Medienkomponist - Erfahrungen?

  • Ersteller Elminster
  • Erstellt am
Ich hatte mal die Moeglichkeit fuer nen luxemburgischen Sender mit Sitz in Koeln ne Soap tontechnisch aufzubereiten. Zahlen wollten die max 400 netto pro Folge. Da kannste dann als Kassierer im Supermarkt mehr verdienen -so laeuft der Hase mittlerweile

nen Kassierer verdient keine 400 Euro am Tag,
in vielen Branchen vedient niemand 400 Euro am Tag...

und mehr als einen Tag, sollte für eine Folge einer Soap ( netto Zeit 43 min ) auch
nicht angesetzt werden.

und seltsam, wenn ich für RTL was mache bekomme ich weit mehr...
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Hast du bereits Familie dann sollte die Vernunft dir eine Antowrt auf deinen Herzenswunsch geben bzw als B- oder C-Route der Weg eingeschlagen werden.

Darauf wird es wohl vermutlich letztendlich hinauslaufen.
 
als ob alles scheiße ist was für 80/tag produziert wird...

Kann ich net nachvollziehen. Der technische Fortschritt impliziert nunmal das viele Dinge sehr viel einfacher gehen als noch vor 20 Jahren.
Bsp.: Mikrofoniere und editiere erstmal ein Schlagzeug so wie es bei Steven Slate oder anderen Anbietern bereits fertig aus der Kiste kommt.
Tonbandaufnahmen? ->Siehe DAW
Ich selber hab bestimmt kein tolles Equipment, aber dennoch biete ich bestimmte Sachen an, zu einem angemessenem Preis. Ich kann von mir dann behaupten für meine Situation in Etwa 90% vom Maximum geleistet zu haben.
Und wenn ich dann 15€/Stunde nehme produzier ich Scheiße?!
Wenn ich nun 80€/Stunde nehme bin ich professionell und die Scheiße ist nun plötzlich Gold? Oder nur wenn bei mir Apogee im Studio steht oder viele Kisten von Universal Audio...die Liste ist endlos erweiterbar.

Klar erreiche ich nie einen Sound von bspw. 3 Doors Down, aber dennoch kann ich sagen ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, mal abgesehen davon, denkt Ihr der Konsument hört den Unterschied zwischen meiner Produktion und einer "pfofessionellen" ? Kein Schwein interessiert das, und früher hat das auch niemanden interessiert.

Und wer sind wir denn alle hier im Forum? wer verdient hier seine dreistelligen Gehälter die Stunde?

Noch kurz zum TE :D

versuch alles was möglich ist um dich in deinem Hobby zu verwirklichen ! Aber nur soweit, dass du keinesfalls deine Familie vernachlässigst ;)
 
Der technische Fortschritt impliziert nunmal das viele Dinge sehr viel einfacher gehen als noch vor 20 Jahren.


Einbildung ist auch eine Bildung ;-)


Das Hauptproblem bei Amateuren/Hobbyschraubern die nur nach "ich drehe bis es klingt" gehen ist,d ass sie nicht wissen wie gross der Einberg des Wissens ist auf dessen Spitze sie hocken. Sprich, wenn man nicht weiss was man nicht weiss weil man die Details und Hintergründe nicht kennt, wird man nie professionell und effizient arbeiten!
Professionellen Workflow und Hintergrundwissen lernt man nicht durch Foren, "Fachzeitschriften (die fast alle schon lange keine mehr sind, sondern eher Anzeigenblätter mit halbherzigen Artikeln zumindest in Deutschland) oder "Fachliteratur (von der die meiste auch den Nam,en nicht verdient hat) sondern neben Ausbildung vor allem durch tägliches Arbeiten und Austausch mit prof. Kollegen.
Jemand der jeden Tag 8 - 12 Stunden mit einer Software arbeitet und mal den #### hochbekommt sich auch in die Untermenüs reinzuknien, dann auch bei Fragen Literatur zu Rate zieht und dann auf Anhieb auch versteht was z.B. in Dickreiter & Co steht, ist ein Profi und liefert entsprechend bessere Arbeit ab. Dabei geht es nicht immer darum, dass alles Top Highend 1 a weltklasse klingt, sondern bei den heutigen preisen vor allem, dass man schnell ist. Denn dann kommt man trotz niedriger Budgets bei festen Projektpreisen auch mal zu einem Stundensatz von 100 - 150 Euro!

Mal ein Beispiel, Hörspielproduktion 60 Minuten, Sprecher schneiden Geräusche anlegen, mischen, Gesamtbudget 600 Euro netto:
Ein Amateur schnippelt ein zwei Tage an 5 Sprecherrollen bis er alles halbwegs sauber fertig hat. (Dass dabei oft die Fades gar nicht oder falsch gesetzt werden, Einatmer falsch geschnitten sind etc mal aussen vor gelassen). Dann sucht er einen Tag lang Geräusche und arrangiert die Sprecher. Dann muss er mindestens 1 Tage mischen, wenn nicht länger.
Fazit: mind 4 Tage Arbeit, ergibt 150 Euro netto/Tag

Ein Profi macht das locker in 1 1/2 Tagen (mit Stress und mehr als 10 Stunden /Tag auch in einem Tag) und hat 400 - 600 Euro netto/Tag.
Warum ist der Profi schneller? Vor allem wegen der Routine und er kennt seine Tools, weiss wie man schnell schneiden kann, auf einen Schlag alles Fades setzt, schnell durch das Arrangement navigiert, kennt alle notwenigen Shortcuts wo der Amateur die Maus benutz etc pp.
Also selbst wenn ein Amateur so talentiert ist,d ass seine Produktion am Ende fast so wie die des Profis klingt, er wird im Leben nicht effizient arbeiten können da er seine Tools nicht kennt und bei ernsthaften Problemen auch einfach nicht genügend Hintergrundwissen hat diese zu lösen!
Dabei ist es sch**egal wie toll die Tools sind, die meisten Amateure kennen sich höchstens zu 30% damit aus und wissen oft nicht den richtigen Workflow zu finden! Das weiss ich zu Genüge aus meinen Workshops, Vorlesungen oder Einzeltrainings die ich gebe.


btw die Hörspielproduktion ist ein realistisches Beispiel da diese Art Produktionen u.a. mein tägliches Brot sind. Ausserdem habe ich kürzlich eine solche Produktion mit einem Amateur miterlebt, daher kenne ich auch die dort auftretenden Probleme.

....und wunders wie toll, in anderen Branchen ist es genauso oder kann jeder Fotos bearbeiten nur weil Photoshop erschwinglich geworden ist und tolle neue Werkzeuge liefert? Ich habe gerade mit Final Cut angefangen und weiss selber wie wenig die tollste Software bringt, wenn man nicht weiss wie man schneidet (und damit meine ich nicht den rein technischen Vorgang sondern die Ästhetik)
 
Na ja.. der Sound von 3 Doors Down ist nicht gerade eine Referenz.... :D Ich liebe die songs.. aber die Produktionen find ich nicht der Hammer sorry... nur kurz OT...

Wenn du den Sound von 3 Doors Down mit dem entsprechenden Rohmaterial nicht erreichst, dann sind 15 Euro/Stunde schon gerechtfertigt. Dann isses doch aber auch o.k., dass jemand der das erreichen kann, dass er dafür entsprechend mehr verlangt oder?

Und ja... Wenn bei dir Apogee und diverses Universal Audio-Outboardmaterial im Studio steht und du weisst wie damit umzugehen, dann wirds tatsächlich besser.

Ach und täusch dich nur nicht... die Soundqualität interessiert mehr als du vielleicht denkst... ein normaler Konsument merkt den Unterschied, ob's jetzt klingt wie Nickelback oder wie ein Proberaumdemo...

zum TE nochmals: Wer gut ist, das nötige Talent hat und den nötigen Drive, kann heute noch genügend reissen (ist es nicht überall so?). Da bin ich felsenfest überzeugt. Man muss halt mit der Qualität sich von der Masse abheben können...
 
Diese lustige Diskussion entbrennt ja alle paar Wochen mal wieder, und die üblichen Verdächtigen verkünden dann immer wieder die von ihnen einschlägig bekannten Parolen. Manche wollen die Realität eben nicht wahr haben.

Ich frage mich allerdings ernsthaft, warum es auch heute noch so viele (auch junge!) Anhänger uralter Aufnahmen gibt, die, wenn man heutige Standards ansetzen würde, tontechnisch nicht einmal mit billigsten Heimproduktionen mithalten könnten. Ich denke z.B. an viele Stücke von Deep Purple, so ziemlich alles von Procol Harum, eine Menge von Harry Belafonte, Eva Cassidy, BAP, Roberta Flack, usw ...

Der Klang muss in sich stimmig sein, das ist die Hauptsache. Nach High-Tech muss es definitiv nicht klingen, so lange das Lied selbst gut ist. Und wenn, wie in den allermeisten Chart-Popproduktionen der heutigen Zeit, das Lied schlecht ist, kann man mit High-Tech gerade mal dafür sorgen, dass der Brechreiz unterbleibt.

Es gibt aber weiterhin sehr gute Musik, und die ist keineswegs immer "top notch" ausproduziert. Gerade das macht oftmals ihren Reiz aus. Überproduziert klingen solche Lieder längst nicht mehr so gut, wie unzählige völlig überflüssige Re-Mixes bzw. Re-Masters beweisen.

Die allermeisten anerkannten Künstler waren in jungen Jahren, als sie noch mit geringsten Mitteln auskommen mussten, am besten, weil da noch Platz für Kreativität und Können war. Heutzutage wird jede Mieze, die ein bisschen Dekolte zeigt, mit modernster Technik zum Popstar gemacht, und die künstlerische Darbietung bleibt auf der Strecke.

Aufzeigen, wer sich heutzutage noch an eine Melodie erinnert, zehn Sekunden, nachdem das Werk im Radio verklungen ist!

Besinnt Euch mal lieber wieder darauf.

Ich halte mich viel in internationalen Homerecording-Foren auf. Da wird teilweise richtig geniale Musik gemacht, an deren Qualität KEINER der heutigen Popstars auch nur annähernd heranreichen kann. Einer der besten macht alles selbst und produziert mit einem simplen Boss BR 1600. Und dessen Musik klingt phantastisch! Nicht glattgeleckt und hochglanzpoliert, sondern einfach gut und mit einem hohen künstlerischen Wert.

Tschö,
Steffen
 
Fazit: mind 4 Tage Arbeit, ergibt 150 Euro netto/Tag

Ein Profi macht das locker in 1 1/2 Tagen (mit Stress und mehr als 10 Stunden /Tag auch in einem Tag) und hat 400 - 600 Euro netto/Tag.

Das sind Brutto-Zahlen. (Vielleicht Steuer-Netto - aber trotzdem Brutto für die BWL)

Da sind noch keine Kosten davon abgezogen.

Ich bitte um Präzision.

Es wäre vielleicht mal Interessant, einigen Ambitionierten Mitgliedern mal vorzurechnen. wie sich die fixen und variablen Kosten für ein Studio der Mittelklasse belaufen.

Ich habe das Gefühl, da sitzen ein paar, denken sich, Rechner hab ich, Software hab ich, gute Musik kann ich machen und alles was ich an Geld kriege ist mein Gewinn...

Clemens
 
[Ich frage mich allerdings ernsthaft, warum es auch heute noch so viele (auch junge!) Anhänger uralter Aufnahmen gibt, die, wenn man heutige Standards ansetzen würde, tontechnisch nicht einmal mit billigsten Heimproduktionen mithalten könnten. Ich denke z.B. an viele Stücke von Deep Purple, so ziemlich alles von Procol Harum, eine Menge von Harry Belafonte, Eva Cassidy, BAP, Roberta Flack, usw ...


Ja, Steffen... man kann sich auch selbst immer wieder belügen... diese Aussage stimmt einfach nicht. Sorry. Auch diese alten Produktionen klingen nachwievor viel besser als 90% aller HR-Produktionen die ich hier in solchen Foren bisher gehört habe. Und zeige mir ernsthaft einen Teenie der auf BAP oder Harry Belafonte steht.... die wissen doch gar nicht, dass es die mal gegeben hat.
 
Das sind Brutto-Zahlen.


Netto Projektbudgets/Tagessätze, die jeweiligen Kosten sind ja immer anders.


Es wäre vielleicht mal Interessant, einigen Ambitionierten Mitgliedern mal vorzurechnen. wie sich die fixen und variablen Kosten für ein Studio der Mittelklasse belaufen.

Ich habe das Gefühl, da sitzen ein paar, denken sich, Rechner hab ich, Software hab ich, gute Musik kann ich machen und alles was ich an Geld kriege ist mein Gewinn...

Yepp, das Allerdümmste ist heutzutage dann auch noch ein Kredit für ein Studio aufzunehmen. Wer das als Einsteiger macht ist wirklich in Gefahr oder muss reiche Eltern haben die bürgen!
 
Ja, Steffen... man kann sich auch selbst immer wieder belügen...
Ja, Du sagst es.

Unterhalte Dich mal mit jungen Leuten. Du wirst Dich wundern. Klar gibt es diese Teenies, von denen Du sprichst. Sogar viele. Aber es gibt ebenso viele, die diesen modernen Hochglanzmüll (Entschuldigung) nicht ertragen können. Und die genannten Künstler sind diesen Menschen durchaus ein Begriff.

Macht Euch doch endlich mal von dieser Wahnvorstellung frei, die Musikwelt bestünde nur aus den Pop-Charts!

Tschö,
Steffen
 
Hi!

Besinnt Euch mal lieber wieder darauf.

Du sagst viel wares, zum Beispiel, dass es auf die Musik ankommt! Das hat zu keiner Zeit jemand bestritten, und der Vergleich mit den "Popcharts" ist etwas unpassend, da wir hier von Game-/Film- und Medien-Musik sprechen! Andere Baustelle.

Das ich keine Neve oder SSL oder ADT-Konsole haben muss um gut zu klingen stimmt auch. Ich habe auch Jahrelang den "Claim" vertreten: Kein Mensch pfeift das Mischpult, sondern den Song. Ich muss das aber, aus heutiger Sicht, ein klein wenig einschränken. Ein gut produzierter Titel kommt (nach meinen Beobachtungen) besser an (und zwar deutlich besser) als der gleiche Song schlecht produziert! Auch klar: ein sehr guter Song "scheiße" produziert ist besser als einen "Null-Song" auf hochglanz zu polieren, aber dieser vergleich hinkt doch total, oder? Du würdest als Nachtisch doch auch lieber eine leicht braune Banane essen als einen frischen Hundehaufen, oder nicht?

Und zu behaupten, dass Deep Purple-Produktionen (zumindest teilweise) nicht mit heutiger Soundblaster/Boss-Klankraft mithalten können ist einfach falsch! Denn: Nicht nur die Technik (die übrigens schon damals sehr gut war!!!) ist wichtig, sondern auch der Umgang damit. Und wenn jemand gutes Equipment hat UND damit umgehen kann, reden wir in der Tat von einer anderen Liga, in der gespielt wird! Warum denken Homerecorder oft, das mit dem Kauf des PC und Cubase als Crack aus dem Netz auch die Kompetenz und das geschulte Gehör zur Verfügung stehen? Nur weil ich eine Registrierkasse gekauft habe, kann ich doch nicht davon ausgehen zu wissen wie man verkauft und die Buchführung in einem kleinen Laden macht, oder? Ich hatte "damals" sogar einen Lehrgang zum Thema Buchführung (etc.) besucht, und wäre trotzdem ohne fachkundige Hilfe aufgeschmissen! Du verstehst was ich meine?

Gruß vom

Florian
 
wenn man heutige Standards ansetzen würde, tontechnisch nicht einmal mit billigsten Heimproduktionen mithalten könnten.


Sorry, das ist wirklich Humbug, das Equipment war damals crém de la créme da es keine Heimstudios wie heute gab und die Leute im Studio waren meist alles Fachleute in ihrem Gebiet. Man hatte Zeit und hat das Beste aus dem was man hatte rausgeholt. heutzutage hat man zu Hause Unmengen an Features und kann sie nicht nutzen!

Macht Euch doch endlich mal von dieser Wahnvorstellung frei, die Musikwelt bestünde nur aus
den Pop-Charts!

Niemand hats das erwähnt ;-) Ich höre seit Jahren erfolgreich kein Radio und noch weniger aktuelle Chartmusik mehr. Da würde ich aus dem Kotzen nicht mehr rauskommen. Die wenigen Ausnahmen an guter Musik bekomme ich durch Fra und Freunde mit.


Aufzeigen, wer sich heutzutage noch an eine Melodie erinnert, zehn Sekunden, nachdem das Werk im Radio verklungen ist!

Besinnt Euch mal lieber wieder darauf.


Darum ging es nicht, es ging um profesionelles Arbeiten in diesem Job und die Chancen davon zu leben. Wer ernsthaft meint von Musikproduktion leben zu können, muss alles andere in seinem Leben erstmal ausblenden und auf eine Leben setzen, dass einem Lottospiel gleicht. Professionelles Arbeiten und Können ist da Pflicht, nicht die Kür, dazu Talent und viel viel Glück. Und dennoch wird man da nicht mehr reich noch hat man mit einem Hit ausgesorgt.
Alle anderen Bereiche fernab der Musikproduktion (Bands sind da mit Abstand am ätzensten wie bereits beschrieben) sind endlos interessanter. Sobald man aber mit Industriekunden zu tun hat zählt Professionalität sehr viel und nicht welchen Preamp man hat oder dass es irgendwann am Ende klingt oder cool klingt. Man ist Dienstleister, flexibel, schnell und absolut professionell sonst ist man sofort wieder raus. Alles andere ist Träumerei.
 
Macht Euch doch endlich mal von dieser Wahnvorstellung frei, die Musikwelt bestünde nur aus den Pop-Charts!

Äääh ich glaube der Schuh geht umgekehrt!


Unterhalte Dich mal mit jungen Leuten. Du wirst Dich wundern. Klar gibt es diese Teenies, von denen Du sprichst. Sogar viele. Aber es gibt ebenso viele, die diesen modernen Hochglanzmüll

Einerseits verlangst Du ( zu Recht) Differenzierung, andererseits verallgemeinerst Du (Hochglanzmüll usw. usf.)...

Ich habe sehr viel mit jungen Menschen zu tun (ich unterrichte) und die Zielgruppe die Du gerade groß redest, ist verschwindent gering, gemessen an dem "Mainstream". Das ist auch überhaupt nicht schlimm, sondern völlig normal! IKEA ist auch Mainstream und das "Möbelhaus Giesbert" und der "Schreinermeister Eder" sind "Indie", aber das ist doch auch OK so, oder nicht?

Gruß

Florian
 
Nicht nur die Technik (die übrigens schon damals sehr gut war!!!) ist wichtig, sondern auch der Umgang damit.
Natürlich, Florian, das bestreite ich nicht. Im Gegenteil.

Meine Aussage war eine andere (und die bestätigst Du ja auch): Entscheidend ist die künstlerische Qualität der Musik (Komposition, Arrangement, spielerische Darbietung), nicht der Mix. Ein guter Mix ist ein guter Mix, das müssen wir nicht diskutieren. Aber ein gutes Lied funktioniert auch mit einem Mix, der nicht "perfekt" ist. Umgekehrt wird's deutlich schwieriger.

Und was Deep Purple angeht: Da habe ich mir jüngst erst wieder einige Alben in Folge angehört, und teilweise ist die Klangqualität aus heutiger Sicht wirklich übelst. Aber trotzdem hat's mir wieder gefallen. Und höre Dir doch mal Procol Harum an! Was da teilweise aufgenommen wurde, klingt schon fast nach Garage. Aber trotzdem gut, weil es, wie gesagt, als Gesamtwerk in sich stimmig klingt.

Hört Euch mal Andrew Russe auf Soundclick an! Ich weiß schon wer von Euch nun sagen wird: "Himmel, klingt das übel, das ist ja billigst produziert". Und ich sage: Das klingt phänomenal, und ich WILL nicht, dass es mit modernsten Mitteln kaputt produziert wird. So muss das m.E. klingen, denn so klingt es autentisch und nach Musik.

Und vergleicht mal alte BAP-Produktionen mit moderneren. Wer kann ernsthaft behaupten, die modernen Produktionen klängen "besser"? Die sind nur noch glattpoliert und todlangweilig abgemischt.

Tschö,
Steffen
 
Darum ging es nicht, es ging um profesionelles Arbeiten in diesem Job und die Chancen davon zu leben.

Nicht in meinem Beitrag. :)

Seht es mir bitte nach, dass ich ein paar Nebensatzbehauptungen zum Anlass genommen habe, meine Meinung zu schildern und dass wir damit ein wenig vom ursprünglichen Thema abkommen. Aber diese Einstellung, alles müsse "perfekt" produziert sein, kann ich einfach nicht verstehen.

Du hast Recht, Frankye, dass es in manchen industriellen Zweigen so ist. Das weißt Du aus eigener beruflicher Praxis natürlich am besten. Aber ich bestreite das ja auch gar nicht. Ich bemängele es!

Und die Leute, mit denen ich mich unterhalte, ticken komischerweise meist anders.

Tschö,
Steffen
 
Moin

Und die Leute, mit denen ich mich unterhalte, ticken komischerweise meist anders.

Selektive Warnehmung?

Zum Kern:
"Perfekt Produziert" heißt nicht "auf hochglanz", sondern stimmig und passend! Und das können die meisten von Dir gescholtenen Leute sehr, sehr gut!

Vorsicht vor solchen Pauschalisierungen!

GRuß

Florian
 
Nicht nur die Technik (die übrigens schon damals sehr gut war!!!) ist wichtig, sondern auch der Umgang damit.
Natürlich, Florian, das bestreite ich nicht. Im Gegenteil.

Meine Aussage war eine andere (und die bestätigst Du ja auch): Entscheidend ist die künstlerische Qualität der Musik (Komposition, Arrangement, spielerische Darbietung), nicht der Mix. Ein guter Mix ist ein guter Mix, das müssen wir nicht diskutieren. Aber ein gutes Lied funktioniert auch mit einem Mix, der nicht "perfekt" ist. Umgekehrt wird's deutlich schwieriger.

Und was Deep Purple angeht: Da habe ich mir jüngst erst wieder einige Alben in Folge angehört, und teilweise ist die Klangqualität aus heutiger Sicht wirklich übelst. Aber trotzdem hat's mir wieder gefallen. Und höre Dir doch mal Procol Harum an! Was da teilweise aufgenommen wurde, klingt schon fast nach Garage. Aber trotzdem gut, weil es, wie gesagt, als Gesamtwerk in sich stimmig klingt.

Hört Euch mal Andrew Russe auf Soundclick an! Ich weiß schon wer von Euch nun sagen wird: "Himmel, klingt das übel, das ist ja billigst produziert". Und ich sage: Das klingt phänomenal, und ich WILL nicht, dass es mit modernsten Mitteln kaputt produziert wird. So muss das m.E. klingen, denn so klingt es autentisch und nach Musik.

Und vergleicht mal alte BAP-Produktionen mit moderneren. Wer kann ernsthaft behaupten, die modernen Produktionen klängen "besser"? Die sind nur noch glattpoliert und todlangweilig abgemischt.

Tschö,
Steffen

Sorry Steffen.. aber da haste echt ne sehr spezielle Wahrnehmung von der Materie... und vorhin haste doch behauptet BAP würde beschissener klingen als die meisten billigen HR-Produktionen und jetzt solls besser klingen als sämtliche moderne Produktionen? Ich steh aufm Schlauch...
 
Ich steh aufm Schlauch...
Jo, das merke ich. :) :p

Sorry Steffen.. aber da haste echt ne sehr spezielle Wahrnehmung von der Materie...
Das ist eine beliebte Schutzbehauptung. ;)

und vorhin haste doch behauptet BAP würde beschissener klingen als die meisten billigen HR-Produktionen und jetzt solls besser klingen als sämtliche moderne Produktionen?
Nur quer gelesen und den Sinn nicht erfasst?

Hier noch einmal zusammengefasst: Viele alte Produktionen wirken rein klangtechnisch billiger als so manche Heimproduktion - aber trotzdem BESSER! Warum? Weil die Musik besser war. Und weil die Jungs wussten, wie man mit weniger mehr erreicht. Natürlich gab es auch damals sündhaft teure Produktionen, die aber dem Zeitgeist entsprechend abgemischt waren. Früher (70er) klangen die Lieder nicht abgelutscht und steril sondern hatten Ecken und Kanten. Und das war gut so.

Meine ganze Aussage ist: Wenn die Musik stimmt, kann man mit Heimmitteln SEHR gute Ergebnisse erzielen, die sich auf keinen Fall hinter solchen Produktionen verstecken müssen, obwohl sie erheblich weniger finanziellen Aufwand erfordern.

Und genau das wird ja hier gerne geleugnet. Wie gesagt: Hört mal Andy Russe auf Soundclick. Was der alleine mit ein paar Gitarren, einer phantastischen Stimme, überdurchschnittlich gutem Songwriting und einem schlichten Boss BR 1600 auf die Beine stellt, ist genial. Wozu braucht's da ein teures Studio?

Tschö,
Steffen
 
Aber diese Einstellung, alles müsse "perfekt" produziert sein, kann ich einfach nicht verstehen.

Das hat niemand geschrieben und darum geht es hier auch gar nicht! Es geht immer noch darum professionelle Arbeit abzuliefern und davon leben zu können.

Und die Leute, mit denen ich mich unterhalte, ticken komischerweise meist anders.

Leben die auch davon?
Das ist eine beliebte Schutzbehauptung.

Böse Zungen würden sagen, Dir fehlen einfach die Einblicke und Hintergrundinformationen ;-) Nicht alles ist so wie es vordergründig erscheint.

Viele alte Produktionen wirken rein klangtechnisch billiger als so manche Heimproduktion

Nein, anders damals war der Zeitgeist und das Klangempfinden anders. Das fängt bei Dynamik an und hört bei Bassvolumen auf. In den 70ern hatte niemand Subwoofer und nicht jeder 3-Wege Hifiboxen. Niemand hat sich um 50 Hz Bass-Sounds gekümmert oder Höhen über 12 kHz. Hätte es damals ein anderes Klangempfinden und entsprechende Mode gegeben wären die Sachen auch anders produziert worden.

Wenn die Musik stimmt, kann man mit Heimmitteln SEHR gute Ergebnisse erzielen, die sich auf keinen Fall hinter solchen Produktionen verstecken müssen, obwohl sie erheblich weniger finanziellen Aufwand erfordern.

Kommt auf die Sparte an, da gebe ich Dir recht.

Wozu braucht's da ein teures Studio?

Dann wenn es mehr als nur drei vier Signale sind und daraus eine VÖ werden soll die nich unter Undergroudn/Indie läuft ;-) Sobald Du eine echte Band hast brauchst Du ein Studio wie alle zusammenspielen! Wir hatten letztens eine Produktion in einem Highend Studio in Köln, Live-Band, französische Chansons. Diese Chemie beim Zusammenspiel bekommst Du niemals im track-by-track Verfahren hin da die Band einfach live eingespielt ist! Aber auch hier wieder -> 1a Profimusiker + Profitechnik ergeben höchsten Genuss. Die Musiker alleine sind auch klasse würden in einem Kellerstudio aber niemals den vollen künstlerischen Glanz erreichen! Das fängt beim Flügel an und hört bei der Raumakusik und dem leichten Übersprechen der Instrumente auf. Da "atmet" alles. Das kann man nicht beurteilen wenn man es nicht kennt weil man so etwas noch nie selber gemacht hat ;-) Das hat nichts mit sterilen Drum-PlugIns & Co zu tun! Für mich war das wieder eine Erleuchtung und eine grosser Genuss neben all dem sterilen Schrott den ich teilweise zu mischen bekomme (viele HomeProduktionen)!
 
@Steffen: Himmel.. ich klink mich aus... soviel Müll habe ich selten in einer Thread-Antwort gelesen... was an meiner Aussage eine Schutzbehauptung sein soll, versteh ich auch nicht so ganz... aber egal.. muss ich wohl auch nicht... ;)
 

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