Neues Mikrofon (SM7B?)

[Jabir]

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mir ein neues Zweitmikrofon zulegen.

Budget bis ca. 500€.
Einsatzzweck: Gesang/Rap, Podcast

Aktuell tendiere ich zum SM7B (bzw. SM7dB) aufgrund des Formfaktors und weil ich mir mehr Flexibilität erhoffe, wenn mir auch ein dynamisches Mikrofon zur Verfügung steht.

In meiner "Sammlung" befinden sich bisher ein Slate ML-1 und ein Rode NT1-A.

Wie ist es zum Beispiel, wenn man einen Sänger mit Gitarre aufnimmt. Ich würde z.B. mit dem Slate die Gitarre abnehmen und das SM7B für die Vocals verwenden. Habe ich mit dem SM7B hier einen Vorteil, weil es vielleicht weniger Übersprechen der Gitarre mit aufnimmt, oder ist das eher zu vernachlässigen?

Freue mich über eure Meinungen und Alternativvorschläge.

Grüße
Jabir

 

[Glutamatjunkie]

Ich finde es ist ein tolles Mikrofon, habe hier einige Modelle rumliegen aber das SM7B ist die meiste Zeit im Einsatz. Eignet sich bestens für Podcast, Vocals, Bassamp abnahme oder auch HiHat. Akustik Gitarre mache ich lieber mit Kleinkondensator. Wenn dein Interface bis 60 dB oder mehr geht, dann brauchst du kein Fet Head oder die dB Version. Sonst einfach probieren.

 

[leary]

Wenn du ein SM7b möchtest, würde ich dem immer 3 SM57er vorziehen.

Gitarre lebt auch von ein bisschen Stereobreite, dafür brauchst du 2 Mikros.

 

[Entone]

Podcast

Aktuell tendiere ich zum SM7B

Dann mach Dir schonmal über den Preamp Gedanken. Denn die meisten Threads, die hier zum SM7B erstellt werden sind von Leuten, deren Preamp zu wenig Schmackes für den leisen Output des SM7B hat, v.a. wenn es mit leisen Signalen wie Sprache/Podcast gefüttert wird.

 

[Jabir]

Wenn du ein SM7b möchtest, würde ich dem immer 3 SM57er vorziehen.

Gitarre lebt auch von ein bisschen Stereobreite, dafür brauchst du 2 Mikros.

Habe ich auch drüber nachgedacht. Wenn ich Gesang + Gitarre gleichzeitig aufnehmen will, fehlt mir dann leider ein Mic-Eingang. Müsste ich ggf. vom Clarett 2Pre aufs 4Pre upgraden. Oder hast du eine andere Empfehlung mit 3-4 Eingängen?

SM57 schaue ich mir gleich genauer an. Danke für den Tipp.

Dann mach Dir schonmal über den Preamp Gedanken. Denn die meisten Threads, die hier zum SM7B erstellt werden sind von Leuten, deren Preamp zu wenig Schmackes für den leisen Output des SM7B hat, v.a. wenn es mit leisen Signalen wie Sprache/Podcast gefüttert wird.

Ja, würde entweder den Fathead dazu kaufen oder gleich das SM7dB. Aber danke für den Hinweis.

 

[harrymudd]

MOTU M6 hat 4 gute Mic Eingänge.

Aber warum muss es immer dieses SM7B sein?
Das Micro hat mehr Nachteile als Vorteile: es ist relativ dumpf, braucht einen guten Preamp mit viel Gain und wegen des Gewichts ein solides Stativ.

Dann lieber ein M88 oder M201 wenn es ein dynamisches sein soll.
Oder ein paar Kleinmembraner.

 

[Rajmund]

Habe ich auch drüber nachgedacht. Wenn ich Gesang + Gitarre gleichzeitig aufnehmen will, fehlt mir dann leider ein Mic-Eingang. Müsste ich ggf. vom Clarett 2Pre aufs 4Pre upgraden. Oder hast du eine andere Empfehlung mit 3-4 Eingängen?

Clarett Pre reicht, was den Gain angeht aus (wenn man nicht einen schalltotes Studio hat und das Gras beim Wachsen recorden will). Preamp Noise und Hintergrundrauschen des Raumes liegen dann ungefähr auf gleichem Level. D.h., wenn einem der digitale Pegel dann noch zu gering ist, kann man den ohne weiteres digital anheben, ohne Dynamikbereich zu verlieren.

 

[Rajmund]

MOTU M6 hat 4 gute Mic Eingänge.

Aber warum muss es immer dieses SM7B sein?
Das Micro hat mehr Nachteile als Vorteile: es ist relativ dumpf, braucht einen guten Preamp mit viel Gain und wegen des Gewichts ein solides Stativ.

Es bedient nicht den Markt der audiophilen Leute, sondern den Markt der Influencer und Podcastcreator. Ein großes Mikro wirkt optisch immer sehr professionell. Das ist es, worum's beim SM7B geht. Klingt komisch, iss aber so (hier paßt der Satz besonders gut ). Aus dem Grund haben zwei Leute, die sich in einem Video unterhalten, auch immer fette Kopfhörer auf. Völlig unnötig, sieht aber halt professionell aus.

 

[Lessismore]

Ich hatte lange n SM7B und würde es mir heute eher nicht mehr kaufen.
Klingt eher dumpf, mit hochwertigen Preamps (Neve z.B.) aber schon besser. Ansonsten ist es vom Format ein Broadcast Mic und dadurch im Studioeinsatz irgendwie immer im Weg.
SM57 - wie schon von anderen erwähnt - als günstige, Beyer M88 als deutlich besser klingende Alternative.

 

[harrymudd]

wenn es um die Größe geht (Protzfaktor) sag ich nur RE20 (männliches Dickhäutergeschlechtsorgan)
Dahinter kann Mann/Frau sich auch verstecken

Ein SM57 lässt sich mit dieser Schaltung flexibler einsetzen.

 

[harrymudd]

Es bedient nicht den Markt der audiophilen Leute, sondern den Markt der Influencer und Podcastcreator

Sag doch ruhig: ein Blendermikro

 

[Jabir]

View: https://www.youtube.com/watch?v=U415tVjwOZo

In diesem Video wurde Gesang mit Gitarre aufgenommen und für die Gitarre wurden zwei verschiedene Mikros verwendet (ein Kleinmembraner und ein dynamisches).

Ich finde an dem Beispiel nicht erkennbar, dass das dynamische weniger übersprechen aufgenommen hat, als der Kleinmembraner. Seht ihr das genauso? Und ist meine Annahme allgemein überhaupt richtig, dass ein dynamisches Mikro weniger Übersprechen aufnehmen sollte?

 

[Jabir]

Ich überlege nun doch eher ein Interface mit mehr Eingängen anzuschaffen und dazu zwei SM57 oder ähnliches für Stereoaufnahmen. Oder alternativ evtl. nur ein SM57 und ein anderes mit 8er-Charakteristik für M/S-Aufnahmen.

Welche Variante würdet ihr bevorzugen? Mit welcher hätte ich auf Dauer mehr Flexibilität?

 

[Rajmund]

Ich überlege nun doch eher ein Interface mit mehr Eingängen anzuschaffen und dazu zwei SM57 oder ähnliches für Stereoaufnahmen. Oder alternativ evtl. nur ein SM57 und ein anderes mit 8er-Charakteristik für M/S-Aufnahmen.

Welche Variante würdet ihr bevorzugen? Mit welcher hätte ich auf Dauer mehr Flexibilität?

Naja, mit zwei SM57 könntest theoretisch Du halt auch AB- und Äquivalenzstereofonie machen. Ob sich das Mikro dafür eignet, weiß ich nicht zu sagen. Gute Achtermikros, die sich für MS eignen, sind teuer.

 

[fpmusic22]

Ich würde zu zwei Kleinmembran Mikros raten. Die Line Audio CM4 Mikrofone werden als sehr gut beschrieben. Kosten Stück 155,00€. Ich selber benutze 2 MBHO Haun MBC 440 für Gitarre. Dann kannst Du erstmal Dein NT1A weiterbenutzen, bevor Du es vielleicht später gegen ein höherwertiges austauschst. Aber um 4 Eingänge wirst Du nicht herumkommen.

 

[Jabir]

Naja, mit zwei SM57 könntest theoretisch Du halt auch AB- und Äquivalenzstereofonie machen. Ob sich das Mikro dafür eignet, weiß ich nicht zu sagen. Gute Achtermikros, die sich für MS eignen, sind teuer.

Was muss es aus deiner Sicht können, um für MS geeignet zu sein? Hätte jetzt zum Beispiel sowas wie das
Warm Audio WA-47jr gedacht.

Ich würde zu zwei Kleinmembran Mikros raten. Die Line Audio CM4 Mikrofone werden als sehr gut beschrieben. Kosten Stück 155,00€. Ich selber benutze 2 MBHO Haun MBC 440 für Gitarre. Dann kannst Du erstmal Dein NT1A weiterbenutzen, bevor Du es vielleicht später gegen ein höherwertiges austauschst. Aber um 4 Eingänge wirst Du nicht herumkommen.

Danke. Also würdest du eher AB oder XY aufnehmen und nicht MS?

Für den Gesang habe ich ja auch noch das Slate. Damit bin ich eigentlich ganz zufrieden.

 

[fpmusic22]

Danke. Also würdest du eher AB oder XY aufnehmen und nicht MS?

Ich habe MS mit dem Sennheiser MK8 aufgenommen. Das hat eine gute Qualität. Aber im Normalfall tendiere ich zu 2 Kleinmembranern. Naja, es wechselt halt. Du kannst auch das Slate für Gesang und das NT1A für Gitarre benutzen.

 

[Rajmund]

Was muss es aus deiner Sicht können, um für MS geeignet zu sein? Hätte jetzt zum Beispiel sowas wie das
Warm Audio WA-47jr gedacht.



Danke. Also würdest du eher AB oder XY aufnehmen und nicht MS?

Für den Gesang habe ich ja auch noch das Slate. Damit bin ich eigentlich ganz zufrieden.

Alle Pegelstereotechniken (also auch XY) benötigen Mikros mit geringstmöglicher Off-Axis-Färbung, da andernfalls das Stereobild frequenzabhängig wird. Höhere Frequenzen werden dann z.B. breiter abgebildet als tiefere oder umgekehrt.
Laufzeitstereo verhält sich anders. Zwar werden Schallquellen dann ggf. verfärbt, wenn sie nicht in der Mitte sitzen, dafür ist das Stereobild aber einheitlich.
Anders formuliert: Mikros mit Off-Axis-Färbung für Spots/Solo, Mikros ohne Off-Axis-Färbung für Stereosysteme.

 

[Rajmund]

Bei MS kommt noch hinzu, dass der Frequenzgang beider Mikros flach sein muss. Hat das M-Mikro irgendwo eine Betonung drin, wird im Stereobild diese Frequenz entsprechend schmaler abgebildet.

Ich müßte das SM57 mal in meine Online-Stereo-Rechner einpflegen, um das mal genauer zu untersuchen.

 

[RK79]

Ich würde das SM7B immer wieder kaufen. Ein klasse Mikrofon, wenn der Preamp passt (ich benutze einen Great River)!!