Kompromiss Geld/Räumlichkeit und Sound

[Manschy]

Hi,

vorweg: Ich bin ein absoluter Hobby-Musiker und mache meine Songs sowohl für mich, das Auto und vielleicht auch ein paar Freunde.

Ich benutze Magix MusicMaker Premium und Magix Music Studio, was für meine Ansprüche reicht (neben Job, Familie und eine Handvoll anderer Hobbies). Eingespielt werden E-Gitarre und Bass, Drums und Beiwerk kommen als VSTIs aus dem MM.

Aber auf jeden Fall soll es etwas besser klingen als so klinisch und mono wie aus dem PC.
Mische ich per Kopfhörer, klingt es für mich perfekt. Höre ich mir das ganze dann auf der Anlage oder im Auto an, ist es mau, hat keine Breite und klingt seeeehr amateurhaft.
Nun möchte ich mir das Mixing ein wenig besser aneignen, sprich, den Sound der Songs so verbessern, dass sie sich auch im Auto halbwegs anhören.

Dabei bin ich im Netz auf Folgendes gestoßen:

Das beste Mixing-Tutorial- Schritt-für-Schritt-Anleitung 2024

In diesem Bereich werden dir alle Schritte zum Abmischen eines Songs erklärt.Die Artikel haben eine logische und zusammenhängende Reihenfolge

tonstudio-wissen.de

Step 1 ist also das Einrichten einer halbwegs brauchbaren Abhöre.

Soweit zu meinem Vorspiel.
Aber ein professionelles Studio kann ich mir natürlich nicht einrichten und brauche daher einen Kompromiss.

Mein Equipment, mit dem ich leben muss:

- 2 Magnat 3-Wege-Boxen der mittleren Preisklasse, diesen hier ähnlich, angeschlossen an
- solidem Deon-Verstärker aus den 90ern, an dem auch mein PC hängt.

Raum ist mein Büro.

Daher ist eine erhebliche Einschränkung an räumlichen Voraussetzung leider unumgänglich.

Die Boxen sind auf Sitzhöhe angeordnet und bereits auf einer Lage von Steropor mit Schaumstoff-Unterlage entkoppelt. Da die Boxen eher diagonal zum Raum angeordnet sind und der Raum Dachschrägen hat, erhoffe ich mir wenigstens von der Klangabstrahlung einen hilfreichen diffusen Effekt.
Absorber (am Besten Molton-Vorhänge oder Besseres) kann ich nicht installieren, das Büro muss auch für meine Frau noch einen ansehnlichen sowie nutzbaren Zustand behalten.

Das sind die Fakten.

Meine Frage:

Ist es unter diesen Voraussetzungen überhaupt möglich, einen halbwegs ausgewogeneren Sound fernab vom Kopfhörer - und autotauglich - zu erreichen?

Ich weiß, dass es hier nur um Raumakustik und Dämmung geht, daher lasse ich alles andere außen vor...

 

[zoolander]

Ich sag mal jein.
Ich hab auf besseren PC Boxen angefangen und auf mehreren Anlagen gegengehört. Das klingt sogar heute noch o.k und lässt sich durchaus noch im Auto hören.
Alles, was den Klang verändert abschalten (Loudness, Bass Boost)
Treble/ Bass in Neutralstellung.
Die Boxen müssen auf Ohrhöhe und ins Dreieck.

Aber: Klingt erstmal so, also würdest du generell noch nicht richtig mischen: Wenn das Problem die Breite und nicht der Mumpf ist, solltest du einfach mal die Instrumente im Panorama verteilen und aufeinander abstimmen.
Haste was zum Reinhören?

 

[Manschy]

Danke für die sehr schnelle Antwort, Zoolander.
Wie geschrieben, ich bin ganz am Anfang, daher versuche ich auch, das chronologisch aufzubauen. Also erst einmal wie beschrieben mit den Boxen und der Anlage.
Wie ich mich kenne, werde ich wohl zu Weihnachten die ersten Mixe machen ....

Alles auf neutral ist natürlich Pflicht, auch, wenn der Reiz groß ist, sich mal was zu gönnen....

Aktuell nehme ich diesen Song als Grundlage (spielerisch muss ich noch das Git-Solo etwas verbessern, was aber nur diese eine Spur beeinflussen sollte...).
Herausfordernd ist daran, dass die Strophe eher getragen daher kommt, der Chorus aber vollgepackt ist mit Klampfen. Platz ist noch für Gesang, der Mix ist mau, dumpf und auch stellenweise dröhnend.

Womit ich dann aber in einem späteren Leg die anderen Könner im Mixing-Bereich nerven wollte...

 

[zoolander]

Klingt doch prinzipiell ganz gut. Hatte jetzt viel Schlimmeres erwartet.
Was mir hauptsächlich negativ auffällt sind z. B. die statischen Rides. Für den Stil fehlt mMn die Dynamik.
Generell können die Drums grundsätzlich auch gut und gern oder als Stilmittel deutlich hörbar aus der Dose kommen.
Nur als Idee:
Deine OHH ist rechts, im Verse auch dein Ride.
Wie viele Bassläufe hast du denn da im Verse parallel laufen? Mindestens zwei?
Was passiert bei dir im EQing? Da könntest du sicher noch was in den Höhen rausholen, v.a. im Chorus.
Ich höre da schon nen recht fertigen Song, dem eben noch die Vocals und die Feinarbeiten fehlen.

Edit:
Noch zum Dröhnen: Sicher kann man untenrum noch aufräumen, aber zumindest bei mir hält sich das in Grenzen.

 

[zoolander]

Ich benutze Magix MusicMaker Premium und Magix Music Studio, was für meine Ansprüche reicht (neben Job, Familie und eine Handvoll anderer Hobbies). Eingespielt werden E-Gitarre und Bass, Drums und Beiwerk kommen als VSTIs aus dem MM.

Warum? Wenn es dir nicht um Loops und Co geht, würde ich mich zumindest mal in Reaper probieren. Das kannst du ja ziemlich lange ausprobieren, bis es zu "Wartezeiten" kommt. Mit dem Music Maker wirst du hier leider nicht viel Hilfe erhalten.
Reaper nutze ich selbst zwar nicht, aber das wäre der professionellste und kostengünstigste Einstieg.

 

[Manschy]

Danke für Dein Engagement, Zoolander.
Bzgl. des Feinmixes: Da sind wir ja noch ordentlich weit von entfernt.

Habe mich ja gerade in diesem Foren-Bereich eingeklinkt, weil ich ja erst einmal ein paar Tips für das bestmögliche Ausnutzen meiner "Aggregate" erhoffe.
Wenn es dann einmal ins eingemachte Mixing des Songs geht, würde ich mich freuen, wenn Du auch dabei bist. Dann werde ich damit aber sicher im Themenbereich "Mixing" auftauchen

 

[LM18]

Ich kann jetzt nur auf KH-Bürotröten hören, aber grundsätzlich ist der Mix schon mal auf einem richtigen Weg.

Dieser stangerl-gerade, "klinische" Eindruck ist auch ein wenig den unagressiven Drums geschuldet, was aber eher eine Produktionsentscheidung ist, als eine reine Mischfrage.

Wie immer, wenn man in Details gehen wollte, bräuchte man die Spuren, um sich selber einen Roughmix zu ziehen und das Potential der Tracks zu lernen.

 

[Manschy]

Danke Euch beiden. Vor allem auch für die wohlwollende Kritik am Song.

Habe mich bis in die späte Nacht dann mal ein wenig mehr mit dem Mixing beschäftigt und muss sagen, nachdem ich die ersten Basics verstanden habe, scheine ich auf dem richtigen Weg. Wegen der Uhrzeit konnte ich dann aber nicht mehr mit den Boxen abhören, logisch, habe aber festgestellt, dass allein durch Panning und Low-Cut das Ding einen ordentlichen Schub gemacht hat.
Damit will ich dann auch entweder im "Feedback"-Bereich oder im "Mixing" mal vorstellig werden.

Noch einmal zu meinem Equipment:
Da die Tröten nun auf Steropor/Schaumstoff stehen, scheint es weniger zu scheppern und auch undefinierbare Brumm-Geräusche (wahrscheinlich durch Möbel oder Anbauteile) sind weniger geworden. Alles nur subjektiv, aber ich werde im Laufe des Tages noch einmal genau darauf achten.

Was ich nicht erwähnt habe:

Box rechts steht in einem stabilen massiven Regal (Vollholz)
Box links steht auf einem Rollwagen (gelochtes Metall)
Entfernung zueinander ca. 3 Meter.
Beide sind entkoppelt.

Zum Abhören rolle ich meinen Bürostuhl entsprechend nach hinten, so, dass ich - quasi in der empfohlenen Dreiecks-Referenz - einen recht guten Klang empfinde (ebenfalls subjektiv).

a) Klar, nicht die beste Voraussetzung, wenn beide Boxen unterschiedlichen Untergrund haben, kann das räumlich aber nicht anders gestalten (Frau...)
Wenn die Boxen gut entkoppelt sind, ist dann der Untergrund dennoch extrem entscheidend?

b) Ist die große Distanz zu den Boxen ein Problem, da ja viel Raum dazwischen und mir ist?

Sicher ist, dass ich durch die ersten Mixing-Maßnahmen eine deutliche Verbesserung empfinde.
Wenn ich die Basics abgeschlossen habe (noch'n bisschen Reverb, schmales Delay...) werde ich den Song nocheinmal vorstellen.