Mikrophon-Preamp (mit Röhre oder ohne?)

[Kuno]

Moin

Anlässlich des Oster-Gewinnspiels bin ich nun gerade am gucken, was ich brauchen könnte, um vernünftige Aufnahmen von Umgebungsgeräuschen aber auch Stimme zu machen.
Würde auch gerne so Sounddesign machen (einerseits mit dem Mund + Nachbearbeitung ... andererseits mit Aufnahme von Sounds, die einem im Alltag so begegnen ... Kaffeemaschine etc.).

Bei den Mikrophonen glaube ich, daß ein Rode NT5 Matched Pair die richtige Wahl ist.
(Die Mikros dürften dafür ja sehr gut geeignet sein, oder? Habe bei dem Thema noch nicht so den super Durchblick.)
Beim Thema "Vorverstärker" stehe ich im Moment etwas auf dem Schlauch.

Ich hatte bei Thomann zunächst mal nach PreAmps mit 2 Eingängen gesucht und festgestellt, daß das dann meistens Röhren-PreAmps sind. Die Geräte ohne Röhren haben meistens mehr Eingänge.

Prinzipiell will ich eigentlich eher ein neutrales Gerät mit möglichst geringem Rauschen.
Kann dieser Anspruch grundsätzlich auch von Röhrenverstärkern erfüllt werden, oder ist man da ganz falsch?

Und ist so eine Mikrophon-Verstärkung so banal, daß selbst günstige Geräte wie die folgenden eine neutrale Verstärkung ohne Probleme hinbekommen?
https://www.thomann.de/de/art_usb_dual_pre.htm
https://www.thomann.de/de/sm_pro_audio_qpre.htm
Das Art Dual Pre hätte auch noch den Vorteil, daß es per USB oder Batterie betrieben werden kann, was natürlich super für mobiles Recording wär.

Spräche irgendetwas gegen diesen Verstärker?
Oder bin ich hier überhaupt irgendwie auf dem Holzweg?
Habe halt erst gestern angefangen, mich in das Thema Mikros einzulesen.

 

[jas23]

Wie wandelst du denn das Preampsignal? Wenn du kein Interface und keinen DA Wandler hast, dann empfehle ich ein Steinberg UR22/Focusrite Scarlett 2i2. Da bist du viel besser bedient.

 

[Kuno]

Ein Audiointerface habe ich in meinem PC.
Im Moment noch ne alte M-Audio Delta Audiophile 2496 ... aber falls der Osterhase kommt, würde ich die endlich mal durch ne ESI Juli@ XTe ersetzen.
Will da auch generell eine PCIe Karte drin haben wegen der Latenz.

Ich habe aber gerade noch mal geguckt bei Thomann.
Kann das sein, daß es in der Preisklasse PreAmp-technisch so wenig gibt, weil man stattdessen auch eh gleich ein ganzes USB-Interface nehmen könnte?

Könnte man denn so ein USB-Audiointerface auch einfach nur zum Verstärken nehmen und das Signal von da aus dann analog in eine ESI Juli@ XTe schicken?

 

[whitealbum]

Das Rauschverhalten solcher von Dir genannten Billig-Preamps ist grenzwertig, siehe auch in den Bewertungen bei thomann.
Gute Verstärkung, rauscharm, neutral etc. kostet halt was.

Ich denke, ein gutes USB-Interface ala Focusrite 2i2 oder 2i4 ist schon die untere Messlatte, gerade bei Deinen Aufnahmevorhaben.
Die Latenz dieser USB-Interfaces ist deutlich besser als vor Jahren.
Die Frage ist, warum Du so eine niedrige Latenz haben willst bei Deinen Aufnahmevorhaben?
ODer muss es 96samples sein, wenn ja warum?
Die meisten USB-Interfaces haben fürs abhören direct monitoring, also null latenz

 

[SymbiontRecordings]

Ich habe die Delta Audiophil 2496 auch noch in meinem System verbaut und war auch nach der Suche nach einem reinen Preamp den man damit verwenden kann. Sowas gibt es schlichtweg nicht wirklich wo du direkt mit Cinch (die karte hat ja nur 2 Cinch Eingänge) reingehen kannst.

Diese Karte von M-Audio ist einfach veraltet und mit Latenz brauchst du dir bei jedem gängigen USB-Interface keine Sorgen machen. Nutze seit kurzem auch ein USB Interaface mit integrierten Preamps. Da gibts keine probleme.

 

[suboptional]

Ich nenn mal noch den hier als eventuelle (1-kanalige) Alternative (bräuchtest dann halt 2 davon)

http://www.studioprojectsusa.com/vtb1.html

Die Studio Projects Teile haben damals als sie rausgekommen sind recht gute Reviews bekommen (bezogen auf Preis-Leistungs-Verhältnis), woraufhin ich mir so ein Teil zugelegt habe. Ich empfinde es als rauscharm, hab aber keine Vergleichsmöglichkeit, da es bis heute mein einziger Pre-Amp ist.

Hat zwar auch ne Röhre drin, aber die läßt sich "dazumischen" oder auch nicht.

edit:
Ja, das mit der Audiophile und Cinch-Eingänge ist evtl. schon ein Argument, sorry überlesen.
Ich habe die zwar auch und benutze sie auch mit dem VTB-1 (Klinke auf Cinch-Kabel), aber ist halt dann nur unsymmetrisch.
Evtl. ist in dem Fall ein (USB-) Audio-Interface mit eingebauten Mic-Eingängen und Preamps doch die bessere Wahl.

 

[Glutamatjunkie]

ich könnte mir vorstellen, dass du dann damit vllt mehr erfolg hast:

https://www.thomann.de/de/tascam_dr680.htm

https://www.thomann.de/de/tascam_dr100_mkii.htm

https://www.thomann.de/de/marantz_pmd_661_mk_ii.htm

für unterwegs sind solche recorder sehr praktisch.

das audiomaterial kannst du dann mit einem sampler bearbeiten zb kontakt 5

oder in der daw.

was erwartest du von einer röhre???

röhre ist farbe und nicht neutral und in der preisklasse eh nicht machbar.

die rode nt5 sind fürs geld ok.

 

[Kuno]

750€ ist zu teuer.
Das Teil für 300€ wäre noch ne Überlegung wert.
Aber das würde für mich ohnehin nicht die richtigen Mics ersetzen.

Von einer Röhre erwarte ich erstmal nur das, was ich aus einem Klangbeispiel des SM Pro Audio TC02 kenne. Klang echt nice. War jetzt aber auch kein riesengroßer Effekt.
Von daher hatte ich mich ja gefragt, ob das auch ne Variante wär. Aber jetzt nehme ich dann glaube ich doch eher einfach ein Audiointerface.

Ich denke, ein gutes USB-Interface ala Focusrite 2i2 oder 2i4 ist schon die untere Messlatte, gerade bei Deinen Aufnahmevorhaben.
Die Latenz dieser USB-Interfaces ist deutlich besser als vor Jahren.
Die Frage ist, warum Du so eine niedrige Latenz haben willst bei Deinen Aufnahmevorhaben?
ODer muss es 96samples sein, wenn ja warum?
Die meisten USB-Interfaces haben fürs abhören direct monitoring, also null latenz

Bei der Aufnahme ist mir die Latenz ziemlich egal.
Es geht mir eher um's Musik machen mit hungrigen Synths wie DIVA.

96kHz brauche ich wahrscheinlich nicht.
Generell hätte ich aber gerne einfach eine allgemein hohe Audioqualität.

Eignet sich so ein "Direct Monitoring" auch dafür, das Signal in einen anderen Wandler zu schicken (mit möglicherweise besseren Wandlern)?



Hmm ... aber eventuell verzichte ich auch erstmal auf die ESI und gucke, ob es mit so einem USB-Interface nicht auch hinhaut (betreffend "ASIO Performance"). Kann man ja erstmal ausprobieren.

Hmm ... da gibt's nun aber schon wieder so viel Auswahl ...
Hättet ihr da noch ein paar spezielle Empfehlungen?
(Vorzugsweise Interfaces, die mit USB Audio Recorder PRO kompatibel sind und nicht so viel Strom ziehen. http://www.extreamsd.com/USBAudioRecorderPRO/ )

 

[AndiPaulo]

für unterwegs sind solche recorder sehr praktisch.

Da ist was dran. Ich hab nen H4n IMMER DABEI. Ich konnte damit unterwegs schon viele Samples einfangen.
Früher dachte ich immer wenn ich nen guten Sound gehört hab: der wär super. Jetzt halt ich das Teil hin und sammel ihn ein.
Ich hab beim Kauf drauf geachtet daß XLR-Anschlüsse dran sind daß ich auch gute Miks anschließen kann.

H4n hat recht gute Mikros und wird grad für ca 350 € rausgehauen weil H5 und H6 draussen sind.

 

[Glutamatjunkie]

96kHz brauche ich wahrscheinlich nicht.
Generell hätte ich aber gerne einfach eine allgemein hohe Audioqualität.

https://www.thomann.de/de/rme_fireface_uc.htm

 

[Kuno]

888€ sind viel zu teuer.
Ich brauche auch keine 18 Kanäle.

Die Mics kosten zusammen 300€.
Das Interface sollte nicht teurer als das sein.

 

[m4d3raIn]

An deiner Stelle würde ich mir einen guten Handheld Recorder mit Mikrofoneingängen suchen...
Und dann mit Parabolmikros rumhüpfen

 

[Kuno]

Aha, und wieso gerade Parabolmikros?



Noch mal zurück zu den Interfaces:
Mal angenommen, ich möchte das jetzt auch wirklich als mein Haupt-Interface verwenden, was würdet ihr da empfehlen?

Vorraussetzungen sind:
- gute ASIO-Leistung bei 256 Samples Latenz (@44,1kHz)
- möglichst neutral
- 2 Mikrofon-Eingänge mit Phantomspeisung
(- powered by USB only + USB Audio Recorder PRO Support wäre nice)

 

[m4d3raIn]

Aha, und wieso gerade Parabolmikros?

Durch die Bündelung des Signals hast du einen höheren Pegel und weniger Nebengeräusche..

 

[Kuno]

Ich will aber nicht meine Nachbarn bespitzeln, sondern Geräusche und Stimme aufnehmen.

 

[m4d3raIn]

Ich will aber nicht meine Nachbarn bespitzeln, sondern Geräusche und Stimme aufnehmen. zwinker

Bei Tierfilmen und sowas wird das u.a. verwendet... kann also auch vorteilhaft bei Geräuschen sein

 

[whitealbum]

Neben den Handheld Recordern, wie gesagt, ein aktuelles und sauber performantes USB-Interface.
Die Focusrite haben gute treiber, kommen aber nicht ganz an die RME Treiber ran.
Nur als Vergleich, das USB RME Fireface UC schlägt ganz knapp eine interne KArte ala M-Audio 2496.

Ich nehme auch mit 512 Samples VSTi Instrumente auf, das geht noch.
Und das packen alle aktuellen Interfaces, das Scarlet sowieso.
Auch die Preamps im Scarlet sind gut.

Ich würde das einfach austesten, es gibt für mich keinen Grund mehr auf interne Karten zu setzen.

 

[Kuno]

Also laut DAWBench gibt es da schon noch riesige Unterschiede, was 256 Samples und weniger betrifft. Und viel mehr als 256 Samples Latenz würde ich auch nicht verwenden wollen.

Ich denke, ich werde mich wohl für's Steinberg UR22 entscheiden.
Das ist auch mit dieser Android-Geschichte kompatibel, kann 192kHz, hat laut deren Website auch Windows 8.1 Treiber, und so rein vom Gefühl her würde ich Steinberg auch mehr zutrauen, was ASIO Treiber angeht.
(Allein schon deshalb, weil bei Focusrite noch nichts von Windows 8 Treibern steht ... ich kann dieses Rumgetrödel, was das angeht, echt nicht ab.)

Vorhin habe ich auch noch das Teil hier entdeckt:
https://www.thomann.de/de/rode_nt4.htm

Das wäre wohl gerade in Hinblick auf Portabilität ne schöne Sache.
Muss mich mal erkundigen, ob das was taugt.

 

[jas23]

Die Lineaudio CM3 haben sich als budgetkleinmembrangeheimtipp durchgesetzt. Wenns also kleinmembraner sein sollen, dann kannst du dir die ja mal anschauen, die werden sehr oft empfohlen. Ich kenne sie selbst aber nicht und weiss deshalb auch nicht, wie (un)tauglich sie für dein Vorhaben sind.

 

[Kuno]

Thx für den Tipp.
Die scheint's beim großen T nur leider nicht zu geben. :/

Aber für den absolut unwahrscheinlichen Fall, daß ich nicht beim Ostergewinnspiel gewinne, kann man sich das auf jeden Fall mal merken.