Mein Compressor/Limiter macht nicht was ich will

[Soundwave]

Hallo Ihr Lieben…..
Ich habe eine Frage zum Thema Limiter.

1. Ich habe meinen [g=322]Compressor[/g] auf Ratio – unendlich gestellt ………. Outputgain leicht unter 0……. Attack auf fast und release auch auf fast. Eigentlich dürfte doch jetzt kein [g=357]peak[/g] mehr über 0 durchkommen. Dennoch clipped es in meinem Pro tools. Hab ich da was falsch verstanden oder was könnte das Problem sein ? Bitte um Hilfe

2. Was bringt eigentlich ein Software Limiter ? Laut meinem Verständnis muss ein Limiter vor den Wandlern eingespeist werden. Was bringt der Limiter, wenn die Vorstufen übersteuern ?

3. Welchen Limiter würdet ihr empfehlen und warum ? ( Outboard und Software )


4. Gibt es unterschiedliche Arten von Limitern ? Was macht die Unterschiede aus ?

5. Wie wirkt sich ein Limiter auf den Klang aus ?

LG und danke schonmal für die Antworten

 

[ArdathBey]

1. Ich habe meinen [g=322]Compressor[/g] auf Ratio – unendlich gestellt ………. Outputgain leicht unter 0……. Attack auf fast und release auch auf fast. Eigentlich dürfte doch jetzt kein [g=357]peak[/g] mehr über 0 durchkommen. Dennoch clipped es in meinem Pro tools. Hab ich da was falsch verstanden oder was könnte das Problem sein ?

ein Kompressor ist kein Limiter und "fast" ist halt manchmal nicht schnell genug.
wenn auch der kürzeste [g=357]Peak[/g] abgefangen werden soll, würde ich einfach den Limiter (oder Brickwall Limiter) nehmen

2. Was bringt eigentlich ein Software Limiter ? Laut meinem Verständnis muss ein Limiter vor den Wandlern eingespeist werden. Was bringt der Limiter, wenn die Vorstufen übersteuern ?

nichts, daher muß schon vor der AD-Wandlung korrekt ausgepegelt werden.
eine Softwarelimiter in kommt dann zum Einsatz, wenn in der [g=17]DAW[/g] entweder ein bestimmter Pegel nicht überschritten werden darf oder der Soundeffekt gewünscht wird.

5. Wie wirkt sich ein Limiter auf den Klang aus ?

ausprobieren

 

[Instrumentenfreak]

Hallo und Willkommen auf hr.de

1. "fast" kann auch bedeuten, dass der [g=322]Compressor[/g] unter 10ms braucht um zu reagieren. Also wenn die Signalspitze schon vorher über 0 liegt, clippts halt.

2. der Software-Limiter sitzt ja auch VOR nem [g=60]Wandler[/g] Wenn digital etwas über 0 geht, dann clippt das furchtbar... denn mehr als 0 geht digital nicht und wird dementsprechend hart abgeschnitten. Mit so nem Limiter lassen sich aber Pegelspitzen so abfangen, dass das restliche Signal eben lauter gemacht werden kann.
...Wenn die Vorstufen übersteuern, hast du falsch ausgesteuert

3. Outboard, als "Sicherung" vor dem [g=60]Wandler[/g] und Software zum Lautprügeln^^

4. ja, es gibt unterschiedliche Limiter, manche verändern sogar den Klang. Der bekannteste dürfte wohl der La2a sein.

5. er macht das Signal leiser ab dem eingestellten [g=359]Threshold[/g]-Wert.

 

[thaukelt]

Soundwave schrieb:
Hallo Ihr Lieben…..
Ich habe eine Frage zum Thema Limiter.

1. Ich habe meinen [g=322]Compressor[/g] auf Ratio – unendlich gestellt ………. Outputgain leicht unter 0……. Attack auf fast und release auch auf fast. Eigentlich dürfte doch jetzt kein [g=357]peak[/g] mehr über 0 durchkommen. Dennoch clipped es in meinem Pro tools. Hab ich da was falsch verstanden oder was könnte das Problem sein ? Bitte um Hilfe

Um welchen Kompressor geht es denn? Und wie hast Du den [g=359]Threshold[/g] eingestellt?

 

[Soundwave]

also erstmal vielen lieben Dank für die Antworten.........

1. gibt es denn einen unterschied zwischen einem limiter und einem [g=322]compressor[/g] der auf unendlich : 1 gestellt wurde ?

2. Ich besitze den 266 xl [g=322]Compressor[/g]/gate von dbx. [g=359]Threshold[/g] habe ich einen strich unter null gestellt ( wenn man den strichbezeichnungen folgt müsste das dann schrittweise ca. 3.3333 dbu pro strich ergeben ????

3. sind pegelspitzen unter 10 ms noch für das gehör relevant ? oder besser gefragt ab wieviel ms ist eine überschreitung nicht mehr für das gehör relevant und kann somit vernachlässigt werden ?

LG

 

[kickback]

2. Ich besitze den 266 xl [g=322]Compressor[/g]/gate von dbx.

Dann würde ich dir raten, einfach vernünftig einzupegeln und den Kompressor wegzulassen (bzw anschließend zB einen Softwarekompressor zu verwenden).

3. sind pegelspitzen unter 10 ms noch für das gehör relevant ? oder besser gefragt ab wieviel ms...

In Bezug auf dein erstes Posting:
Wenn du den [g=60]Wandler[/g] überfährst, dann machts tschin bumm krach (und knacks); einmal so und einmal so.

-> vernünftig einpegeln, nicht um den Kompressor kümmern müssen.

 

[thaukelt]

Soundwave schrieb:
1. gibt es denn einen unterschied zwischen einem limiter und einem [g=322]compressor[/g] der auf unendlich : 1 gestellt wurde ?

Ja, in der Regel schon. Beide Geräte sind halt für verschiedene Anwendungen bestimmt. So richtig schnell sind auch nur Plugins, Outboard-Equipment muss in Echtzeit arbeiten und kennt kein Lookahead, da kann die eine oder andere Transiente schon mal durchrutschen - und wenn man dann den [g=60]Wandler[/g] dahinter übersteuert, dann knackst es.

2. Ich besitze den 266 xl [g=322]Compressor[/g]/gate von dbx. [g=359]Threshold[/g] habe ich einen strich unter null gestellt ( wenn man den strichbezeichnungen folgt müsste das dann schrittweise ca. 3.3333 dbu pro strich ergeben ????

Der [g=359]Threshold[/g] legt den Pegel fest, ab dem der Kompressor arbeiten soll. Wenn Du den fast unberührt lässt, dann komprimiert Dein Kompressor nicht.

 

[nitromaniac]

Was du suchst ist wohl ein Brickwall-Limiter...

 

[zehnvorsechs]

Was Du brauchst, ist "nichts". Du kannst wirklich so auspegeln, dass auch die spitzteste Spitze unter 0 dB bleibt. Bei den heute üblichen 24 [g=395]Bit[/g] Auflösungen kannst Du wirklich Meilenweit unter 0 dB auspegeln und hast trotzdem keine Verluste im Mix, kannst aber hinterher per Software das Signal formen wie Du lustig bist, ohne schon im Vorraus das Signal in irgend eine Richtung verformt zu haben.

 

[EarlGrey]

Ich würde den dbx auch weglassen und vorsichtiger auspegeln. In Zeiten von 24 [g=395]Bit[/g] muss man nicht hart an der Grenze aussteuern, um einwandfreie Klangqualität zu erreichen. Die Signale nach der Aufnahme im Computer selbst bearbeiten ist viel komfortabler.



Wenn der Kompressor unbedingt vorgeschaltet bleiben soll, dreh mal am [g=359]Threshold[/g] herum während der Aufnahme.


@instrumentenfreak: Der La2a ist doch kein Limiter...

 

[Ari]

EarlGrey:
@instrumentenfreak: Der La2a ist doch kein Limiter...

...sondern ein Hallgerät. ?

 

[JayT]

Der LA-2A (Levelling Amplifier) wird angefangen von Leveller bis Kompressor bis Limiter mal so mal so genannt. Auf jeden Fall ist er aber kein Brickwall-Limiter. (Unterschied Limiter und Brickwall-Limiter!)

Die einzig wahre Lösung ist schon mehrmals genannt worden: Vernünftig auspegeln. Man kann einen sehr großen Sicherheitsabstand verwenden.
Ist dann durchwegs angefangen von einer sauberen Aufnahme bis zu einem besseren Mix (da man dann auch keine Plugins "überfährt") der bessere Ansatz. Und praktikabler: Man muss nicht bei jedem Effekteinsatz Angst haben, dass man in den [g=99]Clipping[/g]-Bereich kommt.

lg. JayT.

 

[chindogu]

EarlGrey schrieb:


@instrumentenfreak: Der La2a ist doch kein Limiter...

wieso hat er dann nen Toggle-Switch mit dem er von [g=322]Compressor[/g] auf Limiter ( und genauso steht es auch auf ihm gedruckt - Compress / Limit - ) umgeschaltet werden kann?

 

[EarlGrey]

Gutgutgut, Ihr habt Recht! ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil Er ist beides. Asche auf mein Haupt.

 

[Ari]

Asche auf mein Haupt.

*eimerweiseaschedrüberkipp

 

[EarlGrey]

aber nicht übertreiben bitte.

 

[nitromaniac]

Aber Earl!

Mit genügend Asche und organischen Fetten kannst du dir deine eigene Seife herstellen!!!

Würde sich beides auf beaschten Häuptern finden.

 

[Soundwave]

Zitat: "Was Du brauchst, ist "nichts". Du kannst wirklich so auspegeln, dass auch die spitzteste Spitze unter 0 dB bleibt. Bei den heute üblichen 24 [g=395]Bit[/g] Auflösungen kannst Du wirklich Meilenweit unter 0 dB auspegeln und hast trotzdem keine Verluste im Mix, kannst aber hinterher per Software das Signal formen wie Du lustig bist, ohne schon im Vorraus das Signal in irgend eine Richtung verformt zu haben."

Frage nebenbei. Wie macht ihr das mit den Zitaten hervorheben ?

Vielen lieben Dank für die Antworten. So wie es ist entwickelt sich das Ganze langsam zu einem Sog Für jede Antwort tun sich 10 neue Fragen auf---grins--- Ich glaube ich bin der Meister im Loch in Bauch fragen Ich finds aber wirklich Klasse das es solche Foren gibt und sage jedem einzelnen der was kostruktives beiträgt ein großes Dankeschön

Kommen wir zu den weiteren Fragen:

1a. Wenn ich mit 24 [g=395]bit[/g] aufnehme und danach wieder runterkonvertieren muss zu den CD gebräuchlichen 16 [g=395]bit[/g]. Was sind dann dennoch die Vorteile dies so zu machen ? Kommt das dann nicht wieder aufs Selbe raus ?

1b. Zudem gibt es ja noch die Samplerate. Sollte diese dann auch in höherer Qualität genutzt werden ?

1c. Was bringt eine höhere Samplerate ?
Was bringt eine höhere Biteinstellung ?

2. Wieso kann ich bei 24 [g=395]bit[/g] meilenweit unter 0 auspegeln ohne das es Verluste gibt ? Lässt man dort dann auch mehr [g=284]headroom[/g] oder würde ich optimalerweise trotzdem im bestenfall 0,3 dB [g=284]Headroom[/g] lassen.

3. Gibts hier einen guten Thread zum Thema pegeln ? oder eventuell zu dem noch einen guten Internetlink ?

LG

 

[thaukelt]

Soundwave schrieb:
1a. Wenn ich mit 24 [g=395]bit[/g] aufnehme und danach wieder runterkonvertieren muss zu den CD gebräuchlichen 16 [g=395]bit[/g]. Was sind dann dennoch die Vorteile dies so zu machen ? Kommt das dann nicht wieder aufs Selbe raus ?

Du hast mit 24 [g=395]bit[/g] nicht nur bei der Aufnahme eine höhere Auflösung, sondern auch beim Mixen. Ein EQ-[g=8]Plugin[/g] z.B. ist ja nur ein Rechner, der das Ausgangsmaterial umrechnet. Je höher das Signal aufgelöst ist, desto genauer kann der EQ arbeiten. Beim Mischen 24 [g=395]bit[/g] zu arbeiten und das Ergebnis am Ende nur einmal auf 16 [g=395]bit[/g] zu konvertieren ist daher immer eine gute Idee.

 

[Instrumentenfreak]

@theaukelt: ich kenn das anders

Die Wortbreite ([g=395]BIT[/g]) bestimmt, wieviel Platz du nach unten hast...
Bei 24bit hast du sooo viel Platz nach unten, dass du mehr als genug [g=284]Headroom[/g] lassen kannst (Pegelspitzen kannst du gut und gerne auf -10db einstellen).
Ein Kompressor oder EQ (oder was auch immer) arbeitet deswegen nicht anders (besser/schlechter).

Die Samplerate bestimmt die Auflösung (ich hatte vor nicht all zu langer Zeit die erfahrenen User hier bis zur Weißglut gebracht, weil das mit der Samplerate nicht in meinen Kopf wollte^^). Mit 44,1kHz kannst du Töne bis etwa 22kHz aufnehmen. Das menschliche Ohr kann so hohe Frequenzen schon gar nicht mehr wahrnehmen; also warum sollte man mehr einstellen? Es bringt theoretisch keinen Vorteil.

44,1kHz bei 24bit ist völlig ausreichend. Höhere Werte bringen dir nichts, ausser dass deine Festplatte schneller voll wird

Folgendes ist nur zum Verständniss, ob das fachlich korrekt ist, weiß ich nicht:
Je leiser das Signal ist, desto weniger [g=395]bit[/g] hat ein [g=60]Wandler[/g] übrig um es korrekt zu wandeln. Im schlimmsten Fall macht der [g=60]Wandler[/g] so ne Art Rauschen aus den leisen Signalanteilen. Bei 16bit liegt das knapp unter dem hörbaren Bereich. Wenn du jetzt aber 50Spuren aufnimmst und das Rauschen sich immer wieder überlagert, wird es irgendwann so laut, dass du es hören kannst. Darum musste man früher einen Kompressor/Limiter vor die Wandlung schalten, damit man das Signal so laut wie möglich machen konnte (also so weit wie möglich vom Rauschen entfernt).

Nun hast du aber die Möglichkeit mit 24bit aufzunehmen. Du kannst zwar immernoch nicht lauter als 0db machen, aber du hast nach "unten" bedeutend mehr Platz. Du brauchst in dem Fall keinen Kompressor oder Limiter mehr, weil du viel mehr [g=284]headroom[/g] lassen kannst, ohne dass später ein Rauschen zu hören sein wird. Die Wandlung zurück zu 16bit beschert dir nur EIN ultraleises Rauschen, was du im Normalfall gar nicht wahrnimmst.