Medienkomponist - Erfahrungen?

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Elminster

Elminster

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Hallo zusammen,

ich bin dabei mich beruflich neu zu orientieren und bei meiner Suche auf den Medienkomponisten (FH) gestoßen. Grundsätzliche Infos gibt es hier:

http://www.set-school.com/index.php/Komponist-Musik-und-Medien-FH

Der Kurs wird ein Jahr gehen und dabei knapp ca. 4000 EUR kosten.

Ich habe Vorerfahrungen (ich habe schon für div. kommerzielle Hörspiele/Bücher komponiert) doch ich habe das Gefühl, dass es meiner Arbeit bzw. meinem Schaffen einen "Ausbildungsstempel" fehlt, - Learning-by-Doing-Stempel ist meiner Erfahrung nach ein Aussortierkriterium. Und nicht zuletzt erhoffe ich mir natürlich neue Ansätze etc.

Ich bin noch unschlüssig, was ich von dem Profil eines "Medienkomponisten" halten soll - ich habe bislang auch noch niemanden ausfindig machen können, der einen ähnlichen FH-Kurs belegte.

Was meint ihr? Habt ihr auch mal drüber nachgedacht, ein "Medienkomponist" zu werden? Oder kennt ihr jemanden, der den Kurs belegte?

LG,
Markus
 
Hi Markus,

meine SUBJEKTIVE Meinung: Lass es! Dieses FH-Zertifikat ist kein staatlich anerkannter Abschluss, schon gar kein "akademischer". Außerdem ist doch dabei völlig im Dunkeln welche Hochschule hier Pate ist und wie dieser Abschluss zu bewerten ist...

Was spricht gegen ein "richtiges" Studium?

Gruß

Florian
 
Hi Florian,

Über Wege des "richtigen" Studiums habe ich mich noch nicht im Detail informiert - nur im Bekanntenkreis, der hauptsächlich aus ehemaligen Studenten besteht.

Ich bin 37 und habe mittlere Reife. Dadurch, dass ich bereits "mitten im Leben stehe" und ebenfalls andere Themen wie "Familie" und ein sich damit bis hierhin entwickelter, gewisser Lebensstandard eine Rolle spielt, ist ein "Vollstudium" wahrscheinlich sehr schwierig. Zwar habe ich eine medizinisch-technische Ausbildung, die es mir ermöglichen würde, gewisse Bereiche zu studieren - meines Wissens gehört "Sounddesign" oder "Tontechnik" nicht dazu.

Das sind aber erstmal nur alles ungesicherte Infos - ich hab bislang nie was mit Studiengänge etc. zu tun gehabt.

Daher wäre das, was ich dort lesen konnte, für mich zunächst einmal das praktikabelste...
 
Hi,

ich weiß was Du meinst! Gerade das mit Alter und Familie scheint ein Thema, aber ich kann Dir sagen, ich habe eine junge Familie im Bekanntenkreis. Sie studiert Medizin und hat "nebenbei" Ihren ersten Sohn bekommen. Ein anderes Beispiel ist ein Student der Filmakademie (Filmmusik). Er hatte bereits zum Studienbeginn einen Sohn!

Was ich interessant finde: Warum willst Du "Tontechnik" oder "Sounddesign" studieren, Musik war doch das Thema, oder? (NEIN, das ist nicht das Selbe)

Klar klingt das dort gebotene "parktikabel", ich bleibe aber skeptisch. Übrigens: in dem Sektor ineressiert Deine Ausbildung eher weniger, solange Du es drauf ahst ;-)

LG

Florian
 
Hi,

wenn schon würde ich mir etwas handfesteres anschauen z.B. den neuen Studiengang Musikdesign an der Musikhochschule Trossingen. Da steht nicht das Geld verdienen an Stundeten an erster Stelle ;-) Ausserdem ist es ein sehr vielseitiger Studiengang, der nicht rein technisch und auch nicht rein musikalisch ausgerichtet ist. Ziel ist, dass die Studenten im heutigen Mediengefüge als Dienstleister unterkommen können, vor allem als Einzelkämpfer mit Fähigkeiten in den verschiedenen Disziplinen.
 
Hi,

nein - ich will nicht Tontechnik studieren - das war erstmal nur ein Beispiel - auch dafür an was für Stationen ich bereits kopf - und denktechnisch angelangt war, bevor mich der "Medienkomponist" ereilte ;). Tontechnik ist zwar bestimmt sehr interessant - ist mir aber zu technisch. Das ist bestimmt auch ein Symptom dafür, das ich gar nicht so genau weiß was ich studieren könnte, um mein Interessengebiet abzudecken.

Ich möchte praxisorientiert meine Leidenschaft zum Beruf machen - ich arbeite nun schon zu lange in einem Beruf, der mir keinen Spass macht. Das muss nun einfach ein Ende haben.

Hast du (oder auch andere Mitleser) eine Idee, was man da studieren kann? Ich las, dass du was von einer Filmakademie geschrieben hast. Da werde ich nun mal Google bemühen - aber wahrscheinlich müßte ich doch da eh erstmal nen Abi nachholen, oder?

Es ist mir natürlich sehr wichtig, dass meine (wirtschaftliche) Existenz nicht in Gefahr gerät - meine kleine Familie wäre da nicht sehr glücklich drüber ;) - aber das hast du ja auch schon anhand meiner ersten Ausführungen sehr gut erkannt.
 
Hi,

wenn schon würde ich mir etwas handfesteres anschauen z.B. den neuen Studiengang Musikdesign an der Musikhochschule Trossingen. Da steht nicht das Geld verdienen an Stundeten an erster Stelle ;-) Ausserdem ist es ein sehr vielseitiger Studiengang, der nicht rein technisch und auch nicht rein musikalisch ausgerichtet ist. Ziel ist, dass die Studenten im heutigen Mediengefüge als Dienstleister unterkommen können, vor allem als Einzelkämpfer mit Fähigkeiten in den verschiedenen Disziplinen.

Danke für diese Info Frankye - den Link gucke ich mir jetzt an.
 
Ich möchte praxisorientiert meine Leidenschaft zum Beruf machen - ich arbeite nun schon zu lange in einem Beruf, der mir keinen Spass macht. Das muss nun einfach ein Ende haben.

Hast du (oder auch andere Mitleser) eine Idee, was man da studieren kann?

S. mein Beitrag.

Es ist mir natürlich sehr wichtig, dass meine (wirtschaftliche) Existenz nicht in Gefahr gerät - meine kleine Familie wäre da nicht sehr glücklich drüber


Dann vergiss es! Sicherheiten gibt es gar keine und wenn ich selbst heute anfangen müsste..ich würde es lassen!
Versteh mich nicht falsch, ich will Dir nichts madig machen. Aber ich habe selber drei Kinder und weiss daher was es für eine Familie braucht. Ich würde niemals meiner Familie so etwas antun und in eine Branche neu gehen die momentan immer mehr noch durch Dumpingpreise und auch eine immer grösser werdende Unmenge an "Wannabe" Studiobetreiber/Produzenten/Tontechniker bestimmt wird. Seriosität und Qualität zählt in vielen Bereich rein gar nicht mehr. Das geht nur noch wenn man schon länger dabei ist und seine Netzwerke hat. Im Musikbereich ist es da auch noch bedeutend härter als z.B. im Bereich Audioproduktionen für Industrie/Verlage etc. Ich habe mich zunehmend auf diesen Bereich spezialisiert und habe auch noch das Glück, dass meine Frau Sängerin und Komponistin ist. Wir stemmen alle Projekte zusammen mit unserem kleinen, engen Netzwerk, das wir über die Jahre aufgebaut haben und das aus mittlerweile sehr guten Kollegen/Freunden besteht. Das alles hat Jahr gebraucht bis wir unser Familie davon würdig ernähren konnten.
ich fände es unverantwortlich so etwas mit einer Familie neu zu beginnen, es sei denn man hat noch einen zweiten Verdiener im Haus der im Notfall 100% bringt, denn davon musst Du die ersten Jahre ausgehen!
Alle anderen Vorstellungen von wegen Ausbildung -> Beruf -> Geld verdienen im Familie zu ernähren sind in dieser Branche naiv, sorry!
 
Ja - Frankye hat das gut erkannt. Das Risiko ist absolut zu minimieren, denn ich würde nichts tun, was meiner Familie schaden könnte. Um ehrlich zu sein, habe ich auch nie wirklich daran gedacht (natürlich erträumt) in der Branche mich und meine Familie ernären zu können. Es war immer als gutes Zubrot gedacht, so dass ich ebstenfalls die 40Std/Woche meines jetztigen Jobs auf 24 oder 30 Std reduzieren kann. Oder zumindest in dem Umfang, dass alle laufenden Kosten durch meinen "festen" Job abgedeckt ist, und alles darüber hinaus in meiner Hand liegt.

@Musikhochschule Trossingen: Der Aufnahmetest hört sich für mich absolut machbar an - leider müßte ich auch da erstmal mein Abitur nachholen ;)

Danke für deinen Eindruck Frankye - ich denke darüber nach.
 
frankye schrieb in #8:

Alle anderen Vorstellungen von wegen Ausbildung -> Beruf -> Geld verdienen um Familie zu ernähren sind in dieser Branche naiv, sorry!

Ich hasse dieses Realitätsgeschwätz.
Gerade auch deshalb, weil es so wahr ist.
In der heutigen Zeit wird es einem nicht einfach gemacht, selbstbewusst an einen Traum zu glauben.
 
Ich hasse dieses Realitätsgeschwätz.
Gerade auch deshalb, weil es so wahr ist.
In der heutigen Zeit wird es einem nicht einfach gemacht, selbstbewusst an einen Traum zu glauben.


Aber es gibt täglich eine Heerschar an Naivlingen die meinen mit einem PC, Audionterface, Cubase und einem Jahr "Homerecording-Erfahrung" könnten sie in der Pro Branche mitmischen. Ebenso gibt es naive Kunden die meinen eine Produktion müsste für ein Handgeld machbar sein! Oder noch schlimmer (aus persönlicher Erfahrung), profesisonelle Musiker/Sprecher die sich 0815 Billigschrott kaufen um das "sauteure (200 Euro/Tag) Studio sparen zu können, selber aber keinen Plan haben und damit ihren Auftraggebern das Leben zur Hölle machen ;-) Dadurch wir langsam aber sicher immer mehr das Qualitätsniveau runtergeschraubt. Es ist erschreckend zu sehen, was manche heute als "professionelle" Arbeit betrachten und sich dafür nicht schämen!
Wenn dort etwas mehr Realitätsbewusstsein herrschen würde und so mancher sein Ego zurückschrauben würde, ginge es vielen besser! Aber so ist es halt, diese Branche lebt vor allem von einem, Träumen: die einen haben sie, die anderen verdienen an den naiven Träumern.
 
jaja.. und früher war alles besser??? Man muss halt wirklich gut sein um etwas zu reissen.... und das geht halt nicht von heute auf morgen. Das war aber schon früher so.. und handelt sich nicht um ein Phänomen der heutigen Zeit. Es ist anders.. aber bestimmt nicht schlechter oder besser.
 
Die Löhne sind gesunken.
Das ist Fakt.
 
jaja.. und früher war alles besser?

Nein, früher war es ausgeglichener und nicht jeder Hansel konnte/wollte. Gib mal bei Google "professionelles Tonstudio" + Name einer Stadt in deiner Nähe ein. Manchmal kann man sich nur biegen vor lachen was für Schrottkeller mache als "professionelles Studio" mit "professioneller Highend Technik" anpreisen. Viele Kunden haben doch keine Ahnung und denken dann es muss alles voller Behringer und T.Bone sein und Rauschen gehöre dazu! Das war vor 10 -15 Jahren definitv noch anders

Frag mal die Grafiker, bei denen lief das genauso nur ein paar Jahre früher, jeder hatte Photoshop und meinte er könne was ;-)
Aber dazu kommt noch, dass es unsere grandiose Musikindustrie geschafft hat im Größenwahn sich selber zu ruinieren und dann seit Jahren versucht es dem Endverbraucher als "bösen Raubkopierer" in die Schuhe zu schiebne. Das finde ich immer wieder interessant, auch da schämt sich keiner ;-)


Die Löhne sind gesunken.
Das ist Fakt.

Yepp, u.a. auch weil es Frickelstudios gibt die es für 80 Euro/Tag machen. Damit hatte ich letztens wieder zu tun: profesionelle Hörbuchproduktion, insgesamt 80 CDs bei Fertigstellung. Wir haben gut aber auch ohne grossen Headroom kalkuliert. Bekommen hat den Zuschlag ein Hansel der alles alleine in seinem Wohnzimmer macht und 10000 Euro billiger war! Für das Honorar bekommt er gerade mal einen Sprecher und kann 4 Wochen dafür arbeiten. Nur das Projekt dauert mindestens 12 Wochen, wenn man professionell und effizient dran arbeitet. Da hat sich aber mal wider jemand völlig überschätzt und der Verlag meinte letztens, sie seine mal gespannt was sie da überhaupt bekommen. ....und das ist jetzt kein Einzelfall ;-)
 
Entschuldigt - aber das Thema "Ist die Qualität noch das, was sie mal war" ist bestimmt interessant - hat mit dem Threadthema aber leider nur am Rande zu tun.
 
Moinsen,

jetzt wollen wir mal Elminster nicht zu sehr "einschüchtern"...

Nein, früher war es ausgeglichener und nicht jeder Hansel konnte/wollte. Gib mal bei Google "professionelles Tonstudio" + Name einer Stadt in deiner Nähe ein.

Ich weiß was Du meinst, und das ist auch eines der Probleme mit denne ich (wir alle) zu kämpfen haben. Allerdings die obigen Suchworte führten zu keinem Studio in Mannheim. Zu Architekten und Musiker und dann ganz "hinten" zu einem Studio in einer Nachbarstadt...

....und das ist jetzt kein Einzelfall

Ja, ist aber eine andere Geschichte. Jedoch ist die Grundproblematik die selbe!

Gruß

Florian
 
Ja, ist aber eine andere Geschichte. Jedoch ist die Grundproblematik die selbe!


Es geht mir nur um eine realistische Einschätzung der Gesamtlage gerade ein Bezug auf "Familie" ernähren. Ich erlebe regelmässig bei Workshopteilnehmern oder Praktikanten die völlig falsche Einschätzung der Branche! Jeder kann machen was er will, ich wollte nur eine realistischere Sicht der DInge präsentieren.
 
Na ja.. bin immer noch der Meinung, wenn man gut ist, kann man auch heute noch was reissen.... Hobbyschrauber aufm Markt hin oder her.

Und ein Kunde... der sich lieber für die Geiz-ist-Geil-Variante entscheidet, ist halt dann auch selber schuld, wenn die Qualität entsprechend ist und wird sich das nächste Mal wohl überlegen, ob er nochmal so verfahren möchte.
 
Entschuldigt - aber das Thema "Ist die Qualität noch das, was sie mal war" ist bestimmt interessant - hat mit dem Threadthema aber leider nur am Rande zu tun.

....Richtig - aber man will dir nur zeigen, mit was du zu kämpfen haben wirst.
Ich empfehle dir, und dies aus eigener Erfahrung, mach deinen Job weiter, so sch####e wie er ist, mach deine Ausbildung oder deine Musik nur im Nebenerwerb, so wie du Zeit hast, denn du musst vor allem für deine Familie/Kinder da sein.
Die Zeiten haben sich gewandelt, denn es wird zuerst auf dem Preis geschaut und erst später auf die Qualität - Motto: Geiz ist geil und wer billig kauft, kauft zweimal - das ist so jetzt!

Gruss
 
frankye schrieb in #14:

...dass es unsere grandiose Musikindustrie geschafft hat im Größenwahn sich selber zu ruinieren...

Die Plattenleute haben aber auch jahrzehntelang die fette Kohle gemacht.
Von diesem High-End-Trip runterzukommen stelle ich mir nicht so angenehm vor.

frankye schrieb in #14:

...auch weil es Frickelstudios gibt die es für 80 Euro/Tag machen.

Das klingt schon fast nach Straßenstrich.
Musical prostitute.
 

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