Mal fehlt dies, mal das...

[aaaRt]

Ich war sonst eigentlich immer relativ zufrieden mit meinem Produktionen, aber in letzter Zeit geht einfach nichts mehr und ich weiss einfach nicht mehr, wie ich das angehen soll.

Der Fehler liegt vermutlich darin, dass ich einfach alles bevor der Track überhaupt aus irgendwas besteht, alles schon richtig Fett haben möchte.
Bastel ich mir Drums zusammen, werden die sofort gruppiert, Komprimiert und ein Limiter draufgepackt und sie klingen eigentlich nice. Dann kommt der Rest aus dem Mittenbereich und plötzlich klingen die Drums hier schon, als würde mein Nachbar aus 20 Metern Entfernung auf Pappe hauen. Der Anschließende Subbass kommt schließlich überhaupt nicht mehr raus, völlig egal wie es im Spektrum aussieht und ob er im 50Hz Bereich schon bei -2dB rumspielt...es kommt nix raus, außer dass alles verzerrt und gedrückt wird.

Es ist, denk ich ziemlich schwer hier irgendetwas darüber zu sagen und mir Tipps zu geben und die beste Lösung wäre imo, wenn ich hier meine einzelnen Spuren zur Verfügung stelle und jemand bereit wäre sie zu mixen und eventuell schon hier Fehler finden könnte und mir aufzeigt, was man besser machen kann.
Denn jeden einzelnen Schritt meiner Produktionen hier zu beschreiben, um Fehler zu suchen ist einfach zuviel.

 

[m4d3raIn]

Ich würde einfach den kreativen Part vom technischen trennen

 

[aaaRt]

Ich würde einfach den kreativen Part vom technischen trennen

schlechte Witze kann man sich auch sparen, wenn man nichts beizutragen hat...

€: Sorry, wenn es ernst gemeint war, aber für mich gehört das Technische bei dieser Musik wesentlich mehr zur Kreativität, als die Musik an sich.

 

[suboptional]

aaaRt schrieb:

Der Fehler liegt vermutlich darin, dass ich einfach alles bevor der Track überhaupt aus irgendwas besteht, alles schon richtig Fett haben möchte.

Hast ja schon selbst nen wichtigen Punkt angesprochen...

Ich versuch bei nem neuen Stück erstmal "horizontal" zu arbeiten, also eine grobe Songstruktur zu schaffen mit Sounds die einigermaßen passen, anstatt "vertikal" (also Sound um Sound in nem kurzen [g=415]Loop[/g] aufzuschichten und diesen möglichst fett haben zu wollen).
Weil ich die Gefahr groß finde, daß man sonst in nem "fetten [g=415]Loop[/g]" hängenbleibt. der aber irgendwie nicht weitergeht. (ist zumindest bei mir so)

Erst wenn die Songstruktur einigermaßen steht mach ich mich an's verfeinern/auswechseln von Sounds.

 

[m4d3raIn]

m4d3raIn schrieb in #2:
Ich würde einfach den kreativen Part vom technischen trennen zwinker

schlechte Witze kann man sich auch sparen, wenn man nichts beizutragen hat...

Das war kein Witz!


Mit kreativ meine ich Songstruktur/Songwriting, mit technisch meine ich Mixing etc....

 

[stirbelwurm]

ich finde den tipp von m4d3raIn (kannst du nicht einfach hugo heißen?) auch sehr empfehlenswert.

Ich würde einfach den kreativen Part vom technischen trennen

...genau das ist dein fehler

 

[suboptional]

Eigentlich genau das was ich mit meinem Post auch sagen wollte.

 

[aaaRt]

ok sorry, Leute.^^
Hab das irgendwie falsch aufgefasst denn selbst als Musikstudent gehts mir bei dieser Musik nicht unbedingt um die Musik selbst und deshalb gehört das Technische für mich schon sehr stark zum kreativen Teil.
Einen Track von anfang an in die Länge ziehen versuche ich auch ständig, ich kenne das sehr gut, wenn man sich plötzlich an Patterns aufhängt, aber das löst ja irgendwie nicht das Problem.

Wenn ich erstmal "horizontal" arbeite, ist zwar der Track schon halbwegs fertig, aber der Mix fehlt ja trotzdem...es sollte dann ja im Grunde egal sein, ob ich den Mix zuerst mache und dann erst den Track, oder andersrum, das ganze wird ja nicht ändern dass meine Drums z.B. am Ende dennoch schwach klingen...

 

[m4d3raIn]

Also für mich klingt das wirklich nach einem Mixing Problem...
und wenn du gute Songs schreibst aber Probleme beim Mixing hast würde ich erst einmal den Song schreiben+Soundauswahl...und wenn das alles fertig ist...ins Mixing gehen...

So trennst du die Arbeitsabläufe voneinander, um diese damit besser erledigen zu können.

Vorallem wenn du schon so früh Limiter verwendest wird es zwangsläufig zu einem schlechten Ergebnis kommen...

m4d3raIn (kannst du nicht einfach hugo heißen?)

Das wär ja zu einfach

 

[Cos]

Ich war sonst eigentlich immer relativ zufrieden mit meinem Produktionen, aber in letzter Zeit geht einfach nichts mehr

Der Fehler liegt vermutlich darin, dass ich einfach alles bevor der Track überhaupt aus irgendwas besteht, alles schon richtig Fett haben möchte.

Mach es so wie vor deinem "Problem".
Wie du schreibst gab es das Problem ja nicht, bevor du angefangen hast, deinen selbst erkannten Fehler zu machen.
Wenn einzelne Spuren wie z.B. Drums fett klingen, muss das in der Summe noch lange nicht so sein. "Fetter" Sound ist immer die Kombination aus allen Einzelsounds. Hier kann auch ein dünner Einzelsound an der richtigen Stelle eingesetzt sinnvoller sein als eine Ansammlung aufgeblasener, fetter Sounds.

Grüße
Cos

 

[LulleuNulle]

Lege einfach das Augenmerk auf das wichtigste Elemet im Song,also was den Song ausmacht.
Das kann ein Melodieinstrument sein,die Stimme,oder spezielle FX-Sounds,die durfen dann auch fett und schön rund klingen was Effektanwendung angeht.
Da passt du den Rest dran an,dann werden auch die restlichen Instrumente passend wirken,also nicht zu dünn und nicht zu machtig wirken,da sie ja auch dem hauptelement nicht die Show stehlen sollen,auch wird die Raumanpassung etwas leichter fallen,es entsteht ein Kontrast.

Aber bevor Du das machst,muss schon das Arrangement stimmen,also passende Sounds zumindest für den ersten Part den du als erstes entwirfst/komponierst,wenn das passt,das wichtigste Element rauspicken und nach deinen Vorstellungen formen,effektieren und schon wird da ein Schuh draus.

 

[fitzwilliam]

Guten Morgen zusammen.

Bei mir ist es ähnlich. Ich beziehe den technischen Teil mit ein
und verliere darüber ständig die Kontrolle über das Geschehen.
(Ich meine den Mixing-Prozess beziehe ich von Anfang an ein.)
Das ist unbefriedigend und ärgerlich. Obwohl da bei mir nichts
von abhängt. Ich mach` alles nur für mich selbst.
Es ist trotzdem doof.

Gruß
Christoph

 

[lordbasstard]

ist -glaub ich- auch ne frage des musikstils, bei elektronischer musik kann ich mir vorstellen, das daß basteln am sound ein teil des songschreiben (oder trackbasteln) ist. da hätt ich dann auch keine lösung.

ansonsten: wenn man schon im vorfeld eine vorstellung hat, wie der sound klingen soll; erst mal alles so gut es geht aufnehmen und da schon entscheidungen treffen (also die gitarre schon mit verstärkersound aufnehmen und nicht clean, bzw. clean nur dazu aufnehmen. nur als beispiel) und dann mixen. das ist der weg, der für mich der richtige ist. würde ich schon während der aufname anfangen effekte hinzu zu geben, dann würd ich mich total verzetteln.

ich denke, jeder muss da seinen "style" finden

 

[300LittleBirds]

Dann kommt der Rest aus dem Mittenbereich und plötzlich klingen die Drums hier schon, als würde mein Nachbar aus 20 Metern Entfernung auf Pappe hauen. Der Anschließende Subbass kommt schließlich überhaupt nicht mehr raus, völlig egal wie es im Spektrum aussieht und ob er im 50Hz Bereich schon bei -2dB rumspielt...es kommt nix raus, außer dass alles verzerrt und gedrückt wird.

du arrangierst doch offenbar schon mit nem limiter auf der summe...

mein ansatz wär erstmal: nimm alles von der summe und mach die einzelnen spuren 12db leiser, damit du überhaupt platz zum mischen hast.

 

[stoman]

Gar kein Problem. Es spricht überhaupt nichts dagegen, gleich von Anfang an mit Effekten und Dynamik zu spielen.

ABER:

Wenn das Lied dann mal in punkto Arrangement und Performance steht, solltest Du Folgendes tun:

1. Wenigstens ein paar Tage lang VÖLLIG andere Musik hören und dieses Lied möglichst weit in Vergessenheit geraten lassen.

2. Sämtliche Effekte entfernen. Nicht nur ausschalten, sondern wirklich entfernen, also komplett bei 0 anfangen. Und dann, mit hoffentlich frischen, unvoreingenommenen Ohren, mit dem Mischen loslegen.

So mache ich es i.d.R.

Tschö,
Steffen

 

[DaVogi]

so wie sich dein erster post liest ist das eher ein philosophisches problem.

regel #1: if everything is big, nothing is big!

-> es kann nicht funktionieren wenn du jedes element für sich auf groß aufbläst. du musst prioritäten setzen und entscheiden was du in den vordergrund rücken willst und was eher hinten bleiben kann. manchmal ist weglassen auch der bessere weg, das kann dann auch ein ganzes instrument sein an dem man 4 stunden gebastelt hat.
dast ist übrigens nicht nur eine mixing-angelegenheit sondern fängt schon beim auswählen der sounds an.

regel #2: there is no loud without silence!

-> selbst wenn dein song der lauteste überhaupt ist und deine sounds die druckvollsten ever... wenn es keinen leisen gegenpart und ein mindestmaß an songdynamik gibt, dann ist das einfach nach 30sekunden langweilig. wenn du mit vollgas startest gibt es keine steigerung mehr, wenn alles spielt kann fehlt der kicker der das fass (im positiven sinn) zum überlaufen bringen kann. deshalb: arrangement, arrangement, arrangement!!!

 

[karumba]

ein guter track ist auch ungemixt toll & genau das solltest du versuchen zu erreichen. gemischt wird wenn sounds & arrangement stehen. und auch da gilt: gute soundauswahl & gutes arrangment ist halb gemischt.
ich kenne dein problem aber nur zu gut

 

[Reason1909]

Also bei mir ist es in etwa so das nur eins von zwanzig Projekten "in sich geschlossen" ist, -ich also vollständige Songs entwickle. Die restlichen 19 bestehen dann aus einem bis 10 Parts, in denen ich einfach nur Ideen festgehalten habe. Ab und an wandert dann mal das komplette Material aus einem Projekt in ein anderes mit ein und so werkelt es langsam, aber fröhlich vor sich hin.

Diese "Schnippsel" mische ich auch öfter mal "fertig" und empfinde das auch als großen Teil des kreativen Prozesses.

"Endgültige" Mixe kann man ja aber eh erst machen wenn etwas in sich geschlossen ist und nichts mehr hinzuzufügen ist.

Was ich allerdings nie mache ist elend lange zB am Drum-Mix rum zu machen ohne diesen permanent im Kontext mit der restlichen Instrumentierung zu hören. Wie soll auch nachher sonst alles zusammen gut klingen können?
Ich würde vorschlagen einfach immer und immer wieder den Solo-Knopf auszuschalten. -DAS ist dann die Umgebung in der die Snare noch schön knallen soll. NICHT alleine.