Midas Venice F16 - Recording über Firewire

[dervommeer]

Guten Abend zusammen,

ich schneide seit einigen Wochen Konzerte mit einem Midas Venice F16-Pult mit. Soweit, so gut.

Ein Problem gibt es: Der Pegel, der über die Firewire-Leitung in den Rechner geht, ist sehr gering, ich muss vor der Bearbeitung extrem normalisieren, wodurch es natürlich hörbar rauscht.

Selbstverständlich steuere ich alles vernünftig aus, das Mischpult ist ja auch für die Beschallung da. Bei einem Neumann KMS 105 drehe ich den Gain-Regler auf fünf nach (also ca. +35 dB). Im Rechner kommt kaum was an - hier landet ein vernünftiges Signal mit immer noch reichlich Headroom erst, wenn ich den Gainregler bis zum Anschlag aufdrehe, was natürlich nicht möglich ist bei einer Beschallung, denn alle Pegel sind dann weit im roten Bereich.

Es scheint mir fast, als sei da ein Pad-Schalter im Firerwire-Interface aktiviert - den ich aber nirgendwo sehen kann.

Kann mir jemand weiterhelfen?

Freundliche Grüße,
dervommeer

 

[DaVogi]

wo liegen denn deine peaks in der DAW?

wo greift das interface ab? schau mal ins handbuch, das kann man meist intern umschalten.

wenn es z.b postfader ist und du deine kanalregler weit unten hast und master höher dann schwächst du natürlich dein aufnahmesignal ab.

 

[slowhand73]

vielleicht hilft es, wenn du den Pre-Fader aktivierst, dann bekommst du das gepegelte Signal.

 

[dervommeer]

Danke euch beiden erst einmal.

Die Peaks beim Gesang liegen bei maximal -24,5 dB, wenn ich das KMS 105 mit +35 verstärke.

Das Interface greift vor dem Fader ab. Wenn ich es richtig verstehe, nach dem Gain-Regler, wie auch die Direct-Outs. Aufgeschraubt habe ich das Pult nicht. Draußen gibt es die Möglichkeit, noch den EQ zwischenzuschalten, aber das ändert ja nichts am Pegel.

Natürlich könnte ich das Problem einfach lösen, in dem ich die Gains bis zum Anschlag aufreiße (das rauscht bei dem Ding nicht so schlimm, wie man es befürchtet) und dann im Konzert den Master nur ganz minimal bewege - geht. Aber dann sind alle Pegel am Pult am Anschlag. Die Aufnahmen sind dann aber (habe es mal getestet) optimal, da ist nichts übersteuert.

Jetzt eine Laienfrage: Dass es funktioniert, ist die eine Sache - aber mache ich damit nicht auf Dauer die Preamps kaputt? Können die das ab?
Bevor ich das Pult hatte, habe ich immer über einen Splitter ins Audiointerface aufgenommen, da gab es die Problematik nicht.

Kann ich also die Gains bedenkenlos aufreißen, solange die Aufnahme stimmt und der Saalklang gut ist (ist er wirklich), den Master dann so weit unten lassen, dass es klappt und die roten Balken ignorieren? Oder mache ich damit das Pult bzw. seine Preamps kaputt?

 

[DaVogi]

nein, kaputt gehen kann da nix... das venice übersteuert laut handbuch bei 21dBu, die rote led geht 3 db vorher an...

solange es gut klingt kannst du das pult also ruhig heißer fahren.

aber soviel fehlt jetzt auch wieder nicht pegeltechnisch. 10dB ... die digital im rechner aufholen ist imho kein thema.

oder du pegels am pult eben so ein, dass die orange led (+12dB) dein neues 'soll' ist.

dann musst du aber aufpassen wenn du viel mit dem eq reindrehst.

aber imho ist das auch jetzt in einem relativ vertretbaren bereich. bei 24bit steurer ich immer so aus, dass meine peaks bei rd -10 bis -12 sind... und stell die fader beim mischen dafür am start bei allen kanälen auf -6.

d.h. du könntest dann bei 0dB starten und wärst kaum leiser. die entgültige lautheit wird dann eh per summenlimiter gemacht. ist ja egal wenn der im input auf +10dB steht, das minimale mehrrauschen wird bei einer liveaufnahmevermutlich keine rolle spielen.

oder falls der arbeitspunkt für plugins nicht passt eben alle spuren per clipgain hochziehen oder mit nem trim.plugin im ersten insert.