Motif, Doepfer oder NI S88 beste Klaviatur ??

[_11VV_]

Die NI Kontrol S88 würde halt perfekt mit meiner Komplete Ultimate zsm passen. Aber üebr die Hardware bin ich irgendwie rein subjektiv geteilter Meinung ob ich die gut oder schlecht finde :-/

Warum bist du da geteilter Meinung?!

 

[Nachtschicht]

für jemand der lernt empfiehlt sich immer noch am allermeisten ein richtiges klavier. da kommt einfach kein masterkeyboard dran ran, speziell an die haptik und das direkte gefühl nicht.

kriegt man heutzutage für appel und ei auf ebay nachgeschmissen.

Kann ich nicht so empfehlen:
1. Platzproblem
2. Muss gestimmt werden
3. Kann nicht leise mit dem Kopfhörer geübt werden.

Meine Frau ist vor 2 Jahren intensiv mit Klavier angefangen.
Da habe ich ein Studiologic VMK 188+ gekauft und als Pianoemu läuft das NI The Gentlemen.
Ich finde die Fatar Tastatur sehr gut, soll ja auch im NI KK S88 drin sein.

Meine Eltern haben ein altes Klavier auf dem ich spiele, wenn ich zu Besuch bin.
Das klavier verstimmt sich bei verschiedenen Temperaturen.
Ich erinnere mich an einen Wintertag, bei dem ich in das unbeheizte Zimmer bei ca 15-16 Grad kam und das Klavier übelst verstimmt war.
Nach einer Stunde mit Heizung an und ca 22Grad stimmte es dann wieder ....

klar braucht ein klavier platz, und klar verstimmt sich so ein ding manchmal. wobei das bei nem guten klavier jetzt nicht sooo das problem ist, und solche bekommt man bei ebay teils schon für 200 euro, also selbst inkl. transport deutlich billiger als manche der hier diskutierten varianten.

für "leise üben" als option empfiehlt sich ein klavier mit diesem klassischen filz-aufsatz hack, also die teile wo per hebel oder mittlerem fusspedal so ne filzleiste auf die saiten gelegt wird. flüsterleise...und klingt obendrein grossartig kuschelig

spielgefühl, phrasierung, soul...lernt man halt auf nem digitalteil nicht wirklich. das ist einer der wenigen punkte wo ich wirklich uneingeschränkt analog-snob (naja, eher "mechanik-snob") bin. zum klavierlernen von grund auf ist das echt keine banalität, meiner ansicht nach. konnte das auch bei meinen kids sehen, schon als sie noch ganz klein waren - das digitalklavier dass zuhause ne weile rumstand, zweimal gedrückt, dann in ruhe gelassen. als dann ein echtes klavier dastand...drauf rumgehauen wie wild son mechanisches teil hat einfach ne ganz andere magie und motiviert viel mehr.

aber klar - jeder setzt seine prioritäten so wie ers für richtig hält und nicht jeder hat den platz.

 

[fas1piano]

sehe das eigentlich wie nachtschicht, mit zwei, drei einschränkungen aus sicht eines begeisterten amateur-pianisten:

- für "wirklich klavierspielen" jenseits der allbekannten chilli-gonzalez-verschnitte (sowie popballaden rock-klavier & co.) - also letztlich für alles von bach über mozart bis bill evans und robert glasper, empfehle ich etwa 2-4T euro für ein gebrauchtklavier auszugeben. neu ab 5000 (yamaha B3).

ich habe mir den gebrauchtmarkt mal sehr gut angeschaut. die x00-euro-gurken von ebay haben vielleicht irgendwie lustigen charme aber sind normal keine instrumente, auf denen man klassische spieltechnik entwickelt. ausnahmen und glücksfälle mag es wie immer geben. ich habe auf einem suboptimalen klavier (obwohl damals neu und teuer) gelernt und es war definitiv ein nachteil, weil ich bestimmte dinge aus den stunden gar nicht richtig umsetzen konnte.

- als student hat mir ein kawai-digital-ding die übe-zeiten gerettet - ohne hätte ich nicht mehr geübt. seit ich digital rausgeworfen habe und "nur" noch meinen flügel übe ich jetzt noch weniger als vorher, mag aber auch an sonstigen einflüssen liegen. jedenfalls, die halbe stunde nachts "hochgehen und tunes spielen" ist jetzt auch weggefallen. wollte das eigentlich auf meinen synths machen, die ich noch hab, ist mir aber zu kopfig und dann lass ich es leider ganz.

- die filzdämpfungs-geschichte hatte ich früher bei meinem klavier. ist mist. anschlagstechnik, dynamik ist damit nicht möglich, da lieber digital.

 

[TheNoob]

Ich hab das Studiologic SL-990 PRO und bin davon begeistert. Hat zwar kein USB und kein Schnick-Schnack, aber die Tastatur finde ich extrem geil. Wenn ich du wäre, wäre ich gern ich, nee, dann würde ich im Laden die Teile erst mal testen. Ich wollte damals max. 1000 Euro ausgeben und bin bei 400 hängen geblieben. Nur gab es damals noch nicht die NI Teile. Das 88er von denen würde mich schon auch reizen.

 

[Beatback]

Ich empfinde das VMK als sehr homogen.
D.h. die Tastatur bildet den Velocitybereich sehr gut ab.
Das was ich daran geübt habe, kann ich dann an einem Klavier gut umsetzen.
Meine Frau sieht das ähnlich.

Wenn wir einen gut beheizten Raum über hätten, würde ich ebenfalls ein gebrauchtes Klavier kaufen.
Wahrscheinlich erst wenn die Kinder aus dem Haus sind .

 

[Nachtschicht]

Ich muss hier hart widersprechen. Man kriegt fantastische Klaviere fuer ca.200 Euro auf ebay (meis Jugendstil) und mit Filz spielen ist immer noch 1000x mal besser als digital Pianos weil weiterhin das "mechanische" Erlebnis bleibt, was digitalpianos leider bis heute nur zu etwa 0% emuliert bekommen.

Ich sprech die kondom Analogie jetzt nicht aus, aber es gibt sie, und sie stimmt

 

[clemenserwe]

Man kriegt fantastische Klaviere fuer ca.200 Euro auf ebay

Kauft euch nie so ein Klavier, ohne sichergestellt zu haben, dass es vernünftig spielbar und vor allem stimmbar ist. Am besten besichtigt man so ein Teil mit einem Klavierstimmer.

Ansonsten investiert man sehr viel Geld in eine Restaurierung/Aufarbeitung.

 

[Nachtschicht]

versteht sich natürlich von selbst.

 

[fas1piano]

die 200-euro auf-ebay-klaviere waren nach meiner erfahrung in aller regel eben nicht mehr stimm- und/oder spielbar. aber jeder macht seine erfahrung und wie gesagt, glückstreffer gibt es. mir kamen aber so viele kisten mit verhärteten filzen, auf 435 hz gesunkener stimmung, grob verstimmten chören aufgrund stimmstockschwäche etc. unter, dass ich es bald gelassen habe. mein klavierbauer, ein fan der "alten" instrumente, hat mir auch bestätigt, dass es aus der jugendstilzeit kaum instrumente gibt, die ohne überarbeitung heute noch ausreichend für klassichen klavierunterricht funktionieren.

es gibt natürlich ganz tolle (!) instrumente aus den zwanzigern. wenn man noch mal den preis eines japanischen gebrauchtklaviers in die überholung investiert. dann kann das eine super-variante sein, wobei die richtig guten bechsteine & co. auch als rohling schon wieder ihren preis haben.

nimmt man den klavierbauer (idR besser als -stimmer) gleich mit, kostet es ca. einen halben bis ganzen hunni pro erfahrung.

bei der filzgeschichte bleibe ich dabei, es anders sehen zu wollen. weil ich es nämlich mehrere jahre gemacht habe. der normale anschlag ist dabei einfach weg, mechanik hin, kondom her, mit meinem kawai mp9500 (gab es zu meinen filz-zeiten noch nicht) konnte ich dagegen halbwegs üben.

ich kenne einen ganzen haufen klassischer pianisten und jazzer, die ein digitales zweitinstrument nutzen, so dass meine sicht wohl auch keine absurde mindermeinung ist. bleibt dir natürlich unbenommen, das anders zu sehen, @nachtschicht, ich kenne auch deine ausrichtung in richtung klassik/jazz & co. nicht. und pop ist wieder eine andere baustelle. das ist ausdrücklich NICHT wertend gemeint, sondern betrifft klassische spieltechnik vs. charme/geschmack/sound etc. klassik braucht einfach ein neutrales instrument, das die (gute oder schlechte) spieltechnik exakt umsetzt, pop eher einen coolen, eigenständigen sound.

 

[Nachtschicht]

die 200-euro auf-ebay-klaviere waren nach meiner erfahrung in aller regel eben nicht mehr stimm- und/oder spielbar. aber jeder macht seine erfahrung und wie gesagt, glückstreffer gibt es. mir kamen aber so viele kisten mit verhärteten filzen, auf 435 hz gesunkener stimmung, grob verstimmten chören aufgrund stimmstockschwäche etc. unter, dass ich es bald gelassen habe. mein klavierbauer, ein fan der "alten" instrumente, hat mir auch bestätigt, dass es aus der jugendstilzeit kaum instrumente gibt, die ohne überarbeitung heute noch ausreichend für klassichen klavierunterricht funktionieren.

es gibt natürlich ganz tolle (!) instrumente aus den zwanzigern. wenn man noch mal den preis eines japanischen gebrauchtklaviers in die überholung investiert. dann kann das eine super-variante sein, wobei die richtig guten bechsteine & co. auch als rohling schon wieder ihren preis haben.

nimmt man den klavierbauer (idR besser als -stimmer) gleich mit, kostet es ca. einen halben bis ganzen hunni pro erfahrung.

bei der filzgeschichte bleibe ich dabei, es anders sehen zu wollen. weil ich es nämlich mehrere jahre gemacht habe. der normale anschlag ist dabei einfach weg, mechanik hin, kondom her, mit meinem kawai mp9500 (gab es zu meinen filz-zeiten noch nicht) konnte ich dagegen halbwegs üben.

ich kenne einen ganzen haufen klassischer pianisten und jazzer, die ein digitales zweitinstrument nutzen, so dass meine sicht wohl auch keine absurde mindermeinung ist. bleibt dir natürlich unbenommen, das anders zu sehen, @nachtschicht, ich kenne auch deine ausrichtung in richtung klassik/jazz & co. nicht. und pop ist wieder eine andere baustelle. das ist ausdrücklich NICHT wertend gemeint, sondern betrifft klassische spieltechnik vs. charme/geschmack/sound etc. klassik braucht einfach ein neutrales instrument, das die (gute oder schlechte) spieltechnik exakt umsetzt, pop eher einen coolen, eigenständigen sound.

hm. kann dem echt überhaupt nicht zustimmen. weder die aufteilung in verschiedene stile (mit dem kleinen hauch snobismus drin, muss doch nicht sein), und erst recht nicht die bevorzugung eines digitalpianos über selbst einem renovierungsbedürftigen mechanischen klavier.

also, ich könnte jetzt gross ausbreiten dass ich das ganze aus der sicht eines (wenn auch sehr mittelmässigen) klassischen pianisten beschreibe, dass wahrhaftig emotionale phrasierung mit 99% aller digitalpianos schlicht nicht möglich ist, aber weisste...es geht doch gar nicht darum, woher das kommt, klassik, pop, jazz...whatever! ich finde: ein digitalpiano ist nett, um als *bereits gelernter pianist* sich fit zu halten. kannste super drauf üben, alles toll. aber das fundamentale entwickeln eines spielgefühls, einer emotionalität, eines gespürs für das potential des instruments an sich...vollkommen egal ob du jetzt ne chopin etüde oder let it be spielst...das lernt man einfach besser auf nem mechanischen instrument. du musst doch erstmal überhaupt ne beziehung zu dem teil aufbauen, und, sorry, digitalpianos sind tote fische. auf nem mechanischen klavier kannst du drei noten spielen und dich dann dran erfreuen, wie die interaktion der schwingungen nach der unendlichkeit des universums klingt auf nem digitalpiano spielst du besser mehr noten, damit du dich nicht langweilst, weil, emotional passiert da nix. so gesehen bin ich auch mal so unverschämt und behaupte, digitalpianos sind pädagogisch unklug, weil sie eine statistische tendenz zur muckertum-begünstigung haben und einem keinen einblick auf die essenz eines einzelnen, schönen tons gewähren. was auch anfänger schon was angeht, denn unterbewusst geht das schon bei den ersten tönen die man als kind spielt los.

und du kriegst für 200 euro auf ebay beileibe nicht nur schrott. ich gehe sogar noch weiter: in deutschland stehen derart viele klaviere in irgendwelchen haushalten, die nichts mehr damit anzufangen wissen...die teile findest du oft genug auch in der "zu verschenken" abteilung, manchmal absolut unfassbare schäppchen, weil die leute umziehen und die dinger einfach nur noch loswerden wollen. der einzige punkt ist da wirklich, ob man den platz hat. weil selbst ein relativ gerocktes klavier macht mehr spass als "kein klavier". ein klavier im haus stehen zu haben, fast egal was für eins, das ist doch einfach was. wenn man den platz hat, und auch nur im entferntesten mit musik zu tun hat...go for it! ja, die stimmung muss es halten können, der rest ist dann schon detailkram. auch auf nem klavier mit verhärteten filzen kann man noch spass haben. und so das ding nicht totaler restschrott ist, bringt dir das der freundliche osteuropäer vom nachbarort für 70 euro (für stimmen, intonieren, und dann nochmal nachstimmen) locker so auf vordermann, dass man als neuling da wunderbar drauf spielen kann. und als profi sich im zweifel auch an den eigenheiten und unzulänglichkeiten erfreuen kann.

beispielsweise das teil, dass ich zuhause für meine töchter gekauft habe: ja, das ist echt ein olles teil. aber weisste was, manchmal nehm ich mein laptop mit nach hause und nehm das ding anstelle des studioflügels auf, weil es 1. hinreichend die stimmung hält und 2. einen echt charaktervollen sound produziert. im studio steht ein gut gewarteter bechstein aus dem jahre 1904, wahrlich auch eine dame mit gesicht, aber das teil zuhause (kann mir nichtmal den namen merken), ist halt nochmal ne ecke kauziger, und ich meine damit gar nicht verstimmt oder honkytonk oder sonstwas, das ding ist schon anständig gestimmt und alles. aber es klingt halt wunderschön dunkel und hat so ne note im klang dass du ne nüchterne bach invention drauf spielen kannst und das klavier behauptet, das wäre ein stück von debussy

das ding ist einfach - wie jedes mechanische piano - ein stück weit "eine person". ein instrument halt. macken und eigenheiten herzlich willkommen! ich würde selbst meine 200 euro ebay kiste nicht gegen das dollste digitalpiano für drölftausend euro tauschen, und frei nach donald trump, ich hab sie wahrlich alle schon gehabt

klingt vielleicht esoterisch, aber ein mechanisches klavier gibt dir halt auch "tragisch" und "wütend" und "entrückt" und "nüchtern" und "zal". ein digitalklavier gibt dir "viel velocity" oder "wenig velocity" als sample. da kann man natürlich argumentieren, dass das ein stück weit suggestion ist, und letztlich immer nur der kontext der umliegenden phrasierung eine emotion produziert (wer hat nochmal berühmterweise das klavier als "percussioninstrument" gedisst? rachmaninov, oder?). stimmt ja auch irgendwo. aber so ganz dann halt doch nicht, wenns um digitalpianos geht. die interaktion zwischen einzelnen resonanzen wird bis heute bestenfalls sehr oberflächlich simuliert. anschwellen von saiten bei wiederholten anschlägen kriegen die meisten digitalpianos bestenfalls ne 5 minus für. pedal ist bei 95% aller digitalpianos bis heute ne komplett binäre on/off angelegenheit, und round robin machen auch nur die allerwenigsten, weil, ein ausklingender pianoton ist halt doch bisschen speicherintensiver als ein violinen-pizzicato. heisst: hau viermal velocity 127 in die taste und du hörst viermal dasselbe sample. maschinengewehr-effekt-scheisse im jahr 2016 - würden wir bei streicherlibraries niemals mehr akzeptieren, aber selbst bei teuren digitalpianos oft noch standard. und überhaupt: 127 velocity-stufen...und da will man aus der sicht des klassischen klaviers ein aus der form gekommenes mechanisches klavier schlechtreden, aber das digitalpiano, welches schon per definition noch viel mehr unzulänglichkeiten aus pianistischer sicht von haus aus mitbringt, ist dufte?

da kommen wir nicht zusammen macht ja aber nix, müssen wir ja auch nicht.

ich bleibe ausdrücklich bei meiner empfehlung. und leg noch n schleifchen drauf


p.s.: ich hab ja kürzlich mir mal wieder bisschen unterricht gegönnt, weil mich der klavierlehrer meiner tochter sehr beeindruckt hat. der lehrt eine sehr viel modernere (und, wie mir leider scheint, deutlich klügere) technik als ich sie damals gelernt hab. der hat nen derartig erlesenen ton drauf...da kann ich mit den technischen mitteln die mir damals beigebracht wurden leider nicht mithalten, obwohl ich da sehr drauf achte. deswegen bau ich da jetzt gerade fundamental meine spieltechnik um, und lass mich von dem so richtig schön in die mangel nehmen.

und da isses so: wenn wir zweimal dasselbe stück spielen, einmal ich, einmal er, auf dem schicken (wenn auch mir etwas zu zickigen) steinway bei ihm - grosser unterschied. leider ein sehr grosser unterschied. der versohlt mir ziemlich den allerwertesten, der mann wenn wir uns aber ans digitalklavier setzen: nix. da muss ich nur sein rubato und seine ungefähren dynamikverläufe nachempfinden (was nicht soo schwer ist, weil der fiesling mich vom repertoire nochmal sehr weit vorne hat anfangen lassen ), dann klingen wir exakt gleich. zweimal dasselbe midifile abgespielt, quasi.

sagt aus meiner sicht alles.

 

[TheNoob]

... ein digitalpiano ist nett, um als *bereits gelernter pianist* sich fit zu halten. kannste super drauf üben, alles toll. aber das fundamentale entwickeln eines spielgefühls, einer emotionalität, eines gespürs für das potential des instruments an sich...vollkommen egal ob du jetzt ne chopin etüde oder let it be spielst...das lernt man einfach besser auf nem mechanischen instrument. du musst doch erstmal überhaupt ne beziehung zu dem teil aufbauen, und, sorry, digitalpianos sind tote fische. auf nem mechanischen klavier kannst du drei noten spielen und dich dann dran erfreuen, wie die interaktion der schwingungen nach der unendlichkeit des universums klingt auf nem digitalpiano spielst du besser mehr noten, damit du dich nicht langweilst, weil, emotional passiert da nix. ...

Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich glaube zwar, dass dem TE das nicht so wichtig ist, aber ein richtiges Klavier kannst du spüren, eine E-Piano nur spielen.

 

[Nachtschicht]

... ein digitalpiano ist nett, um als *bereits gelernter pianist* sich fit zu halten. kannste super drauf üben, alles toll. aber das fundamentale entwickeln eines spielgefühls, einer emotionalität, eines gespürs für das potential des instruments an sich...vollkommen egal ob du jetzt ne chopin etüde oder let it be spielst...das lernt man einfach besser auf nem mechanischen instrument. du musst doch erstmal überhaupt ne beziehung zu dem teil aufbauen, und, sorry, digitalpianos sind tote fische. auf nem mechanischen klavier kannst du drei noten spielen und dich dann dran erfreuen, wie die interaktion der schwingungen nach der unendlichkeit des universums klingt auf nem digitalpiano spielst du besser mehr noten, damit du dich nicht langweilst, weil, emotional passiert da nix. ...

Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich glaube zwar, dass dem TE das nicht so wichtig ist, aber ein richtiges Klavier kannst du spüren, eine E-Piano nur spielen.

stimmt schon. aber wie gesagt - ich glaube, dass dies auch bei einsteigern total wichtig ist. vielleicht sogar noch wichtiger als bei leuten die schon weiter sind. weil, leute die schon weiter sind, die haben auch das wissen um die unzulänglichkeiten von digitalpianos, die können sich die fehlende dimension im zweifel auch dazudenken und pragmatisch mit der ganzen sache umgehen. bei einsteigern läuft das alles noch auf ner komplett unbewussten ebene ab...naja, vielleicht ist es ansichtssache, ob es daher wichtiger oder unwichtiger ist.

ich hab das beispiel sicher schon siebzehnmal erwähnt, aber mir bleibt da auch einfach immer das bild meiner kids vor augen. wie sie auf dem digitalteil das mal bei uns rumstand bisschen rumgedrückt haben, und dann wars wieder egal. dann stand das mechanische ding da, und junge, haben die da drauf rumgehauen und nicht mehr aufgehört. klarer fall von "magisch vs nicht magisch".

ich bin sonst echt kein spiritueller mensch, auch wenn ich jetzt hier vielleicht bisschen nach aluhut klinge . aber ich finde auch auf ner rein analytischen ebene gibt es unzählige gründe, warum das mechanische instrument einfach, äh, vieldimensionaler, faszinierender, spannender und insofern auch schlicht deutlich motivierender ist.

 

[clemenserwe]

aber ich finde auch auf ner rein analytischen ebene gibt es unzählige gründe, warum das mechanische instrument einfach, äh, vieldimensionaler, faszinierender, spannender und insofern auch schlicht deutlich motivierender ist.

Kam vielleicht bei meinem obigen Post zu kurz - aber das stimmt natürlich.

Das gilt aber auch für jede Art von Instrument und ihre Nachahmung, obwohl in anderen Bereichen seltsamerweise die Hemmschwellen sehr viel niedriger liegen.

Aber damit würden wir jetzt zu weit vom Thema abdriften ...

 

[Nachtschicht]

klavier kennt man halt besser als ne mandoline

quasi derselbe grund warum wir computeranimierte dinosaurier total glaubwürdig finden, aber bei computeranimierten menschen immer noch in comicdarstellungen flüchten bevor alle sagen "sieht ja voll unrealistisch aus"

 

[EC2]

quasi derselbe grund warum wir computeranimierte dinosaurier total glaubwürdig finden, aber bei computeranimierten menschen immer noch in comicdarstellungen flüchten bevor alle sagen "sieht ja voll unrealistisch aus"

Dieses uncanny valley existiert tatsächlich auch im Bereich der virtuellen Instrumente. Nicht wenige devs zerbrechen sich die Köppe darüber, wie man innerhalb der Grenzen des Sampling den v.a. kontextuell definierten (d.h. z.B. innerhalb einer musikalischen Phrase gegebenen) Realismus realer Tonfolgen von Instrumenten abbilden kann.

 

[Nachtschicht]

Uncanny valley, danke, mir ist der Begriff nicht mehr eingefallen

 

[fas1piano]

wir sind @nachtschicht, garn nicht so weit auseinander wie man denken möchte, wenn man unsere emotional phrasierten posts sieht.

ja, anfänger sollten auf jeden fall irgendwo ein richtiges klavier kennenlernen. und klar, auf einem steinway (!!!) spielt man natürlich ein bisschen differenzierter auf einem (nuller jahre-casio privia-? (-; ) digitalding. und, es stimmt auch, digital ist gut zum üben aber nur für bestimmte sachen.

meine erfahrung war halt, dass einem auf diesem billig-ebay-markt wirklich viel grauenvoller restschrott angeboten wird. also, wenns klingt wie ne blechdose voll nägel und die chöre jaulen hörts mit der magie bei mir auch mal auf. wenn aber oma ihr grotrian steinweg aus den 70ern verschenken mag, ist das natürlich super, leider nicht die regel. (fing nicht jimmy smith das orgelspielen an, weil die klaviere in den clubs, wo er spielte so besch... waren?)

snobismus kann ich mir auch schon gar nicht leisten, ich wollte NUR auf den unterschied "cooler sound" vs. "klavier üben" hinaus: rhodes, wurlitzer & co. finde ich auch sehr schön, trotzdem keine empfehlung für einen klavieranfänger, auf keinsten fall.

letztlich meine ich, ist es jeder, der ernsthaft musik machen will, wert, ein paar tausender in ein klavier zu investieren und was "richtiges" zu spielen. bei den günstigen instrumenten ist das dann halt schwieriger. ich gebe dir am ende recht: ein echtes OK-instrument ist natürlich besser als jedes high-end-digitale und das digitaldings immer nur eine ergänzung/ein notbehelf.

nach meinem persönlichen streifzug durch das berliner jugenstilklavierpanoptikum wurde es bei mir dann ein kleiner yamaha-flügel aus den siebzigern, auch das ein glücksfall. cooler waren andere (1920er Duysen, Berlin, 180m, mmmh...aber...), dieser war halt solide. aber 4k plus 1k für überholung.

ich habe immer mal genau diese anfragen von freunden mit kindern. mein spruch: unter 2k wirds nix, was sich lohnt. ab da helf ich gern nach kräften mit. wie gesagt, glücksfälle gibts immer. aber 70 kostet schon mind. der transport in der statt plus nochmal so viel für die nackte stimmung. plus reparaturen. für die generalüberholung wird so viel fällig, dass man sich das gut überlegt. lohnt sich eigentlich nur bei den großen marken.

aber himmel, was legt man eigentlich für eine oboe oder ein cello an? da gehts für schülerinstrumente mit 2K los. super, wenn jeder zugang zu instrumenten hat - aber irgendwie scheinen mir durch die massenproduktion von günstigen e-gitarren & co. auch ein bisschen die maßstäbe verloren zu gehen. wenn man 1-2k euro für unterricht ausgibt, sollte doch auch das instrument zum üben geeignet sein. und wenn man das nicht tut, dann wirds auch nix mitm ernsthaften spielen.

TL;DR: mechanische instrumente bleiben unverzichtbar, zu billige sind aber oft gar nicht zu gebrauchen; gute (!) digitale sind eine prima ergänzung aber allein auch nicht empfehlenswert

 

[Nachtschicht]

viel zu wenig meinungsverschiedenheiten hier. das prangere ich an!

 

[R-Kelly]

ohhh mann ich glaub jetzt bin ich noch verwirrter als am Anfang des Threads...

eigentlich dachte ich ein gutes Masterkeyboard wäre für meine Zwecke ausreichend, da ich hauptsächlich mit Virtuellen Instrumenten komplett in the Box Mukke mache.. aber irgendwo haben diese Nachtschicht und fas1Piano Menschen hier auch garnicht mal so unrecht..

Vor allem der Vergleich Digitalpianos sind so wie Sex mit Kondome, hat mich voll zum lachen gebracht

Es stimmt ja schon ein echtes Instrument ist natürlich etwas ganz anderes. Man spürt die Vibration des Klanges auf den Tasten mit den Fingern. Sowas kann bestimmt kein digtales Ding der Welt und irgendwo faszinieren mich echte Instrumente immer wieder aufs neue!

Ich liebe echte Instrumente! Nur leider sind die halt viel schwerer zu spielen und wenn man damit direkt seine eigenen Songs machen will, muss man erstmal unendlich viele langweilige, geduldserprobten Stunden in Übungszeit reinstecken.

und mit nem echten Piano kann ich halt leider auch nicht meine NI Komplete oder sonstige VSTi's einspielen und es fehlt halt dort die Flexibilität wie bei Midi... Da ist nix mit quantisieren, Noten umstellen oder verschieben, kürzer oder länger machen, schneller, höher, weiter, tiefer. Außer halt mit diesen sündhaft teuren Hybrid Dingern da..

Und wenn dann meine Nachbarn Abends um 10 klingeln kommen kann ich denen gleich meine Cappy für die Münzen hinhalten wa ?

 

[Nachtschicht]

wir sind hier bisschen OT gerutscht. wenn du das ding auch für midi im allgemeinen und NI komplete im besonderen brauchst, vergiss unser ganzes eso-gequatsche

nimm wie gesagt das komplete kontrol teil und gut is