Mikrofon für Multitrackrecorder?

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thomas1235

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Hallo an alle Musiker, ich habe folgende Frage an Euch:
Möchte mit meiner kleinen Tochter einige Tonaufnahmen machen Lieder, Gedichte, Geschichten. Ich habe vor einiger Zeit den Zoom H4 Recorder gekauft und möchte diesen auch als Interface (Laptop Audacity) oder direkt zum Aufnehmen benutzen. Der H4 hat ja bereits eingebaute Mikros, die sind allerdings sehr empfindlich gegenüber Atemgeräuschen.
Macht hier ein zusätzliches Mikro Sinn und wenn ja welches?
Die Aufnahmen finden nicht im Studio statt sondern in einer Wohnung daher keine optimale Akustik.
Könnt Ihr mir weiterhelfen? Freue mich auch über andere Tipps zum Aufnehmen von Sprache bei Kindern und Erwachsenen.

Grüße Thomas
 
Externe Mikros machen immer Sinn:).
Es gibt viele Mikrofone, am Besten gehst du in ein Musikgeschäft und testest ein paar. Ohne Budget Angave kann ich dir ansonsten nicht weiterhelfen. Wenn du nicht die Möglichkeit hast Mikros anzutesten guck mal in den produkt bewertungen hier in den Serviceseiten nach.
gruß
freaky
 
Hallo, Thomas,

als erste Hilfe könntest Du einen Popschutz benutzen, dann dürfte das Gröbste vermutlich weg sein.
Je nachdem, was Du anlegen möchtest, kannst Du schon gute Mics bekommen, und da der H4 ja auch [g=76]Phantomspeisung[/g] hat, wäre ein hochwertiges Kondensatormic drin (ich nehme mal an, daß die Aufnahmen mit Deiner Tochter auch "was für die Ewigkeit" sein sollen, da würde ich nicht eben das billigste nehmen).
Immer wieder gerne im Einsteigerbereich empfohlen: Das Rode NT1a, ggfs., wenn es nicht so "groß" sein soll, käme auch ein Oktava MK012 in Frage, das ebenfalls sehr gut klingt.

Viele Grüße
Klaus
 
Danke Euch beiden erst mal! Mein Budget habe ich vergessen anzugeben, ich würde schon zwischen 100-150€ ausgeben wenn es wirklich was bringt. Wenn nicht geb ich das Geld für meine Filmausrüstung aus. Schreibt also bitte auch wenn ich mit meiner Idee daneben liege oder Ihr andere Vorschläge habt.
Für weitere Anregungen wäre ich Euch dankbar.

Viele Grüße Thomas.
 
Hallo, Thomas,

wenn Du auf die roten links in meinem Post klickst, siehst Du weitere Informationen zum Popschutz und zu den Mics. Beide liegen allerdings einen Hauch über Deiner Budgetgrenze von 150 € - aber es lohnt sich. Ich besitze beide und bin sehr zufrieden. Eine andere Alternative: Das EV Blue Cardinal. Klick mal drauf, und Du wirst sehen, daß es bei 99 € liegt. Laß Dich nicht durch die Bezeichnung "Bläsermikrofon" verwirren, das ist Käse. Dieses Mic habe ich mir vor ein paar Tagen eher aus einer Laune heraus gekauft (Frustrationskauf ;) ) und war sehr angenehm überrascht von dem recht guten Klang. In China gefertigte Mics in dieser Preiskategorie klingen normalerweise sehr spitz, das ist hier nicht der Fall. Eher neutral-unauffällig, würde ich sagen. Ich glaube, daß Du damit im Rahmen Deines Budgets schöne Aufnahmen machen kannst.
Eine Wohnzimmerakustik ist für Sprachaufnahmen gar nicht so schlecht - durch die Möbel und Vorhänge kommt es nicht zu störenden Reflexionen. Und wenn Du die Aufnahmen zu "trocken" finden solltest, kannst Du später immer noch ein bißchen [g=108]Hall[/g] dazugeben. Für Aufnahmen mit Kindern auch nicht zu unterschätzen: Das ist die Umgebung, die sie gewohnt sind, und da wird sich Deine Tochter nicht sehr viel anders verhalten. Überhaupt sind Kinder eigentlich recht unkompliziert, was Scheu vor einem [g=116]Mikrofon[/g] anbelangt. Probiere es einfach mal aus!

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus, vielen Dank für Deine ausführliche Beratung. Ich komme mehr aus dem Videobereich und kenne mich deshalb nicht so sehr mit den verschiedenen Mikrofontypen aus.
Eine Frage habe ich aber noch, was ist mit dynamischen Gesangsmikros? Sind die eher ungeeignet für meine Zwecke oder brauche ich dafür noch einen extra Verstärker?
Falls etwas geringfügig über meinen Budget liegt ist das auch nicht ganz so schlimm aber irgendwo muß man sich ja eine Grenze setzen;-).
Vor allem dann wenn am Mikrofonende ein Zoom H4 hängt oder?
Du hast ja laut Deinem Profil einige Erfahrung mit Chor und Sprachaufnahmen.
Noch eine Frage zum Schluß: Macht es Sinn ein hochwertiges Mikro gebraucht zu kaufen? Wenn ja wo?
Danke für Deine Mühe Thomas
 
Wenn Du das Mikro auch für Videoaufnahmen nutzen möchtest, würde ich Dir das Røde NTG-1 als Richtmikro nahelegen. Du kannst Deine Tochter aufnehmen, ohne zu Nahe ranzugehen und ohne zu viel Raumanteil.
 
Hi,

um deine Fragen zu beantworten:
1. Ja es macht Sinn, du wirst es merken, und
2. entweder bei deinem "Musikinstrumente-Händler um die Ecke" oder Online. Dann würde ich dir Thomann empfehlen.

Natürlich solltest du dir eine Finanzielle Grenze setzen.Die ist mit 100-200 Euro für den Anfang wohl auch gut gewählt. Wenn du Spass am neuen Hobby findest, wirst du noch merken, das es mehr wird. :)

Ich würde dir auch zu einem Kondensator-Richtmikro raten, das kannst du auch für Filmzwecke nutzen, und wenn du das Hobby ausbaust, kannst du es weiter benutzen. Mal davon abgesehen, ist der H4 auch schon nicht schlecht. Wenn du den Ton zum Bild synchronisierst ("Klappe"), kannst du den auch für Filmaufnahmen benutzen.

Benni.
 
Danke für die Antworten, leider muß ich sagen das der Zoom H4 überhaupt nicht gleich läuft mit einer Kamera.
Schon nach 5min. sind beide Geräte nicht mehr framegenau synchron.
Ich habe schon ein Richtmikro Sennheiser MKE 300.
Das hat zwar eine gute [g=98]Richtcharakteristik[/g] aber ich finde es nicht so gut von der Natürlichkeit der Aufnahme her.
Da sind wohl doch die Kondensatormikrofone besser.
Frage Welcher Abstand zum Mund ist denn beim Kondensatormikrofon ideal?

Grüße Thomas
 
Hallo, Thomas,

Gebrauchtkauf ist so eine Sache - wenn Du im Fachhandel "gebraucht" kaufst, bist Du eher schon auf der sicheren Seite. Bei Kauf von privat - na ja, kann gutgehen, oder auch nicht. Ich habe bisher immer unverschämtes Glück dabei gehabt.
Die dynamischen Gesangsmikrofone brauchen ebenso wie die Kondensatoren eine Verstärkung. Die liefert Dir aber schon der H4 durch die Mikrofoneingänge. Im Gegensatz zu den Kondensatoren brauchen "Dynamische" allerdings keine [g=76]Phantomspeisung[/g]. Typische dynamische Gesangsmikrofone sind allerdings fast ausschließlich auf "Lippenkontakt", also praktisch kürzeste Besprechungsentfernung, ausgelegt. Das macht für die laute Bühne sehr viel Sinn, für andere Zwecke weniger, da dann der häufig vorhandene [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] wegfällt und der Klang doch sehr dünn wird.
Kondensatormics sind aufgrund ihrer Bauweise impulsgenauer bei der Übertragung, nehmen mehr Feinheiten auf. Bei Choraufnahmen stehen die Hauptmikrofone teilweise ganz schön weit weg vom Chor, das hängt auch wieder mit dem verwendeten Raum zusammen und ist immer eine Balancesuche zwischen Direktschall und Raumreflexion (Stichwort: Hallradius). Da muß oft herumprobiert werden. Je nach Situation stütze ich bei Choraufnahmen auch noch einzelne Stimmgruppen oder die Solisten oder das Orchester - aber dann kommen wir zu weit ab.

Um zum Besprechungsabstand bei Kondensatormics zurückzukommen: Bei Kondensatormikrofonen, die für den Bühnenbetrieb gedacht sind, muß man auch nahe herangehen, da bricht aber bei größerem Abstand der Klang nicht so gewaltig ein. Das Rode NT1a und das Oktava, das ich empfohlen hatte, sind dagegen NICHT zur direkten Nahbesprechung ("Lippenkontakt") gedacht. In der normalen "Studiosituation" hast Du durch den vorgebauten Popschutz ja schon ohnehin einen gewissen Abstand zum Mic. Das addiert sich bei mir im Aufnahmeraum auf so etwa 20 - 50 cm, je nachdem.

Für Deine Aufnahmesituation heißt das nun konkret: Du wirst, wenn Deine Tochter beim Filmen ziemlich weit weg vom Mic ist, natürlich auch mehr Raumanteil ("[g=108]Hall[/g]" sage ich jetzt mal ob der Location "Wohnung" nicht dazu) aufnehmen. Es dürfte aber mit den externen Mikrofonen sehr viel besser sein als direkt über die Mikrofone des H4. Den Ton müßtest Du, das wäre das einzige, was mir dazu einfällt (da ich mich mit Video nicht auskenne), manuell nachträglich an die Bilder anlegen, da Du den H4 nicht mit der Kamera synchronisieren kannst.

Machst Du dagegen reine Tonaufnahmen, befindet sich Deine Tochter ja in relativ festem, nicht allzu großem Abstand zum Mic, und da stört Dich auch kein Raumanteil. Den fügst Du später ggfs. bei der Nachbearbeitung bei.

Viele Grüße
Klaus
 
Klaus,das war ja schon wie ein kleiner Lehrgang!
Ich denke jetzt muß ich mich selbst entscheiden.
Als letztes würde mich noch Deine/Eure Meinung zu folgenden Mikros interessieren (wie schon gesagt Sprache/Gesang von Kind oder Kommentare zu Film von Erwachsenen:

1. https://www.thomann.de/de/audio_technica_mb_4k.htm

2. https://www.thomann.de/de/beyerdynamic_mce530.htm

3. https://www.thomann.de/de/akg_perception_150.htm

4. https://www.thomann.de/de/oktava_mk219_kondensator_grossmembranmikrofon.htm

Danke an alle die mir geholfen haben und speziell dem Basselch

Grüße Thomas
 
Hallo, Thomas,

diesmal einigermaßen kurz und knapp ;) ;) :

Audio Technica: Kenne ich nicht!

Beyerdynamic: Gefällt mir in dieser Preisklasse klanglich auch gut, ist dem Oktava MK012 allerdings m. E. unterlegen (das ist allerdings auch teurer...)

AKG Perception 150: Kenne ich nicht.

Oktava MK219: Habe ich bislang nur einmal unter den Fingern gehabt, gefiel mir aber gar nicht übel. Klang ist ein bißchen mittig, aber nicht unangenehm. Könnte mir vorstellen, daß es für helle Kinderstimmen sehr schön paßt.

Einer der absoluten Klassiker unter den Reportagemics wäre übrigens das Sennheiser MD421. Das ist allerdings wieder DEUTLICH teurer...

Viele Grüße
Klaus
 
Danke für Deine Ausführung Klaus, ich werde diese Woche mal zu einem der wenigen Fachhändler in meiner Nähe fahren und mir das von Dir erwähnte Rode NT1a anschauen. Damit liege zwar schon wieder über meinem Limit aber naja vielleicht kann ich ja mit meinen CDs die große Kohle verdienen. ;-)
Sollte noch jemand dazu einen Tipp für mich haben - ich lese weiter.
Euer Forum ist echt klasse, habe mir hier schon viele Tipps geholt, macht weiter so.

Wünsche Euch allen noch tolle Songs und immer einen leeren Rohling im Schrank!

Thomas
 

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