Neuer Mastering EQ am Horizont

[karumba]

meine ohren sind heute schon etwas ermüdet, aber ich hänge mich mal aus dem fenster & tippe das B die hardware ist. der unterschied ist aber in diesem fall nicht sehr groß.

 

[RefinedRough]

der unterschied ist aber in diesem fall nicht sehr groß.

Ja das ist so.. habe selber Mühe im Blindtest. Focussiert man sich auf zwei, drei Details, dann kann man aber einen dezenten Unterschied bemerken. Ich achte zb. auf die Snare bzw Attackverhalten allgemein und die Räumlichkeit.

Habe für mich selber schon einige Vergleichtests mit den beiden angestellt, mit auch mehr GR, dabei muss ich sagen, rein vom Regelverhalten und allgemeinen Charakter ist der Varicomp verdammt nah an der Hardware. Das kleine bisschen mehr 3D und etwas definiertere Transienten hat der Manley dann aber doch immer irgendwie gehabt.

 

[karumba]

Habe für mich selber schon einige Vergleichtests mit den beiden angestellt, mit auch mehr GR, dabei muss ich sagen, rein vom Regelverhalten und allgemeinen Charakter ist der Varicomp verdammt nah an der Hardware. Das kleine bisschen mehr 3D und etwas definiertere Transienten hat der Manley dann aber doch immer irgendwie gehabt.

das ist auch meine erfahrung. dreht man den input aber weiter auf, macht die hardware mehr sound.
wobei ich außerdem die mastering-version vom manley habe & der noch ein paar dinge mehr kann als der normale (nach dem softube offenbar modelliert hat). die attack kann länger & release kürzer. das macht insbesondere im limit-mode sehr viel spass. ich habe noch den t-bar mod hier rumliegen, traue mich aber garnicht den einzubauen, da ich ihn so mag wie er ist & nichts ändern will.

 

[RefinedRough]

Hab noch was mit mehr GR in den Post editiert.

 

[Nachtschicht]

ich finde hardware compressoren spielen ihre stärke so richtig aus, wenn richtig ordentlich gesuppt wird. also gerade effektkompression zwischen 3 und 6db pegelreduktion, da geht das gerne nochmal richtig weit auseinander. da hat hardware dann oft ne konsistenz und nen groove, der bei der software sprichwörtlich nur oberflächlich vorhanden ist.

unabhängig davon muss ich aber sagen: also z.b. das bereits angesprochene beispiel, mal kurz nen massive passive als channel eq hier und da reinpacken zu können, da fallen die unterschiede für mich nicht mehr so ins gewicht. da sind diese magie- und mojo-überlegungen ja bisweilen überhaupt nicht gefragt (wenn das signal bereits den sex hat, den es haben soll) und man will einfach mal bisschen mehr höhen oder bisschen mehr biss in den mitten. und da tut eine gute emulation die einem eine sehr vergleichbare smoothness liefert und nur anders als die hardware keine spezial-sossen-magie beigibt genau den dienst, den man will, da bin ich dann durchaus mal an dem punkt wo ich dankbar bin, dass die einzige änderung wirklich nur das bisschen mehr höhen ist, ohne dass ansonsten das signal jetzt irgendwie "veredelt" (also verändert) wird. anders gesagt: in manchen anwendungen, speziell wenn man eigentlich total happy mit dem signal ist und man es nur im mixkontext minimal anders platzieren will, ist das plugin durchaus sogar mal erste wahl - gerade wegen der "eindimensionalität". weils halt mein signal in ruhe lässt und nur bisschen "sssssch" beigibt. das, plus die ultraniedrige hemmschwelle beim einsetzen eines plugins vs patchen der sparsam vorhandenen hardware, ist für mein gefühl in dem fall ein absolutes pro-plugin-argument, und da teile ich auch überhaupt nicht die ansicht, dass man da seit jahren einem hype ohne inhalt hinterherläuft. ich komm mit den modernen guten digital-eqs extrem schnell dahin wo ich will und vermisse diese grundlegenden unzulänglichkeiten früher digital-eqs überhaupt nicht. ich finde da hat sich SEHR viel getan. wenn man da nebeneinander ein paar gelungene pseudo-analogiker und gleichzeitig nen "digital-und-stolz-drauf" fabfilter, der stattdessen auf funktionalität und interessante neue bedienansätze geht, hat - ist doch wunderbar.

und wenns mal wirklich nicht sein soll, dann printet man halt mal bisschen hardware. also ist schon schön wenn da bisschen was vorhanden ist. aber selbst wenn ich könnte würde ich heutzutage gar nicht mehr alles nochmal durch die hardware schicken *wollen*. ich nehm den kram ja schliesslich meist schon so auf wie ichs haben will. da wär mir quasi der gefühlte signalweg dann auch irgendwann zu lang, wenn da absolut jeder pups nochmal und nochmal durch hardware läuft. lieber beim recorden bisschen mutiger analoges processing gleich mitprinten, und danach nur noch wos tatsächlich nötig ist. reicht ja, dass beim mastern dann nochmal ne wandlung dazukommt. wir sind doch hier nicht beim 10-generationen-wandlertest

 

[Kollege]

Hört auch die ganzen Platten aus den frühen 90ern an. Nirvana Smells like teen Spirit. Mann ist das ein geiler Sound. Da ist Dynamik bis auf -12db runter und es hat trotzdem Druck ohne Ende. Heutige Platten klingen vergleichsweise harsch und digital. Ja, sie sind laut... aber sie klingen nicht mehr schön. Plattgebügelt.

Ich will das garnicht zerreden. Hardware macht schon was anderes mit dem Sound, aber was du ansprichst oben hat mmn eher was mit Musikern und der Art zu Mischen zu tun. Und wenn heute etwas 'harsch und glattgebügelt' klingt, dann viel mehr, weil das die Macher sich auch so gedacht haben. Gibt auch heute noch Leute, die digital oldschool mischen...

 

[schnuffke]

Und wenn heute etwas 'harsch und glattgebügelt' klingt, dann viel mehr, weil das die Macher sich auch so gedacht haben.

Das sehe ich auch so.

Da gibt es ein paar schöne Sachen: Neve Preamp, EQ 73, API-Zeug, 1176 Comp usw. Das wurde eben auch damals ja alles benutzt und könnte mich insofern weiterbringen. Sofern ihr glaubt, dass es das nicht tut - gerne her mit anderem Rat

Mach doch was Du willst. Ich persönlich würde es mir immer dreimal überlegen, ob ich was neues brauche und ich auch noch eine Menge Geld investiere.

Diese Kaufrausch-Geschichten sind halt oft nur eine Flucht nach vorn´. "Mit dem nächsten Tool/Plugin wird alles besser" - ist ein Denken, welches häufig anzutreffen ist. Wenn es aber keine Kleinigkeiten sind, sondern man grundsätzlich schlechtes Zeug produziert, helfen Neukäufe auch nicht weiter. Meine Meinung. Ich will dir nichts unterstellen.

Ich kenne auch Leute, denen der Kauf von Hardware auch nichts gebracht hat. Manche sind einfach nur selbstsicherer geworden und tragen die Nase weiter oben.

Vielleicht haben die beiden auch einfach lange geübt/`rumprobiert - mit dem was sie zur Verfügung haben/hatten

Immer noch mein bester Tip. Üben, üben, üben. Arbeit investieren und sich nicht versuchen "freizukaufen".

Ja... er hat halt viel Hardware, einige Synths und paart das mit Ableton... Klar wird da viel rumprobiert

Das wird er nicht alles vom ersten Tag an gehabt haben.

#ihrhabtallekeineAhnung

Alter Muffel-Hannes.

Ich habe wirklich keine Ahnung. Die brauche ich auch nicht. Warum soll ich auch Ahnung von Tools haben, welche ich mir eh nicht leisten kann?
Das würde mich nur behindern - also mir Gedanken über Sachen machen, die ich gar nicht zur Verfügung habe.

Grüße

EDIT:
P.S.
@ Hard- vs. Software, füher war alles besser und ähnliche Kracher-Dikussionen

Alt, neu, Hard, Soft, laut, leise usw.: Für mich gibt es gut, schlecht ( oder was dazwischen ) oder "kann ich gebrauchen", "kann ich nicht gebrauchen". Alles andere ist Schnuppe Puppe.

 

[Akai31]

EDIT:

Noch einen anderen Ausschnitt mit 1dB GR: A & B sind gleich zugeteilt wie oben.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/Test_VariMUvsNIvaricomp_1dB-GR_Ohne.wav

https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/Test_VariMUvsNIvaricomp_1dB-GR_A.wav

https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/Test_VariMUvsNIvaricomp_1dB-GR_B.wav

schwieriges material für sowas. ist ja schon extrem obertongesättigt und transientenarm (noise-attitude), da holt man sich die Unterschiede natürlich tatsächlich fast nur aus dem Regelverhalten.
aber ich sach spontan auch mal B (bei den neuen files) ist die HW,...
Aber von der Warte ausgesehen, wären mir die Unterschiede wohl auch nicht so wichtig. vor allem, wenn es sich nur um ein einzelnes Gerät im Chain dreht.

Hier mal noch der ruepel mit 1dB:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/13138516/Musik/RR 1dB-GR.wav

 

[synthpark]

ich finde hardware compressoren spielen ihre stärke so richtig aus, wenn richtig ordentlich gesuppt wird. also gerade effektkompression zwischen 3 und 6db pegelreduktion, da geht das gerne nochmal richtig weit auseinander. da hat hardware dann oft ne konsistenz und nen groove, der bei der software sprichwörtlich nur oberflächlich vorhanden ist.

das ist der widersprüchliche Punkt für mich der SW/HW Debatte.

Gab genug Statements von guten Mischern, auch hier im Forum, die den Mix mehr oder weniger rein digital fahren, aber im Mastering im "Kissing the needle"-Mode noch was Analoges reinfahren. Ich finde auch, daß sich erst bei hohen GRs die Analogseite richtig positiv bemerkbar macht. Außer man macht vielleicht harte Parallelkompression im Mastering. Begründet wird das mit einer tollen Textur. Aber ich finde meine Analogkomps dafür allesamt zu clean. Ok, vielleicht, wenn man mehrere Gerätschaften kombiniert, merkt man etwas mehr.

 

[heimlichstillleise]

EDIT:

Noch einen anderen Ausschnitt mit 1dB GR: A & B sind gleich zugeteilt wie oben.

https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/Test_VariMUvsNIvaricomp_1dB-GR_Ohne.wav

https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/Test_VariMUvsNIvaricomp_1dB-GR_A.wav

https://dl.dropboxusercontent.com/u/103975135/Test_VariMUvsNIvaricomp_1dB-GR_B.wav

schwieriges material für sowas. ist ja schon extrem obertongesättigt und transientenarm (noise-attitude), da holt man sich die Unterschiede natürlich tatsächlich fast nur aus dem Regelverhalten.
aber ich sach spontan auch mal B (bei den neuen files) ist die HW,...
Aber von der Warte ausgesehen, wären mir die Unterschiede wohl auch nicht so wichtig. vor allem, wenn es sich nur um ein einzelnes Gerät im Chain dreht.

Hier mal noch der ruepel mit 1dB:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/13138516/Musik/RR 1dB-GR.wav

Man man der macht aber ganz schön Wind der RR.

Also ich würde HW vs. SW auch nicht stoisch angehen, was gut ist ist halt gut.

Ich würde auf jeden Fall ganz klar B bevorzugen. Das ist im Bassbereich und den Tiefmitten schon deutlich anders und gefällt mir in diesem Fall um einiges besser. Sollte das tatsächlich nicht die HW sein, tja dann brauch mal die auf jeden Fall nicht. A gewinnt gegenüber dem Originalmaterial durch die Verdichtung eigentlich nichts. Da würde ich es dann lieber ganz lassen.

m.M.

Die Frage ist allerdings ob das überhaupt Material für nen VariMu wäre.

anbei mal 1 dB GR mit Neumann U473A

https://dl.dropboxusercontent.com/u/27471530/Testmixe/Test_U473A.wav

 

[RefinedRough]

Die Frage ist allerdings ob das überhaupt Material für nen VariMu wäre.

Eigentlich nicht.. war nur grad an dem Ding am basteln neben dem Thema hier lesen. Benutze den VariMu eh ziemlich selten, wenn dann mehr auf Vocalbus, oder allgemein organischeren Songs mit AGit oder so.

Wobei er für Elektro scheinbar noch ziemlich beliebt sein soll.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Hatte die Tage mal einen Vergleich per youtube gesehen: Echter TubeTech vs. Software. In den höheren Tönen und teils auf Einzelsignalen gleich - aber dann ein gigantischer Unterschied auf der Bassgitarre. Da gewann ganz klar die Hardware!

/edit: Das hier war es: -BEu0Q

 

[Akai31]

Der RR kann richtig knallen, benutzen tu ich den so allerdings i der Praxis fast nie.

Die Frage ist allerdings ob das überhaupt Material für nen VariMu wäre.

würde ich genauso sehen. Ein bisschen Röhrenschmauch geht hier eh unter und es gibt sicher Comps die flexibler und hier auch passender sind. Evt. auch einfach nen SSL...?

Und hatte hier übrigens versehentlich L/R getauscht in der Kette; selbst das hört man ja nicht gleich raus...

Und weil wir gerade so lustige Ratespielchen veranstalten, hätte ich auch noch zwei:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/13138516/Musik/A.wav
https://dl.dropboxusercontent.com/u/13138516/Musik/B.wav

Würde mich über Meinungen freuen. Achtung 96k, hatte kein Bock auf SC.

 

[heimlichstillleise]

Die Frage ist allerdings ob das überhaupt Material für nen VariMu wäre.

Eigentlich nicht.. war nur grad an dem Ding am basteln neben dem Thema hier lesen. Benutze den VariMu eh ziemlich selten, wenn dann mehr auf Vocalbus, oder allgemein organischeren Songs mit AGit oder so.

Wobei er für Elektro scheinbar noch ziemlich beliebt sein soll.

Sollte auch keine Kritik sein. Ist jetzt eigentlich B die Hardware?

 

[synthpark]

[ref=[media=youtube]yOAFE[/media]-BEu0Q

im Bassbeispiel ist die HW tighter/runder und etwas schlanker. Bei dem Drums fand ich das allerdings nicht so offensichtlich.

 

[karumba]

Die Frage ist allerdings ob das überhaupt Material für nen VariMu wäre.

Eigentlich nicht.. war nur grad an dem Ding am basteln neben dem Thema hier lesen. Benutze den VariMu eh ziemlich selten, wenn dann mehr auf Vocalbus, oder allgemein organischeren Songs mit AGit oder so.

Wobei er für Elektro scheinbar noch ziemlich beliebt sein soll.

am besten mit hochpass im sidechain. für dein material wäre ich aber glaube eher beim airfield (straff aber organisch, dunkles, gewachstes tropenholz) und/oder cranesong (lack mit samteffekt) gelandet. der manley ist wie ein cookies häagen dazs. mit einer zusätzlichen portion caramel drüber. man muss schon auf diese weise verdichten wollen. der manley ist auch auf dem vocalbus sehr gut.

zum thema analog/digital: es gibt auch vereinzelt masters wo ITB am besten passt. der vergleich von einem gerät ist was anderes als ein chain den man für jeden mix so biegt, bis der anzug passt. in den fällen ist es immer wieder überraschend & ich frage mich dann oft ob das mit rechten dingen zugeht. man kann das etwas vergleichen mit dem thema wandlung. vergleicht man nur eine, ist der unterschied noch recht klein. vergleicht man das gleiche signal 10mal gewandelt, erschrickt man.

 

[heimlichstillleise]

Der RR kann richtig knallen, benutzen tu ich den so allerdings i der Praxis fast nie.

Die Frage ist allerdings ob das überhaupt Material für nen VariMu wäre.

würde ich genauso sehen. Ein bisschen Röhrenschmauch geht hier eh unter und es gibt sicher Comps die flexibler und hier auch passender sind. Evt. auch einfach nen SSL...?

Und hatte hier übrigens versehentlich L/R getauscht in der Kette; selbst das hört man ja nicht gleich raus...

Und weil wir gerade so lustige Ratespielchen veranstalten, hätte ich auch noch zwei:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/13138516/Musik/A.wav
https://dl.dropboxusercontent.com/u/13138516/Musik/B.wav

Würde mich über Meinungen freuen. Achtung 96k, hatte kein Bock auf SC.

Ich würde da total mit B gehen. Das hat irgendwie mehr Tiefe und Mitteilbarkeit. Das Piano bekommt eine schöne Größe und alles andere so eine schöne Entspanntheit. Ob das die HW ist? Keine Ahnung, aber für mich auf jeden Fall die schönere Version.

Insgesamt eine schöne Produktion übrigens.

 

[synthpark]

... das gabs mal in den Cambridge Files zu mischen. B klingt besser (Piano, Glue).

 

[Akai31]

der vergleich von einem gerät ist was anderes als ein chain den man für jeden mix so biegt, bis der anzug passt. in den fällen ist es immer wieder überraschend & ich frage mich dann oft ob das mit rechten dingen zugeht.

genauso so!

 

[Nachtschicht]

ich finde hardware compressoren spielen ihre stärke so richtig aus, wenn richtig ordentlich gesuppt wird. also gerade effektkompression zwischen 3 und 6db pegelreduktion, da geht das gerne nochmal richtig weit auseinander. da hat hardware dann oft ne konsistenz und nen groove, der bei der software sprichwörtlich nur oberflächlich vorhanden ist.

das ist der widersprüchliche Punkt für mich der SW/HW Debatte.

Gab genug Statements von guten Mischern, auch hier im Forum, die den Mix mehr oder weniger rein digital fahren, aber im Mastering im "Kissing the needle"-Mode noch was Analoges reinfahren. Ich finde auch, daß sich erst bei hohen GRs die Analogseite richtig positiv bemerkbar macht. Außer man macht vielleicht harte Parallelkompression im Mastering. Begründet wird das mit einer tollen Textur. Aber ich finde meine Analogkomps dafür allesamt zu clean. Ok, vielleicht, wenn man mehrere Gerätschaften kombiniert, merkt man etwas mehr.

gute beobachtung und volle zustimmung...