Mein Gott

  • Ersteller MamaMuuht
  • Erstellt am
@DonPedro
Aber ich weiß, wenn es mir schlecht geht, dann suche ich "Gott", ohne zu wissen ob es ihn überhaupt gibt
Als ich krank wurde, bin ich auch jeden Sonntag in die Kirche gegangen. Aber nicht sehr lange, so acht bis zehn Wochen. Gott ja, aber Jesus... damit konnte ich schon weniger anfangen, besonders mit den Wundern. Ich glaube, es war Rilke, bei dem ich mal gelesen habe "... tu mir kein Wunder zulieb, gib deinen Gesetzen recht, die von Geschlecht zu Geschlecht sichtbarer sind..." :)

Mamas Lied gefällt mir, weil es mit einfachen Worten das umreißt, was auch ich als nennen wir es Gottesbegriff so... empfinde. Nur, dass ich es nie so ausdrücken könnte.
 
Hallo Jörg,

dein Text kommt mir vor, als suchtest du Trost bei einem Fetisch. Das ist menschlich, aber ohne Hinweis darauf, wie man als sehender Mensch mit blinden Glauben klar kommt, mir letztlich zu oberflächlich, zu harmonisch, zu sehr ins Positive hingebogen. Für deine Fähigkeiten - zu rasch abgeschlossen.

Die Religionen geben wenigstens mittels dicker Wäzer und Geistesgelehrter Gelegenheit, selbst ein Für oder Wider zu suchen oder zu finden. Das kann manchmal recht unterhaltsam oder gar lehrreich sein.

Dein LI sagt, sein Glauben sei Licht, Herz, Sonne, Kind, Clown oder Schatten.... und damit scheint alles zu deinem Anliegen gesagt zu sein. Dein Text gibt mir nur die Gelegenheit, mein Ja und Amen zu geben - oder zu verweigern.

Ich finde keine Verweise auf Zwiespalte, die ja beim Thema Glauben JEDER - garantiert auch du - empfindet. Denkt ich deinen Text zu Ende, dann setzt dein Glaube jegliche Vernuft außer Kraft. Es gibt kein Dunkel in deinem Glauben.... Das ist mir viel zu wenig.

Ich will ja nicht behaupten, das mir im Eifer des Schreibgefechtes nicht ähnliche Scheinerfolge passieren.... Aber dafür gibt es ja ein Forum ( oder Bands, Produzenten oder Kritiker), welche darauf zeigen, wenn man es sich zu leicht macht. Es sei denn, man hat einen ausgereizten Schlagerinterpreten vor sich....

Es ist mein alter Einwand: Du suchst in der Kunst vermutlich zu wenig Kontroverse. Gehst vermutlich (zu?) oft bereits mit klarer Meinung an den Text heran. Dein Harmoniewunsch, deine sympathische Art, niemanden aufs Schwein zu gehen, gefallen vielen. Oft auch mir! - Aber für einen Texter sind das im Grunde gefährliche Eigenschaften...!

Lg
 
@artname
Ich finde keine Verweise auf Zwiespalte
Bräuchte es dafür nicht einen neuen, anderen Text? Dieser hier scheint mir wenig geeignet, auch noch Zwiespalte darin unterzubringen. Wär das nicht ein bisschen viel? Mir gefällt gerade diese Stimmung, die ich kenne aus den Momenten, wo man sich Gott (wer oder auch immer das ist) nahefühlt. :)
 
DonPedro schrieb:
Ich hab das damals erlebte in einem Lied - "Gib nicht auf" - verarbeitet, kennst du vielleicht noch ?

An den Song erinnere ich mich dunkel tatsächlich noch. Ist ja cool, dass da so eine Geschichte hintersteht. Und wenn ich das richtig verstehe, hat sich deine Frau erholt. Na Gott sei Dank.

Aber in diesem Kontext, Atheismus und so, da denke ich dann doch wieder ein wenig nach. Wenn Gott einen Kranken wieder gesund macht, wieso hat er überhaupt zugelassen, dass er krank wird? Da hätte man Gott in der Kirche also ebensogut bittere Vorhaltungen machen können. Aber dazu neigen wir in solchen Zeiten natürlich eher nicht.

Gott hat da wirklich eine gute Ausgangsposition. Er braucht sich eigentlich um niemanden kümmern, mit dem Hinweis, dass die Menschen ja für sich selber sorgen können. Kann in Ruhe warten, bis die Leute krank werden oder sterben. Dann sagen die Angehörigen, ach ja, so ist das Leben nunmal, wir müssen alle sterben. Wird doch mal einer wieder gesund, oder vielleicht rührt Gott ja doch mal einen Finger, dann überschüttet man ihn gleich mit herzlicher Dankbarkeit. Er kann nichts falsch machen.

Natürlich ist es menschlich, in Zeiten höchster Not sehr einseitig zu werden und alle Hilfe zu nehmen, die man kriegen oder sich vorstellen kann. Wir handeln ja oft irrational, sogar wenn keine Not herrscht. Wieso also nicht in einer Krise. Wenn es Gott wirklich gibt, ist er bestimmt mit sich recht zufrieden, uns so gebaut zu haben. Auf diese Weise kann er jedenfalls nicht verlieren und bekommt, was ihm komischerweise wertvoll und wichtig erscheint: Anerkennung, Lob, Verehrung und Dankbarkeit. Wollen wir das nicht alle? :)
 
@artname

Die Religionen geben wenigstens mittels dicker Wäzer und Geistesgelehrter Gelegenheit, selbst ein Für oder Wider zu suchen oder zu finden. Das kann manchmal recht unterhaltsam oder gar lehrreich sein. ?


Daa stimmt! Ich selber habe viele dieser Wälzer gelesen, vor allem die Bücher von Eugen Drewermann " Glauben in Freiheit " und " Die Kleriker- Psychogramm eines Ideals" sind sowohl dicke Wälzer als auch unterhaltsam und lehrreich. Jedenfalls für mich.


Dein Text kommt mir vor, als suchtest du Trost bei einem Fetisch. Das ist menschlich, aber ohne Hinweis darauf, wie man als sehender Mensch mit blinden Glauben klar kommt, mir letztlich zu oberflächlich, zu harmonisch, zu sehr ins Positive hingebogen. Für deine Fähigkeiten - zu rasch abgeschlossen.

Ja, das kann ich nachvollziehen, das dir es zu oberflächlich ist.
Mit meinen Fähigkeiten und mit Raschheit hat es, so glaube ich, allerdings nichts zu tun.
Wer würde für sich die Fähigkeit, wirklich objektiv eine tiefere Bedeutungsebene und auch Ausgewogenheit beim Schreiben eines solchen Textes zu erreichen in Anspruch nehmen wollen?? Auch wenn er alle Zeit der Welt hätte?



Ich finde keine Verweise auf Zwiespalte, die ja beim Thema Glauben JEDER - garantiert auch du - empfindet. Denkt ich deinen Text zu Ende, dann setzt dein Glaube jegliche Vernuft außer Kraft. Es gibt kein Dunkel in deinem Glauben.... Das ist mir viel zu wenig.

Auch das kann ich nachvollziehen.
Ich für mich sehe Glaube nicht als Gegenüber von Vernunft.
Das ist für mich eher dualistisches Denken.
Gibt es kein Dunkel in meinem Glauben? Nun ja , in der Textzeile " Ist heute mein Schatten" meine ich das nicht nur bildlich.
Und die Zweifelzeile ist für mich schon ein Hinweis auf Zwiespalte.

Ich will ja nicht behaupten, das mir im Eifer des Schreibgefechtes nicht ähnliche Scheinerfolge passieren.... Aber dafür gibt es ja ein Forum ( oder Bands, Produzenten oder Kritiker), welche darauf zeigen, wenn man es sich zu leicht macht. Es sei denn, man hat einen ausgereizten Schlagerinterpreten vor sich....

Nun ja, de eine sagt so, der andere so. :)
Das Meinung des Forums hier bildet meiner Meinung nach ganz gut die Bandbreite der Meinungen insgesamt ab.
Ich habe den Text ja auch in anderen Zusammenhängen gezeigt, gelesen und auch schon einmal gespielt. Sehr trauriger Anlass übrigens.
Dieses Feedback bewegt mich noch immer.
Ich bin mir nicht sicher, ob wir beim Thema " Es sich zu leicht machen" einer Meinung sind. Deshalb frage ich mal, ob es dir wichtig wäre, es sich bei dem Thema schwer zu machen?

Und was würde das dann bedeuten?
Woran könnte man das objektiv erkennen?
Macht man es sich zum Beispiel zu leicht, wenn man bei schwerer Arbeit fröhlich singt?
Ich weiß, die Fragen klingen vielleicht rhetorisch. Sind aber überhaupt nicht so gemeint.
Denn ich habe schon sehr viel schweres erlebt. Und ich mache mir das mittlerweile gerne leicht.
Und ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen: " Mein Gott " hilft mir dabei.
Das was Don Pedro schrieb, kann ich gut nachvollziehen.
Das " gute Ende" blieb mir zwar verwehrt,
zumindest nach außen. Aber " mein Gott" war mir schon ein Licht.
Und klar, ich hab ihn auch schon richtig angeschrien und beschimpft.
Und natürlich ihm auch gesagt, das es ihn nicht gibt, logisch!
Er hört da sehr geduldig zu....:)

Ich schrieb ja schon im Anfangstext, das ich diesen Text eigentlich nicht zur Veröffentlichung vorgesehen hatte.
Aber mein Gedanke war, das er vielleicht dem einen oder der anderen Trost , Hoffnung und, ja, Leichtigkeit geben könnte.
Das ist wohl auch so.
Du gehörst nun nicht dazu. Und auch wenn es merkwürdig klingt: Es freut mich.
Denn mich freut dein Engagement, deine Beschäftigung mit dem Thema und deine Aufrichtigkeit.
Und vor allem hat mich gefreut, das du mit deinen Änderungsgedanken mir und uns ein wenig von deinen Gedanken zum Thema gezeigt hast. Sie bewegen mich.





@ verflixte dreizehn

Auch bei dir möchte ich mich für deine Version zum Text bedanken.
Es freut mich sehr, das mein Text dich dazu inspiririeren konnte.
Das finde ich wunderbar.
 
@Tgud

Mal wieder eine gelungene Vertonung von dir, welche den zugrunde liegenden Text toppt. :right:



@MamaMuuht & @den Rest der Gemeinde

Der Text ist geschmeidig und spiegelt den Zeitgeist.



Das ist aber auch wahrscheinlich der Grund weshalb er bei mir keine allzu große Begeisterung auslöst.

Hierzulande und hier zu Tage bastelt sich jeder seinen Personal-Wohlfühl-Jesus.
Alles unverbindlich, unverfänglich und mit viel Wischi-Waschi weichgespült.
Am Wühltisch der Religionen werden die Rosinen rausgepickt ohne jegliche Verpflichtung.

"Dein Gott" fordert nichts (zehn Gebote?; nö, das ist mir zu retro, zu anstrengend, das brauche ich nicht.). Dein Gott ist eine Kuscheldecke unter die man sich zurückzieht wenn es einem nicht so gut geht oder man einfach nur auf dem Sinn-Sofa des Lebens etwas rumdöst.

Die Kirche als Institution lehnt man gerne aus moralischen Gründen ab, wobei es zumeist weitaus profaner jedoch lediglich ein simples Steuersparmodell ist. Einmal im Jahr, zu Weihnachten, geht man trotzdem noch gerne in die Kirche, aus atmosphärischen Gründen, insbesondere wenn die Kinder (natürlich ungetauft) noch klein sind.

Wären einige dieser Gedankengänge in dem Text kurz anzutreffen so wäre dieser nicht so eindimensional und Jörgs eher rockige Musik-Interpretation noch passender. In der vorliegenden Textfassung hätte es auch eine simple Wandergitarrenvertonung eines Laienpredigers getan.
 
Ich finde keine Verweise auf Zwiespalte.
Mir gefällt gerade diese Stimmung, die ich kenne aus den Momenten, wo man sich Gott (wer oder auch immer das ist) nahefühlt. :)

Liebe Teestunde,

tja, ist das LI nun "Gott" nah, oder sind es nur besinnliche Momente des Kräftesammelns? Warum leisten die Einen gemeinnützig Ihrem Gott viele Stunden ihres Lebens einen Gottesdienst.. Und die Anderen haben einen "Gott", der ihnen nichts, aber auch nichts abverlangt, als eben das zu tun, wonach es einem sowieso gerade ist?

Ich kenne natürlich innere Einkehr, würde dies aber nicht Zwiegespräch mit Gott nennen. Ich kenne natürlich Stoßgebete, aber denke wiederum auch, dass dieses "letzte Mittel" mich lediglich besonders motiviert. Eine nützliche Nebenfolge von Stoßgebeten ist außerdem, dass man plötzlich überall Zeichen einer Lösung sieht. :D

Ich habe meine gesamte Kinder- und Teile meiner Jugendzeit regelmäßig in Kirchen "gearbeitet" - und leite daraus für mich keine Vorteile ab. Aber wenn jemand praktisch ohne irgendwelche "Verdienste" öffentlich seinen Gott verkündet, dann erwarte ich wenigstens von diesem TEXT etwas besonders....ähm.... Ehrliches.

Lieber Jörg,

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich denke, uns beide interessiert am meisten die Textarbeit. Deshalb will ich nur darauf verweisen, dass ich dich für sehr belesen halte. ;-)
Auch den Hinweis darauf, dass der Song bereits sehr erwünschte Reaktionen ausgelöst hat, akzeptiere ich ( und bringe ihn gelegentlich selber ;-)) Auch gebe ich dir Recht, dass du Zweifel erwähnt hast! Aber so allgemein würde das selbst der dümmste Pfaffe zugestehen. Die Bibel, dieses hervorragende Sprachwerk, wird da zum Beispiel viel konkreter. Und auch mich hätten IM Text konkrete Zweifel viel mehr interessiert. Ok, das führt uns nun entgültig zum Schreiben!

Ja, das kann ich nachvollziehen, das dir es zu oberflächlich ist.
Mit meinen Fähigkeiten und mit Raschheit hat es, so glaube ich, allerdings nichts zu tun.

Da wäre ICH mir nicht so sicher! Gerade sprachbegabte Menschen besitzen die Fähigkeit, Mängel oder Fehler ins Positive, zu ihren Gunsten hin zu biegen.Mir schrieb jüngst ein von mir anerkannter Kritiker, ich hätte den Sinn eines Textes zugunsten der Reime umgebogen. Er wurde inhaltlich konkret... und ich erinnerte mich plötzlich wieder, dass er Recht hatte. Mich hatten kurzfristig verschiedene Reimereien gerührt, die mir schnell eingefallen waren. Ich konnte mich erinnern, wie ich ihnen zu Liebe plötzlich Zweifel unterdrückte. - Wenn ich gut drauf bin, tausche ich bei Zweifeln sehr oft die Reime!

Wer würde für sich die Fähigkeit, wirklich objektiv eine tiefere Bedeutungsebene und auch Ausgewogenheit beim Schreiben eines solchen Textes zu erreichen in Anspruch nehmen wollen?? Auch wenn er alle Zeit der Welt hätte?

Naja, objektiv lassen wir gleich mal weg. ;-) Hm... ich denk schon, dass es Kriterien für Tiefe gibt. Solide Journalisten veröffentlichen nicht, ohne zwei unabhangige Quellen nachweisen zu können. Ich stelle mir wirklich oft die Frage nach dem Gegenteil meiner Behauptung. Es gibt kaum einen Text, wo ich keine Antithese rein shreibe. Manchmal fliegt sie wieder raus, wenn ich nicht konzentriert arbeite. In der Antithese liegt so viel Lebendigkeit. Sie ist der natürliche Schatten von Fakten. Zeichne mal ohne Schatten. Was kommt raus? Naive Malerei ala Henri Rousseau! Naja, DER hat natürlich auch Fans..



Ich für mich sehe Glaube nicht als Gegenüber von Vernunft.

Ich auch! Aber ich sehe beides viel stärker verbunden als scheinbar dein LI. Viele Wissenschaftler waren gläubig. Aber das hielt sie nicht ab, Gott auf die Spuren zu kommen. Eher scheint mir, dass die Tatsache, Gott auf der Spur zu sein, ihre Kräfte vervielfachte. Die Institution Kirche hingegen hat ja ihre Zweifel an derartigem Streben (man denke an den von Satan gereichten Apfel der Wahrheit). Hier hätten wir zum Beispiel einen Zwiespalt, den wohl kein beseelter Wissenschaftler je befriedigend lösen kann.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir beim Thema " Es sich zu leicht machen" einer Meinung sind. Deshalb frage ich mal, ob es dir wichtig wäre, es sich bei dem Thema schwer zu machen?
>

Gute Frage! ;-)
"Leicht machen" reflektiert hier, dass ein beschäftigter Autor natürlich froh ist, wenn er endlich einen Text abhaken kann. Im gegensatz zu einem Amateur, der nur das Problem lösen will. Oder einem ehemaligen Profi, der nun im Ruhestand, monatelang über einem Song grübeln kann. Das ist ja das Problem am professionellen Schreiben: Es zwingt zu schnellen Entschlüssen. So macht man viele Erfahrungen. Aber meistens auch mitten im Nachdenken einen Schlußpunkt.

Macht man es sich zum Beispiel zu leicht, wenn man bei schwerer Arbeit fröhlich singt?

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Dem kann man entnehmen, dass gerade der Zustand der Begeisterung uns befähigt, den Dinge auf den Grund zu gehen. Ich weiß nicht, ob du damals beim Schreiben begeistert warst. Mich animiert Begeisterung eher, meine klischierten Positionen zu verlassen, mich etwas weiter zur Klippe zu trauen, um einen noch großartigeren Blick zu erhaschen! Wahrscheinlich ist das aber typenabhängig,

Jedenfalls beschäftigt MICH aktull gerade, in mir meine Liebe zu suchen und diese aktiv beim Schreibnen zu nutzen. So habe ich unbemerkt in den letzten Jahren als Musiker Dinge studiert, die ich kaum in der Popmusik finde, aber massenweise in der von mir sträflich vernachlässigten klassischen Musik. Nun denke ich über Poptexte nach und im Hintergrund läuft klassische Musik. :)

So, lieber Jörg, ich erinnere dich an meine Frage: Was sagt dein wortungläubiger Gott zu deinen Texten? :D

Ach, Gottverdammt: Es tut wirklich gut, hier wieder mal übers Schreiben schreiben zu können. ;-)
 
also ich finde "Gott" und Religion machen Sinn für Leute die Angst vor dem Sterben haben ...
... aber hat die nicht jeder ?

Ist ja auch kein Zufall, dass die jungen Leute sich von "Gott" abwenden, sie meinen ja auch oft: "Ich brauch keinen Gott, ich glaub an mich selber"

Wenn sie dann älter, und auch so richtig alt werden, strömen sie dann doch wieder in Schaaren in die Kirchen um zu beten ... eh klar, weil sie Angst vor dem Sterben haben!

Nur diese Angst vor dem Sterben, die Hoffnung, dass es "danach" noch Hoffnung auf ein Paradies gibt, gab den ganzen Religionen dieser Welt die Möglichkeit Menschen jederzeit zu manipulieren ...
...

Ich will dir da nicht wiedersprechen, da ist sicher was dran.

Für mich persönlich habe ich aber die Ansicht das Menschen vorallem an einen Gott glauben weil es sovieles gibt was man sich nicht erklären kann.
Früher hat man schon irgendwelche Naturphänomene für das Werk Gottes gehalten, heute können wir uns die Dinge und Zusammenhänge erklären.

Aber es gibt dennoch genug Dinge für Menschen die schwer zu verkraften oder zu verstehen sind. Meinetwegen wenn jemand stirbt. Es ist doch viel angenehmer eine Erklärung dafür zu haben: "Gott hat ihn zu sich geholt und das aus gutem Grund, ihm gehts jetz sicher gut..."
Klingt doch viel besser als sich zu denken: "Er ist eben gestorben weil jeder mal sterben muss... den einen erwischts früher den anderen später, gerecht ist dabei nichts und Sinn macht es für mich auch keinen..."

Mit Gott hat man eine Erklärung und einen Grund warum Dinge passieren. Man findet Antworten auf Fragen die garnicht, schwer oder unangenehm zu beantworten sind. Ich denke das ist der Hauptgrund für den Gottesglauben und auch der Grund warum viele (eigentlich nicht Gläubige) sich in der Not doch an Gott wenden.

...und zu Artnames Kritik.
Ich hab sicher nicht viel Ahnung von der Materie Text schreiben. Es ist sicher gut vielseitige Kritik zu bekommen und an MamaMuuht´s Antwort seh ich auch das da wohl was dran zu sein scheint...

Aber meine Meinung dazu ist:
Ich finde keineswegs das es sich MamaMuuht zu leicht gemacht hat. Durch den Text und seine Antworten denke ich das ihm der Text sehr wichtig und persönlich ist, schon alleine der Punkt spricht dagegen das man es sich zu leicht macht.

@MamaMuuht
ich find den Texte gut, so wie er ist! Lass dich da bloß nicht beirren, ich bin mir sicher das hat alles einen guten Grund warum du den text so verfasst hast wie er jetzt da steht! :)
 
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.
Václav Havel
 
@ all

Schaffe es jetzt nicht auf alle einzugehen. Leicht hab ich es mir beim Schreiben nicht gemacht. Aber das Schreiben hat mich leicht genacht....Und klar geht an jedem Text immer noch was besser.
Manchmal übrigens auch erst nach langer Zeit. Dieser hier bleibt jetzt erstmal so wie er ist..

@artname

Mein Gott glaubt mir tatsächlich kein Wort! Aber ich glaube, ich habe ihn einmal bei einem Aphorismus von mir kichern hören. Sicher bin ich mir allerdings nicht...:)

Galgenhumor lässt die Seele baumeln.
 
  • Danke
Reaktionen: DHG
P.S.

Interessant ist vielleicht auch, das diesem Text ein Gedicht von mir aus dem Jahre 1981 zu Grunde liegt. Da war ich 17 Jahre alt. Und im Wesenskern enthält es bereits diesen Grundgedanken.


.
Rechne, rechne, subtrahier, zwei Jahre älter, wie der User hier:D
Habe gestern die 5 bekommen, vieleicht sing ich einen Blues auf Deinen Text:D
 
Hierzulande und hier zu Tage bastelt sich jeder seinen Personal-Wohlfühl-Jesus.
Alles unverbindlich, unverfänglich und mit viel Wischi-Waschi weichgespült.
Am Wühltisch der Religionen werden die Rosinen rausgepickt ohne jegliche Verpflichtung.
Autsch! Ich fühle mich ertappt. Trotzdem will ich nicht auf Gott verzichten, auch, wenn ich ihn gewissermaßen nicht verdient habe. Die dunklen Momente, wo meine atheistische Erziehung wieder durchkommt, sind eh zu zahlreich.

Wo hab ich das mal gelesen: Türen, durch die man zu Gott gelangt, gibt es viele, aber man gelangt immer zu dem einen Gott.

Jetzt weiß ich nicht richtig, wie ich mich ausdrücken soll. Wenn man sich auf Grund seiner Erziehung die Tür ganz alleine an die Wand malen muss, dann wählt man natürlich besonders schöne Farben. (Das passt zwar nicht so ganz, aber was Besseres fällt mir gerade nicht ein.)

Ist das alles nicht besser, als Gott gar nicht erst zu suchen?

:) :) :)
 
@Teestunde


Trotzdem will ich nicht auf Gott verzichten

Musst und solltest du auch nicht.

Das waren lediglich einige Gedanken, Anregungen, Beobachtungen und (Selbst)-Reflexionen anlässlich des Textes.

Und da M. einer der besten Texter hier war/ist, liegt bei ihm auch meine Messlatte etwas höher (damit er noch beser wird).

Ich bin hier nicht missionarisch unterwegs und wie formulierte Woody A. in einem seiner Filme:
"Wir haben versucht die Liebe Gottes in ihn reinzuprügeln. Es hat nicht funktioniert."
 
@ Blue-s-man

Oh, dann noch nachträglich einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Und ja, einen Blues würde ich gerne zum Text hören, fände ich cool...
 
Mein Gott glaubt mir tatsächlich kein Wort!
Das tut mir dann allerdings leid für Dich. ENDE


Mir gefällt der Text sehr gut, bis auf die genannte Stelle. Man könnte auch schreiben:

Er hört meine Worte, er glaubt was ich tu.

Jedenfalls kann ich mich selbst sehr gut mit dem Text identifizieren und werde diesen auch mal musikalisch umsetzen, eher so die ruhige Gangart.
 

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