Moin!
nur so allgemein:
Dave hat natürlich recht, wenn er sagt, dass es für die Schrauber in großen Studios einfacher ist, einen "präsenten", luftigen Sound in den Mitten hinzubekommen. Allerdings sollte man den Equipment-Faktor nicht überbewerten; was zählt ist einfach die Erfahrung. Auch mit relativ kostengünstigem Equipment, das durchaus auch noch für den ambitionierten [g=79]Homerecordler[/g] erschwinglich ist, ist es möglich, einen erstklassigen Mix zu machen. Man kann nur einfach nicht erwarten, dass gerade in diesem Bereich die Meister vom Himmel fallen... Üben, Üben, Üben. Übrigens: Du kannst mischen bis der Arzt kommt, aber Dein Sound wird nie so klingen, wie Deine Vorbilder auf CD, wenn der Mix nicht fachgerecht gemastert wird. Normal: Vor dem Mastern klingen auch die Mixes ausgebuffter Vollprofis (im Vergleich mit "fertigen" Produkten) meist eher fade und dumpf. Glaub mir.
Weitere Tipps:
Aufnehmen der A-Gitarre zunächst mit einem ordentlichen Vorverstärker und einem (guten) [g=116]Mikrofon[/g] (ist einfacher als die hier manchmal beschworene Multi-Mikrofonierung und man kommt auch so zu brauchbaren Ergebnissen. Außerdem vermeidet man Fehler, die man bei Mehrfach-Mikrofonierung als unerfahrener Engineer gerne mal macht). Mikro nah vor dem Schalloch positionieren, ggf. auch etwas höher am Hals, je nach Geschmack. Komprimierung bei der Aufnahme UND später im Mix. Doppeln und im Panorama verteilen ist schon mal gut. Nach der Aufnahme ist der EQ sicher Dein wichtigstes Werkzeug. Der sollte schon gut sein. Sehr empfehlenswert & erschwinglich: Der "Equim" von Equilibrium Systems Meist musst Du bei einer A-Gitarre (besonders, wenn sie mit Plektrum gespielt wird) eher Frequenzen rausnehmen, als welche reinzudrehen. Vor allem tiefe Frequenzen können den Sound zumatschen. Um einen typischen poppigen A-Gitarren-Sound zu erzeugen, der warm und voll klingt, ist ein [g=52]Chorus[/g] eine gute Wahl. Keine Angst vor dem FX-Overkill, ruhig etwas rumexperimentieren. Sehr brauchbar (und preiswert, gibt es glaub ich sogar als Shareware-Variante): Der "GMO" von Kjaerhuis Audio. Jetzt noch ein brauchbarer [g=108]Hall[/g] oder Raum und schon hast Du alle Elemente für einen guten Gitarrensound (und auch noch für die meisten anderen Anwendungen) parat. Jetzt kommt es nur noch auf Deine Erfahrung an. Wenn Du es mit diesen Sachen nicht hinkriegst, dass Deine Musik NACH dem Mastern sehr ordentlich klingt, dann liegt das Problem eindeutig bei Dir (will sagen in der mangelnden Übung) und nicht bei Deinem Equipment.
Und immer dran denken (kann gar nicht oft genug wiederholt werden): Präsenz entsteht im Normalfall nicht durch Reinknallen der Mitten per EQ (im Gegenteil!!!), sondern durch eine saubere Abstimmung im gesamten Mix.
Viele Grüße,
Tomstein.