Die OHs bilden das Set eh nicht natürlich ab. Dafür sind Raum Mikros da ...
Die Bilden bzw. vervollständigen aber sehr oft die Snare, je nach Aufnahme. Pauschalisieren kann man nichts.
Wenn die Snare gut einzeln mikrofoniert wurde, braucht man die Overheads für die Snare eigentlich nicht wirklich. Insbesondere, wenn die OHs in AB Aufstellung über den Becken hängen. Dann sind zum einen die Becken viel zu vordergründig auf den OHs und die Snare meistens sowieso nicht mittig.
Werden die OHs hauptsächlich für die Crashbecken genutzt und ggf. noch der Bass und Mittenbereich etwas gedämpft, kann man gleichzeitig Phasenproblemen entgegen wirken.
Ohne diesen ganzen Aligning Quatsch.
Bei Recorderman und ähnlichen Aufnahmetechniken ohne Close Micing sieht das natürlich anders aus.
Mein Problem ist, dass Drummer immer eine extra Wurst gebraten bekommen. Die dürfen viel zu laute HHs spielen, die dürfen die Becken zu tief hängen, vor allem dürfen die ihr Ride 2cm über die Standtom hängen, die dürfen neben dem Grid spielen, die brauchen auch generell nie ihr Kit stimmen weil der blöde Benny das ja so gut kann..
ja ich bin der Meinung das die passende HH Teil einer guten Produktion ist. Der HH Sound ist ganz bestimmt nicht Sache des Drummers. Und ja, es geht genau darum, dass der Mixing Engineer leichtes Spiel hat. Mit Aufnahmetechnik und Mixing lässt sich ein schlechtes Kit ganz bestimmt nicht in den Griff kriegen, dann geht nämlich das berühmte fixen los... aber das unterscheidet wie so oft einfach die professionelle Produktion von der eines Amateuren
Dann scheint mir, dass du bisher auch nur mit Amateuren zusammengearbeitet hast.
Ein guter Drummer beschäftigt sich mit seinem Sound, sodass er ihm gefällt und zur Band passt.
Eine laute Hi-Hat oder schwierig zu mikrofonierende Setaufstellung sagt nichts über die Klang-Qualität des Sets oder die Fähigkeiten des Drummers aus.
Und eine laute Hi-Hat kann auch einfach dadurch nur laut erscheinen, weil die Snare im Verhältnis zu leise ist. Es gibt leider wirklich Unmengen Drummer, die nicht stimmen können und alles tot dämpfen. Da sind die Becken ganz schnell verhältnismäßig zu laut. Insbesondere, wenn einfach kein Punch dahinter ist. Trommeln richtig zum "Klingen" zu bringen ist schwieriger als ne offene Hi-Hat anzuschlagen.
Ich kenne deine erwähnten Probleme alle, aber betrachte das als Drummer einfach aus einer anderen Perspektive. Wenn mir was bei einer Testaufnahme nicht passt, fixe ich es kurzerhand am Set selbst. Und wenn eine stimm-instabile Snare alle 3 Takes nachgestimmt werden muss, dann mach ich das auch.
Völlig indiskutabel ist für mich meine Setaufstellung an die Mikrofonierung anzupassen.
Ich kenne das Problem allerdings von anderen Drummern, die einen komplizierteren und dichteren Setaufbau als ich haben. Je dichter der Aufbau, desto mehr Probleme bekommt man.
Ein ehemaliger Kollege in einem gemeinsam genutzten Proberaum hatte 5 Toms hängen und die Becken so tief, dass nicht mal mehr Platz für Clip Mikros war, von MD421 auf Stativen ganz zu schweigen.
Wer sagt, dass immer alles zu 100% auf dem Grid sein soll?
Das Grid ist für einen Musiker erstmal nix weiter als ein Metronom bzw. Klick. Und der ist in erster Linie für das Halten eines konstanten Tempos da.
Bisher habe ich in allen Bands, in denen ich mit Klick gearbeitet habe, als einziger den Klick gehabt. Egal ob beim Proben, beim Gig oder eben beim Aufnehmen. Es macht nix, wenn es mal kurzzeitig leichter Zieher gibt - wenn diese "musikalisch" klingen und dem natürlichen Vibe der Band entsprechen.
Der Drummer ist das Metronom, der Taktgeber der Band, und braucht den Klick selbst nur fürs konstante Tempo. Zumindest, wenn sein eigenes Timing Gefühl nicht total verkorkst ist.
