Orchester der alten Schule

[Fastel]

Hey Leute, ich hatte da schonmal vor einigen Wochen/Monaten was hochgeladen. Jetzt hab ich meine Orchester-Software auf die Special Edition 2+ erweitert (alles Vienna Instruments) und weiter dran gearbeitet.
Ich wollte so nah wie möglich an den Punkt, an dem man sich nicht mehr sicher ist, ob das Orchester virtuell oder künstlich ist.

Wie findet ihr es? Achtung es ist sehr dynamisch - keinerlei Konpression. Manche Stellen sind flüsterleise - am besten eignen sich wohl Kopfhörer oder halt ordentlich Monitore.




Danke Euch

ps: bevor ich es wieder vergesse darauf hinzuweisen: Diese Komposition ist nicht von mir, ich habe bloß die Noten "vertont".

 

[Locis]

Bei "Orchester" konnte ich nicht dran vorbeigehen. Mussorgski, cool. Klingt auch schon sehr gut, aber Du hast nach "realistisch" gefragt - und das ist es leider nicht so ganz. Manchen Stellen merkt man die Künstlichkeit doch sehr an. Insbesondere Streicher sind in dieser Beziehung sehr "anfällig"...

 

[Kosaken-Kaffee]

Ich hab mir das Teil über iPhone-KH angehört. Klingt mMn schon mal ziemlich authentisch.
Ich möchte am Abend aber noch mal mit gutem Zeugs gegenhören.

 

[Yacc]

ich finde der bläser einsatz bei 0:16 kommt zu zaghaft für das stück.
ansonsten kann ich den unterschied nicht hören, bin aber nach wie vor orchester laie!

ist halt die frage möchtest du nur laien überzeugen, oder auch die spezialisten (ist das überhaupt möglich ohne ein echtes orchester zu bemühen?)

 

[SGW1]

Beachtlich, was heute schon geht. Aber es ist immer noch nicht mit einem richtigen Orchester zu verwechseln. Zumindest nicht, wenn man mehr damit zu tun hat. Keine Ahnung, wie es wirkt, wenn man sonst kein Orchester live hört.

 

[Kosaken-Kaffee]

So, hab jetzt nochmal "vernünftig" drübergehört und muss sagen, das ist schon exzellent umgesetzt von Dir.
Selten gehört, dass der Raum so authentisch kommt.
Auch die einzelnen Streicher überzeugen.

Manche Instrumente stehen zu weit weg; so die Becken und die Harfe zum Beispiel.

Nur mir feinem Öhrchen hört man bspw. bei den Bläsersätzen (da fehlt das Kawumm) und wirklich nur ganz gelegentlich bei den Streichern, dass es keine Original-Instrumente sind, die das Stück live eingespielt haben.

In Summe aber dennoch ganz grosses Kino!

 

[Gast59155]

Das Mussorgski-Teil ist nun aber auch besonders anspruchsvoll, es da mit einem echten Orchester aufzunehmen. Da fehlt dem virtuellen Orchester denn doch einige Expressivität und Dynamik. Klanglich ist es da, der Raum ist auch sehr schön. Die Szene ist nur zu subtil. Wenn schon Mussorgski, dann vielleicht eher gleich "Das große Tor von Kiew"?

 

[Oli73]

schon gut gemacht, aber es ist halt sehr steril und deswegen kommt es nicht an ein echtes Orchester ran. Es ist einfach zu sauber, als das es echt Instrumente sein könnten. Aber ich hab das Stück auch schon oft im Orchester gespielt und selber erlebt wenn es richig losrummst

 

[Burkie]

Hallo,

ich habe erst neulich die Oper besucht.
Ein Orchester im Graben klingt aber noch deutlich anders als deine Aufnahme.

Besonders zu Anfang, und über Monitore, klingt es eher, wie Mono-Spuren der einzelnen Bestandteile des Orchesters, hohe, tiefe Streicher, weit künstlich nach rechts oder links gepannt.

Im echten Orchester vermischt sich das viel mehr über den Raumklang und den Diffusschall des Saales. Das klingt zwar auch räumlich, aber eben nicht so trocken aus den einzelnen Richtungen heraus.

Gruß

 

[digi]

Da ich das Stück nicht kannte, habe ich mir erstmal ein Video angeschaut. Für einen realistischeren Eindruck, würde ich noch ein klatschendes Publikum einbauen.

 

[Fastel]

Hey Leute, danke für das Feedback.
@digi - naja das mit dem Klatschen, Husten und Stuhl-Knarren ... das ist mir irgendwie zu sehr gefaked. Es gibt ja auch Orchestereinspielungen ohne Publikum.

Besonders zu Anfang, und über Monitore, klingt es eher, wie Mono-Spuren der einzelnen Bestandteile des Orchesters, hohe, tiefe Streicher, weit künstlich nach rechts oder links gepannt.

Im echten Orchester vermischt sich das viel mehr über den Raumklang und den Diffusschall des Saales.

.... naaajaaa ... ich weiß was Du meinst aber inzwischen sind auch echte Orchester so ausmikrophoniert, dass in den Aufnahmen ein deutliches Panorama verwendet wird. Ist schon klar, dass es was anderes ist, wenn man in der Mitte vom Konzertsaal sitzt. Aber letzlich muss ich ja auch gucken, dass ich mich nicht (unnötig) beschränke.

VG

 

[Yacc]

für den fall das jede spur nen eigene instanz vom hallplugin hast, hast du das panning eigentich vor oder nach den hallplugin gemacht?
wenn du nur nur eine instanz hast erübrigt sich die frage.

 

[georgyj]

An sich eindrucksvoll, aber gerade so Stellen wie bei MInute 2 holpern schon gewaltig.

 

[User70408]

Ich höre schon gerne dann und wann mir ein Klassisches Konzert an

Mich beeindruckt die Mühe die sicher vorhanden ist - wenn man so wie du - mit dem PC versucht diesen Konzert-Genuss nach zu basteln ...

An dieser Stelle möchte ich meine Wertschätzung deiner Arbeit zollen !

Aber es ist halt kein echtes Orchester, da fehlt noch viel ... ich weiß nicht vielleicht geht das gar nicht so energiereiche Musik am PC zu basteln

Aber letztendlich zählt doch der Spaß am eigenem Tun, drum alles gut

 

[Oli73]

Problematisch sind immer die Bläser und Percussion finde ich. Es gab mal so einen Test beim dem man raten musste ob es echt oder ein plugin war. Da ging es aber nur um Streicher, bei einigen musste man schon ganz schön genau hinhören.....

 

[RonB]

Respekt für diese Arbeit ist schon angesagt. Immerhin, die Noten wurden umgesetzt. Da ich jedoch Vienna - Gegner bin (klingen für mich unnatürlich) bekam mein zugegebener Maßen Vorurteil(?) Oberwasser. Etwas anderes hat mich inspiriert:

Wenn schon Mussorgski, dann vielleicht eher gleich "Das große Tor von Kiew"?

Ich wusste es, "da war was". Mussorgsky hat mich mein ganzes Leben begleitet. Schon beim Abgang aus der Musikhochschule in den 70ern zur Prüfung im Nebenfach Klavier (Promenade1 + Gnomus) hat mich Mussorgsky fasziniert. Umsomehr die von Ravel erstellte Orchesterfassung dieses Zyklus der Bilder einer Ausstellung.
Das Tor von Kiev: Die mir bekannte amtliche Version stammt aus den 60ern. Die Berliner mit Karajan. Schade, schade: 3 Aspekte vermiesen mir immer wieder dieses Stück:

• die damals nicht vorhandene digitale Aufnahmetechnik
• daraus resultierendes "Geschraube" am Sound, um diesen "aufzuhübschen", wie es Mussorgsky+Ravel eventuell "gedacht" hatten, was leider misslang
• in den Piano - Stellen leicht verstimmte Holzbläser

Als Rentner hat man ja sonst nix zu tun. Nehme ich doch mal die diversen Libraries, die ich so habe. Ich versuch mal, dieses großartige Tor zum Krachen zu bringen. Es heißt, Das große Tor... und so werde ich es auch behandeln. Besonders freue ich mich auf die Stelle im Takt 83 (für Eingeweihte), wo sich seeeeehr diffus und harmonisch "fragend" ein Crescendo entwickelt. Vorlage wird, insbesondere was das Tempo angeht, Karajans Version sein. In einem technischen Seitenblick wäre Dudamel's Version auch hilfreich. Mal sehen, wie es wird. Kriterium für's Gelingen wird das Fortissimo der Blech-Bläser sein. Wenn das nicht "kracht", kann ich einpacken.
Da ich diesen Thread dafür nicht missbrauchen möchte, melde ich mich wieder in einem seperaten.

 

[Fastel]

Hi Leute,
habe nochmal ein bisschen dran geschraubt. Blechbläser lauter und ein paar kleine Stellen in den Streichern. Jetzt hab ich aber die Schnauze voll davon

Komisch, als ich die erste Version des Stücks hochgeladen habe war die Kritik deutlich besser. aber es ist doch nicht schlechter geworden eigentlich? Hmhm...

An sich eindrucksvoll, aber gerade so Stellen wie bei MInute 2 holpern schon gewaltig.

Was genau meinst Du? Welche Stelle und was ist "holpern"?

@RonB Kannst Du das erklären, warum Du eher Vienna Gegner bist? Nur falls ich mir mal was neues holen will.

 

[RonB]

...warum Du eher Vienna Gegner bist?

Ist subjektiv und evtl. sogar Geschmacksache. Wenn ich es beschreiben müsste, käme mir das Wort "stumpf" in den Sinn.
Oder auch "die sind nicht echt"... Gleiches passiert mir bei denen die ich habe (Hollywood Strings Diamond) zwar auch, aber nur dann, wenn ich sie "falsch" bediene.Bei einer Demo sollte das allerdings nicht passieren.

 

[Audiotic]

echt nicht schlecht!
Mir persönlich fehlt etwas low-end Rumms und Brummen und hier und da wäre eine Prise mehr Reverb gut um mit einem letzten Ticken Räumlichkeit den letzten Rest Konserven-haftigkeit zu übertönen.
Wenn man das in einer "halligen" oder "luftigen" Umgebung (OpenAir/Konzerthalle) hören würde, wäre es für mich schon schwer den Unterschied zu hören. Mit ordentlichen KHs ist es schon noch bemerkbar. Aber ist schon sehr nah dran!
Gute Arbeit!
Wie lange bist du da dran gesessen?

 

[georgyj]

Ich kann's nur schwer beschreiben, aber es liegt wohl viel an der Phrasierung. Exakt bei Minute 2.00 ist so eine Stelle. Das würde bei einem echten Orchester meiner Meinung nach völlig anders klingen.