Musik und Politik

Also das wundert mich jetzt ein bißchen, sonst setzt Ihr Euch doch hier immer so kritisch mit der Musikindustrie und ihren Organen auseinander, und wenn dann irgendein Skandal aufgetaucht, dann wird der einfach blind geschluckt. Pete Townsend wurde als Kind angeblich selbst sexuell missbraucht, weshalb er sich mit dem Thema Kindesmißbrauch auch im Zuge seiner Biographie auseinandergesetzt hat. Die Polizei hatte seinen Computer vorrübergehend beschlagnahmt aber es wurde keine Anzeige gemacht.
Ich würde erstmal nicht unbedingt glauben, was über die Musiker die ich höre so in diversen Zeitschriften steht. Außerdem gibt es da genug Leute, die nur das sagen, was der Manager ihnen erlaubt, und dann gibt's eine Menge die gar nciht nachdenken oder einfach irgendeinen Scheiß, der ihnen gerade einfällt erzählen.
 
@tacheles,

na, den Abend beim Bier mit Kinski möchte ich jedenfalls auf gar keinen Fall miterleben ( noch nicht), denn der fände nämlich im großen Himmelsbierzelt statt.

:-D

Kinski ist schon einige Jahre tot.
 
Also ich finde das viele Bands "politische Meinung" nur kundtun um damit die ganze Werbemaschinerie anzukurbeln. Sicher oft genau zielgerichtet, da man damit ja ungemein Sympathie wecken kann. Seit dem Irakkrieg gibt es viele Bands die in Europa gegen Bush wettern und in Amerika für ihn.

Oft ist es auch einfach so, dass bestimmte politische Meinungen "chic" sind, so wie zum Beispiel vor ein paar Jahren die Sache mit dem "gegen Rechts".

Jede dumme Band hat da mitgemacht, weil damit zeigt man ja dass man kultiviert und gesellschaftsfähig ist ... und damit sind wir auch gleich am Punkt. Viele Bands setzen keine Trends mehr sondern laufen ihnen nur nach oder verstärken sie ... find ich wirklich arm :-(
 
Hi,

@Tacheles: Haste recht; interessant wäre das. Und ein Abend ist kein Abend :-D

@steelyard: Naja, dann nehmen wir halt Oswald Henke von Goethes Erben; der ist auch nicht einfach ;-).

@Milchshake: Ich glaube auch das solche Aktionen von Künstlern dazu dienen, den Marktwert zu steigern und den Kaufanreiz zu erhöhen. Oder warum fährt Herbie nicht mit seinem schicken Mercedes vor, wenn er ein Konzert gibt und lächelt breit in die Kamera; und warum trägt Marius nicht seine Designeranzüge auf der Bühne? Oder warum zeigt Janet Jackson ihr Brustpiercing öffentlich? Weil Sex in den USA schockierender und schmutziger ist, als tausende von Menschen zu erschiessen.

Gruß
dbowlen
 
Hi nochmal

Als bekennender Pete Townshend Fan muß ich da auch mal einschreiten. Ich denke, es besteht ein riesen Unterschied, ob in irgendeiner Yellow Press etwas über irgendwen berichtet wird, was vom Leser überhaupt nicht verifiziert werden kann. Dieselbe Sache mit diesen ganzen Scientology-Gelaber. In diesem Sinne: im Zweifel für den Angeklagten.

Wenn sich aber jemand auf einer Bühne vor's Publikum stellt und Unsinn erzählt (oder in Interviews Dünnsinn verbreitet oder eben zB offen für Scientology [oder jeden anderen religiösen Kram] Werbung macht), dann kann man schon sagen: ok Kumpel, von Dir keine CDs mehr.

Aber auf dieses Konjunktiv-Geplärre, das einen ja geradezu tagtäglich überhäuft (auch aus ehemals seriösen Medien), sollte man eigentlich nicht hören.

Gruß
Mike
 
Okay, mein Senf noch dazu:
Vor 30/40 jahren hat sich ausser der Highsociety und den Konservativen in den USA niemand darüber aufgeregt, wenn z.B. Joan Baez und Bob Dylan Antikriegslieder sangen und ordentliche Demonstrationen auf die Beine stellen konnten. `ne ganze Generation zehrt heute noch von dem Woodstock-Geist.
Sind wir denn heute die Spiesser, die alle Anders-Denkenden jetzt genauso als halb Aussätzige abtun?

By the way: An Scientology hatte ich auch gleich denken müssen.
Hatte mal ´nen Kollegen der Hubbard-Anhänger war. Und trotz allem ist er ein patenter Mensch gewesen. Wir hatten im Vorfeld klargemacht, dass er mich nie versuchen soll zu werben. Daran hat er sich gehalten und es hat funktioniert!

Werde mir jedoch nach wie vor B.B.King-Scheiben anhören, genauso wie ich mir Clapton demnächst sogar wieder live antue. Werde auch Tom Cruise bestimmt noch im Kino sehen, ebenso wie Travolta.
Ich werde keinen Menschen wegen seiner Religion, politischen Gesinnung, Hautfarbe verachten oder meiden.
Werde nur diejenigen versuchen zu meiden, die sich nicht an grundsätzliche Regeln und Gesetze halten können, oder jeglichen Ansatz von Toleranz, Moral und Respekt vermissen lassen.
That´s all, folks
Gruß
Tom
 
Sers Leutz,

das Problem ist doch zu sagen...was ist richtig...was ist falsch ???

Auch wenn viele Leute Schauspieler, Musiker usw. gerne als Vorbild sehen sind sie ganz normale Menschen. Und als solche haben sie nunmal das Recht ihre Politische, Religiöse oder sonstige Weltanschauung auszuleben solange sie damit nicht gegen Gesetzte verstossen - wie jeder andere Mensch auch.

Aber: was wenn diese Leute ihren Bekanntheitsgrad benutzen um andere zu "missionieren" ??? Schwere Frage...ist dann anscheinend immer eine Frage welche öffentlich Meinung gerade "chic" ist.

Aber zurück zur Frage:

Ich werde mir keine Schwarzenegger Filme mehr "antun" seit ich gehört habe das er sein erstes Todesurteil als Senator unterschrieben hat.

cu, shimi
 
Aus der Musik kenne ich leider kein Beispiel, das mich interessieren könnte. Im Filmbereich allerdings schon: seit "The Passion of Christ" boykottiere ich Sektierer und Superbratpfanne Mel Gibson.



Wieso ist denn Gibson ein Sektierer, wenn er einen Film über die Passion Jesu dreht?

Mit solchen Äußerungen wäre ich da etwas vorsichtiger.

Gruß

Ti-Groove
 
Heya

OT zwar, aber trotzdem:

Das Problem bei "The passion of the Christ" ist ja nicht, dass es ein Film über die Passion Jesu ist, das Problem ist, dass es einfach schlicht historisch nicht stimmt, wie Gibson die ganze Situation darstellt und dass er alle Informationen aus den Evangelien bezogen hat, welche bekanntlicherweise unter der römischen Besatzungsmacht viele Jahrzehnte später geschrieben wurden und dementsprechend judenfeindlich bzw. romfreundlich sind. Gibson gibt aber dem jüdischen Pöbel die Schuld an Jesu Tod und nicht dem römischen Pontius Pilatus, welcher doch sehr gut wegkommt. Das ist (trotz der Sensibilität aller Juden gegenüber Kritik an ihnen) antisemitisch und schürt alten Hass.

Ausserdem ist die Position des Herrn Gibson in Holocaustfragen (sein Vater ja einer von diesen unsäglichen Holocaustleugnern) nicht gerade sehr klar.

Gruss

Mad
 
@steelyard: Wie, der Kinski ist tot? Ach komm, der sieht doch nur so aus! Da fällt mir noch ein Witz zu ein - "Du, ich glaube meine Frau ist tot." "Wie kommst Du denn darauf?" "Naja, im Schlafzimmer ist sie wie immer, aber die Küche ist nicht geputzt." Komisch, meine Returntaste geht nicht. Gruß, Tacheles.
 

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