Planung, Eruierung eigenes Hörzimmer

[faster]

Hallo Studio und Raumspezialisten,

ich will kein professionelles Studio bauen, sondern gut-sehr gut zuhause Musikhören!! Das funktioniert in unserem Wohnzimmer leider nur eingeschränkt.
Raumakustikmaßnahmen kaum möglich, Aufstellungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt, WAF, ...

Unter dem Wohnzimmer habe ich einen Kelleraum. Mir ist klar, dass auch ein Kellerraum kein Optimum darstellen kann --> Deckenhöhe und quasi nur schallharte Flächen. Und der vorhandene Raum ist auch nicht wirklich symetrisch.

Aber: das Ganze Leben ist halt ein Kompromiss und ich versuche momentan, den Besten zu eruieren
Dazu benötige ich eure Hilfe.
Hier ein 2 D und 3 D Skizze:



- Boden Verbundestrich/Fliesen; Decke Beton, Wände Kalksandstein Fugenglattstrich
- der Raum ist 225 cm hoch
- die 60cm stark eingezeichnete Wand existiert noch nicht. Ungefähr an der Stelle soll der Raum aber geteilt werden und dabei eine möglichst gute, akustische (absorbierende) Wirkung erzielen. Hoffe ich zumindest. und genau dazu benötige ich als erste eure Meinung.
Die Wand soll in Trockenbauweise erstellt werden und beidseitig mit Loch oder Schlitzplatten verkleidet werden, dazwischen Rockwool möglichst stark, daher angenommene 60cm, oder mehr.
Frage: Kann man vorhersagen, wie gut eine solche schalldurchlässige Wand im Bassbereich absorbieren wird?

- das eingezeichnete Abhördreieck ist natürlich nur symbolisch und eine grobe Vorstellung.
Hier Messungen im Raum, die erste ungefähr wie eingezeichnet.
https://dl.dropboxusercontent.com/u/80739830/Keller.mdat
Bei den folgenden Messungen habe ich das Abhördreieck immer ein Stückchen weiter nach links (links gemäß 2D Skizze) verschoben, und auch mal die Lautsprecher etwas näher an die Seitenwand gerückt.
Alle samt noch nicht doll... Problem auf jeden Fall die Mode bei 25hz, die nachfolgend vermutlich die hässlichen Löcher mitverursacht.
Im Raum steht da wo der Abstellraum hin soll noch einiges an Gerümpel, ebenso auf der linken Seite, also hinter der eingezeichneten Abhörposition. Die Raumtrennwand ist natürlich noch nicht da und ansonsten ist noch keine akustische Maßnahme umgesetzt.
Die Musik habe ich nur mal zum Messen in den Keller geschleppt.
Im Raum kann ich neben der Raumtrennwand noch einiges an Maßnahmen ergreifen. Starke Absorber hinter dem Hörplatz und ebenso in der Nische oben, also links neben dem Hörplatz. Mir geht es hauptsächlich erstmal um den Bass. Den Rest (Mittelton und Reflexionen) bekommt man immer hin.

Bevor ich aber etwas konkretes plane, geschweige in die Tat umsetze, würde ich mich in erster Linie über eine Einschätzung zur geplanten akustischen Raumtrennwand (und Tips dazu) und dann zum allgemeinen Potential des Raums sehr freuen.

Danke und viele Grüße
Erwin

 

[stefangeidel]

Also ich kann die Messung zwar grade nicht ansehen, aber vorsätzlich einen unsymmetrischen Raum zu bauen ist raumakustischen Irrsinn...

Setz die Wand lieber weiter nach links, um mit der anderen Wand abzuschließen und setze dich mit Blick nach oben in den Raum.

3 x 4,5m sollten auch ausreichen für einen Musikraum.

 

[faster]

Hallo Stefan,

danke für die fixe Antwort!

grundsätzlich hast Du recht. Ich fühle mich in größeren Räumen aber wohler. Musikhören ist auch sich wohlfühlen. Ich mag keine kleinen Räume, Nearfield und schmale Basisbreiten.

Aber ich hatte für die nicht Symetrie bereits eine Idee. Ich schrieb ja bereits oben, links in der Niesche Raum für weitere Absorbtion zu haben. Da könnte man dann gleich eine weitere Absorberwand konstruieren. Allerdings muss die Kaminklappe zugänglich bleiben.



Durch den Spalt zwar nicht ganz symetrisch, aber so gut wie. Allerdings hätte die Wand natürrlich eine andere Akustik, als die gegenüberliegende Kalksandsteinwand. Aber das wäre bei deinem Vorschlag auch der Fall. Ebenfalls eine Wand in Trockebau und die andere Kalksandstein.

Mir ging es aber zunächst um die Frage zur aktustischen Wirkung der oben geplanten Wand (Trockenbau, Schlitz, bzw. Lochplatten beidseitig, 60 cm Absobermaterial dazwischen).

 

[tubeless]

Da könnte man dann gleich eine weitere Absorberwand konstruieren

Das würde aber mal gegen die Unsymmetrie tun - ist also als Argument bezüglich der fehlenden Symmetrie untauglich.

Ich seh das richtig, dass das nur eine HiFi-Geschichte ist und nichts mit Musik aufnehmen, den Anforderungen an eine Regie oder sonstwas in der Richtung zu tun hat?

 

[faster]

Ja, es soll ein Hörraum (nur) zum privaten Hörvergnügen werden. "Nur" ist aber irgendwie nicht gerechtfertigt. Was mit hohem Anspruch im Studio abgemischt wird, sollte generell auch in einem "nur" Hörraum zum privaten Musikhören möglichst gut transportiert werden. die Musikproduktion ist ja kein reiner Selbstzweck

Privat muss man halt ein paar Abstriche machen. Die wenigsten bauen sich zum Musikgenuss ein völlig kompromissloses, neues Tonstudio neben das vorhandene, evtl. Aus akustischer Sicht nicht ideale Wohnhaus

Über Vorschläge, aus der gegebenen Situation das Beste zu machen, bin ich weiterhin dankbar

Gruß Erwin

 

[stefangeidel]

bau die wand lieber in trockenbauweise, wie ne normale Mauer, wie ich es vorgeschlagen habe und gehe dann den üblichen Raumoptimierungsweg...

 

[tubeless]

Was mit hohem Anspruch im Studio abgemischt wird, sollte generell auch in einem "nur" Hörraum zum privaten Musikhören möglichst gut transportiert werden.

Das ist eine irrige Annahme, der die HiFi-Freaks schon seit Generationen anhängen, um vor sich und der Welt ihre Investitionen in die aus ihrer Sicht ideale Hörumgebung zu rechtfertigen.

Schlussendlich sind die Ansprüche nämlich grundverschieden. Wenn der HiFi-Mensch den gleichen Anspruch hat wie der Studiomensch, dann muss er sich mit NS-10 rumschlagen, mit Mono-Fullrange-Würfeln und so weiter. Und nicht zuletzt mit den Unfreundlichkeiten aufgedrehter alter Röhrenamps oder Synthesizer-Rauschgeneratoren, die allesamt Lichtjahre davon entfernt sind, HiFi-Ansprüchen zu genügen.

Ich bezweifel einfach mal, dass der gemeine HiFi-Mensch WIRKLICH das hören will, worauf ein Toni scharf ist. Das ist nämlich allzuoft nicht wirklich ein Hörvergnügen im Sinne dessen, was ein HiFi-Mensch darunter versteht.

Unwidersprochen sei der Anspruch, die Räumlichkeit so wenig wie irgend möglich Einfluss nehmen zu lassen auf das, was die Lautsprecher zu produzieren fähig und gewillt sind, sodass man nur noch vom Goodwill der Amps und der Speaker abhängig ist. Das kostet natürlichauch Geld und Arbeit, hat aber am Ende nichts mit dem zu tun, was man in einer Regie anstellen würde - und warum......

 

[tubeless]

Mir ging es aber zunächst um die Frage zur aktustischen Wirkung der oben geplanten Wand

Ich bin ganz bestimmt kein Akustiker, aber für mich sieht das so aus, als wollest du breitbandig alles schlucken lassen, was da so an Schall ankommt und durch die Türe in der Mitte dann noch ein paar akustische Unwägbarkeiten einbauen.

 

[Black_Bender]

das problem ist dass man im hifibereich gar kein nahfeld kennt aber in solch normalgroßen räumen eine tonstudioakustik nur im nahfeld funktionieren kann.

tja da ist die sackgasse aus der es keinen ausweg gibt.

daher sollte man hifi hifi lassen und regieraum regieraum.

ein paar breitbandabsorber und ein reciver mit automatischer bassentzerrung ist hier vollkommen ausreichend um musik so zu genießen wie der toni das will. denn der mischt und mastert eben genau dafür!!!
der rest macht der chrakter der lausprecher alleine.

lg