Neues Neumann U 67 oder beim Gefell M 930 bleiben?

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Schönen guten Tag!

Ich bin Filmemacher und habe zum ganz überwiegenden Teil die Möglichkeit, meine Filmtexte selbst zu sprechen, weil den meisten meiner Auftraggeber das gefällt und meine Stimme und Sprechweise gut zu meinen Themen passt. Seit jeher lege ich großen Wert auf eine möglichst perfekte Sprachaufnahme, und habe daher in meinem Haus auch einen richtigen Sprecherraum mit guter Akustik eingerichtet. Auch das Schnittstudio ist akustisch ausgebaut und mit einer anständigen Abhöre (Geithain RL 940) ausgestattet.

Ganz früher hatte ich ein Neumann U 87 (ohne ai), welches ich mal gebraucht für 1.500 DM gekauft habe. Das habe ich viele Jahre später für 1.500 EUR weiterverkauft, es ist wirklich verrückt. Weder klanglich noch vom Rauschverhalten her war es für mich noch zeitgemäß, aber die Leute scheinen es zu lieben. Dann habe ich jahrelang ein Neumann TLM 103 genutzt, war aber nie vollständig zufrieden.

So habe ich mir einige Großmembranmikrofone ausgeliehen und eine Reihe von Probeaufnahmen gemacht, die ich dann in einem anderen (eher radiobezogenen) Forum zur Diskussion gestellt habe. Dabei war ein aktuelles U 87 ai, ein TLM 103, ein TLM 193, ein BCM 104, ein Gefell M 930 und als Kleinmembranmikrofon ein Neumann KM 184. Immer war ein Pauly-Poppschirm davor. Zur Vergleichbarkeit habe ich jedes Mikrofon einmal vollkommen unbearbeitet aufgenommen, und dann noch mal mein übliches Prozessing (EQ, Kompressor, Limiter von ADT-Audio aus dem Tool-Mod-System, alles sehr moderat eingestellt) genutzt. Vorgelesen habe ich immer den gleichen Text, und der Besprechungsabstand war mit etwa 30 cm immer gleich. Ergebnis: Praktisch allen Mitwirkenden haben in diesem Blindtest die Aufnahmen mit dem Gefell M 930 am besten gefallen. Gleichzeitig wurde meine Vermutung bestätigt, dass die höhere Impulstreue eines Kleinmembranmikrofones eher dazu führt, dass längere Aufnahmen früher zu "nerven" anfangen, und Sprachaufnahmen mit Großflächenmembranmikrofon einfach gefälliger klingen, auch wenn sich der reinen Lehre nach die Kapsel selbst im Weg steht.

Jedenfalls hat das M 930 gewonnen. Daher nutze ich seitdem genau dieses Mikrofon.

Aber alle paar Jahre fängt man ja mal wieder an zu grübeln, ob es nicht doch noch schöner geht. Jetzt habe ich gesehen, dass Neumann seit einiger Zeit das Röhrenmikrofon U 67 wieder baut, und zwar genau so wie damals. Ich bin wirklich ein Mikrofon-Fan und würde auch, wenn es sich als sinnvoll erweist, die viele Kohle dafür ausgeben, auch wenn das eigentlich total "gaga" ist. Aber bevor ich mir sowas nun mal zur Probe besorge: Ist es überhaupt vorstellbar, dass mich dieses Mikrofon irgendwie weiterbringt?

Es geht ja darum, meine (eher leise und nicht besonders tiefe) Stimme detailliert, warm und weich rüberzubringen, ohne Überbetonung der Konsonanten. Und das macht das M 930 wirklich sehr gut. Der Unterschied zu den anderen Mikrofonen wurde von einigen so bezeichnet, als ob da ein Schleier weggenommen wurde.

Nun frage ich mich: Sollte ich mir das U 67 mal anhören, oder ist es schon der reinen Theorie nach ausgeschlossen, dass es mich noch glücklicher macht als ein M 930?

Bei meinen Sprachaufnahmen geht es immer um einen freundlichen Erzählstil, und nicht etwa um stark komprimierten Werbesound.

Vielen Dank für alle hilfreichen Gedanken!

Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Matthias,

die M-930-Kapsel aus Gefell ist schon sehr gut. Sie hält die Niere ungewöhnlich gut ein für eine Großmembrankondensatorkapsel. Ich habe früher auch für Sprachaufnahmen/Literatur und Voice-overs das U 87 ai verwendet. Dann habe ich eine Zeitlang mit dem UMT 70 s von Microtech Gefell gearbeitet, was noch ein Stück transparenter war. Dann hatte ich für einen Vergleich mit dem AKG C12 und dem U 47 das Microtech Gefell M 990 da. Das C 12 hat noch einen etwas höheren Glanz. Ich habe mich in das M 990 direkt verliebt. Du kannst das bei Microtech Gefell kostenlos zum Testen bekommen. Leih Dir dazu das U 67 von Echoschall. Dann hast du eine wirklich fundierte Entscheidungsgrundlage. Die Röhrenschaltung bringt auch bei Sprache noch ein paar feine Nuancen hervor.

Ich nehme seit jetzt 10 Jahren mit einem ADT ToolMod als Preamp auf. Das M 990 kommt prima mit dem zurecht.
 
Ich habe jetzt noch mal eine Nacht drüber geschlafen... Zwar bin ich bekennender Mikrofon-Fetischist, aber irgendwie wäre es doch vollkommen durchgeknallt, 5.000 EUR für ein Mikrofon auszugeben, um dann möglicherweise einen kleinen Unterschied zu produzieren, den außer mir niemand hört. Ich bin ja mit dem M 930 an sich total zufrieden. Ich denke mal, dass ich das Projekt nicht weiter verfolgen werde. Man muss ja auch mal auf dem Teppich bleiben.

Aber mal was anderes: Auch mit dem Toolmod-System von Herrn Jüngling bin ich sehr zufrieden, aber es ist natürlich durch die vielen Regler sehr schwer einzustellen. Ich bin da eigentlich seit vielen Jahren nicht mehr rangegangen, nach dem ich einmal (und mit Unterstützung einer erfahrenen Tonmeisterin) eine für mich passende Einstellung gefunden habe. Hauptgrund damals war der sehr präzise arbeitende Limiter, aber das war ja in einer Zeit, wo noch nach Spitzenpegel ausgesteuert wurde. Heute, in Zeiten der EBU R 128, ist das ja nicht mehr so wichtig, weil mehr Dynamik ausdrücklich erwünscht ist.

Hast Du zufällig mal mit dem SPL Track one oder ähnlichen Geräten gearbeitet? Manchmal kommt es ja vor, dass Geräte, die weniger wissenschaftlich aufgebaut sind, klanglich zu interessanteren Ergebnissen führen...

Matthias
 
Mikro
Sofern Du zufrieden bist, sehe ich das genauso, kein Kauf notwendig.
Ich habe durch viele Mikrotests in den letzten Monaten nochmal bestätigt bekommen,
das M930 oder auch M990 klingt sehr klar und feinzeichnend, aber dennoch wie Du festgestellt hast, klingt es gefällig.
Diese Eigenschaft lässt sich schwer toppen, da fällt mir nur noch Sanken CU-51, Sanken CU-41, AT5045, AT5040 ein, die das in ähnlicher Weise sehr gut können.

Toolmod
Ich würde mir ein hochauflösendes Foto von den Reglerstellungen machen, und den Limiter und Komp einfach mal ausmachen, ggf. musst Du am Preamp den Gain etwas reduzieren, so dass der Peak der Sprachaufnahme zwischen -10db bis -6db ist.
Einen anderen Preamp sehe ich bei dem sehr guten ADT nicht (ist das der TM101 mit Haufeübertrager bei Dir?)
 
Hast Du zufällig mal mit dem SPL Track one oder ähnlichen Geräten gearbeitet?
Ich habe lediglich den Preamp ADT Toolmod 101 bei mir zu Hause im Einsatz. Kompressor nutze ich nur noch digital (Weiss Plug-in) . Diverse ADT-Komponenten habe ich jedoch getestet. Und nein, es ist unmöglich etwas besseres für Sprache zu finden. Anderes ja. Der Track One ist ordentlich, kommt aber an den ToolMod nicht annähernd ran.

Das kostenlose Testangebot von Microtech Gefell würde ich trotzdem mal nutzen. Übertrager und Röhre machen einen Unterschied. Und das M 990 hat ja noch einen vernünftigen Preis.
 
toolmod.jpg
gefell_m930.jpg
Und nein, es ist unmöglich etwas besseres für Sprache zu finden.
Na bitte, das ist doch eine klare Aussage... :)

Was das M 990 betrifft: Das teste ich gerne mal, allerdings sehe ich da ein rein praktisches Problem. Ich nutze in meinem Sprecherraum einen Mika-Arm von Yellowtec, siehe Foto, und dazu auch die baugleiche Lampe. Im Mika-Arm ist ein dreipoliges Kabel eingebaut. Ich bin mir nicht sicher, ob es möglich ist, dort das sicher viel dickere Kabel des M 990 durchzufummeln, und dann die Großtuchel wieder zu verlöten. Da würde ich mich zumindest selbst nicht rantrauen. Hat das zufälligerweise schon mal jemand erfolgreich umgebaut?

Und außerdem kommt hier noch ein Foto von der ToolMod-Kombination (derzeit aus Umbaugründen nicht fest eingebaut): Es handelt sich um einen TM 101 als Vorverstärker (da lasse ich nur alles oberhalb 50 Hz durch), dann kommt der TM 107 als EQ, der TM 222 als Kompressor und schließlich der TM 215 als Limiter. Ursprünglich war das so verkabelt, dass der EQ in den Sidechain des TM 222 geht und somit als De-Esser wirkt. Die Tonmeisterin, mit der ich das vor Jahren mal durchgegangen bin, hat sich dann allerdings doch dazu entschieden, den EQ als EQ zu verwenden, und auf den De-Esser zu verzichten. Vor allem hat sie meine Regelzeiten auch deutlich verlängert. Es soll eben keinesfalls komprimiert und nervig klingen, ich spreche ja keine Werbung. Es geht immer um "freundlich-verbindlich", und die Leute sollen gerne zuhören.

Matthias
 
Das sieht doch alles sehr gut aus. Ich würde mal das M 930 TS (mit Pikatron-Übertrager) und das M 990 (mit Pikatron-Übertrager) ausprobieren. Ich denke das mit dem Kabel lässt sich in Berlin lösen. Frag mal den Carsten von Echoschall. Bei Jüngling hast du ja schon gut zugeschlagen. Feiner bekommst Du das dann nicht hin.
 
Das ist wirklich eine sehr klare Aussage... :)

Soll ich mal eine Probeaufnahme zur allgemeinen Bewertung hochladen?

Als Mikrofonfetischist hat man eben gelegentlich das Gefühl, irgendein Mikrofon haben zu wollen, obwohl man es eigentlich gar nicht braucht. In diese Kategorie gehört auch das USM 69, für das es leider keine Spinne mehr gibt, sehr wohl aber dieses megageile Stativgelenk, das es sonst nirgendwo gibt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich keinerlei echte Verwendung für ein Stereomikrofon habe. Und ob es sich als Wertanlage eignet, weiß ich auch nicht. Vom Rauschverhalten her wird es mit einem TLM 103 oder einem M 930 nicht mithalten können...

Matthias
 
Ich habe beim WDR mit dem USM 69 gearbeitet. Ist halt der Standard für Sprachaufnahmen zusammen mit dem monoäquivalent Usi. Ich bin mit dem M 990 bei meinem Endpunkt angelangt. Das C 12 ist nicht mehr das Ziel. Ich habe stattdessen in digitale Bearbeitungsmöglichkeiten wie Izotope RX7 und den Softube Weiss DS1-MK3 investiert. Coronabedingt habe ich gerade Podcasts zu bearbeiten, die sind mit einem Olympus LS5 aufgenommen.

Das mit den Probeaufnahmen kannst Du gerne machen. Auch sehr gerne per PM. Wenn Du willst, lass @whitealbum daran teilhaben.
 
Ich finde eben einfach, dass beim USM 69 wie auch beim U 87 ai doch ein gewisses Rauschen hörbar ist, was beim TLM 103 oder beim M 930 nicht zu hören ist. In der Regel ist das bei mir vollkommen ohne Bedeutung, da sich meine Sprachaufnahmen ja in die Gesamtmischung aus Sprache, Atmo und Musik einfügen. Aber wenn man wirklich mal was spricht, was total trocken bleibt, könnte ich mir schon vorstellen, dass das hörbar ist. Dann müsste man erst wieder digital entrauschen. Und ich habe ja stets das Ansinnen, bereits vor der Digitalisierung ein möglichst fertiges Signal zu haben, an dem ich anschließend möglichst nichts mehr machen muss.

Matthias
 
TLM 103 und M 930 haben ja extrem niedrige Rauschwerte. Die empfand ich aber beim Usi und USM 69 auch nicht als Problem: 7 dB-A, 7 dB-A, bzw. 12 dB-A und 13 dB-A (Niere). Ich habe mit den U 87 bzw. USM 69-Neumännern auch gerne produziert.
 
Hallo Matthias, ich glaube ich habe mal eine VO auf Slashcam von dir gehört. Kann jetzt aber nicht sagen in welchem Jahr und welches Mic du da nutzt. Es klang etwas analytisch und mir zumindest fehlte da etwas Wärme. Eine Röhre am Anfang der Kette könnte das beheben. Ein U67 könnte da wirklich passen. Ich hatte mal ein MG CMV563 mit M7. Da klang meine Stimme Oberhammer. Habe das dann irgendwann in einem Anfall von Dummheit verkauft. Das werde ich immer bereuen.

Meine bescheidene Meinung ist aber, dass man durchaus mit einem niederpreisigen Röhren-Mic zufrieden sein kann. Seit Jahren nutze ich ein Oktava MKL-2500. Die Firma hat mir 3 geschickt und ich habe dann das mit Mittenboost behalten. Das hat mich an das geliebte CMV-563 erinnert.

Mittlerweile habe ich so viele Transformer und Röhren in der Nachbearbeitung drin, dass der VO-Sound wirklich sehr gut ist. Jetzt mal ehrlich. Kunden merken das ja nicht mal. Vielleicht schaust du auch mal bei STAM Audio rein. https://stamaudio.com/shop/microphones/sa-67/
 
Also mit so einem dreisten Nachbau würde ich mich nicht wohlfühlen... :)

Vielleicht kriege ich das ja mal hin, zeitgleich ein U 67 und ein M 990 hier zu haben. Wobei dann eigentlich ein UM 92.1 auch noch dazugehören würde, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe jetzt noch mal eine Nacht drüber geschlafen... Zwar bin ich bekennender Mikrofon-Fetischist, aber irgendwie wäre es doch vollkommen durchgeknallt, 5.000 EUR für ein Mikrofon auszugeben, um dann möglicherweise einen kleinen Unterschied zu produzieren, den außer mir niemand hört. Ich bin ja mit dem M 930 an sich total zufrieden. Ich denke mal, dass ich das Projekt nicht weiter verfolgen werde. Man muss ja auch mal auf dem Teppich bleiben....
So denken alle verstandesorientierten Mikro-Fetischisten, leider schlägt dann doch der Nerd-Modus zu, wie ich jetzt lesen muss :D

Du deckst mit U67, M990 und UM92.1s ein breites Klangsignaturenfeld ab.

Wie schon erwähnt das klarste Klangbild erhälst Du mit M930 und besonders mit dem M990, was alles noch besser abrundet und voller klingen lässt. Beide Mikros habe ich, ich kenne die Vorzüge der beiden Mikros.
In Sachen Klarheit und Durchzeichnung aller Feinheiten habe ich noch NIE was besseres gehört (und ich kenne viele Mikros)

Allerdings, das U67 ist in Sachen vollmundigen und trotzdem natürlichen Klanges das wohl beste Arbeitspferd bei den GMKs, egal was man davor stellt, es klingt fantastisch.

Das UM92.1s mit der M7-Kapsel ist so zwischendrin, ist sehr präsent bei Männerstimmen, und mein Hauptmikro bei Lead Vocals, akust. Gitarre, obwohl ich auch ein FLEA 47 habe.

Das U67 klingt eine Spur voller, samtiger als das UM92.1s, dafür klingt das UM92.1s etwas klarer und ist schneller in den Transienten.
Letztlich ist es in dieser Klasse auch eine Geschmacksfrage, was nicht heißt das eine schließt das andere aus.
Sprich, wenn man alle hat, ist man für alles gewappnet, und das ist die schlechte Nachricht ;)

Ich habe von Dir noch keine Sprachfiles gehört, kann also Deine stimmliche und Sprecherqualität nicht einschätzen.
Deswegen, wäre das sehr fein Beispiele zu hören.

Noch ein Punkt zum Kabel des M990:
Das ist genauso dick wie andere normale andere Kabel.
Das Problem ist der Mikrofonanschluss an sich, der ist deutlich dicker als ein normaler XLR-Stecker.
Bedenke auch, das M990 ist ein Röhrenmikro wie auch U67 und UM92.1s, und die haben 7-poligen Anschluss, und den brauchen die unbedingt, da geht nix von 7-pol auf 3-pol.
 
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Erst mal vielen Dank für Deine ausführliche Meldung. Hier kommt jetzt mal eine Sprechprobe, die ich heute Abend aufgenommen habe. Also mit dem M 930, dem ADT mit Einstellungen wie auf dem Foto weiter oben, und dann mit Motu 8D hinein in den Computer. Auf digitaler Ebene nichts weiter gemacht. Und wer mitrechnet, der weiß, dass ich einen elf Jahre alten Filmtext herausgefischt habe. Die WAV-Datei war zu groß, ich habe eine MP3 mit 320 Kilobit gemacht.

 

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  • m930adt.mp3
    4,2 MB · Aufrufe: 21.533
Erst mal vielen Dank für Deine ausführliche Meldung. Hier kommt jetzt mal eine Sprechprobe, die ich heute Abend aufgenommen habe. Also mit dem M 930, dem ADT mit Einstellungen wie auf dem Foto weiter oben, und dann mit Motu 8D hinein in den Computer. Auf digitaler Ebene nichts weiter gemacht. Und wer mitrechnet, der weiß, dass ich einen elf Jahre alten Filmtext herausgefischt habe. Die WAV-Datei war zu groß, ich habe eine MP3 mit 320 Kilobit gemacht.


sehr angenehme stimme. insgesamt klingt tip top. bisschen scharfe s-laute, könnte man aber leicht de-essen. ich würde da nichts ändern.
 
Danke für den Ausschnitt.
Ich habe mich schon gefragt, warum beim EQ bei 300Hz leicht reduziert wurde, und siehe da, ich weiß warum. Bei 2khz gibst Du auch etwas mehr, passt gut, beim M930 mache ich das auch immer um 1khz bzw. 1-2khz je nach Stimme, um da einfach mehr Präsenz zu bekommen.

Das File hört sich tonal auch in Sachen Trockenheit sehr gut an, im Gegensatz zum U87ai und auch etwas zum TLM103, gibt es hier nicht die gewisse Knorrigkeit, die man vor allem beim U87ai kennt.
Ich vermute, Deine Stimme klingt in natura, fast genau so.
Und es ist auch gut gesprochen.
Und, Frikativlaute sind sauber. S-Laute sind S-Laute , und die kommen hier natürlich rüber.
(Übrigens auch ein Verdienst des ADT TM101, der super transparent ist, und dennoch natürlich klingt).

Alles so wie es sein soll, es gäbe keinen wirklichen Grund ;)
Fertig die Laube würde man meinen, jetzt kommt das aber:

Was aber auch auffällt, und jetzt sind wir wirklich beim Erbsen zählen ;), und vorausgeschickt, ich kenne das M930 eben auch sehr gut, und ohne Vergleich zum M990 oder UM92.1 würde das nie auffallen, das M930 klingt ein wenig trocken und nüchtern.
Es fehlt etwas an "Schönheit" und Körperhaftigkeit in der Stimme, übertragerlose Mikros neigen dazu, auch wenn das M930 das bei den Übertragerlosen mit am Besten meistert.
Das M990 würde alles etwas runder und schöner machen, und jetzt kommts, ohne das die Auflösung und Klarheit drunter leidet.
Und das auch bei sehr niedrigen Rauschpegel.

Das UM92.1s würde die Mitten mehr betonen (die 2khz Anhebung könntest Dir dann schenken), die Stimme wäre noch präsenter, und die Frikativlaute wären noch etwas gedämpfter. Dafür wären die Höhen etwas gedämpfter.
Das wäre dann aber Geschmackssache!

Wenn Dir diese "Erbse" noch wichtig ist, dann empfehle ich Dir das M990 und UM92.1 bzw. M92.1 (nur Niere und günstiger) auszuleihen, um zu schauen, ob es Dir das Wert ist.

Noch ein Tipp:
Wenn ich recht sehe, hast Du einen Pauly Popschutz.
Ich würde Dir den Harkan P110 empfehlen, für mich der beste Popschutz, weil er eben nicht nur Ploplaute rausnimmt, sondern vor allem die Frikativlaute faktisch unangetastet lässt, und das macht er wie kein anderer mir bekannter Popschutz.
Und das ist mir viel wichtiger, da franst nix aus bei den Frikativlauten.
 
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Es klingt super - ohne Zweifel brauchst du kein anderes Mikro, es könnte allerdings noch besser bearbeitet sein :))
Wenn ich demnächst dazu komme, zeig ich was ich meine.
 
Herzlichen Dank für diese positiven Rückmeldungen, das weiß ich sehr zu schätzen!

Vermutlich bewegen wir uns tatsächlich in Bereichen, wo man den Aufwand exponentiell steigern müsste, um eine Verbesserung zu erreichen. Wenn sich wirklich jemand an einer anderen Bearbeitung versuchen möchte, wäre es vermutlich sinnvoll, dass ich mal eine Aufnahme mache, wo ich außer dem TM101 alles ausschalte, oder?

Die Frage ist ja auch, ob ich den EQ weiterhin als EQ nutze, oder ihn wieder anders verkabele, so dass ich ihn als De-Esser (in den Sidechain des TM 222) nutze.

Was den Hakan P 110 angeht: Da muss ich ehrlichweise zugeben, dass mir das Ding optisch nicht gefällt, letztendlich ist das ja nur ein Stück offenporiger Schaumstoff. Ich kenne zwar den Spruch "Form follows function", aber das Auge isst doch auch mit... :)

Matthias
 
Herzlichen Dank für diese positiven Rückmeldungen, das weiß ich sehr zu schätzen!

Vermutlich bewegen wir uns tatsächlich in Bereichen, wo man den Aufwand exponentiell steigern müsste, um eine Verbesserung zu erreichen. Wenn sich wirklich jemand an einer anderen Bearbeitung versuchen möchte, wäre es vermutlich sinnvoll, dass ich mal eine Aufnahme mache, wo ich außer dem TM101 alles ausschalte, oder?

Die Frage ist ja auch, ob ich den EQ weiterhin als EQ nutze, oder ihn wieder anders verkabele, so dass ich ihn als De-Esser (in den Sidechain des TM 222) nutze.

Matthias

...ja genau. Allerdings ist ja auch immer die Frage, wie und wo das Voice Over genutzt und eingebettet wird.
 

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