musotalk: Mastering Teil 3 - die schlimmsten Fehler

[synthpark]

toller fehler ist, wenn man mechanisch einen hp setzt, obwohl der Song keinen braucht, und verliert dann Energie ...

Es gibt keinen HP welcher der Song nicht braucht (.) punkt

wenn der Mischer sich schon HP mäßig ausgetobt hat, dann braucht die Summe keinen mehr, muss man prüfen. Das ist wie ein überflüssiger Waschgang, man verliert unnötig Farben.

 

[TonyPizza]

die Betonung liegt auf muss

imho

 

[LordOfMixing]

die Betonung liegt auf muss

imho

Also ich habe mir schon mal Spuren von Metallica, Motörhead, Queen anschauen dürfen und da wurde nicht auf jeder Spur ein Lowcut bzw. Highpass gesetzt, vielmehr haben die mit einem Shelf alles abgesenkt.

In einem Video von mir habe ich ja z.B. von Unforgiven (Metallica) die Overheads gezeigt und da war eindeutig ein Shelf am werkeln.

Auch habe ich mir viele Songs auf dem Analyzer angeschaut und da wurde wohl auch beim Mastering nicht immer ein Lowcut gesetzt.

 

[TonyPizza]

Ein 30Hz LowCut ist auf dem Analyzer nicht zu erkennen, wohl aber zu fühlen in gewissen Situationen. Wie immer gilt, es kommt aufs Material an.

Kennt ihr das Phänomen nicht, dass sich die Kick manchmal anders verhält wenn ein Filter gesetzt wird? Das gleiche gilt z.B. auch für die Snare... wenn diese ihren Peakbei 200Hz hat, kann ein sinnig gesetzter Filter noch mal ein wenig Druck bringen... Es sind kleine schritte, die aber in Summe deutlich hörbar werden

 

[stoman]

Ich kann den Zwang, aus Prinzip auf jeder Spur einen Low-Cut zu setzen, beim besten Willen nicht nachvollziehen. Ob das nötig ist, hängt doch sehr von der Aufnahme ab, und in manchen Fällen ist ein Kuhschwanzfilter eben die bessere Wahl, weil dann noch mehr von der Natürlichkeit der Originalaufnahme bewahrt bleibt.

Für mein Gefühl funktioniert es manchmal besser, den Low-Cut hier und da im Mix bewusst zu meiden und somit ein kohärenteres Gesamtbild zu schaffen.

Generell sollte man keine "Regel" stumpf anwenden, ohne sie immer wieder aufs Neue zu hinterfragen.

Es gibt z.B. auch namhafte Mix-Größen, die grundsätzlich keinen Hall verwenden (Tchad Blake z.B.). Trotzdem klingen die Mischungen nicht eindimensional. Viele Wege führen nach Rom.

 

[Realist]

Ich denke mal, dass mit diesem "zwanghaften" HP setzen ist ein Phänomen der Neuzeit bzw. um "Lautheit" erreichen zu wollen.
Hab das lange Zeit auch gemacht und habe mich gewundert warum meine Mixe dann immer so "klinisch" klangen.Gut die heutigen Produktionen sollen ja auch klar und transparent klingen, aber mittlerweile finde ich das Klangbild ein bischen nervig.
Ich schätze, selbst früher wo man wegen Vinyl noch im Bassbereich aufpassen musste, hat man das nicht so exzessiv betrieben.

 

[Moiterei]

Generell sollte man keine "Regel" stumpf anwenden, ohne sie immer wieder aufs Neue zu hinterfragen.
Viele Wege führen nach Rom.

Das stimmt.

 

[Engineer4U]

Ich hab jetzt nicht alles hier gelesen, aber um mal kurz auf das eigentliche Thema "Fehler im Mastering" zu kommen:

Für mich gibt es (grob runtergebrochen) 2 ganz entscheidende Fehler:

1. Man hat einen guten Mix vorliegen, der ungemastert schon geil klingt.
Der Fehler hier wäre ihn durch übertriebenes Processing "kaputt" zu mastern.
Man haut also einfach mal alles drauf was da ist (EQ , Kompression, Breitmacher, Sättigung, Multiband Kompression, Clipping, Limiting ,whatever.)
Weil man will seine schönen Geräte und Plug Ins ja auch alle nutzen.

NEIN!

Man sollte das nutzen, was der Mix braucht, und nicht das, was man alles zur Verfügung hat.
Es braucht manchmal etwas Zeit herauszufinden, was der Mix NICHT braucht. Also mal zu probieren was ein Multibandkompresor macht, oder Bandsättigung, oder ein EQ in bestimmten Bereichen, das ist nicht verkehrt.
Man sollte nur nicht auf Teufel komm raus pauschal alles draufklatschen weil manns kann.

2. Man hat einen eher durchschnittlichen-schlechten Mix (ausm Wohnzimmerstudio, von unerfahrenen Leuten gemischt, Low-Budget, eben einfach nicht geil), der sich auch nicht mehr ändern lässt.
Hier wäre der Fehler (wenn man den Job überhaupt annimmt) mit seinen Tools ZU vorsichtig zu sein.
Also dann nach Lehrbuch 1,5 db Höhen-Shelving, "Kissing the needle Kompression", 1-2 db Limiting und fertig.

NEIN!

Hier muss man dann alle Register ziehen, alle Tricks auspacken. Einfach alles machen was möglich ist. Und das kann ne Menge sein.

Also immer nachhaken, ob der Mix so gemeint ist, oder so "passiert" ist, bzw. wie er gemeint sein soll.

 

[heimlichstillleise]

 

[AndyGallas]

die Betonung liegt auf muss

imho

Also ich habe mir schon mal Spuren von Metallica, Motörhead, Queen anschauen dürfen und da wurde nicht auf jeder Spur ein Lowcut bzw. Highpass gesetzt, vielmehr haben die mit einem Shelf alles abgesenkt.

In einem Video von mir habe ich ja z.B. von Unforgiven (Metallica) die Overheads gezeigt und da war eindeutig ein Shelf am werkeln.

Auch habe ich mir viele Songs auf dem Analyzer angeschaut und da wurde wohl auch beim Mastering nicht immer ein Lowcut gesetzt.

Ja, Shelfs sind manchmal viel musikalischer. Ich habe gestern mal Waves TG12345 plugin getestet, also nur damit gearbeitet. Da gibt es keinen Hochpassfilter beim Plugin also senkte ich halt einfach mit einem Shelf ab – und siehe da, ich war recht überrascht wie gut das funktioniert.