Mischen, viele Möglichkeiten, wenig Erfahrung. Welche Strategie würdet Ihr empfehlen?

[bassundgitarre]

Hallo zusammen,

ich würde gern ein paar Erfahrungen und Tips von Euch zur Entwicklung einer Strategie beim mischen erfahren.
Zur Sache. Mein Equipment in kurzen Zügen.

Rechner: Workstation Fujitsu Celsius 720 Xeon E5 1620 , 16 GB Ram

Soundkarten: Soniccore Scope 14 DSP und 2 Pulsar mit jeweils 4 DSP, Version 5.1
Mischpult Recorder : Yamaha AW 2400

Software: Sonar X3, Wavelab und einiges andere

Latenzwerte für Umlauf insgesamt ( Ein und Ausgang zusammen 5,9 ms bei 44,1 Khz)

Das sollte eigentlich reichen um einigermassen gute Ergebnisse zu erzielen. Ich habe auch mal mit einem Freund ein kleines Projektstudio gehabt und Werbespots gemacht, das ist aber schon 10 Jahre her und im Grunde war ich nie zufrieden mit den Ergebnissen. Von der Musik ja, vom Mix Nein! Nachdem wir dann den Laden dicht gemacht haben und ich mich dann doch zwecks Gelderwerb meiner Tätigkeit als Musiker und Gitarren und Basslehrer widmete zog ich mich wegen Geldmangels ein wenig zurück von der Mischerei. Jetzt hat es mich wieder gepackt und ich habe einige Ideen, die ich verwirklichen möchte.

Nun zur Strategie von welcher ich nie wirklich nen blassen Schimmer hatte. Dadurch, das ich lange raus bin weiß ich nicht, was sich alles getan hat in diesem Sektor.
Sowohl das Cakewalk Sonar als auch Soniccore Scope System und auch die Yamaha AW 2400 besitzen reichlich Plugins. Vor lauter Wald sehe ich die Bäume allerdings nicht mehr. Meine Idee ist folgende. Aufnehmen in Sonar X3, auch wegen der Midianbindung. Signale rausführen in die Scope Umgebung ( weil ich finde den Sound klasse) und da soviel wie möglich machen (23 DSP) und vielleicht sogar einiges rausführen in die Yamaha AW 2400. Nun, das ist alles viel Zeug, was ich erstmal bewältigen muss. Der Workflow ist ein wenig sperrig, glaube ich, aber wie gesagt, ich arbeite hier daheim und muss nur meine eigenen Sachen mischen. Man kann sich das System einrichten und so belassen und gut ist.

Ist das sinnvoll? Oder mach ich mir zuviel Streß? Welche Plugin empfehlt ihr? Welche Unterschied macht es ob ich in Sonar oder in Scope mische oder gar im Yamaha AW2400?

So, jetzt erstmal genug der Schreiberei, will endlich mal was schaffen hier

 

[Kosaken-Kaffee]

Welche Plugin empfehlt ihr?

Erst mal die, die in Deiner DAW sind. An einen EQ, Kompressor und Hall (um die mMn wichtigsten zu nennen) wirst Du ganz sicher nicht vorbeikommen und da bietet eigentlich jede DAW etwas Vernünftiges für den Start.

 

[bassundgitarre]

Hi Kosakenkaffee. Ich habe hier sehr viele EQs, und auch richtig gute Plug ins eben von Scope. z:B die Dynatube Gitarrenamps und Bassamps, da habe ich sofort meine Line 6 PODs in die Tonne gekloppt. Wie gesagt, ganz Anfänger bin ich nicht. Sind denn die EQ von Sonar so gut wie einiges Zeuch von Scope oder der Yamaha , der auch gute Sachen drin hat? Das sind Fragen, die ich mir stelle.

Klar, auch mit Schrott wird sicher ein guter Mischer mehr ausrichten können als ein mit dem besten Zeug ausgerüsteter Möchtegern. Dennoch, ich weiß schon ein klein wenig was man braucht zum mischen, aber eben nicht wirklich. Da fehlt noch recht viel, auch wenn ich das schon seit Atarizeiten kenne ( Atari Falcon konnte schon 1990 16 Spuren aufnehmen in CD Qualität über ein Adat Interface). Latenzprobleme kannte ich nicht. Aber das ist nen alter Hut...

 

[synthpark]

Zum Mischen brauchst du ein wenig Talent und gute Raumakustik.

 

[Kosaken-Kaffee]

Sind denn die EQ von Sonar so gut wie einiges Zeuch von Scope oder der Yamaha , der auch gute Sachen drin hat?

Ich sage mal, ja, die sind so gut. Bei den EQs muss man zwei Sachen sehen:
- Diejenigen , die clean sind, d.h. den Sound nicht zu sehr verfärben. Dazu gehören diejenigen, die sich bereits in einer DAW befinden. Laut einer Mixing Koryphäe sind die allesamt in Ordnung.
- Diejenigen, die Farbe reinbringen, so wie die Pultecs dieser Welt. Wenn Du hier Bedarf hast, kannst Du sicher noch auf Einkaufstour gehen.

 

[Entone]

Mach Dir über Plugins keine Gedanken. Wenn der Mix nix wird, liegt das nicht daran.

 

[MountainKing]

Ich würde nicht zu viel mit unterschiedlichen Plugins herumdoktern. Erstelle Dir eine Art Mix-Template in Sonar mit einem Standard-EQ (der Dir von der Bedienung her am besten passt), einem Compressor, einem Delay und einem Hall-Plugin und versuche dann damit erstmal auf eine zufriedenstellendes Niveau zu kommen. Das dauert - jedenfalls, wenn man nicht ein Naturtalent ist.Wichtig ist aber, dass Dir die Bedienung irgendwann wie selbstverständlich ist (das geht nicht, wenn man gleich zu Beginn immer wieder neue Plugins verwenden will).

Wenn Du dieses Setup dann gut kennst, wirst du automatisch an den Punkt kommen, an dem Du zusätzliche Möglichkeiten suchst, weil Du an einer bestimmten Stelle (soundmäßig oder sonstwie) nicht mehr weiterkommst. DANN erst machen vielleicht zusätzliche Plugins Sinn.

Mix-Tutorials anschauen - noch und nöcher. Empfehlenswert (Youtube-Kanäle suchen):
- Warren Huart (!!!)
- MusictechHelpGuy
- FMN-Music
- Mix-Tutorials bei audioworkshop.de

Es gib noch viel mehr, aber damit kommt man schon mal ein gutes Stück weiter.

 

[bassundgitarre]

Danke Kasakenkaffee, Pulteq EQ habe ich, ebenso SSL, allerdingst nicht Nativ sonder DSP basierend. Manche behaupten, das klingt besser. Das ist aber ein Ding, welches ich nicht beurteilen will. Sonst geht hier ne Grundsatzdiskussion ab, wie ich desöfteren hier gelesen hab Desweitern möchte ich nicht Dinge kaufen, die ich schon habe) Ich habe SPL Transientdesigner auf der Scope, sehr viel halt eben mit guter Qualität. Es mangelt mir nicht an gutem Zeug, sondern an guten Erfahrungen. Jetzt geht es dann schon los, Pulteq oder SSL habe ich als Scope Plugins, ebenso Urei 1167 Clone Vinco der toll klingt wenn man nur kurz mal dran dreht . Müsste dann alles rausführen. Mache ich aber schon, trotzdem, Profi mischen doch noch besser als ich. Und das ist gut so, bin Musiker, kein Mischer. Aber, wer mischt mir die Stücke schon umsonst? Nur ich)...

 

[Kosaken-Kaffee]

Danke Kasakenkaffee, Pulteq EQ habe ich, ebenso SSL, allerdingst nicht Nativ sonder DSP basierend. Manche behaupten, das klingt besser. Das ist aber ein Ding, welches ich nicht beurteilen will. Sonst geht hier ne Grundsatzdiskussion ab, wie ich desöfteren hier gelesen hab Desweitern möchte ich nicht Dinge kaufen, die ich schon habe) Ich habe SPL Transientdesigner auf der Scope, sehr viel halt eben mit guter Qualität. Es mangelt mir nicht an gutem Zeug, sondern an guten Erfahrungen. Jetzt geht es dann schon los, Pulteq oder SSL habe ich als Scope Plugins, ebenso Urei 1167 Clone Vinco der toll klingt wenn man nur kurz mal dran dreht . Müsste dann alles rausführen. Mache ich aber schon, trotzdem, Profi mischen doch noch besser als ich. Und das ist gut so, bin Musiker, kein Mischer. Aber, wer mischt mir die Stücke schon umsonst? Nur ich)...

So isses. Und ab jetzt gelten keine Ausreden mehr.

 

[bassundgitarre]

Etone, Danke für Deine Antwort. Stimmt, daran liegts dann nicht. Dann liegts an der fehlenden Ahnung.

Mountain King. Danke für den Tip. Das mit Toturials auf Youtube ist so eine Sache. Ich kenne das als Musiker sehr gut, viele Schüler von mir schauen sich Youtube Videos an und manchmal schüttel ich den Kopf, wer sich da alles tumelt und sich als Experte ausgibt:. Aber, gute Videos gibt es sicher zu tausendem, wie eben auch Möchtegerns. Habe schon ein wenig gelesen, auch mir gestern Your Mix Sucks gekauft und einiges wirklich gute für mich rausgepickt. Muss ich mal ausprobieren.

Mir geht es um gutes Arbeiten, um Workflow und um gutes Routen. Templates erstellen habe ich auch nie wirklich gemacht, ich bin eher einer dieser Menschen, die mit aufgeräumten Dingen Probleme haben und im Chaos Ihre Erfüllung finden Nein, Scherz beiseite, ich möchte einfach mal richtig von vorn beginnen und Frage deshalb, ob es sinnig ist, das Equipent mal so richtig einzurichten und nicht zu denken, der PC kann alles. Kann er nämlich nicht.

 

[synthpark]

Danke Kasakenkaffee, Pulteq EQ habe ich, ebenso SSL, allerdingst nicht Nativ sonder DSP basierend. Manche behaupten, das klingt besser. Das ist aber ein Ding, welches ich nicht beurteilen will. Sonst geht hier ne Grundsatzdiskussion ab, wie ich desöfteren hier gelesen hab Desweitern möchte ich nicht Dinge kaufen, die ich schon habe) Ich habe SPL Transientdesigner auf der Scope, sehr viel halt eben mit guter Qualität. Es mangelt mir nicht an gutem Zeug, sondern an guten Erfahrungen. Jetzt geht es dann schon los, Pulteq oder SSL habe ich als Scope Plugins, ebenso Urei 1167 Clone Vinco der toll klingt wenn man nur kurz mal dran dreht . Müsste dann alles rausführen. Mache ich aber schon, trotzdem, Profi mischen doch noch besser als ich. Und das ist gut so, bin Musiker, kein Mischer. Aber, wer mischt mir die Stücke schon umsonst? Nur ich)...

Hauptsache, du kommst spätestens nach 10 jahren dahinter, daß man gute Raumakustik braucht, damit man in etwa das hört, was auf der Aufnahme tatsächlich drauf ist. Teu Teu teu.

 

[NiCKEL]

Dinge, die ich empfehlen kann...

- Es ist wichtig, die tiefen Frequenzen im Griff zu haben. Als nicht so erfahrener Mischer neigt man dazu, auf zu dumpf empfundene Spuren Höhen zuzugeben. Dabei ist es meistens nur ein Bereich in den Bässen oder Tiefmitten (oftmals irgendwo zw. 80 und 180 Hz), der für den dumpfen Klang verantwortlich ist. Wenn man man dort etwas rausdreht, klingen die Spuren schon viel frischer. Nur Höhen draufpacken ist selten eine gute Idee. Ein Analyzer (etwa Voxengo SPAN) hilft notfalls, diesen Frequenzbereich in den Lows zu finden.

- Da heutzutage viele Spuren in schlechten Räumen oder direkt im Rechner entstehen, können ein paar Early Reflections aus einem Hall Plugin, den Spuren ein wenig (gute) Räumlichkeit verleihen, ohne alles im Hall zu ersaufen.

- Resonanzen aus Drums rausfiltern macht den Sound eigentlich immer zu weich. Hatte damit fast nie richtig gute Ergebnisse erzielt. Wenn zu viele störende Resonanzen vorhanden sind, ist es oftmals besser, sich irgendwie um neue Sounds/Spuren zu kümmern, statt den Dreck rauszufiltern.

- Wenn im Präsenzbereich zu wenig los ist und/oder es Spuren an Durchsetzungskraft mangelt, kann man es auch mal mit einem Sättigungstool versuchen, statt zum EQ zu greifen... oder erst sättigen, dann EQen...

Das sind schon mal ein paar Dinge, die mir spontan eingefallen sind, die einem am Anfang weiterhelfen könnten. Andere Mischer packen es vielleicht anders an. Jetzt gilt es für dich erst mal, vieles auszuprobieren.


Edit: Ach ja... Strategie...

- Ordentlich leveln (0dB VU entsprechen -18dBfs)

- Erst mal die Spuren säubern, schneiden und editieren... und schon mal grob vom Sound her in die angestrebte Richtung biegen. Wenn alle Spuren damit durch sind, nicht mehr solo abhören, sondern Mischentscheidungen nur im Kontext mit allen Spuren treffen.

- Erst mal alles in Mono abhören, bis der Sound grob steht.

- Wenn der Sound grob steht, auf Stereo wechseln und einen Kompressor und Master Limiter auf das Summensignal geben. Damit kannst du dann schon mal beurteilen, was mit dem Sound beim Premastering passiert. Vor allem kann das Level Entscheidungen bei den Drums beeinflussen...

 

[bassundgitarre]

Hi Synthpark, habe Deine Antwort übersehen, sorry. Ja das stimmt schon, ein wenig Talent ist sicher nicht verkehrt. Gute raumakustik habe ich glaube ich, nicht. Auch sind meine Monitor Boxen kaputt, ich habe jetzt nur nen Hifi Box dran, denke aber auch, wenn man sich einhört und vergleicht, müsste trotzde was gutes bei rauskommen. Ich brauche auch keine Supergitarre um spielen zu können, auch wenn es auf jener sicher dann besser klingWas isch brauche ist ein vernünftiger Workflow. Ich bastel immer irgendwie drauf lso, bekomme manchmal gute Ergebnisse und weiß nicht, wie ich da hingekommen bin. Chaot eben: Und das nervt ungemein. Weil ich kann auf nix aufbauen..

 

[Kassette]

Chaot eben

Wie wäre es, wenn du mal was einstellst?
Theorie ist immer kaugummimäßig, da kann man stundenlang drauf rum kauen und ist hinterher keinen Schritt weiter.

Was ich immer mal gern mache, ist als erster Schritt vor dem Mixen eine solide Ausgangsbasis zu schaffen.
Und zwar lasse ich weißes oder rosa Rauschen laufen und stelle jede Spur per Gainregler so ein, dass sie solo abgehört das Rauschen gerade so übertönt.
Die Fader bleiben dabei unangerührt auf 0.
Damit bekommt man eine gute Basis, von der man starten kann. Es klingt dann schon von Beginn an wie ein Mix und ich kann mich auf die Gestaltung per EQ, Comp und Automation konzentrieren.

 

[bassundgitarre]

Synthpark, Danke für den Hinweis. Es stimmt sicherlich mit den Räumlichkeiten, kenne das ja auch wenn man in schlechten Räumen Musik macht, Hallen wo der Nachhall 8 Sekunden beträgt und man schon aufgehört hat zu spielen und die Töne einem aus der Vergangenheit um die Ohren fliegen. Mein Raum ist sicher nicht der optimalste, aber er ist eingerichtet und nicht leer, eben eine Art Wohnraum. Ich werde ihn optimieren, keine Frage. Habe darüber auch was gelesen und denke, ich kann mit wenig Massnahmen den Raum verbessern.

Hi Nickel, Danke für die guten Tips. Davon werde ich sicher profitieren. Was mir schon damals auffiel ist, wie dünn doch die Sounds von richtig guten Mischungen der Profis sind und wie dick die eigenen sind. Das hat mich verwundert, weil genau diese Mischungen unglaublich dick erscheinen und die eigenen halt dünn Also, wie sieht das aus? Auch Fenster schaffen bei z:B Samples die richtig gut abgemischt wurden? Diese erscheinen mir auch etwas dick zu sein, so dass sich die Sounds irgendwann überdecken und das luftige verloren geht? Oder auch z:B bei East West Samples ruhig mal Fenster schaffen?


Eine Frage hätte ich? Wie würdet ihr mit meinem Equipent arbeiten?

 

[bassundgitarre]

Hi Kassette, gute Idee, ich stelle mal was ein. Wie mache ich das? oder wo? Bin halt ein klein wenig nen Kauz, der nicht alles mitmacht was einem angeboten wird.

Das mit dem Rauschen finde ich interessant. Das habe ich noch nie gehört. Wie laut machst Du das Rauschen? Ich habe hier nen Testgenerator in der Scope, gestern erst gesehen, im Mixer Control Room, der hat weißes Rauschen, Pink Rauschen und Testton den man frequenzmässig in 1 Hertz Schritten frei bestimmen kann und Gain Regler, voreingestellt ist - 20dB

 

[Kassette]

Wie laut? -12dbfs wird meistens schon zu laut in der Summe. Irgendwo zwischen -16 und -20, halt so, dass noch genug headroom zum Mischen bleibt.

 

[bassundgitarre]

Kassette, danke,
dBfs ist Full Scale, oder? Es gibt ja noch dBvu und was weiß ich nicht alles für Pegelangaben. Also, welchen Pegel gibt eigentlich so eine DAW an? Oder mein Yamaha? Ich weiß nicht viel darüber, würde mich freuen, wenn mir einer sagt, welchen Pegel, da 0dBVU soviel ich hier gelesen habe ca - 18dBfs sind. Sehe ich das richtig?
Dann wäre der Pegel von der Scope Karte ja richtig, oder? Welches dB meint der eigentlich? Weiß das jemand?

 

[Kosaken-Kaffee]

dBfs ist Full Scale, oder?

Ja.

Also, welchen Pegel gibt eigentlich so eine DAW an?

Sollte sich einstellen lassen.

da 0dBVU soviel ich hier gelesen habe ca - 18dBfs sind. Sehe ich das richtig?

Ja.

 

[bassundgitarre]

Kosakenkaffee, Na, super danke. Ganz doof bin ich scheinbar nicht:

Wo stelle ich jetzt ein Ausschnitt des Songs ein? ( doch doof)