Phasenschweinereien

  • Ersteller transporta
  • Erstellt am
transporta

transporta

Registriert
26.08.08
Beiträge
104
Reaktionen
1
Punkte
128
Ich hab mal ne sehr allgemeine Frage zu den sogenannten "Phasenschweinereien": Wenn ich in der DAW doch jedes aufgenommene Mikro-Signal ohne grossen Aufwand (mittels Spur-Delay oder Verschieben der Objekte) Laufzeitunterschiede ausgleichen kann, warum sollte ich mir bei der Mikro-Positionierung darüber den Kopf zerbrechen?

Klar, wenn zwei oder mehrere Mic Signale sofort zusammengemischt werden, ist es irreversibel. Aber wenn jedes Mic einzeln in die DAW geht, sollte das ja kein Thema sein, oder?

Hintergrund ist, dass ich fast ausschließlich in irgendwelchen Proberäumen aufnehme. Natürlich versuche ich die Phasenlage der Mics so gut wie möglich zu optimieren. Mangels Regieraum (=> Aufnehmen, Anhören, Verschieben, Aufnehmen, Anhören,...) wird nach einiger Zeit die Situation entnervt für gut "erklärt" und erste Takes genommen. Meistens stellt sich hinterher raus, dass es eben doch nicht gut war, und ich gleiche dann in der DAW aus.

Demnächst mache ich einen Konzert-Live-Mitschnitt von einer befreundeten Kapelle. Ich werde die Band zwar vorher im Proberaum besuchen und einige Mic-Positionen auschecken, weil ich auf der Bühne in der Umbaupause nach der Vorband kaum Zeit habe, was auszuprobieren. In Sachen Phasenlage bringt das aber logischerweise nix, weil der Raum und die Positionen der Instrumente ganz anders sind. Da sind Schweinereien vorprogrammiert und das Ausgleichen in der DAW ist dann wohl gänzlich alternativlos.

Also: Gibt's da irgendeinen Unterschied zwischen Optimierung durch Mic-Positionierung versus Verschiebung in der DAW?

Vielen Dank im Voraus und schon mal sorry für die Anfängerfrage.
 
Wenn ich in der DAW doch jedes aufgenommene Mikro-Signal ohne grossen Aufwand (mittels Spur-Delay oder Verschieben der Objekte) Laufzeitunterschiede ausgleichen kann, warum sollte ich mir bei der Mikro-Positionierung darüber den Kopf zerbrechen?
Damit du den ersten Satzteil nicht anwenden musst.
 
naja wenn du's in der daw verschiebst, verschiebt sich auch alles was im hintergrund (ausser dem nutzsignal) passiert mit (zb. bei den drums )...das klingt dann eventuell auch nich mehr so rosig ^^
 
Vielen Dank für die knappen, aber präzisen Antworten. Ich wollte in diesem Punkt einfach mal Klarheit haben.

@ psyKo: Ja, das leuchtet ein. Aber den Effekt hab ich ja eigentlich auch, indem ich das Mic verschiebe. Man optimiert da ja doch auch die Phasenlage des Nutzsignals und nicht die der Übersprechungen. Zumindest wäre ich dann an dieser Stelle völlig überfordert.
 
Naja ist dir jetzt vielleicht auch zu simpel, aber durch die Positionierung des Mikrofons veränderst du den Klang. Durch Laufzeiten auf den Kanälen nur die technische Korrelation der Mikrofone untereinander. Wenn du möchtest, dass es schöner klingt, würde ich mir also schon vorher Gedanken drüber machen ;-)
 
Durch Laufzeiten auf den Kanälen nur die technische Korrelation der Mikrofone untereinander.


Das ist der Kern, ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es in der DAW selten gut klingt, wenn man mit den oben benannten Mitteln werkelt, um im Nachhinein Phasenprobleme auszumerzen.

Ich habe schon erlebt, dass es nicht funktionierte,einfach so, egal was ich auch versuchte.
 
Laufzeiten (bzw. Phasenbeziehungen) sind eben frequenzabhängig. was bei der einen Frequenz noch gut klingt, kann bei der anderen schon zu Auslöschungen führen.
 

Ähnliche Themen

Robertl
Antworten
12
Aufrufe
8K
Florian Hoffmann
Florian Hoffmann
A
Antworten
15
Aufrufe
4K
A-jay
A

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben