(manuelles) Oversampling

[cauerpower]

Hi ihr,

einige Pluginhersteller werben ja damit, dass ihre plugins intern oversamplen for so much better Sound

Ich hab hier jetzt ne Band mit 44.1 recorded (da das digitale Mischpult nicht mehr konnte).
Jetzt bin ich auf die Schnapsidee gekommen, das gesamte Material geradzahlig (also 88.2 oder 176.4) hochzusamplen vor dem Mix, um es dann zu erst zu bearbeiten.
Ich habe dafür Waves Plugins zur Verfügung. Soweit ich weiß, können die kein internes Oversampling, ist das richtig? Zumindest werben sie nicht damit.

Meint ihr, dass das irgendwas bringen könnte, oder ist das eher Vodoo?

 

[m_tree]

Das bringt wirklich was. Es gibt auch schon ein paar Threads dazu.

Rendere das gesamte Projekt einfach in 88,2kHz und stelle maximale Resampling Qualität ein.
Davor kannst du normal in 44,1kHz mischen.

176,4kHz ist Overkill.
Es geht dabei nur um die Nyquist Frequenz bzw. um die negativen Eigenschaften des High-Cut Filters.

Downsampling danach nicht vergessen

 

[m4d3raIn]

Viel Spaß beim bouncen und printen ^.^

Theoretisch wäre man btw mit 60-70khz im Optimum.

 

[Nachtschicht]

bevor du dir das gibst, mach nen test:

1. roughmix von den spuren in 44.1

2. alle spuren upsampeln und denselben roughmix bei 88.2 durchlaufen lassen

3. den 88.2 roughmix wieder auf 44.1 konvertieren

4. zwei unbeschriftete files an die band und fragen, welcher besser klingt. vielleicht auch gleich mehrere songs durch den roughmix laufen lassen um zu sehen, wieviel zufall bei den antworten der band im spiel ist.


potentiell sparst du dir da ne menge aufwand.

 

[m4d3raIn]

mhhh...dann wird eher der mit 44,1 besser klingen, weil der mix für 44,1 angefertig wurde...man mischt quasi mit den artefakten...

 

[Moiterei]

bevor du dir das gibst, mach nen test:

1. roughmix von den spuren in 44.1

2. alle spuren upsampeln und denselben roughmix bei 88.2 durchlaufen lassen

3. den 88.2 roughmix wieder auf 44.1 konvertieren

4. zwei unbeschriftete files an die band und fragen, welcher besser klingt. vielleicht auch gleich mehrere songs durch den roughmix laufen lassen um zu sehen, wieviel zufall bei den antworten der band im spiel ist.


potentiell sparst du dir da ne menge aufwand.

Ist aber 'ne Menge Aufwand, den man da betreiben muß, um sich potentiell 'ne Menge Aufwand zu sparen

 

[m_tree]

bevor du dir das gibst, mach nen test:

1. roughmix von den spuren in 44.1

2. alle spuren upsampeln und denselben roughmix bei 88.2 durchlaufen lassen

3. den 88.2 roughmix wieder auf 44.1 konvertieren

In dem Fall wird die 88,2kHz Version schlechter klingen. Oversampling bringt nur was, wenn auch Effekte berechnet werden. Ansonsten ist es sinnloses Up- und Downsampling.

Ich hab mal etwas recherchiert:

https://recording.de/Community/Foru..._Mikrofonierung/202710/Post_2324858.html#P_51

https://recording.de/Community/Foru...otechnik/Mixing/201520/Post_2305373.html#P_49

Der A/B Vergleich mit dem Phasendreher hatte mir dann erst recht die Augen geöffnet (siehe 2. Link).

mhhh...dann wird eher der mit 44,1 besser klingen, weil der mix für 44,1 angefertig wurde...man mischt quasi mit den artefakten...

Das ist jetzt deine Theorie ... in meiner bisherigen Praxis war immer das Gegenteil der Fall.
Es sind nur Nuancen, die die Mix Entscheidungen nicht beeinflussen.

 

[soundcheck123]

In dem Fall wird die 88,2kHz Version schlechter klingen.

Warum?

Oversampling bringt nur was, wenn auch Effekte berechnet werden.

Was verstehst du unter Effekte? Reverb?

Ansonsten ist es sinnloses Up- und Downsampling.

Ist es so oder so.

Der A/B Vergleich mit dem Phasendreher hatte mir dann erst recht die Augen geöffnet.

Ich versteh nicht, was du mit -20db RMS und -35db RMS meinst, was sollen das für Werte bei einer Phasendrehung sein?

mhhh...dann wird eher der mit 44,1 besser klingen, weil der mix für 44,1 angefertig wurde...man mischt quasi mit den artefakten...

Das ist jetzt deine Theorie ... in meiner bisherigen Praxis war immer das Gegenteil der Fall.

Bei guten Plugins wird Oversampling vorgenommen wenn es denn auch einen klanglichen Vorteil bringt. Man kann also davon ausgehen, daß wenn ein Plugin kein OS macht, es dann auch keinen klanglichen Vorteil bringt den Mix auf eine höhere sampling rate zu bringen, zu bouncen und danach wieder auf die Ursprungsfrequenz zu wandeln.

Wie gesagt, bei guten Plugins!

Es sind nur Nuancen, die die Mix Entscheidungen nicht beeinflussen.

?

 

[synthpark]

Ich habe dafür Waves Plugins zur Verfügung. Soweit ich weiß, können die kein internes Oversampling, ist das richtig? Zumindest werben sie nicht damit.

Meint ihr, dass das irgendwas bringen könnte, oder ist das eher Vodoo?

Waves macht mal Oversamping und mal nicht, ja nach Plugin. Ausserdem ist es immer ne Frage, mit welchem Aufwand das OS gemacht wird, Filtersteilheit etc.

 

[Akai31]

Ich wuerde es so machen wie von Nachtschicht vorgeschlagen. Auch zu einem rough mix gehört ja der Einsatz von PlugIns, die uU von dem Prozess profitieren. Nur versuch macht kluch...
Allgemein ist der klanglichge Einflus des upsamplings weniger deutlich ausgeprägt als der des abschliessenden downsamplings, mEn. Neben dem individuellen Verhalten der eingesetzten PlugIns spielt also auch der benutzte SRC-Algo eine wichtige Rolle. Arbeitet der nicht sauber, versaut man sich einen evt Vorteil ganz hinten in der Kette wieder. Von den DAW internen Algos würde ich die Finger lassen, da ist nicht vielgewonnen ggüber den PlugIn eigenen.
Also mal eben schnell mit Hausmitteln einen Vergleich durchzuführen, kann durchaus auch zu falschen Schlussfolgerungen führen bzw ein verzerrtes Bild vom Gesamtkomplex liefern.
Andererseits sind die klangliche Einflüsse beim Mischen eh so vielfältig, daß man vlt besser fährt, sich nicht von solchen Nebensächlichkeiten von den wirklich wichtigen Entscheidungen abhalten zu lassen... Bei den meisten Mischungen gehts ja nun doch um ganz andere Baustellen als das letzte Quentchen Auflösung, realistisch betrachtet.
Ich arbeite viel mit SRC und hab demensprechend intensiv getestet. Mischen würde ich aber trotzdem auf 44,1, wenn das Material so vorliegt. Eine emtional optimierte Mischung ist doch 1000mal wichtiger als eine technisch etwas einwandfreiere. Wird ja gerne schnell vergessen bei all den Technikdiskussionen in Foren...

 

[soundcheck123]

Waves macht mal Oversamping und mal nicht, ja nach Plugin.

Wie gesagt: Ein Plugin Hersteller macht OS nur bei Plugins wo diese Funktion auch was bringt.

Neben dem individuellen Verhalten der eingesetzten PlugIns spielt also auch der benutzte SRC-Algo eine wichtige Rolle.

Wenn in heutigen Zeiten ein DAW Hersteller keinen SRC verwendet, der nach hin und Rückwandlung keine 100%ige Auslöschung beim Phasentest erreicht, würde ich schleunigst die DAW wechseln denn, wenn er das schon nicht vernünftig programmieren kann würde ich auf den Mixbus auch nicht vertrauen.

 

[Nachtschicht]

bevor du dir das gibst, mach nen test:

1. roughmix von den spuren in 44.1

2. alle spuren upsampeln und denselben roughmix bei 88.2 durchlaufen lassen

3. den 88.2 roughmix wieder auf 44.1 konvertieren

In dem Fall wird die 88,2kHz Version schlechter klingen. Oversampling bringt nur was, wenn auch Effekte berechnet werden. Ansonsten ist es sinnloses Up- und Downsampling.

du hast mich missverstanden bzw ich hab mich wohl missverständlich ausgedrückt: ich meine natürlich, dass der roughmix auf einzelspur-basis - also inklusive plugins - nochmal durchgelaufen lassen wird.

so dass man zwei mixe hat, einer nackt 44.1, einer mit dem prozerede dass er sowieso vorhat.

akais hinweis mit den sampleratekonvertierern von daws ist übrigens sehr richtig. ich weiss nicht was akai benutzt (akai? schenkelklopfer! ) - ich benutze dings...wie heissts noch....r8brain oder so?

 

[Nachtschicht]

potentiell sparst du dir da ne menge aufwand.

Ist aber 'ne Menge Aufwand, den man da betreiben muß, um sich potentiell 'ne Menge Aufwand zu sparen

naja, der aufwand ist auf einen roughmix beschränkt, und potentiell spart man sich das prozedere für ich-weiss-ja-nicht-wieviele komplettmixe.

insofern: klar ist das aufwand, aber der aufwand den man potentiell spart ist noch um einiges grösser.

 

[synthpark]

Waves macht mal Oversamping und mal nicht, ja nach Plugin.

Wie gesagt: Ein Plugin Hersteller macht OS nur bei Plugins wo diese Funktion auch was bringt.

Nee, der Plugin Hersteller macht das oftmals nur für seine neusten Plugins oder nur wenn der Programmierer anscheinend "grad Lust dazu hatte" oder je nachdem, welcher Azubi grad am Lenker war. Bei Waves SSL Comp ists nicht eingebaut, bei API 2500 schon.

 

[soundcheck123]

Na, dann überleg mal warum?
Bei einem Kompressor alleine macht das natürlich überhaupt keinen Sinn.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Hab ich das Problem bei Hardware auch? Wenn ich da mit 44.1 anfange und das signal durchschiebe und mit 88.2 wieder aufnehme... dann habe ich bessere Qualität oder?

 

[synthpark]

Na, dann überleg mal warum?
Bei einem Kompressor alleine macht das natürlich überhaupt keinen Sinn.

du hast einfach zu wenig Erfahrung.

Gerade bei einem Compressor mit schnellen Regelzeiten ist das essentiell.

 

[soundcheck123]

du hast einfach zu wenig Erfahrung.

Gerade bei einem Compressor mit schnellen Regelzeiten ist das essentiell.

Selbst wenn du einen Kompressor mit 1 ms Attack fährst, was bei einem Kompressor überhaupt keinen Sinn macht, was denkst du würde OS dann besser machen?
Bei einem Brickwall Limiter mit look ahead macht es, aconto der Vermeidung von ISPs, schon Sinn.

Oder wenn man, im Falle des API Kompressors, eine kleine Zerrstufe einbaut, die den Sound der Übertrager simulieren soll.
Wie du weisst kommen Verzerrersimulationen mit OS wesentlich gefälliger daher.

 

[synthpark]

Selbst wenn du einen Kompressor mit 1 ms Attack fährst, was bei einem Kompressor überhaupt keinen Sinn macht, was denkst du würde OS dann besser machen?

du verstehst den Compressor anscheinend nicht.

Der Compressor moduliert dein Signal und erzeugt Oberwellen. Die brauchen Platz im Spektrum. Kannst Du dir alles mit dem Spektrum Analyzer anschauen, paar Testtöne anlegen und gucken, was am Ausgang bei 1 ms Attack und 50-100 ms Release so rauskommt. Abgesehen davon, dass der Detektor sauberer arbeitet. Bei Comps wie The Glue kann man das OS einstellen, warum wohl!?

Wir hatten das Thema halt schon zig mal durch.

 

[soundcheck123]

du verstehst den Compressor anscheinend nicht.

Das wird´s sein.

Der Compressor moduliert dein Signal und erzeugt Oberwellen. Die brauchen Platz im Spektrum.

Wie gesagt, nur bei Kompressoren die auch eine kleine Zerrstufe eingebaut haben.
Wo soll denn, selbst bei abstrussen Attackzeiten von 1ms, Oberwellen herkommen die ein OS benötigen um sauber dargestellt zu werden?

Abgesehen davon, dass der Detektor sauberer arbeitet.

Das gehört jetzt aber in´s Land der Fabeln und Übertreibungen.

Bei Comps wie The Glue kann man das OS einstellen, warum wohl!?

Verschiedene Klangfärbungen? Prozessorlastoptimierung?

Wir hatten das Thema halt schon zig mal durch.

Kann schon sein, muss aber nicht heissen, daß auch der richtige Grund für dieses Verhalten gefunden wurde.