Mastering-Chain: Parallel statt seriell- Quatsch?

[PCB]

Hallo,

ich stelle mir schon seit längerem die Frage, ob es nicht theoretisch sinnvoll sein könnte, eine analoge Masteringchain ganz oder teilweise parallel statt seriell aufzubauen...

Also z.B. die einzelnen Geräte über die Einzelouts eines (natürlich hochwertigen) DA, oder einen Verteilverstärker zu beschicken und dann auf einen Summierer oder Pult (SPL Neos z.B.) zusammenzuführen.

Das hiesse natürlich, dass man es in der DAW nicht mit Inserts, sondern Sends realisieren müsste.

Ist das Unsinn oder ev. eine Option, und entständen dann Phasenprobleme?

Ich konnte bisher im Netz nichts zu dem Thema finden, deshalb dachte ich, ich poste die Frage mal hier .

Viele Grüße

 

[Saurus]

Wieso ließe sich das nicht mit Inserts machen? Also ich denke da gerade an Cubase (welche DAW benutzt Du?), wo es in den Verbindungseinstellungen den Reiter "Externe Effekte" gibt. Dort dann alles richtig konfiguriert, ein entsprechender Mehrkanalwandler vorausgesetzt, stehen diese "Analogloops" dann pluginmäßig als Insert zur Verfügung.

 

[echoRausch]

Ex-User Teebaum (echochamber.ch) hat zumindest Teile seiner Kette im Parallelbetrieb.

Er wird wissen, warum er das macht. Die Zweckmäßigkeit muß jeder selbst einschätzen, genau, wie das Ergründen möglicher Negativseiten. Es wird ggf. bei bestimmten Teilen der Kette Probleme geben, klar. Kommt eben ganz auf die jeweilige Hardware an.

Im Detail wird dir keiner sagen können, ob das bei dir im Speziellen Sinn macht oder nicht. Keiner kennt deine Ausgangssituation, deinen Investitionswillen und dein Ziel.

Letztlich gilt: whatever suits.

 

[Saurus]

Appropos Teebaum: Anscheinend hat er seine Bude aufgehübscht und dabei seinen "ollen" Teddyflies geopfert

Ach und den WaveNature-Tisch hat er auch nicht mehr stehen.

 

[PCB]

Vielen Dank für eure Antworten, aber es geht nicht darum, was bei mir Sinn macht, sondern um eine theoretische Überlegung.
Ich habe eine recht umfangreiche Chain (eigentlich 2) der gehobenen Mittelklasse inkl. Vintage-Geräten, die ich aktuell über Masterbay (in M/S) und Liaison verwalte und mit 2 Inserts einbinde.

Da ja bekanntermassen gilt "it´s all about the chain" experimentier(t)e ich natürlich mit verschiedenen Reihenfolgen, da sich durch unterschiedliche Impedanzen etc. Klangunterschiede ergeben.

Ich habe mich aber schon länger gefragt, ob man das nicht durch parallele Verschaltung umgehen könnte und ob die Arbeitsweise mit Sends generell sinnvoll ist.

Bevor ich mir einen Summierer oder ein Pult auf Verdacht zulege um es mal zu testen, hatte ich gehofft ev. einen Erfahrungsbericht von Jemandem zu bekommen, der das selbst schon mal ausprobiert hat, oder einen kennt, dessen Schwager vielleicht... .

 

[PCB]

Appropos Teebaum: Anscheinend hat er seine Bude aufgehübscht und dabei seinen "ollen" Teddyflies geopfert

Ach und den WaveNature-Tisch hat er auch nicht mehr stehen.

Und den Varis bedient er mit den Zehen...

Habe gerade bei Gearslutz gesehen, dass er zum Insertswitcher noch einen 4:2:1 Mixer hat, das lässt auf parallel schliessen...

 

[echoRausch]

Ja, sieht gut aus. Hat der blackbender mal wieder gute Arbeit geleistet..

 

[Saurus]

...Habe gerade bei Gearslutz gesehen, dass er zum Insertswitcher noch einen 4:2:1 Mixer hat, das lässt auf parallel schliessen...

Ja, ich meine mich auch zu erinnern, dass er parallel fährt/gefahren ist. Er hat das hier in einem seiner Threads mal beschrieben und da auch "große" Namen genannt, bei denen er sich das ein oder andere "geklaut" hat diesbezüglich. Hab schon ein bisschen gesucht in seinen Postings, aber aufgegeben. Kannst ja selbst mal versuchen:

https://recording.de/myRecording/Beitraege/teebaum

oder ihn über seine Website direkt ansprechen.

 

[LM18]

Vielen Dank für eure Antworten, aber es geht nicht darum, was bei mir Sinn macht, sondern um eine theoretische Überlegung.
Ich habe eine recht umfangreiche Chain (eigentlich 2) der gehobenen Mittelklasse inkl. Vintage-Geräten, die ich aktuell über Masterbay (in M/S) und Liaison verwalte und mit 2 Inserts einbinde.

Da ja bekanntermassen gilt "it´s all about the chain" experimentier(t)e ich natürlich mit verschiedenen Reihenfolgen, da sich durch unterschiedliche Impedanzen etc. Klangunterschiede ergeben.

Ich habe mich aber schon länger gefragt, ob man das nicht durch parallele Verschaltung umgehen könnte und ob die Arbeitsweise mit Sends generell sinnvoll ist.

Bevor ich mir einen Summierer oder ein Pult auf Verdacht zulege um es mal zu testen, hatte ich gehofft ev. einen Erfahrungsbericht von Jemandem zu bekommen, der das selbst schon mal ausprobiert hat, oder einen kennt, dessen Schwager vielleicht... .

Sprich mal geziehlt den Kollegen "karumba" hier aus dem Forum an.

Da sind sicherlich ein paar sachdienliche Hinweise auf paralleles Ausspielen via DAW möglich, könnte ich mir vorstellen.

Zumindest wenn man freundlich fragt

 

[dangerousben]

Du hast doch den Liaison, der kann auch einen parallelen Pfad zum seriellen zumischen. Ich hab den auch und benutze gelegentlich meinen Varis auf diese Art, wenn ich den Charakter in der seriellen Kette zu deftig finde.

 

[karumba]

analoge hardware beim mastering parallel beiziehen macht schon sinn, denn man kann so schön gezielt effekt & boxtone dosieren & so dinge machen die seriell nicht möglich sind. der erste der mir bekannt ist & das gemacht hat, war teebaum. ich habe das auch schon lange so im betrieb & über die zeit für meine zwecke modifiziert, mit selbstentwickltem plugin (ich kann z.b. den kompletten chain parallel beiziehen - nur 50% analoginess? kein problem!). man muss natürlich sicherstellen, dass alles korrekt in phase ist, sonst kommt murks raus.

aber mittlerweile gibt es ja auch insertswitcher die bestimmte elemente im chain parallel mischbar machen. kann der liason das nicht auch?

 

[suboptional]

https://www.soundonsound.com/sos/nov08/articles/itbrauer.htm

 

[Saurus]

Jaaa, Brauer! Der Name war das damals in den Schilderungen von Teebaum, meine ich.

 

[Ari]

Ich glaube ich stehe hier irgendwo auf dem Schlauch. Kann mir mal jemand runterhelfen bitte?

Ich dachte Parallel-Bearbeitung ist Gang und Gäbe. Und macht man zu vermutlich weit über 90% nur bei Dynamikprozessoren. Also wo genau verstehe ich hier nicht, was daran so ungewöhnlich oder selten sein soll?

Was wird wohin gejagt und warum?


Grüße
Ari

 

[PCB]

Hallo nochmal und vielen Dank für eure Antworten!

Ich glaube allerdings es gibt ein Verständnisproblem...

"Klassisches" paralleles prozessieren mache ich natürlich die ganze Zeit mit Masterbay und Liaison.
Weder meinen Varis noch meinen Foote würde ich ohne parallelbearbeitung (meistens auch etwa 50%) und M/S verwenden.

Dabei ist die eigentliche Chain aber seriell (Masterbay und Liaison sind ja Insert-Switcher die all das können -mit ein paar Extras).

Deshalb bitte nochmal meine Fragen/Überlegungen in den vorherigen Posts lesen .

Ich frage mich, ob man den Einfluss der verschiedenen Geräte in der Chain aufeinander, dadurch umgehen kann, dass man sie nicht seriell, sondern parallel verschaltet, rein theoretisch.
Und ob das Sinn machen könnte.
Nur weil´s Niemand macht, muss es ja nicht unbedingt blöd sein.

 

[PCB]

Und als kleine Anmerkung: ich bin seit über 10 Jahren passiver leser dieses Forums, neben Gearslutz und diversen weiteren und habe von Leuten wie Karumba, Teebaum und anderen viel gelernt und haufenweise Anregungen bekommen.
Nur dieses Thema wurde meines Wissens noch nirgendwo behandelt ,-)

 

[PCB]

Jaaa, Brauer! Der Name war das damals in den Schilderungen von Teebaum, meine ich.

Ja der macht das im Mix, aber im Masteringbereich kenne ich Niemanden...
Man benötigt dafür natürlich ein sehr klangneutrales Pult (vielleicht SPL Neos) oder einen entsprechenden Summierer mit hervorragendem Rauschspannungsabstand.

 

[karumba]

Man benötigt dafür natürlich ein sehr klangneutrales Pult (vielleicht SPL Neos) oder einen entsprechenden Summierer mit hervorragendem Rauschspannungsabstand.

am besten einen passiven summierer mit abschwächern. teebaum & ich machen das aber mit dem 8-fach mytek adda.

aber zurück zur ursprungsfrage (die ich nun auch besser verstanden habe): die möchtest also mehr als eine parallelebene, sondern mehrere geräte zueinander parallelsieren, richtig? klingt interessant, aber ich könnte mir vorstellen, dass mir das zu wenig "straight forward" wäre. idR setze ich ein gerät um einen bestimmten effekt zu erreichen. wenn mir der effekt zwar gefällt, aber die intensität zu stark ist, reduziere ich es durchs weniger beimischen. hat man mehrere ebenen, wird das zusammen- (oder vielleicht auch "gegeneinander-") spiel vermutlich etwas schlechter vorhersehbar?

aber hey, die besten ideen entstehen genau so! probiers doch einfach mal aus. im prinzip reicht zum reinschnuppern wohl mal mehrere geräte via patchbay parallel zu schalten & schauen was passiert.

 

[Akai31]

Probier doch erstmal ob deine Geräte in oder ausserhalb (also direkt am ADDA) deiner chain besser klingen. Dann klaert sich die Sinnhaftigkeit des Unterfangens schonmal. Ob das entsprechende Geraet aber dann an einem Mischpult oder einem passiven Summierer immer noch erwartungsmässig klingt, musst du natuerlich wieder ausprobieren.
Theoretisch kann ich die ueberlegung nachvollziehen, praktisch ists natuerlich ein Gluecksspiel.
Du hast ja bestimmt auch geraete, die du lieber nach wie vor seriell fährst, oder?

 

[PCB]

am besten einen passiven summierer mit abschwächern. teebaum & ich machen das aber mit dem 8-fach mytek adda.
ich könnte mir vorstellen, dass mir das zu wenig "straight forward" wäre. idR setze ich ein gerät um einen bestimmten effekt zu erreichen. wenn mir der effekt zwar gefällt, aber die intensität zu stark ist, reduziere ich es durchs weniger beimischen. hat man mehrere ebenen, wird das zusammen- (oder vielleicht auch "gegeneinander-") spiel vermutlich etwas schlechter vorhersehbar?

Meinst du etwas wie den Roll Folcrom, ohne Aufholstufe danach?

Dein Einwand bzgl. straightness ist absolut berechtigt; es ist auch eher eine theoretische Überlegung. Ob das einen vernünftigen Workflow ergeben kann, weiss ich natürlich auch nicht.
Ich kam darauf, weil ich neben aktuellen Tools auch Vintage-teile einsetze, die quasi alle mit Übertragern ausgestattet sind.
Ich bin mit meinem Setup zufrieden (wenn man das jemals ist ,-)), aber bisweilen gibt es eben die bekannten Unstimmigkeiten (oder nicht ganz smoothen Abstimmungen) von Ein-und Ausgängen.
Absolut nichts Gravierendes, aber dieReihenfolge macht es eben oft aus.
Da dachte ich mir, ob man das nicht umgehen könnte, um noch flexibler zu sein .-)