Mikrofon für Bassdrum

[departure]

Hallo liebe Mitmusifanten,

ich habe mich erst kürzlich hier angemeldet, muß aber schon jetzt eine Frage stellen, auf die ich per Suche im Forum keine Antwort finden konnte:

Wir machen gerade Aufnahmen für eine Demo-Produktion mittels 8-Kanal-Karte (Terratec EWS 88 MT - PCI). Zuallererst wird, natürlich, das Schlagzeug eingepegelt. [g=105]GAIN[/g] und Fadervolume und die Eingangsempfindlichkeit der Soundkarte stehen jetzt bei allen 8 Drumkanälen so, daß ein lautes und sauberes, aber deutlich unter dem Übersteuern befindliches Signal im Rechner ankommt. So weit, denke ich, alles in Ordnung.

Problem ist nun der aufgenommene Bassdrum-Sound. Ich wollte gestern Abend eigentlich nur Pult, Soundkarte und die Aufnahmeapplikation pegeln, doch unser Drummer wollte natürlich wissen, wie das aufgenommen "jetzt so klingt". Über die 8 Spuren war er sehr angetan (wir hatten bisher mit einer anderen Karte nur 2 analoge Inputs), doch war er mit dem Sound seiner Bassdrum "überhaupt nicht" einverstanden. Sie ist ihm nicht "breit", "tief" und "fett" genug. Außerdem habe sie zuviel "kick" und zuwenig "Kessel". Sie solle so klingen wie auf dem "schwarzen Album". Ich kenne nur das "Weiße Album" (Beatles 1968), er sagte mir dann, es handele sich um eine Metallica-Platte (von Schlagzeugern, die noch nicht einmal wissen, was "legato" und "portato" bedeutet, und die IMMER nur staccato spielen, halte ich eigentlich nichts und höre deswegen bei denen kaum auf den Sound).

Wegen "zuviel kick und zuwenig Kessel" habe ich dann das Mikro etwas weiter weg von Schlagfell und Schlegel, näher hin zum Resonanzfell, gezogen. Neue Probeaufnahme, die Unzufriedenheit unseres Drummers blieb.

Ich erklärte ihm, daß der Sound der solo abgehörten Bassdrumspur überhaupt nichts über den späteren Prduktionssound mit kompletter Band aussage, immerhin kommen da noch eine Bassgitarre, die tiefen Anteile der Rhythmusgitarre und eine Hammond hinzu, doch er ließ sich nicht bedeuten, Zitat: "So kann das auf keinen Fall bleiben".

Die Bassdrum ist eine 22-Zoll von Mapex, Serie unbekannt, das [g=116]Mikrofon[/g] ein spezielles, kugeliges von AKG, das angeblich für tiefe Frequenzen gut geeignet ist (nur ausgeliehen), das Pult ist ein Yamaha, Marke "Uralt", mindestens 25 Jahre alt. Die Klangregelung auf dem BD-Kanal steht mittig linear/neutral.

Also, muß sich unser Drummer gedulden, bis er alles zusammen hört, oder kann ich vorher, um ihn mal vorab "ruhig zu stellen", irgendwas tun?

Grüße


departure

 

[Eleusis]

entweder am eq drehen (sweep in dem Frequenzbereich bis 300 Hz herum, dann findest du recht schnell die entsprechende [g=349]Frequenz[/g]), oder mal die drumagog demo ausprobieren ([g=77]vst[/g]-plug in um den Bassdrumsound komplett zu ersetzen, das Originalsignal dient dann nur noch als [g=111]trigger[/g]).

 

[Ran]

bei einer bd bleibt der sound nur seltenst genau so wie er ursprünglich mit dem mikro aufgenommen wurde. damit das gut klingt, bedarf es schon einiges an schraubaktionen.
natürlich gibt es auch ausnahmen, aber diese sind im fall bd sehr selten

 

[Tino]

sorry ran, da muss ich dir widersprechen.

Mit der Kombination aus Shure Beta52a oder dem AKG D112 und zusätzlich einem Shure Beta91 erhältst du bei richtiger Aufstellung einen sauberen und vorallem natürlichen Klang der Bassdrum.
Mit den beiden ersten nimmst du einfach den Kick ab und mit dem PZM den Rest drunter. Und da brauchst du in der Regel nichts mehr schrauben. Abgesehen von den Höhen die weg sollen

daher @ departure- schau doch einfach mal ob du irgendwoher das Beta91 herbekommst, vielleicht wird es ja mit dem zusätzlich besser.

Ansonsten ausprobieren. Der Klang der Bassdrum ist überall anders. Positionier das Mikro in allen erdenklichen Positionen und nimm immer mal auf und kontrollier welches Signal dem Gewünschten am ehesten entspricht.

 

[Ran]

ja, das mag sein, aber ich würde nicht 3 mikros vor die BD kloppen, wenn ich für das ganze set nur 8 kanäle habe

 

[Tino]

ich hab doch nur von zwei geschrieben
Aber ja - die Einschränkung in den Kanälen habe ich nicht beachtet.

Ich weiß ja nicht wie die das abnehmen. Und 8 Kanäle für ne Demo sind ja okay.
Live hatten wir schon 15 +3x Effekte...
Das war echt heavy

 

[gincool]

grade bei rock brauchts massig EQ arbeit damits wirklich "modern" klingt !
selbst mit einem beta52 oder d112 geht da schon einiges !

 

[departure]

O.K., dann fasse ich Euch mal zusammen:
- 300 Hz umschiffen
- triggern
- besseres Mikro
- mehrere (und/oder bessere) Mikros

Das mit der [g=349]Frequenz[/g] probiere ich zuerst, sicherlich grundsätzlich zunächst am einfachsten. Doch wo? Gleich zu Beginn am Pult (dort sind am BD-Kanal, wie gesagt, alle Klangregelungen, also einfache Höhen, parametrische Mitten und parametrische Tiefen momentan mittig/linear eingestellt), oder erst per Software auf der bereits aufgenommenen Spur?

Wo nehm ich das [g=111]Trigger[/g] Plug-In her?

Das jetzige Mikro ist schon ein spezielles BD-Mikro bzw. für tiefklingende Instrumente, der genaue Name ist mir entfallen, aber es ist von AKG und ist kugelig bzw. leicht eiförmig. Das Ding ist schon geliehen, wüßte aber nicht, wo ich ein weiteres, n o c h besseres/geeigneteres borgen könnte. Kaufen ist (derzeit) nicht drin.

Mehrere Kanäle nur für die BD sind schon möglich, habe ja zunächst das Pult noch vor der Soundkarte, 3 Kanäle am Pult nur für die Bassdrum landen dann allerdings per entsprechender Subgruppe in einer einzigen Mono-Aufnahmesspur. Wahrscheinlich wäre es am besten, wenn ich den gewünschten Sound schon vor der Aufnahme hinkriege, dann ich muß ich später in [g=539]Cubase[/g] weniger schrauben.

Welchen Sound haben denn nun die Bassdrums von Lars Ulrich auf dem sog. "schwarzen Album"? Ich kenne es nicht und mag es mir, ehrlich gesagt, auch gar nicht anhören (müssen). Kann das mal jemand etwas differenzierter beschreiben als "breit", "fett" und "tief", so daß ich mir etwas darunter vorstellen kann?

Ist es denn wirklich so wichtig, daß bereits die BD-Solospur den ultimativen Sound hat? Ändert sich da nicht später, wenn die ganze Band im Kasten ist und gemischt wird, ohnehin noch einiges?

Aber trotzdem erstmal vielen, vielen Dank für Eure Antworten.

Grüße von


departure

 

[Insane]

So ein Blödsinn...Drummer, mal wieder...LACH!

Gerade auf dem Black Album wurde am EQ rumgedreht bis der Arzt kam...sowas ist kaum mit EINFACHSTEN Mitteln zu machen...aber jeder Pöter will so klingen!

Klaro geht alles:

am besten GENAU das Schlagzeug,
GENAU der Aufnahmeraum,
GENAU den Drummer und
GENAU diese Songs...

achja,

GENAU den Mischer bitte...und ich wette es klingt NICHT mehr genauso...

Denkt aber dran, dass sowas vor allem auch das entsprechende Geld kostet.

So oder so, GELABER!!!

Fett am EQ rumschrauben, feist komprimieren und vor allem mal ´n entsprechendes Mikro nutzen...zur Not -> triggern...ist völlig normal

Edit:

Jep, das hat sich wohl überschnitten oder ich habe zu kurz gelesen...
Tip für´s Mikro auch für den schamlen Appel: Sennheiser e602 und für den Drummer n Tropfen E 605...LACH!!!

 

[Engineer4U]

Klingt die BD denn in dem Raum so ganz ohne Aufnahme gut?
Ist sie vernünftig gestimmt und bedämpft?
Felle ok? "Richtiger" Klöppel?
Tritt er richtig rein?

Alles andere wurde schon genannt.

Wie auch immer.
Für solche Fälle hat Steven Slate ja seine Drumsamples entwickelt, und verdient sich damit ne goldenen Nase
Ich hab sie auch gekauft, unter anderem damit ich eben sowas wie die Metallica BD am Start habe...und bei Metalheads ganz wichtig: Die Dreamtheater Drums...



Was ist denn das für eine Mucke, mit Hammond-Orgel und Metallica Bassdrum?

 

[Insane]

Dream Theater....Pantera rules!!

Und das plötzlich alles aus ´ner 500 Euro Rummelbude...lach!

Boh, sind wir geile Macker...

Ne, aber stimmt schon, Slate ist ganz cool nicht unbedingt komplett tauglich und auch n käsiger Player aber sonst ok.

 

[Engineer4U]

Zu Steven Slate:

Hab ich schonmal irgendwo hier geschrieben, ich find die Bassdrums sind das einzig WIRKLICH gute an diesem Samplepack, und die nutze ich oft und gerne.


Nach Pantera-Drumsounds hat bei mir lustigerweise noch keiner gefragt...
Obwohl ich die Band auch 100 mal geiler finde als Dreamtheater. (Sound und Mucke)

 

[SunSpire]

Ich ziehe mir gerade die Demos auf der Salte Seite rein. Das klingt ja teilweise ganz nett. Aber ich frage mich, wie es wohl klingt, wenn man auf der einen Seite diese überproduzierten Hochglanz-Samples und auf der anderen Seite ne brizzel Proberaumklampfe hat...

 

[Engineer4U]

Ich ziehe mir gerade die Demos auf der Salte Seite rein. Das klingt ja teilweise ganz nett. Aber ich frage mich, wie es wohl klingt, wenn man auf der einen Seite diese überproduzierten Hochglanz-Samples und auf der anderen Seite ne brizzel Proberaumklampfe hat...

So wie die meisten Demos oder Billigproduktionen heutzutage.

 

[Insane]

Die Sachen vom Slate finde ich gar nicht überproduziert, ehrlich gesagt. Sie sind sicher nciht alltagstauglich, aber ne Britzelklampfe spielt doch auch nicht wirklich wer oder?

N Pod kann sich doch jede Sau anschaffen, dann ist´s auch vorbei mit Gebritzel, also Drecksmikro irgendwie vor den [g=182]Amp[/g] bei Null Ahnung, was man da tut, zumindest bei ner Aufnahme.

Und dann kann es auch schon nach was klingen.

 

[SunSpire]

Ich hätte gerne mal Drumsamples, die einfach GUT klingen. Die so klingen als hätte man einfach nur eine perfekt gestimmte Premium-Trommel mit einem ####teuren Mike abgenommen. Mit Punch, Wärme und Lebendigkeit. Nicht immer diese sterile DFH Scheisse.

Das Led Zep vom Slate geht etwa in die Richtung.

 

[DaVogi]

mal ungeachtet davon, dass man aus nem einzelnen mikro schon nen recht vernünftigen kick-sound drehen kann (wenn man denn kann) is hier wohl der eigentliche hund wo anders begraben.

zum einen: wenn ich hammond lese frag ich mich ob die klangvorstellung des drumers überhaupt sinnvoll ist für die eigentliche musik. ne metalkick klingt anders als ne bluesrock oder jazz kick.

wenn sich die soundvorstellungen mit der musik allerdings ausgehen... dann frag ich mich, ob du der richtige mensch dafür bist, um hier in diesem fall klangbeeinflussende maßnahmen zu vollführen. das ist nicht böse gemeint, aber wenns um rockmusik geht dann sollte und muss man als engineer doch auch wissen um "was" es bei der musik geht... und das schwarze metallica album mit songs wie enter sandman oder nothing else matters (nein, nicht diese orchester version die alle 14 jährigen mädls lieben) ist ein ABSOLUTER klassiker und rock/metal-standard. ich kann metallica echt nicht ab... aber sowas kennt man einfach.

musikaufnehmen soll doch auch spaß machen, gerade wenn du das als hobby machst

btw.: wenn ne kickdrum bei sinnvoller mikrofonpositionierung mit ein, zwei griffen am eq nicht "halbwegs" passt, dann liegts daran, dass die kick entweder nicht gut klingt ansich (überbedämpft, schlecht gestimmt, oder einfach mies gespielt)

 

[Wolfgang]

DaVogi schrieb:
...wenn ich hammond lese frag ich mich ob die klangvorstellung des drumers überhaupt sinnvoll ist für die eigentliche musik.

Schoen das das noch jemanden aufgefallen ist.

Aber wenn ein Drummer der in einer Blues Rock Band spielt seinen Traumsound bei Panthera oder Metallica sieht dann sollte er soundtechnisch entweder die Klappe halten oder sich ne andere Band suchen...

 

[zootime]

whatever happens, könne wir das ganze dann mal hören?
scheint ja musikalisch spannend zu werden!

tip für die derzeitigen umstände, da sie sind wie sie sind:

-nimm einfach das akg d112 und stell es genau mit der hälfte in das resonanzfellloch.

-das signal unbearbeitet aufnehmen!

-nach der aufnahme: bassdrum resonanfrequenz suchen , so um die 50-100 hz wahrscheinlich, und damit arbeiten.

-danach kompressor, (evtl mehrere. aber nur für euren drummer, zur hammond bluessound wird das dann wahrscheinlich zu träge,fett und schwer).

Z

 

[Wolfgang]

zootime schrieb:
-nimm einfach das akg d112 und stell es genau mit der hälfte in das resonanzfellloch.

Da sag ich jetzt mal lieber nichts dazu...