Pseudogott - impressionistische Musik

[Nugpot]

@ksoa
Hass ist keine "Einstellung des Bewußtseins" sondern ein Gefühl. Dieses Gefühl sollte nicht verleugnet werden, indem es zur Geisteshaltung erhoben wird.
Nochmal zur Klarstellung: wenn ein Pädophiler mein Kind mißbraucht hat, hasse ich ihn, aber nicht dafür das er pädophil ist - dafür kann er nichts, ist vermutlich seine Veranlagung - sondern wegen seiner Tat.
Es scheint mir fast, daß Du das - warum auch immer - einfach nicht verstehen willst.

Auch nochmal zum Begriff "Momentaufnahme": gemeint war damit, und das hab ich ganz klar (finde ich) zum Ausdruck gebracht, daß das Zitat aus einem Roman entnommen ist und nicht als eine Art allgemeingültige philosophische Erkenntnis Hermann Hesses zu verstehen ist. Alles klar jetzt?

 

[artname]

Nun
Hallo Nugpot,

da du hier ja streitend und scheinbar streitbar auftrittst, will ich auch mal. Im Sinne einer Textanalyse (wir sind hier doch im Texteforum?):

Erwartungen richten deine Sinne auf das,
was du erwartest,
nicht auf das,
was ist.

Ist für mich ähnlich dem "weißen Schimmel". zwinker

Der "weiße Schimmel steht ja für Tautologie. Was aber ist eine Tautologie? Nutzen wir doch gleich mal MamaFettigs Link und sagen:

Die Tautologie beschreibt entweder den Umstand, dass dasselbe mit einem anderen Ausdruck erneut gesagt wird oder aber, dass derselbe Sachverhalt mit gleichen Wörtern der gleichen Wortart wiederholt wird.

Also dieses Zitat enthält dem entsprechend keine Tautologie. Denn sie wiederholt nicht das Selbe. Noch nicht mal das Gleiche.

Im Gegenteil: Sie enthält These und Antithese: Erwartungen spiegeln Subjektives - (und antithetisch ergänzend) nicht Objektives. Eine Tautologie wäre: Erwartungen richten die Sinne auf Erwartungen. Oder zum Beispiel: Glauben sind erwartete Erwartungen. Das wird hier aber nicht gesagt! -

Hier wird mMn sinngemäß gesagt: Erwartungen spiegeln (blind) Ängste oder Hoffnungen. Sie können nicht sehen.

Es handelt sich hier eher um das rhetorische Stilmittel des Pleonasmus: Eine Sinn-Verstärkung durch Wiederholung der gleichen Sinneinheit mit verschiedeneren Wortarten: Erwartungen erwarten blind, nicht sehend. Wenn sich mit mit den sozialpsychologischen Hintergrund von "Erwartungen" beschäftigt, sieht man bei Jedem weitgehende Konsequenzen. Jeder sieht, was er erwartet.

Ist mMn ein treffender Satz, der es u.a. nicht zwingend notwendig macht, die eigenen Erwartungen pausenlos zu wiederholen...

 

[Nugpot]

@artname
ich bin eher Pazifist als streitbar, wie kommst Du darauf?
Deine Ausführungen lassen mich vermuten, daß Du ein Sozialpsychologie- und/oder Germanistikstudium absolviert hast. Ich leider beides nicht. Bin nur ein einfacher Leser und Musikbegeisterter.
Deshalb vermute ich mal, daß Du mit Deinen Ausführungen recht hast, zufrieden?

 

[artname]

Hallo Nugpot,

Ich bin Texter und darin Jahrzehnte erfahren. In diesem Forum bin ich nur ein user unter anderen.

Du schriebst zunächst vom "weißen Schimmel" und etwas später:

@mamafettig
Mag sein, daß es ein literarisches Stilmittel sein kann, in diesem Zusammenhang hab ich es allerdings eher als schlicht und einfach langweilig empfunden.
Ich mag keine Geschichten, wo sich Tautologie an Tautologie reiht, das weckt in mir den Verdacht, der Autor hält den Leser für bekloppt (Hervorhebung: Artname)und meint, deswegen alles doppelt erzählen zu müssen.

Und ich untersuchte darauf hin deine Vorwürfe der Tautologie gegenüber dem Autor. Wenn du mir nachträglich Recht gibst, dann hoffentlich auch darin, daß unser TE den Leser nicht erwiesener Maßen für bekloppt hält.Irgendwie las ich das nämlich raus.

Kunst ist Geschmackssache. Reicht es nicht, wenn wir uns mit dem Kunstwerk beschäftigen, aber darüber hinaus JEDEM Autor sein Recht zubilligen, seine Phantasien und Meinungen als Text zu veröffentlichen?

Frohen Rutsch

 

[holgi]

Zum Song; ich mag es experimentell, aber dies ist mir zu konfus, die Ansätze finde ich grossartig, hat aber keinen für mich nachvollziehbaren roten Faden.

Zum Text: finde ich ebenfalls in der Grund-Idee grossartig, dennoch bleibt er mir zu wirr und hat etwas pathologisches, was ich tatsächlich im Texten gut finde, aber nur dann, wenn ich etwas Übergeordnetes entdecke, und das gelingt mir hier nicht wirklich....

Zum Thema Blasphemie: Dies zu beklagen/ahnden/bestrafen ist ein Überbleibsel aus dem Mittelalter, wird von Menschen gefordert/benutzt die sich ihres Glaubens nicht sicher sind, oder nicht wissen, was Glauben bedeutet.

 

[NinaEins]

@artname:
Danke für die Ausführungen bzgl Tautologie
Und hierfür: "Kunst ist Geschmackssache. Reicht es nicht, wenn wir uns mit dem Kunstwerk beschäftigen, aber darüber hinaus JEDEM Autor sein Recht zubilligen, seine Phantasien und Meinungen als Text zu veröffentlichen? "

@holgi:
Dank für dieses Statement: "Zum Thema Blasphemie: Dies zu beklagen/ahnden/bestrafen ist ein Überbleibsel aus dem Mittelalter, wird von Menschen gefordert/benutzt die sich ihres Glaubens nicht sicher sind, oder nicht wissen, was Glauben bedeutet."

Liebe Grüße
Nina

 

[Nugpot]

@artname
Natürlich billige ich jedem Autor das Recht zu, zu schreiben, was ihm in den Sinn kommt. Aber nicht alles, was Autoren in den Sinn kommt, begeistert mich. Allein darum ging und geht es mir. Und das Recht, diese Meinung auch zu äußern, lasse ich mir ebenso nicht vorenthalten. Okay?

 

[Nugpot]

Zum Song; ich mag es experimentell, aber dies ist mir zu konfus, die Ansätze finde ich grossartig, hat aber keinen für mich nachvollziehbaren roten Faden.

Zum Text: finde ich ebenfalls in der Grund-Idee grossartig, dennoch bleibt er mir zu wirr und hat etwas pathologisches, was ich tatsächlich im Texten gut finde, aber nur dann, wenn ich etwas Übergeordnetes entdecke, und das gelingt mir hier nicht wirklich....

Zum Thema Blasphemie: Dies zu beklagen/ahnden/bestrafen ist ein Überbleibsel aus dem Mittelalter, wird von Menschen gefordert/benutzt die sich ihres Glaubens nicht sicher sind, oder nicht wissen, was Glauben bedeutet.

Mich würde interessieren, worauf Du Dich beim Thema Blasphemie berufst?
Immerhin ist der sog. "Gotteslästerungsparagraph" StGB 166 in der BRD auch aktuell gültig.
Das ist die Grundlage aktueller Rechtsprechung und eben nicht "Mittelalter".