Phantomspeisung auf dem Pedalboard

[Tom81]

Hallo,

ich hatte mich hier zuletzt nach Effektpedalen und 'nem Akustikamp für's Cello erkundigt.

Ich habe jetzt einen Schertler Jam 150 und einen Acus One-8 zum Testen da. Das Mikrofon nehme ich z. Zt. über ein dpa 4099 Mikro ab.

Wäre folgendes Setup möglich?

Cello mit dpa 4099 --> Preamp oder Phantomspeisegerät mit XLR-In und Line-Out --> Effektkette --> Line-In des Akustikamps.

Das dpa 4099 braucht halt Phantomspeisung und gehört natürlich eigentlich an einen Mikrofoneingang des Akustikamps. Dann kann ich aber die Effekte nicht verwenden.

Eine Alternative wäre ein Pickup für's Cello. Damit erreiche ich aber so leicht keinen guten Celloklang, wenn ich ohne Effekte spielen möchte.

Falls das so geht, wie ich beschrieben habe, was für ein Gerät könnte ich da benutzen? Ich habe einen ART Tube Pac Preamp, der hat einen Line-Out, braucht aber 230 Volt. Es gibt Geräte wie das ART Phantom, die könnte ich auf dem Pedalboard mit 9 Volt betreiben, haben aber keinen Line-Out ...

Thorsten

 

[Tobbes]

hi, natürlich geht das. warum sollte es nicht gehen?

Und das mit den 230V. wo ist da das problem? dein Effektboard braucht eh auch eine Stromversorgung. Am besten eh 230V, da du deine netzteile eh am brett wohl haben wirst.


Anders ist anzumerken, dass du mit diversen effekten und einem Mikro am Instrument starke probleme bekommen kannst. (kannst! muss nicht).

 

[Tom81]

hi, natürlich geht das. warum sollte es nicht gehen?

Und das mit den 230V. wo ist da das problem? dein Effektboard braucht eh auch eine Stromversorgung. Am besten eh 230V, da du deine netzteile eh am brett wohl haben wirst.

Anders ist anzumerken, dass du mit diversen effekten und einem Mikro am Instrument starke probleme bekommen kannst. (kannst! muss nicht).

Wenn ich die Phantomspeisung auf dem Pedalboard habe, würde ich natürlich gerne auch dieses Gerät über das vorhandene Netzteil betreiben, das eben 9 Volt liefert und nicht 230 Volt.

Ich könnte mir z. B. vorstellen, dass bei einer reinen Phantomspeisung der Pegel, der am Ende der ganzen Kette am Line-In des Akustikamps ankommt, zu niedrig ist. Oder umgekehrt dass der Pegel, der aus einem Preamp kommt, zu hoch für eins der Effektgeräte ist.

Wo würdest Du denn Probleme erwarten?

 

[Tobbes]

offensichtlich hast du da nen gewaltigen denkfehler.

Die phantomspannung existiert NUR zwischen mikrofon und Preamp. Sobald das signal dort aus dem output des preamps, bzw. dem Speiseteil (ART Phantom) kommt, hat es line-pegel.

desweiteren hängt dein Netzteil ja auch an 230Volt.

Es gibt Geräte wie das ART Phantom, die könnte ich auf dem Pedalboard mit 9 Volt betreiben, haben aber keinen Line-Out .

Falsch. du hast nen symmetrischen, unverstärkten Ausgang. Du bräuchtest noch ein 2. Gerät das als Preamp arbeiten würde, damit du das Signal laut bekommst. Ohne Preamp müsste im übrigen dein Signalweg so sein:
Chello > Mikro > ART Phantom> Eingang Akustikamp. Da fallen allerdings deine Effekte weg.

Du brauchst bzw. willst also nen Preamp, der mit 9V betrieben wird und +48V bietet.

Variante billig: https://www.thomann.de/de/art_tube_mp.htm
Variante billig 2: https://www.thomann.de/de/art_tube_mpc.htm
Variante anständig: https://www.thomann.de/de/studio_projects_vtb1.htm (allerdings 12V)

 

[DaVogi]

wieso betreibst du das mikro nicht direkt am amp und benutzt den effekt-weg des amps zum einschleifen der effekte?

 

[Tobbes]

wieso betreibst du das mikro nicht direkt am amp und benutzt den effekt-weg des amps zum einschleifen der effekte?

ich vermute mal, weil er effekte hat, die er inserten will, beide verstärker aber keinen insert, sonder nur sends bieten

 

[DaVogi]

wieso betreibst du das mikro nicht direkt am amp und benutzt den effekt-weg des amps zum einschleifen der effekte?

ich vermute mal, weil er effekte hat, die er inserten will, beide verstärker aber keinen insert, sonder nur sends bieten

da sagt die schertler seite aber z.b. was anderes:

16. EXT EFF SEND / RL-RR: EFF-Send und
EFF-Return ist ein Anschluss für ein externes
Effektgerät. EFF-Send (JACK) in das INPUT des
Effekts anschließen und die zwei EFF-Return
an den OUTPUT (L, R) des Effektgerätes.

 

[Tom81]

@ DaVogi und Tobbes

Richtig, beide Verstärker, die ich gerade teste, haben keinen Insert. EDIT: Korrektur, der Schertler Amp hat eine Effekt Loop, der Acus keine. Ich habe noch eine Fishman Loudbox 600 da, die bietet getrennte Inserts für beide Kanäle. Kommt aber klanglich nicht mit den anderen Amps mit. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es halt nicht (OK, jenseits der 800 € kenne ich mich nicht aus).

@ Tobbes

Phantomspeisung nur zwischen Mikro und Preamp/Speiseteil, das ist schon klar. Aber:

Variante 1: Mikro --> Speiseteil --> Effekte --> Line-In

Wenn ich ein Speiseteil verwende, habe ich einen niedrigen Pegel. Ich verwende ja ein Mikrofon, wenn es auch ein Kondensatormikro ist, und das gehört nunmal eigentlich in einen Mikrofoneingang des Amps, weil dahinter ein Preamp steckt, der das Signal verstärkt. Wenn ich stattdessen in einen Line-In gehe und das Signal auch nicht "unterwegs" verstärke, wird das Signal am Line-In zu schwach sein. Wenn ich Dich richtig verstehe, siehst Du das genauso, oder?

Variante 2: Mikro --> Preamp --> Effekte --> Line-In

Wenn ich einen Preamp verwende, muss ich den Output hoch einstellen, damit das Signal am Line-In laut genug ist. Hinterm Line-In steckt schließlich kein Preamp. Ich war unsicher, ob das Signal hinter dem Preamp dann nicht deutlich stärker ist als z. B. bei einer E-Gitarre und ich hatte befürchtet, dass es dann mit den Effekten nicht hinhaut. Im Nachhinein denke ich aber, dass das gar nicht so ist und dementsprechend auch kein Problem darstellen sollte. Das sieht Du ebenfalls so wie ich, richtig?

Wenn das so ist, wären die beiden ART Tube-Geräte genau das richtige für mich. Liefern 48 V Phantomspeisung, verstärken das Mikrofonsignal und sind mit dem Netzteil auf meinem Pedalboard zu betreiben.

 

[DaVogi]

ähm, ein effekt-loop _IST_ ein insert zwischen preamp und endstufe.... und laut hompage hat der schertler einen. vom anderen amp hab ich weder ein manual noch ordentliche bilder gesehen auf der herstellerseite.

je nachdem ob es ein serieller ist oder ein paralleler ergeben sich dann noch verschiedene regelmöglichkeiten.

 

[Tom81]

DaVogi, Du hast Recht bzgl. des Schertler Amps.

Die Loudbox von Fishman bietet getrennte Effekt Loops für beide Kanäle. Das hat der Schertler Amp leider nicht. Der Acus Amp hat leider gar keine Effekt Loop.

 

[DaVogi]

mhm, und wo ist jetzt das problem?

du hast da jetzt nur das mikro dran oder?

und selbst wenn du ne mischung aus mikro und pickupsignal verwendest willst du vermutlich die summe davon effektieren und nicht getrennt mit doppelter effekt-peripherie usw. hantieren oder?

 

[Tobbes]

ja, sehe beides genauso.

16. EXT EFF SEND / RL-RR: EFF-Send und
EFF-Return ist ein Anschluss für ein externes
Effektgerät. EFF-Send (JACK) in das INPUT des
Effekts anschließen und die zwei EFF-Return
an den OUTPUT (L, R) des Effektgerätes.

ja natürlich, aber es ist letztlich kein insert sondern nur ein send-return. wenn dieser effektweg pre-fader ist, ok, dann könnte man sich daraus nen "insert" basteln. aber da der schon als FX abgekürzt ist, gehe ich von postfader aus.

 

[DaVogi]

ja, sehe beides genauso.

16. EXT EFF SEND / RL-RR: EFF-Send und
EFF-Return ist ein Anschluss für ein externes
Effektgerät. EFF-Send (JACK) in das INPUT des
Effekts anschließen und die zwei EFF-Return
an den OUTPUT (L, R) des Effektgerätes.

ja natürlich, aber es ist letztlich kein insert sondern nur ein send-return. wenn dieser effektweg pre-fader ist, ok, dann könnte man sich daraus nen "insert" basteln. aber da der schon als FX abgekürzt ist, gehe ich von postfader aus.

ja kein klassischer mischpult-insert... aber einschleifpunkt im sinne des wortes schon.... und auch ein pultinsert wird via insert-return im manual beschrieben wenn man sich die buchsenbelegung anschaut... egal. *klugscheissermodus_aus* *praxismodus_an*

und wenn da kein instrumentenfremdes signal reingestöpselt wird kommt es durch den master-volume in der praxis aufs selbe raus.

 

[Tom81]

Sorry wenn Ihr Euch jetzt umsonst Gedanken gemacht habt, aber meine ganze Gedankenspielerei wurde überhaupt erst notwendig, weil der eine Amp halt keine Effekt Loop hat und der Andere nur eine für die Summe. Tatsächlich wird aber nicht nur das Cello über den Amp laufen, so dass ich entweder einen Amp mit getrennten Effekt Loops für die einzelnen Kanäle bräuchte (hat die Fishman Loudbox, aber Klang geht vor solchen Features) oder aber die Effekte zwischen Mikro und Amp hängen muss ...

 

[Tobbes]

ja, sehe beides genauso.

16. E(...) s Effektgerätes.

ja natürlich, aber es ist letztlich kein insert sondern nur ein send-return. wenn dieser effektweg pre-fader ist, ok, dann könnte man sich daraus nen "insert" basteln. aber da der schon als FX abgekürzt ist, gehe ich von postfader aus.

ja kein klassischer mischpult-insert... aber einschleifpunkt im sinne des wortes schon.... und auch ein pultinsert wird via insert-return im manual beschrieben wenn man sich die buchsenbelegung anschaut... egal. *klugscheissermodus_aus* *praxismodus_an*

sicher. dann erklär mir aber den FX RET Poti. d.h. für mich. dass ich hier das Effektsignal beimische, das signal also parallel anliegt

 

[Tom81]

Für den Weg über eine Effekt Loop bräuchte ich - wenn ich die anderen Kanäle ohne dieselben Effekte nutzen will - einen Amp wie den AER Domino, richtig? Leider liegt der bei 1400 €. Daher nochmal die Frage:

Wird das wohl klappen mit Variante 2:

Mikro --> Preamp (z. B. ART Tube MP) --> Effekte --> Line-In ?

Oder erwartet Ihr da Probleme (mal abgesehen von denen, die man auch ohne Preamp und Effekte hat --> schon früh reichlich Feedback)?

 

[Tobbes]

Mikro --> Preamp (z. B. ART Tube MP) --> Effekte --> Line-In ?

probier es aus. wenns nicht funktioniert, kannste den ART auch wieder zu T zurückschicken.

alternativ könntest du einen Kleinstmischer dir kaufen. ich habe hier nen phonic hier, der hat am ch1 einen insert, an ch2 keinen. das wäre auch eine möglichkeit, von dem du aus dem output in den line in gehst

 

[DaVogi]

ich wollte grad fragen ob ein kleinmischer und eine hochwertige aktive monitorbox nicht ohnehin die bessere lösung ist für so ein unterfangen.

oder gibts gründe wie akkubetrieb usw. die gegen eine generische lösung sprechen?

 

[Tom81]

ich wollte grad fragen ob ein kleinmischer und eine hochwertige aktive monitorbox nicht ohnehin die bessere lösung ist für so ein unterfangen.

oder gibts gründe wie akkubetrieb usw. die gegen eine generische lösung sprechen?

Nee, eigentlich wäre das denkbar. Puhhh ... Einen Mackie 1202-VLZ habe ich sogar da.

Ich bin, schlimmstenfalls, ohne Auto unterwegs. Wenn ich dann noch den Mischer dabeihaben muss, möchte ich wenigstens an der Box etwas Masse und Platz sparen. Sonst könnte ich ebensogut das Mischpult mit dem Schertler oder Acus Amp benutzen, richtig?

Dann käme diese Box in Frage:

https://www.thomann.de/de/db_technologies_flexsys_f8.htm

Erreiche ich da wohl ein gleichwertiges Ergebnis wie mit einem der Akustikamps? Ich will ja nicht immer ein verzerrtes Cello spielen. Viel ist Cello ohne Effekte, Gesang, Glockenspiel, Akustikgitarre ... unbestreitbarer Vorteil an der Lösung Mischpult plus Aktivbox wäre halt, dass das alles auf einmal ginge. EDIT: Wobei, Hauptanwendung wäre mein Duo, wo ich für Cello, Gesang und Glockenspiel zuständig bin. Gelegentlich auch für Klavier und Gitarre, das sind aber in erster Linie die Instrumente meines Duo-Partners und da spiele ich über seine Amps. Und wenn es mit dem Cello im Line-In hinhaut ... dann kann das Kondensator-Mikro für das Glockenspiel in den einen Mikroeingang und mein Gesangsmikro in den anderen, so dass der Schertler oder der Acus an sich schon ziemlich passend sind.

 

[Tobbes]

ich denke, die box ist geeignet. mit dem mackie pult machste auch ncihts falsch. aber tüte das am besten noch in n case ein. oder zumindest in nen gepolsterten passenden Koffer. Für die Box dann noch, sofern es das gibt, n Überzieherli und dann das ganze auf nem sackkarren verspannen.