MIDI Aufnahmeverzögerung

[JeZe]

Irgendwie stehe ich gerade auf dem Schlauch. Ich benutze Cubase 8.5 und habe beim Einspielen über mein Keyboard festgestellt, dass die Noten nicht da aufgezeichnet werden, wo ich sie spiele. Das ist ja ansich nichts besonderes, allerdings bin ich auf eine Besonderheit gestoßen, die ich nicht verstehe.

ich habe einen Test in derart durchgeführt, dass ich eine eine VSTi-Spur abgespielt und sie gleichzeitig als Audio wieder aufgenommen hebe.

Wenn ich beide Spuren abspiele, werden einmal die Klänge per MIDI durch das VSTi erzeugt und einmal von der Audiospur abgespielt. Die Klänge sind zeitlich absolut deckungsgleich.

Wenn ich das ganze nun aber live mache, d.h. ich spiele das VSTi, nehme es als MIDI und gleichzeitig als Audiospur auf, dann sind die MIDI Noten zeitlich vor den Audiodaten (und auch bevor ich sie gespielt habe) in der Timeline.

Hat jemand eine Idee, was da das Problem sein könnte?

 

[slowhand73]

Welchen Buffersize hast du an deinem Interface ?

(und bevor ich sie gespielt habe) in der Timeline - hokus Pokus. Zurück in die Zukunft.

 

[JeZe]

Buffersize ist 128.

Wenn ich mir's nochmal genau überlege, ist es eigentlich auch logisch:

Die MIDI-Noten werden aufgezeichnet wenn ich die Tasten drücke. Das Audiosignal kann aber erst aufgezeichnet werden, nachdem das VSTi den Klang berechnet hat und das dauert ja ein paar Samples. Allerdings wundere ich mich, dass das nicht ausgeglichen wird.

Eigentlich sollte mit aktiviertem "ASIO-Latenzausgleich"-Button im Spurbedienfeld die MIDI-Note ja erst bei erklingen des Tons aufgezeichnet werden. Bei mir gibt's da aber gar keinen Unterschied!?

 

[PlanNine]

Bei einer Midispur kann man den Ausgleich der Aufnahmeverzögerung für jede Spur einzeln einstellen. Der Default kann in den Programmeinstellungen eingestellt werden. Auch kann ein +- Offsett im Inspector eingestellt werden, so das man nachträglich verschieben kann.

Hier eine Diskussion über das Timing.
http://www.steinberg.net/forums/viewtopic.php?f=234&t=81028

 

[JeZe]

Bei einer Midispur kann man den Ausgleich der Aufnahmeverzögerung für jede Spur einzeln einstellen. Der Default kann in den Programmeinstellungen eingestellt werden. Auch kann ein +- Offsett im Inspector eingestellt werden, so das man nachträglich verschieben kann.

Hier eine Diskussion über das Timing.
http://www.steinberg.net/forums/viewtopic.php?f=234&t=81028

Das Problem was ich habe wenn ich die ganze Spur verschiebe ist, dass mir das in Bezug auf die Quantisierung nicht weiterhilft. Bei mir ist es so, dass ich etwas einspiele, dann Q für quantisieren drücke, das aber im 1/16-Modus oft falsche Ergebnisse liefert, weil die MIDI-Noten zu früh in der Piano-Roll landen und dann manche in die falsche Richtung quantisiert werden. Auch für die erweiterten Quantisierungsfunktionen mit Quantisierungsschwelle ist es extrem schlecht, wenn es einen versatz gibt.

Ich behelfe mir so, dass ich nach dem Einspielen alle Noten auswähle und diese gemeinsam nach hinten verschiebe. Das funktioniert zwar, ist aber eben auch nervig.

 

[PlanNine]

Schau noch mal ob der ASIO Ausgleich der Spur bei dir ein oder ausgeschaltet ist, Wenn der eingeschaltet ist dann werden die Noten eher erscheinen. Ist der ausgeschalten kommen die Noten später. Wenn du den ASIO Ausgleich für die Spur eingeschaltet hast dann einfach mal ausschalten.

(Nicht den ASIO ausgleich unter Geräte.).

 

[JeZe]

Schau noch mal ob der ASIO Ausgleich der Spur bei dir ein oder ausgeschaltet ist, Wenn der eingeschaltet ist dann werden die Noten eher erscheinen. Ist der ausgeschalten kommen die Noten später. Wenn du den ASIO Ausgleich für die Spur eingeschaltet hast dann einfach mal ausschalten.

(Nicht den ASIO ausgleich unter Geräte.).

Das habe ich schon alles ohne Besserung durchprobiert. Aber der verlinkten Diskussion und den dort verlinkten Dokumenten zufolge scheint das ein nicht triviales Problem zu sein, welches mit den verschiedenen MIDI-Treibermodellen unter Windows zu tun hat. Werde mich da mal durchwühlen...

 

[Beatback]

Um welches Keyboard handelt es sich?

Mal unter den Midi Einstellungen Systemzeit verwenden angehakt?

 

[JeZe]

Keyboards habe ich verschiedene ausprobiert, aber da audiomäßig ja alles richtig aufgezeichnet wird, schließe ich das Problem hier auch aus.

Systemzeit habe ich auch verwendet, behebt das Problem aber nicht vollständig.
Folgende Links habe ich zu dem Thema gefunden - am vielversprechendsten hör es sich für mich an mal ein anderes MIDI-Interface zu probieren.

https://www.steinberg.net/nc/de/sup...w/show_details/kb_show/midi-issues-on-windows

http://www.soundonsound.com/sos/dec07/articles/cubasetech_1207.htm

 

[musicdevil]

Das selbe Problem habe ich auch und führte dies bisher auf meine Midi zu USB Verbindung zurück.
Ich arbeite zwar mit Studio One, aber die Lösung wird in Cubase ähnlich sein.
Angenommen ich habe eine Asio Eingangslatenz von 6 ms und eine Ausgangslatenz von 12 ms, so muss ich diese Werte addieren und erhalte 18 ms.
Nun kann ich bei mir einen Midi Aufnahme Offset von eben 18 ms eingeben und schon landen die Noten an der korrekten Position. Warum das nicht automatisch ausgeglichen wird, darüber habe ich mir auch schon ergebnislos den Kopf zerbrochen

 

[JeZe]

Ich glaube diese Einstellung gibt's in Cubase nur für Audio.

 

[PlanNine]

Die einstellungen gibt es auch für midi, man kann den latenz ausgleich für jede midi spur ein und ausschalten. Es wirkt sich aber, wenn ich mich recht erinnere nicht auf das bereits aufgenommene aus. Dafür gibt es andere möglichkeiten.

Wenn die quatisierung manche note nach hinten anstatt nach vorne schiebt kann es natürlich auch am midi jitter oder gar am eigenem timing liegen.

 

[musicdevil]

Wenn die quatisierung manche note nach hinten anstatt nach vorne schiebt kann es natürlich auch am midi jitter oder gar am eigenem timing liegen.

Das Merkwürdige ist, dass wenn ich versuche so ziemlich exakt zb. eine BD nach Metronom einzuspielen, landen die Noten immer VOR dem Raster (automatische Q natürlich ausgeschalten).
Man hört also das Metronom oder aufgenommene Audiodateien zu früh und erst durch einen positiven (+) Midi Aufnahme Offset landen die eingespielten Noten an der korrekten Position.

Der "Plugin Latenzausgleich" hat bei mir keinen Einfluss, habs mal testweise de/aktiviert.
Auch die Spurverzögerung hat nichts damit zu tun, da dann zwar die Noten hörbar verzögert werden, aber nicht optisch.

 

[PlanNine]

Der latenzausgleich wird in der spur ein und ausgeschaltet. Es ist kein plugin.

 

[JeZe]

Die einstellungen gibt es auch für midi, man kann den latenz ausgleich für jede midi spur ein und ausschalten. Es wirkt sich aber, wenn ich mich recht erinnere nicht auf das bereits aufgenommene aus.

Das ist doch genau das Problem. Es geht nicht darum komplette Spuren zu verschieben, es geht darum, wo Noten in der Piano-Roll landen.

Dafür gibt es andere möglichkeiten.

Und die wären?

Wenn die quatisierung manche note nach hinten anstatt nach vorne schiebt kann es natürlich auch am midi jitter oder gar am eigenem timing liegen.

Daran liegt es i.d.R. nicht. Wenn man eine Aufnahme gleichzeitig als MIDI und als Audio aufzeichnet sieht man, dass die MIDI-Daten nicht da landen, wo die Audiodaten landen.

Mit dem ASIO-Latenzausgleich in der Spur kann man bestimmen, ob die MIDI-Note aufgezeichnet wird wenn sie gespielt wird oder wenn sie erklingt. Obwohl das vielversprechend klingt, hat es in der Praxis kaum eine Auswirkung.

 

[PlanNine]

Unter dem link den ich angegeben habe ist eine diskussion wo auch das geklärt ist. Es ist eine menge zu lesen aber es dürfte danach einiges klarer werden.

 

[JeZe]

Unter dem link den ich angegeben habe ist eine diskussion wo auch das geklärt ist. Es ist eine menge zu lesen aber es dürfte danach einiges klarer werden.

Die Diskussion ist mir bekannt und aus den dort verlinkten Dokumenten geht gerade hervor, dass es für manche Equipmentkombinationen keine triviale Lösung gibt (das schreibt Steinberg selbst).

Die meisten, die von einem perfekten Timing sprechen machen den Test intern, d.h. Cubase triggert ein VSTi, welches als Audio wieder aufgenommen wird. Das stimmt bei mir auch.

Aber mach doch selbst mal den Test: route ein VSTi auf eine Gruppe, erzeuge eine Audiospur mit der Gruppe als Eingang und spiele etwas, was Du auf beide Spuren aufnimmst. Dann spiel beide Spuren ab. Wenn das bei Dir 100% synchron ist (oder zumindest im Bereich eines leichten Flangings liegt) hast Du den Hauptpreis gewonnen.

 

[PlanNine]

Unter dem link den ich angegeben habe ist eine diskussion wo auch das geklärt ist. Es ist eine menge zu lesen aber es dürfte danach einiges klarer werden.

Aber mach doch selbst mal den Test: route ein VSTi auf eine Gruppe, erzeuge eine Audiospur mit der Gruppe als Eingang und spiele etwas, was Du auf beide Spuren aufnimmst. Dann spiel beide Spuren ab. Wenn das bei Dir 100% synchron ist (oder zumindest im Bereich eines leichten Flangings liegt) hast Du den Hauptpreis gewonnen.

Ich habe leider wenig Zeit. Aber im neuen Jahr wenn ich daran denke dann teste ich es mal.

 

[JeZe]

Ich habe mich mit dem Thema jetzt nochmal ausführlicher beschäftigt und bin dabei auf einige unangenehme Fakten gestoßen.

MIDI-Jitter beim Spielen von VSTis ist dadurch begründet, dass live gespielte Instrumente nur im Raster der eingestellten ASIO-Puffer-Größe ausgegeben werden. D.h. bei 256 Samples z.B. nur alle 5,8ms. Je nachdem wie weit eien Note von der Bearbeitung des nächsten Puffers entfernt ist, verzögert sie sich.

Wird das MIDI von Sequenzer abgespielt, berechnet dieser die Noten bereits im Vorraus, so dass die Noten exakt an ihrer Position abgespielt werden. Das erklärt den Unterschied zwischen live Einspielen und vom Sequnzer abspielen, der beobachtet wurde.

Begegnen kann man dem Problem nur mit sehr kleinen Puffergrößen. Wer's nicht glaubt: einfach mal die maximal mögliche Puffergröße einstellen und ein VSTi per MIDI und gleichzeitig AUDIO aufnehmen. Was beim Abspielen zu hören ist, ist nicht schön...

 

[Beatback]

Bei einer Midispur kann man den Ausgleich der Aufnahmeverzögerung für jede Spur einzeln einstellen. Der Default kann in den Programmeinstellungen eingestellt werden. Auch kann ein +- Offsett im Inspector eingestellt werden, so das man nachträglich verschieben kann.

Hier eine Diskussion über das Timing.
http://www.steinberg.net/forums/viewtopic.php?f=234&t=81028

Oh ja ich kann mich erinnern , weil ich es selbst getestet habe weiss ich für mich das Cubase Rock Tight ist

MIDI-Jitter beim Spielen von VSTis ist dadurch begründet, dass live gespielte Instrumente nur im Raster der eingestellten ASIO-Puffer-Größe ausgegeben werden. D.h. bei 256 Samples z.B. nur alle 5,8ms. Je nachdem wie weit eien Note von der Bearbeitung des nächsten Puffers entfernt ist, verzögert sie sich.

Wird das MIDI von Sequenzer abgespielt, berechnet dieser die Noten bereits im Vorraus, so dass die Noten exakt an ihrer Position abgespielt werden. Das erklärt den Unterschied zwischen live Einspielen und vom Sequnzer abspielen, der beobachtet wurde.

Begegnen kann man dem Problem nur mit sehr kleinen Puffergrößen. Wer's nicht glaubt: einfach mal die maximal mögliche Puffergröße einstellen und ein VSTi per MIDI und gleichzeitig AUDIO aufnehmen. Was beim Abspielen zu hören ist, ist nicht schön... zwinker

Du irrst dich, du hast mit sicherheit noch irgend einen Fehler im System!

Welches Midi Keyboard und Midi Device hast du jetzt?
Ich frage das, weil es mit Maschine oder Komplete Kontrol mit dem ASIO Guard zu Problemen kommen kann.