Phasenumkehrung

  • Ersteller Ersteller Kupfa
  • Erstellt am Erstellt am
Kupfa schrieb:
@all - vielen dank für die antworten! ..zumindest kenn ich mich jetzt mal ansatzweise in dem gebiet aus... ;)

.... ein freund von mir erzählte mir mal etwas von "hintergrund-geräusche durch phasenumkehrungen eliminieren" ...also zB wenn ich gesang aufnehme und das playback nicht über kopfhörer sondern über die monitore mitspielen lasse, dass ich dann mit irgendeiner art phasenumkehrung nur das auf die spur krieg was gesungen wurde (ohne der hintergrundmusik des playbacks) ... gibt es so etwas wirklich oder ist das blödsinn??

Im Prinzip ist rein theoretisch schon was wahres dran. Man muß das Störgeräusch im Nachhinein phasenverdreht dazumischen. Aber das ist, wie gesagt, nur theoretisch.
Ich kenne niemanden dem das praktisch schon zufriedenstellend gelungen ist.

MfG
Reiner
 
Wolfgang schrieb:
Was ist dann deiner Meinung nach ein "richtiger" Phasenfehler?

ein Phasenfehler von 180° durch eine Invertierung des Signals ist Frequenzunabhängig, insofern ist es keine Phasenverschiebung und kann bei nichtstationären Signalen nicht durch Phasenverschiebung reproduziert werden. Daher würde ich es nicht als Phasenfehler bezeichen.

Natürlich kann man auch durch Laufzeitunterschiede Phasenverschiebungen von 180° erhalten, allerdings nur bei bestimmten Frequenzen. Diese lassen sich auch nicht durch Invertieren beheben.


Bei einem Phasenfehler durch Laufzeitdifferenzen ist die Bezeichnung, anders als ich oben geschrieben habe, zutreffend. Daher der Edit in meinem Post weiter oben.

gruß, Chris
 
Kupfa schrieb:
.... ein freund von mir erzählte mir mal etwas von "hintergrund-geräusche durch phasenumkehrungen eliminieren" ...also zB wenn ich gesang aufnehme und das playback nicht über kopfhörer sondern über die monitore mitspielen lasse, dass ich dann mit irgendeiner art phasenumkehrung nur das auf die spur krieg was gesungen wurde (ohne der hintergrundmusik des playbacks) ... gibt es so etwas wirklich oder ist das blödsinn??

Das geht im Prinzip. Aber Du musst bedenken, daß hierbei alle Effekte der Raumakustik mit reinspielen. Also muss bei der 2. Aufnahme der Sänger genauso stehen/rumhampeln wie bei der ersten und darf selbst keine Gräusche machen.

Noch ein paar andere Anwendungen:
- "Billig"-Karaoke (wurde schon genannt; google nach dem Verfahren)
- MS-Stereo, auch hierfür braucht man einen Phasendreher, da das 8er-Mikro eine Seite phasenverdreht liefert. Was MS ist, will ich hier nicht weiter erklären, dazu gibts genug im Netz.
- Gegenschallkopfhörer: Dabei wird der Umgebungsschall mit einem Mikro aufgenommen und phasengedreht zugemischt, die Störschallbelastung wird geringer (wird z.B. bei Piloten verwendet)
- Soweit ich weiß, arbeitet auch die Klangrestaurierung nach der 'Fingerprintmethode' nach dem Phasendreherprinzip.
- Ich hab mal gehört (allerdings nie ausprobiert, deshalb weiß ich nicht, obs tatsächlich geht), daß Greatful Death live folgendes zur Rückkopplungsvermeidung genutzt haben sollen: Man nehme 2 Mikros, binde sie nebeneinander zusammen und mische sie beide gegenphasig. Hintergrundlärm kommt auf beide Mikros gleichlaut und löscht sich aus. Der Sänger singt nur in eins der Mikros. Da dieses ihn lauter aufnimmt, als das andere, bleibt nach dem Phasendrehen ein Anteil über, den man nutzen kann. Zwar nimmt das 2. Mikro den Sänger auch auf, den Schallpegelunterschied ist aber größer als der bei dem Hintergrundlärm und die übrrigbleibende Differenz ist nutzbar. Wie gesagt, ich hab nie probiert, ob es wirklich geht.

Grüße, Gunnar
 
Hi,
dein Freund meinte wahrscheinlich die Methode, den Sänger nach der Aufnahme an exakt der Position stehen zu lassen wo er eingesungen hat, und dann nochmal nur den [g=226]Monitor[/g] durch das Gesangsmikro aufzunehmen, diese Spur wird dann invertiert. In einem Interview hat Daniel Lanois mal erzählt, daß er das so bei einer Dylanplatte gemacht hat, Bob Rock angeblich auch bei Metallica, und ein Freund hat dies Verfahren mal bei einem Kinderchor angewendet, und es hat funktioniert, sagt er.
tschüß
Manfred
 
derchris schrieb:
Ein Phasenfehler von 180° durch eine Invertierung des Signals ist Frequenzunabhängig, insofern ist es keine Phasenverschiebung und kann bei nichtstationären Signalen nicht durch Phasenverschiebung reproduziert werden. Daher würde ich es nicht als Phasenfehler bezeichen.

Ein Phasenfehler der durch eine Invertierung 100% beseitigt werden kann ist aber nicht musikalischer sondern technischer Natur. Aber durch einer Phasenverschiebung ist trotzdem eine Ausloeschung des Grundtones moeglich.

Natürlich kann man auch durch Laufzeitunterschiede Phasenverschiebungen von 180° erhalten, allerdings nur bei bestimmten Frequenzen. Diese lassen sich auch nicht durch Invertieren beheben.

Deswegen sagte ich ja Anfangs das sich der Phasenfehler nur bei den Grundtoenen und nicht bei den Obertoenen beseitigen laesst.
 
Hi Wolfgang,

du hast natürlich recht, ich wollte in meinem ersten Post auf den Unterschied zwischen Invertierung und Laufzeitunterschied eingehen da das für mich aus deinem Post nicht hervorging und es häufig verwechselt wird.

gruß, Chris
 
da fällt mir grade was lustiges zu ein^^

irgend son typ hat ne toilette erfunden in der nen mic und ne box ist und wenn geräusche beim klogang entstehen wird das selbe geräsuch phasenumgekehrt durch die box wiedergegebn und dadurch minimiert^^

ich glaub irgendwie so war das:-D
 

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben