Pro Tools LE und der Beat Detective

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Tach Community,

Ich habe vor mir in den nächsten 1-2 Monaten ein neues Interface zuzulegen. Da hab ich mir die Digidesign M-Box 2 Pro ausgesucht, weil es da natürlich praktischerweise Pro Tools LE 8 dabei gibt.
Ich brauche die [g=17]DAW[/g] hauptsächlich zum Aufnehmen unserer Band, also zum Aufnehmen von Audio-Material, dem Editieren und Mixen.
Bisher habe ich mit [g=539]Cubase[/g] SX3 gearbeitet. Und um da die 12 Spuren unserer Drums timing-technisch zu editieren war ein ganz schöne Aufwand von Nöten. So habe ich zum Beispiel immer alle 12 Spuren zuerst gruppiert, dann von Hand an den relevanten Stellen geschnitten um dann alles mit dem Time-Stretch Werkzeug alles richtig hin zu rücken. Dabei gab es meines Erachtens auch häufiger Sound-Einbußen und ab und zu hat der mir das Material ganz krude verdreht.

Nun aber zu meiner Kern-Frage: Das was ich in [g=539]Cubase[/g] alles von Hand gemacht habe, müsste doch mit dem Beat-Detective automatisch möglich sein. Oder hab ich mich da in der Beschreibung des BD total verhaspelt?


Freakazoid
 
Jain... Klar macht BD das automatisch... Es muss aber ab und zu nachkorrigiert werden, wenn Marker nicht an ihrem Platz sitzen oder wenn es nach dem schnippeln mal noch komisch klingt (etwa Flams). Aber klar... geht 10x schneller als manuell zu schneiden. Kannst aber trotzdem noch bis zu einem halben Tag pro Song einplanen, je nach Umfang des Eingriffs. Und man muss sorgfältiger hinhören als beim manuellen schneiden.

Im Prinzip hat mittlerweile jeder Sequenzer eine mehr oder weniger automatische Funktion fürs Drum Quantizing... Doch der BD ist in meinen Augen noch immer das beste Tool dafür, zumal man auch die Möglichkeit hat, eigene Groove Templates zu verwenden, also nicht alles platt aufs Grid zu ziehen.
Davon mal abgesehen gefällt mir seit dem 8er Update endlich auch ProTools an sich :)
 
Und wie sieht das mit der Qualität aus?

In [g=539]Cubase[/g] hab ich so gesehen vier verschiedene Algorithmen für die Time-Stretch Funktion welche ich in den Programm-Einstellungen ändern kann. Und keine der vier hat mich zu 100% zufrieden gestellt. Momentan.
Teilweise hört man das sehr stark, dass der Part editiert wurde und teilweise hab ich sogar das Phänomen, dass er mir nach dem Stretchen nicht nur den Sound gestretcht hat, sondern dass er mir da irgendwie noch Sound "dazugebastelt" hat.

Gibt es solche Probleme in PT auch?

Und ich frag mal ganz dreist: Welche Vorteile im Bereich Audio-Recording bringt Pro Tool LE 8 gegenüber [g=539]Cubase[/g] (SX3) noch mit sich?

Ich muss halt im Moment die Rechtfertigung für mich selber finden, ob mir das "Upgrade" auf Pro Tools wirklich so viel bringt.


Freakazoid
 
BD arbeitet nicht mit Time Stretch. Das Audiomaterial wird nicht verändert. Die Regions werden vor den Schlägen geschnitten. Danach werden sie quantisiert und die entstandenen Lücken werden aufgefüllt, indem bei dem Folgeschlag die Region wieder nach vorne erweitert wird, bis sie das Ende der vorherigen Region erreicht. Dann werden Crossfades an den Andockpunkten gesetzt und fertig :)

Time Stretch ist eher ungeeignet um mikrofonierte Drums zu [g=206]quantisieren[/g]! Der Grund sind die Übersprechungen. Die HH ist üblicherweise etwas auf dem [g=149]Snare[/g] Mic drauf, aber auch (zeitverzögert) auf den OH Mics. Wenn Du das stretchst, kann Dir niemand garantieren, dass die beiden Kanäle zueinander phasenstarr bleiben... es ist sogar sehr unwahrscheinlich. Die Folge sind Phasenschweinereien. Aus diesem Grund müssen auch alle Drum-Spuren gleichzeitig geschnitten und verschoben werden (vorher alignen)... Denn praktisch jedes Mic am Drumset hört irgendwelche Becken und Schläge, für die es nicht zuständig ist.

Ist beim einfachen ProTools LE mittlerweile der mehrkanalige Beat Detective dabei oder braucht man noch immer das MP Toolkit dafür?
 
Wenn du beim manuellen schneiden auch eher die oben genannte Lösung angewendet hättest, würde es im SX auch gut klingen.

Timestretch nur zur Not.
Ansonsten halt noch eventuell schlechte Parts gegen gleichartige, bessere tauschen, das ist der Weg.
 
Vielleicht bin ich ja jetzt auf dem totalen Holzweg, aber irgendwie hab ich das so recht noch nicht verstanden:

Gehen wir jetzt mal nur von einer [g=118]Bass[/g] Drum und einer [g=149]Snare[/g] Spur aus. Auf der BD Spur hör ich ja auch den [g=149]Snare[/g] Schlag und umgekehrt. Jetzt ist der [g=149]Snare[/g]-Schlag zu nah am BD-Schlag. Ich schneide vorm BD- und vorm [g=149]Snare[/g]-Schlag und schiebe den [g=149]Snare[/g]-Schlag weiter weg. Dann entsteht doch eine Lücke die deutlich hörbar ist, oder?
 
Die Regions (mit dem [g=149]Snare[/g]-Schlag) werden dann nach vorne hin vergrößert (vorne = Richtung Song-Anfang, also nach links), bis sie an die Regions mit dem BD-Schlag stoßen. Wenn Du soweit ziehen müsstest, dass der BD-Schlag in der verlängerten [g=149]Snare[/g]-Region auch wieder auftaucht, hast Du ein Problem :) In einem solchen Fall muss man dann wohl etwas stretchen...
 
Die Regions (mit dem [g=149]Snare[/g]-Schlag) werden dann nach vorne hin vergrößert (vorne = Richtung Song-Anfang, also nach links), bis sie an die Regions mit dem BD-Schlag stoßen.

Ah okay. Das hatte ich so vorher nicht verstanden. Dann werden die beiden gegeneinander "gecrossfadet", oder?


Freakazoid
 
NiCKEL schrieb: Ist beim einfachen ProTools LE mittlerweile der mehrkanalige Beat Detective dabei oder braucht man noch immer das MP Toolkit dafür?

Leider ist immer noch das MPTK notwendig, aber das ist zumindest auch etwas günstiger geworden und bringt ja noch ein paar nette Zusatzfeatures mit...
 
Probier mal folgendes Tutorial aus:



Hier wird gezeigt, wie man auch ohne den großen Beatdetective unter
Zuhilfenahme der Elastic-Time-Funktion Drums
phasenstarr [g=206]quantisieren[/g] kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also dann werde ich mich wohl in der nächsten Zeit in die Riege der Pro-Tools-Anwender einreihen, und dieses Unterforum wird mein zweites zu Hause...

Hab mich jetzt dazu entschieden Ende nächsten Monats die MBox2 Pro im Wizoo-Bundle beim großen T zu bestellen. Zusätzlich auch wohl noch gleich das Music Production Toolkit 2.
Die MBox soll dann an meinem Dell Inspiron Laptop mit 4 Gb Ram und Intel Core 2Duo unter Win XP betrieben werden.
Hoffe damit hab ich die nächsten Jahre erstmal Performancetechnisch Ruhe.

Zusätzlich werden wir uns von der Band aus eine Version von Pro-Tools M-powered anschaffen und diese auf unserem Proberaum-PC installieren. Denn dieser Ist mit einer Delta 101lt und 2 Delta 44 ausgestattet. Dieser wird dann hauptsächlich zum Tracken der Drums oder ganzer Probemitschnitte sein.
Das ganze soll dann per Stick zu mir übertragen werden und ich kann die Sachen dann auf meinem Rechner bearbeiten und Mischen.
Meine MBox kommt dann zur Aufnahme von Gitarren und Gesang zum Einsatz. Dafür sollten vier Kanäle wohl immer reichen. Und die [g=60]Wandler[/g] und Preamps sollen ja auch gut sein.

btw: kann man wohl in der Bucht ältere Versionen von Pro Tools M-Powered kaufen? Im Proberaum brauchen wir zum Tracken ja nicht auf dem allerneuesten Stand sein.

Schade dass das noch einen Moment dauert bis ich mir das alles zulegen kann...


Freakazoid
 
Freakazoid schrieb:
Die Regions (mit dem [g=149]Snare[/g]-Schlag) werden dann nach vorne hin vergrößert (vorne = Richtung Song-Anfang, also nach links), bis sie an die Regions mit dem BD-Schlag stoßen.

Ah okay. Das hatte ich so vorher nicht verstanden. Dann werden die beiden gegeneinander "gecrossfadet", oder?


Freakazoid
Genau :)


tbor schrieb:
Probier mal folgendes Tutorial aus:




Hier wird gezeigt, wie man auch ohne den großen Beatdetective unter
Zuhilfenahme der Elastic-Time-Funktion Drums
phasenstarr [g=206]quantisieren[/g] kann.

Ja, man kann mittlerweile mehrere solcher Tuts finden. Ist sicher was dran... aber praktisch alle, die ich kenne, die das kommerziell machen, verlassen sich nach wie vor auf den BD... Erste *Elastic-Trockenübungen* haben bei mir auch ganz gut geklappt. Trotdem werde ich auch in Zukunft vorerst beim BD bleiben, da ich da gewiss sein kann, dass nichts passiert und natürlich auch weil man dort eben Groove Templates verwenden kann...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In Ermangelung eines fehlenden Multitrack-BD war das Verfahren
auch meine Rettung und ich fand das Ergebnis eigentlich
ganz brauchbar, obwohl ich auch dort ne ganze Menge Warpanker
manuell editieren musste.
Groove Templates kannst Du bei ElasticTime übrigens auch verwenden.
Über das EventOperation Fenster kannst Du Dir ein beliebiges
Grid auswählen und ebend dort auch die eigenen gespeicherten Groove-Clipboards.
 
Ah, gut zu wissen :)
 
tbor schrieb:


Hier wird gezeigt, wie man auch ohne den großen Beatdetective unter
Zuhilfenahme der Elastic-Time-Funktion Drums phasenstarr [g=206]quantisieren[/g] kann.


Das mit dem Phasenstarr und ohne Artefakte haette Digi gerne gehabt, in Wirklichkeit ist jeder, der echte Drums ernsthaft editiert, wieder zurueck gegangen zu BD.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

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