlichten schon einige Alben und Singles in verschiedenen, an Psytrance angelehnten, Stilen. Vor allem Fullon, Goa (Psy)-Trance, Progressiv und (Psy)-Chillout .
Wir sind eine 4-köpfige Band mit mir als Produzent (Computeraffe
, Schlagzeuger, Bassist/Gitarist und einer Sängerin.
Wir Tourten schon durch ganz Europa, spielten aber viel in der Schweiz.
Ich selber habe einen Abschluss als Pianist der Jazzschule Zürich.
Ich mache meine Musik (natürlich nicht nur elektronische Musik) in Cubase.
RME-Hammerfall, Adam P-11 + Sub 10 gehören zu meinem Mixing-Equipment und ich habe einen Akustisch sehr gut optimierten Studioraum.
Das einfach mal so als Voraussetzung.
So
genug der Vorstellerei
hehe…
Jetzt öffnest du dir als erstes eine eiskalte Büchse des Getränks mit dem roten Stier drauf, stellst sie EX rein, lehnst dich in deinem Sessel zurück und wartest darauf dass deine Augendeckel zu flattern anfangen…. Dann biste bereit
Meine Erfahrung beim mischen von Kick und Bass im Psytrance:
Es gibt bei dem Thema so viele Abhängigkeiten, dass man nicht einfach so eine pauschale Aussage treffen kann was stimmt, was nicht.
Einige will ich nun aufzählen:
- Auswahl der Kick: Sample, selber generiert (z.B. Infected Tutorial mit Soundforge), Kicksynth (Bazzissm2), Mono/Stereo, gelayert oder nicht…
- Auswahl des Basses: In früheren Zeiten nahm man gerne den VB-1 (Astrix), später gerne den Virus, dann den Cronox 2/3, Vanguard, Tillogy u.s.w. und ich nutze zu Zeit nur noch den G-Sonique Ultrabass.
- Auswahl der Grundtonart, Harmonien
- Songtempo, länge der Kick, den Bassrhythmus (4TF, Off, Reiter…)
- Und deren viele mehr…
Du siehst, das Thema wird jetzt schon sehr komplex.
Wichtig ist mir immer als erstes (schon in der Entstehungsphase des Tracks), dass Kick und Bass harmonisch zusammen passen, unabhängig vom schlussendlichen Mix.
Dies kann ich aber nur bewerkstelligen, indem ich keine schon vorproduzierten Samples nehme (welche ja meist nicht sehr sauber und meist schon maximiert sind), sondern mit mittels Bazzissm 2, meine eigenen Kicks gestalte.
Ich halte es immer so, dass je nach dem was für eine Grundtonart ich habe, die Kick auf die gleichen Grundton stimme (Gleiches Prinzip wie ein Schlagzeug stimmen).
Weil ich finde, es klingt sehr unruhig, wenn die Kick auf einem E klopft und der Bass auf A vor sich her hüpft, ein ewiges auf und ab, was das Publikum nervös macht, weil es unterbewusst immer das Gefühl hat, es stimme was nicht. (Dies kann aber auch so gewollt sein, z.B. in Minimaltracks)
Weiter achte ich mich auf die Länge der Kick (Release) im Bezug auf das Songtempo. Je nach dem ist sie auf einen 16tel geschnitten und gefadet bei schnelleren Bässen, oder bei 4tF darf sie schon mal länger sein.
Dazu kommt noch die Wichtigkeit der richtigen Einstellung der Hüllkurfen im Bassynth. Essentiell! Aber das ginge zu lange, detailliert darauf einzugehen.
Einfach darauf achten, dass auch hier die Release richtig eingestellt ist.
Wenn alle diese Punkte für mich stimmen und schon ohne Effekte und mischen ein gehöriger Druck und Punch da ist, gehe ich über zur Effektsektion.
Die Kick bleibt bei mir immer unkomprimiert. Vielleicht kommt noch ein (Fab)Filter drauf für einen eventuellen Highcut, wenn ich oben beim Klick noch zu viele Höhen habe. Vielleicht muss ich aber auch noch mit einer 2ten Kick layern, wenn mir der Grundsound noch nicht so entspricht.
Einige meiner Kickgruppen bestehen dann tatsächlich aus 3-4 gelayerten Kicks.
Beim Bass hingegen wird je nach Style komprimiert, die Transienten angepasst, gesättigt, verzerrt, gefiltert… u.s.w. Auch hier ist es Geschmackssache.
Beim Mix wird es ernst.
Man kommt nicht drum herum einmal den Monitor auszumachen, Augen schliessen und einfach hinzuhören.
Dann kommt die Frage: Was will ich jetzt überhaupt.
Soll es „Fullonig“ Pumpen? Soll es Infectedmässig sauber und druckvoll sein?
Oder will ich es eher Darkpsyig Subig? WAS WILL ICH VERDAAAMMT!!!???
Dies ist der Zeitpunkt sich eine weitere Büchse reinzustellen!!!
hehe
Alternativ kannst du auch einen Elch jagen und erschiessen gehen. Die sind aber recht flink und du musst unbedingt auf das Geweih aufpassen, auch wenn es noch so flauschig scheint! Gefährliche Dinger diese Elche!
Weiter im Klartext
Um auf die eigentliche Frage einzugehen:
Ich schneide NIE ab 50-70 Hz. Das macht man einfach nicht einfach mal so pauschal!
Ausser du heisst Astrix, hast zwei blonde Nutten im einen Arm, im andern wahlweise ein Röhrchen für die Line oder mal ein Poti um so zu tun als ob du irgendwas live machen würdest und dabei nicht bemerkst, dass du anstatt beim Line-, beim Mic-In eingesteckt hast und der Lowpass für die Vocals auf ON steht und dadurch ab 80 Hz gecuttet wird
hehe…tia
Entweder habe ich eine tiefe Kick, dann schneide ich nur bis 20-30 Hz.
Habe ich aber eine pluckige Kick und eine tiefen Bass (Dark), dann schneide ich schon mal bis 38-45 Hz.
Allerdings mache ich das nach Gehör und selten mal mit einem Analyser.
Der Bass wird entsprechend angepasst, so, dass es unten kein „Apfelmus“ gibt und möglichst nicht rumpelt. Mannomannnn….wer das versteht hat definitiv einen an der Waffel!
Ich auch!
Somit schliesse ich.
Haudihooo und viel Spass
Dein Dancingdevil
Denkt sich: *Viel geschrieben und doch nichts gesagt der Proll!*
Denkt sich: *sind Elche eigentlich Einzelgänger?*
P.s. Bei Fragen kann man mir auch ene PM schreiben^^
